Krebs-Kompass-Forum seit 1997  


Zurück   Krebs-Kompass-Forum seit 1997 > Spezielle Nutzergruppen > Forum für Angehörige

Antwort
 
Themen-Optionen Ansicht
  #1  
Alt 07.12.2015, 23:32
denise123 denise123 ist offline
Registrierter Benutzer
 
Registriert seit: 07.12.2015
Beiträge: 22
Standard Was kann man als Angehöriger tun

Hallo ihr lieben. Bei meiner Mutter wurde vir 2 Jahren Lebermetastasen diagnostiziert. Seit dem hatte sie immer palliativ Chemotherapie bekommen. Die Ärzte gaben ihr nur 1.5 Jahre. Nun ist es mehr als 2 Jahre her und nun befinden wir uns im Endstadium. Der Verfall ist sichtbar und rapide. Meine Mutter hat solche Angst vor de sterben und sagt mir immer wieder, dass sie uns nicht verlassen will. Und ich weiß nicht mehr was ich sagen soll wie man damit umgeht. Wie bekomme ich meine Mutter dazu loszulassen und ihr die Angst zu nehmen. Wir sind alle ersichtlich müde und ich lebe seit nun mehr als 2 Jahre damit, dass sie jeden Moment nicht mehr da sein kann. Dass ist ein solcher Druck und emotional kaum mehr auszuhalten. Habt ihr Tips für mich ? Ich weiss sonst nicht an wen ich mich wenden kann. Danke
Mit Zitat antworten
  #2  
Alt 07.12.2015, 23:47
Susi705 Susi705 ist offline
Registrierter Benutzer
 
Registriert seit: 04.08.2015
Beiträge: 255
Standard AW: Was kann man als Angehöriger tun

Liebe Denise,

ja, es ist furchtbar schwer und manchmal nimmt es einem fast den Atem, dieser Druck.
Aber das wichtigste ist, Dasein, immer immer dasein. Ihr sagen, dass ihr bei ihr seid, sie wird merken wenn der Zeitpunkt zum Loslassen gekommen ist.
Lass alles andere bei dir Zuhause, bei deinem Partner, Geschwistern.. etc.

Sie braucht euch weiterhin - und das mehr denn je! Ihr schafft das!
Mit Zitat antworten
  #3  
Alt 08.12.2015, 00:46
Blatt13 Blatt13 ist offline
Registrierter Benutzer
 
Registriert seit: 04.11.2015
Beiträge: 24
Standard AW: Was kann man als Angehöriger tun

Hallo,

Zwei Jahre zwischen leben u Tod das zehrt an den Kräften. Warten darauf das der Mensch stirbt den man so liebt. Versteh nicht falsch...
Sag ihr dass sie gehen darf... Dass es Zeit ist loszulassen... Hast du ihr das schon mal so gesagt? Respekt was deine Familie zwei Jahre durchgemacht hat!
Ich wünsche deiner Mutter das sie bald erlöst wird...und auch euch!!!

Lg
Mit Zitat antworten
  #4  
Alt 08.12.2015, 02:21
Wuselina Wuselina ist offline
Registrierter Benutzer
 
Registriert seit: 15.04.2012
Beiträge: 16
Standard AW: Was kann man als Angehöriger tun

Hallo Denise

Es ist wirklich schlimm, wenn man einen lieben Menschen sterben sehen muss ohne etwas dagegen tun zu können.

Du hast recht, der Druck ist manchmal kaum auszuhalten und manchmal fragt man sich, wie man das eigentlich schafft. Und doch geht es irgendwie immer weiter. Ich persönlich finde es hilfreich sich mit Menschen auszutauschen, die Ähnliches durchmachen oder durchgemacht haben. So fühlt man sich in dieser belastenden Situation etwas weniger allein.

Ich wünsche dir und euch viel Kraft für die kommende Zeit.

LG
Mit Zitat antworten
  #5  
Alt 08.12.2015, 06:24
denise123 denise123 ist offline
Registrierter Benutzer
 
Registriert seit: 07.12.2015
Beiträge: 22
Standard AW: Was kann man als Angehöriger tun

