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Alt 16.07.2010, 19:19
Berlinchen Berlinchen ist offline
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Ausrufezeichen Zustände im Reha-Zentrum x - freiheitsberaubende Maßnahmen?

Aktuell in onkologischer Behandlung im Reha-Zentrum X ging ich gestern, 15.07.2010, 11:00 Uhr, zum Arzt der Einrichtung und schilderte die einmalig aufgetretenen Symptome eines Diarrhö in der letzten Nacht, 14.07.2010 gegen 24:00 Uhr. Seitdem gab es keine weiteren Beschwerden oder Anzeichen. Eine bakterielle Untersuchung des Stuhls oder anderer Art zur Klärung einer genauen Diagnose wurde nicht durchgeführt. Vielleicht habe ich auch nur verschimmeltes Brot gegessen, wie es vor einigen Tagen ein Tischnachbar auf seinem Teller hatte. (Kein Witz!)

Der Arzt verordnete mir eine 48-stündige Quarantäne auf dem Zimmer ab dem letzten Auftreten des Durchfalls, also bis zum 16.07.2010, 24:00 Uhr, falls keine weiteren Symptome mehr auftreten. Dieses Vorgehen erschien mir zunächst angemessen, schließlich gibt es hier einige immungeschwächte Patienten, sodass ich hier nicht einfach im Reha-Zentrum herumlaufen kann, was ich ja auch nicht will.

Jetzt kommt's:

  • Die Quarantäne wurde mal so einfach um 12 Std. auf 60 Std., bis zum 17.07.2010, 12:00 Uhr ausgedehnt, obwohl es keine weiteren Symptome gibt. War nicht so verabredet.
  • Während der Quarantäne gibt es nur Zwieback und Tee 3xtägl. Der Wunsch von mir etwas anderes – etwas Leichtes – essen zu wollen, wurde barsch abgewiesen. In den eigenen 4 Wänden – zu Hause – hätte ich die Form der „Diät“ selbst wählen können. Hier gibt es für 60 Std. nur „Wasser und Brot“. Der Zwieback war zumindest schimmelfrei.
  • Selbst das Wandeln außerhalb der Rhea-Einrichtung ist nach Auskunft der diensthabenden Ärztin (16.07.2010, 17:30 Uhr) und unter Rückversicherung beim Oberarzt untersagt. „Das Zimmer darf nicht verlassen werden, egal unter welchen Umständen und wohin Sie auch gehen wollen. Wenn Sie wollen, können Sie ja auf dem Balkon frische Luft schnappen.“ Das war auch so nicht verabredet.

Ich äußerte nun den Wunsch, entlassen zu werden. Schließlich kann ich mein Durchfall OHNE Symptome – also ein Durchfall, der keiner mehr ist – auch zu Hause ertragen. „Geht nicht!“, da ich sonst mit der Dt. Rentenversicherung Probleme bekomme.

Nun sitze ich in X in meiner freiheitsberaubten Situation und warte bis die Ärzte aufgrund eines nicht sicher diagnostizierten viralen oder bakteriellen Durchfalls und ohne weitere Symptome so gütlich sind, mir meine Freiheit als Krebskranker wieder zu schenken. Ganz zu schweigen von der schlechten Verpflegung, bei ärztlich angeordneten Zwieback und Tee.

Ist das eigentlich eine freiheitsberaubende Maßnahme (§ 239 StGB – Freiheitsberaubung), zumindest eine Nötigung (§ 240 StGB) und Körperverletzung aufgrund der diätischen Maßnahmen (§ 223 StGB)?

Die Frage ist durchaus ernst gemeint, auch wenn hier die Sachlage sehr nüchtern beschrieben ist, so ist es doch sehr unangenehm, dieser ärztlichen Willkür ausgesetzt zu sein.

Euer Berlinchen

Geändert von Dirk-Gütersloh (17.07.2010 um 19:59 Uhr) Grund: Aus rechtlichen Gründen mußte der Name der Klinik entfernt werden
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