Das ist lieb von euch, danke. Zum Thema loslassen. Ich habe ihr gesagt, dass sie gehen kann und das wir das alles gemeinsam schaffen. Aber sie ist erst 57 und will nicht gehen. Sie hat nicht mal m eine PatientenVerfügung unterschrieben. Sie ist so stur und mir tut das so weh zu sehen, dass sie nicht gehen will und so sehr kämpft. Sie ist am Ende angekommen, das sieht man, aber sie lässt uns nicht mal mit den Ärzten sprechen, sprich sagt uns nur mir bleibt nur noch ganz wenig zeit.
Und ja zwei Jahre sind verdammt hart, vorallem wenn die Ärzte schon erstaunt sind, dass sie überhaupt noch lebt. Ich weiß dass wir als Familie zusammenhalten. Mein Bruder und ich machen das gmeinsam, trotzdem wird es gegen ende nun immer schwerer. Manchmal sagt sie auch unkontrolliert was böses und faucht einen an. Und ich weiß dass das dazu gehört, aber da nach zwei Jahren noch ruhig zu bleiben is verdammt hart. Ich weiß halt langsam nicht mehr was ich sagen soll. Und jemand der mich versteht gibt es halt auch nicht.
Mit Zitat antworten
  #6  
Alt 08.12.2015, 09:33
Benutzerbild von Tinele
Tinele Tinele ist offline
Registrierter Benutzer
 
Registriert seit: 18.05.2015
Beiträge: 822
Standard AW: Was kann man als Angehöriger tun

Da so eine Situation kaum zu ertragen ist und Kraft kostet , die man irgendwann nicht mehr hat - antworte ich mal nur rein aus meinem eigenen Empfinden raus .

Ich verstehe Menschen , die nicht loslassen wollen . Aber ich für meinen Teil kann und will da nicht immer nur schlucken . Kranke müssen auch aushalten , wenn man zeigt das man nicht mehr kann und will . Das man Grenzen hat . Sie tun es schließlich auch . Und genau deswegen würde ich sogar offen fragen , ob sie wirklich ernsthaft sich und andere weiter so immens belasten wollen ......

Wie gesagt , ist sicher nicht jeder mit mir konform . Aber ich habe nach den letzten vielen Jahren aus verschiedenen Gründen keine Lust mehr mich bis auf den letzten Nervenstrang aufzuopfern .
__________________
Mein Mohle - Diagnose von SPK Krebs am 3.6.2014

Seither ist nichts mehr , wie es vorher war .

Du weißt erst wie stark du bist , bis stark sein die einzige Option ist , die dir noch bleibt !
Mit Zitat antworten
  #7  
Alt 13.12.2015, 16:15
denise123 denise123 ist offline
Registrierter Benutzer
 
Registriert seit: 07.12.2015
Beiträge: 22
Standard Hat jemand Erfahrung mit Regorafenib

Hallo Ihr lieben. Hat jemand schon Erfahrungen mit Regorafenib von Stivarga bei seiner Verwandtschaft gemacht? Dieses Mittel geben Sie nun meiner Mutter? Auf was muss ich mich einstellen? So wie ich das gelesen habe ist das nur eine Verlängerungsmaßnahme um max 1,5 Monate?

LG und danke
Mit Zitat antworten
  #8  
Alt 14.12.2015, 06:32
Biene703 Biene703 ist offline
Registrierter Benutzer
 
Registriert seit: 08.06.2014
Ort: Datteln
Beiträge: 439
Standard AW: Was kann man als Angehöriger tun

Was soll das sein???Habe ich noch nie von gehört
Mit Zitat antworten
  #9  
Alt 14.12.2015, 07:28
dagehtnochwas dagehtnochwas ist offline
Registrierter Benutzer
 
Registriert seit: 02.09.2014
Ort: Südniedersachsen
Beiträge: 268
Standard AW: Was kann man als Angehöriger tun

Hallo Denise,
Regorafenib ist der Name des Wirkstoffs. Stivarga ist der Handelsname.
Was erwartet du zu hören auf die Frage "auf was muss ich mich einstellen?"?
Wirkung und Nebenwirkung sind immer höchst individuell. Weil der eine Durchfall bekommt muss der andere dass lange nmoich nicht bekommen.

In deinen Fragen klingt an, dass du den Nutzen bezweifelst - dem würde ich verpflichten. Ob wohlnes sich bei den genannten 1,5 Monaten Überlebensvorteil nicht um eine absolute Zahl handelt und auch nicht dem Durchschnitt, sondern dem Median (schau mal, was der Median ist).

Wenn nichts mehr anwendbar ist, dann werden eben auch die Medikamente mit eher geringen Aussichten eingesetzt. Wie gesagt, bevor man es nicht probiert hat, kennt man den individuellen Nutzen nicht.
Man kann die Einnahme ja auch ablehnen.

Alles Gute, dagehtnochwas
__________________
Hoffe nicht ohne Zweifel und zweifle nicht ohne Hoffnung.

Seneca (4 v.Chr. - 65 n.Chr.)
Mit Zitat antworten
  #10  
Alt 14.12.2015, 20:50
denise123 denise123 ist offline
Registrierter Benutzer
 
Registriert seit: 07.12.2015
Beiträge: 22
Standard AW: Was kann man als Angehöriger tun

Danke für die Antwort. . Ich kenn das Medikament nicht und hab noch nie was davon gehört. Ich wollte nur wissen ob es Erfahrungen mit diesem Medikament gibt.Meine Mutter hat es nun zweimal genommen und ist nun in der Klinik und hat es abgesetzt. Sie meint es bekommt ihr nicht so. Und da es ne anthroposophische Klinik ist wurde erst mal auch auf ihr Wohlbefinden geachtet. Ich frag mich halt ob das wirklich noch was bringt oder sie einfach nur ein Versuchskaninchen der pharmaindustrie ist. Ich zweifle an so manchen Therapien die sie bei ihr gemacht haben. Sorry aber ich hab gesehen wie schlecht es ihr ging. Wir hatten alle Therapien durchgemacht und nun finde ich reichts.

Lg
Mit Zitat antworten
  #11  
Alt 18.12.2015, 23:23
denise123 denise123 ist offline
Registrierter Benutzer
 
Registriert seit: 07.12.2015
Beiträge: 22
Standard Nun ist es soweit, es heißt Abschied nehmen

Liebe Forum Mitglieder
neuester Stand. Ich habe meine Mutter vor 2 Tagen wieder in die Klinik gebracht, da sie kaum was essen konnte und innerhalb 2 Tagen nach der Punktierung wieder der Bauch voll mit Wasser war. Seit gestern hat die Leber keine Funktion mehr und der Körper vergiftet sich. Im Magen wurde eine Blutung entdeckt und gestillt. Nun bekommt sie Bluttransfusionen und Schmerzmittel etc. Die Ärzte meinen, dass sie jederzeit innere Blutungen bekommen kann und sie nun mit den LebenerweitertenMaßnahmen beginnen. Sie wird wohl Weihnachten nicht überleben ( ihr Lieblingsfest). Sie ist in einer sehr guten antroprosophischen palliativ Klinik. Sie sind sehr toll dort und ich bin froh, dass meine Mutter dort so gut aufgehoben ist.. ich muss echt sagen, dass mir der Abschied immer noch sehr schwer fällt. Ich weiß, ich muss loslassen aber es ist sooo unglaublich schwer. Vorallem weil nun alles so unglaublich schnell geht. Ich hab solche Angst und weiß jedoch, dass das so kommen muss und ich es nicht verhindern kann.
Wir haben immer jeden Moment genossen und heute haben wir uns so lange uns in den armen gehalten und nur geweint. Sie hat kaum Kraft aber ich habe alles gespürt.
Ich kann es gar nicht glauben und das noch vor Weihnachten.

Jeder Tag ist noch ein Geschenk und ich hoffe, dass sie nicht sehr leiden muss, sondern das alles kurz und schmerzlos für sie endet.

denise

Geändert von denise123 (18.12.2015 um 23:28 Uhr)
Mit Zitat antworten
  #12  
Alt 19.12.2015, 00:16
Susi705 Susi705 ist offline
Registrierter Benutzer
 
Registriert seit: 04.08.2015
Beiträge: 255
Standard AW: Nun ist es soweit, es heißt Abschied nehmen

Liebe Denise,

das ist sehr traurig, und dann noch zu dieser Zeit, wo es doch ihr Lieblingsfest ist. Aber sie soll nicht leiden, da hast du recht. Ich nehme an, in der Patientenverfügung hat sie ja alles angegeben, was an medizinischer Hilfe möchte.

Ich wünsche dir und deiner Familie ganz viel Kraft, alles Liebe und deiner Mutter, dass sie ihren Frieden findet.

lg Susi
__________________
Mein Papa - Speiseröhrenkrebs 07/2015 - 11/2015 -> aktuell krebsfrei :-)
Mit Zitat antworten
  #13  
Alt 19.12.2015, 09:33
Chrissi169 Chrissi169 ist offline
Registrierter Benutzer
 
Registriert seit: 25.03.2015
Beiträge: 52
Standard AW: Nun ist es soweit, es heißt Abschied nehmen

Liebe Denise,
es tut so unendlich weh und dann nich zu Weihnachten! Es tut mir sehr leid 😢. Wenn Du kannst, sprich viel mit ihr und sage ihr, dass alles "gut" ist. Das hat meiner Schwiegermutter damals den Abschied erleichtert, auch wenn natürlich nicht alles gut ist.

Ich drück Dich

Lg
Chrissi
Mit Zitat antworten
  #14  
Alt 19.12.2015, 12:39
denise123 denise123 ist offline
Registrierter Benutzer
 
Registriert seit: 07.12.2015
Beiträge: 22
Standard AW: Nun ist es soweit, es heißt Abschied nehmen

Danke Sushi und Chrissi.
Heute Nacht war echt der Horror. Aber sie hat heute einen guten Moment und sie sah etwas besser aus. Wobei ich gehört habe, dass viele Krebspatienten kurz vor dem Sterbeprozess auch so einen guten Moment haben und dann alles schnell geht. Ich bete und hoffe, dass sie Weihnachten schafft und ohne Schmerzen.

Lg
Mit Zitat antworten
  #15  
Alt 20.12.2015, 12:21
Benutzerbild von Hopeful2015
Hopeful2015 Hopeful2015 ist offline
Registrierter Benutzer
 
Registriert seit: 29.03.2015
Ort: Hessen
Beiträge: 50
Standard AW: Was kann man als Angehöriger tun

Liebe Denise,

in vielen Punkten stimme ich Paul überein, da es mir bei meinem Mann genauso ging. Man kämpft mit seinen Lieben mit, aber man muss auch manchmal zeigen, wie sehr es uns Angehörige auch belastet.
Mein Mann hat seine Krankheit auch bis zum Schluß verdrängt.
Am Ende ging es dann sehr schnell.
Um dich ein wenig zu trösten, auf der Palliativstation haben Patienten keine Schmerzen mehr. Man ist auch sehr großzügig mit Schmerzmitteln.
Je mehr Schmerzmittel ein Patient bekommt um so schneller geht es dann auch.... Sie fallen in ein Koma und bereiten sich auf die letzte Reise vor.
Sie haben keine Schmerzen und auch keine Angst mehr.
Mein Mann hat nicht gespürt das er gestorben ist.
Solange deine Mama noch wach und ansprechbar ist, sag ihr wie gern du sie hast und das alles in Ordnung ist. Sie soll sich keine Sorgen machen.
Ja es ist schwer, aber auch das wirst du schaffen.
Fühl dich gedrückt
__________________
Liebe Grüße aus Hessen,
TINA

Frank
*07.01.1970 - +20.08.2015
Speiseröhrenkrebs mit Lebermetastasen
ED: 23.01.2015
Mit Zitat antworten
Antwort

Lesezeichen


Aktive Benutzer in diesem Thema: 1 (Registrierte Benutzer: 0, Gäste: 1)
 

Forumregeln
Es ist Ihnen nicht erlaubt, neue Themen zu verfassen.
Es ist Ihnen nicht erlaubt, auf Beiträge zu antworten.
Es ist Ihnen nicht erlaubt, Anhänge hochzuladen.
Es ist Ihnen nicht erlaubt, Ihre Beiträge zu bearbeiten.

BB-Code ist an.
Smileys sind an.
[IMG] Code ist an.
HTML-Code ist aus.

Gehe zu


Alle Zeitangaben in WEZ +2. Es ist jetzt 01:43 Uhr.


Für die Inhalte der einzelnen Beiträge ist der jeweilige Autor verantwortlich. Mit allgemeinen Fragen, Ergänzungen oder Kommentaren wenden Sie sich bitte an Marcus Oehlrich. Diese Informationen wurden sorgfältig ausgewählt und werden regelmäßig überarbeitet. Dennoch kann die Richtigkeit der Inhalte keine Gewähr übernommen werden. Insbesondere für Links (Verweise) auf andere Informationsangebote kann keine Haftung übernommen werden. Mit der Nutzung erkennen Sie unsere Nutzungsbedingungen an.
Powered by vBulletin® Version 3.8.7 (Deutsch)
Copyright ©2000 - 2024, vBulletin Solutions, Inc.
Gehostet bei der 1&1 Internet AG
Copyright © 1997-2024 Volker Karl Oehlrich-Gesellschaft e.V.
Impressum: Volker Karl Oehlrich-Gesellschaft e.V. · Eisenacher Str. 8 · 64560 Riedstadt / Vertretungsberechtigter Vorstand: Marcus Oehlrich / Datenschutzerklärung
Spendenkonto: Volker Karl Oehlrich-Gesellschaft e.V. · Volksbank Darmstadt Mainz eG · IBAN DE74 5519 0000 0172 5250 16 · BIC: MVBMDE55