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  #1  
Alt 27.12.2011, 17:58
Honigmaus Honigmaus ist offline
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Registriert seit: 21.12.2011
Beiträge: 3
Standard Meine Mutter hat Eierstockkrebs....

Hallo,
Mein Name ist Maja, ich bin 37 Jahre alt...verheiratet und Mutter 2er echt süßer Kinder. Das ist das was mich im Moment aufrecht hält. Dieses Jahr war nicht immer rosig, aber als ich Ende November von der Krebsdiagnose meiner Mutter erfuhr, das haut den stärksten um...
Da geht sie mit ner Bronchitis zum Arzt und als die nicht besser wird schickt der sie zum Lungenfacharzt...ab ins Krankenhaus...2 Liter Wasser in der Lunge. Fast 2 Wochen haben die gebraucht um herrauszufinden, das sie Eierstockkrebs hat...Sie ist schlapp, hat kaum Hunger, und ständig kommt Wasser zurück...Es wurden Ihr 4,5 Liter Bauchwasser entfernt und eigentlich sollten die Eierstöcke dann auch direkt entfernt werden. Doch da sahen sie erst, das der ganze Bauchraum voll von bösartigen Metas.ist...bis hoch zum Zwergfell...also erst mal Chemo drauf und später dann mal O.P.
Hinzu kommt Stimmbandentzündung und Bronchitis, erste Chemo schlecht vertragen,sehr schlecht...2.Chemo konnte kurz vor Weihnachten nicht stattfinden wegen Probleme mit den Leukos. Hab mich durchs Internet gelesen, irgendetwas von Figo IV oder so????
Immer diese Hyroglyphen und das Fachchinesisch!!! Gut schauts nich aus. Sie ließ sich in den letzten Jahren menschlich sehr gehen, hab von ganz anderen Personen gelesen...auch hier drin. die waren so mitten im Leben und dachten immer positiv und haben Richtig gelebt und geliebt und haben trotzdem den Kampf verloren...natürlich wünsch ich mir das sie es schafft den Krebs zu besiegen, aber mit ihren kaum vorhandenen Selbstheilungskräften liegt meine Hoffnung nur auf der Medizin...die Überlebenschance soll 30% und weniger betragen...die Möglichkeit das der Krebs hinterher wiederkommt liegt wesentlich höher, hab ich gelesen. Ich lass mich gern eines besseren belehren, und würde mich gern mit Menschen austauschen die Erfahrungen mit dieser Krankheit haben, sei es am eigenen Leib oder als Angehöriger. Ich will wissen was auf mich zukommen kann als Tochter...nicht muß aber kann. Bin gern vorbereitet auf das schlimmste und freu mich wenn es nicht eintrifft, so hat mich meine Mutter erzogen..mit dem Leitspruch.
Liebe Grüße Maja
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  #2  
Alt 27.12.2011, 18:27
Mosi-Bär Mosi-Bär ist offline
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Registriert seit: 01.02.2007
Ort: Düsseldorf
Beiträge: 1.256
Beitrag AW: Meine Mutter hat Eierstockkrebs....

Hallo Maja,

herzlich willkommen bei uns hier im Forum.

Dass es deine Mama erwischt hat, ist schlimm und ich kann mir irgendwie vorstellen, wie du dich fühlst.

Ich bin selber betroffen, bekam meine Diagnose am 31.03.2006, da war ich 44 Jahre alt. Auch bei mir war der ganze Bauchraum voll, ich hatte 2,5 l Wasser im Bauch und 1 Liter zwischen den Lungenlappen. Ich konnte auch erst nicht operiert werden, hatte FIGO IV. Hier gibt es einen Thread (weiter oben), in dem kannst du alles über die Klassifikationen nachlesen. Aber frag ruhig, wenn du etwas wissen willst.

Jedenfalls bekam ich zunächst einmal Chemo, um alles zu verkleinern. Nach 3 Chemos konnte man im CT nichts mehr sehen und nach der 4. Chemo wurde ich operiert, und zwar tumorfrei. Dann kamen noch die beiden letzten Chemos und dann war alles vorüber und mir ging es gut.

Nach etwa 4 Jahren, im August 2010 entdeckte man bei einer der regelmäßigen Routinekontrollen im KH (alle 6 Monate) eine Metastase in der Leber und ich wurde im September 2010 operiert. Es war eine Meta vom Eierstockkrebs, aber völlig isoliert. Es gab keine Anzeichen für Metas im Bauchraum usw. und so entschieden die Ärzte, dass ich keine Chemo bräuchte. Bald ging es mir wieder gut.

Ende November 2010 begannen dann Probleme mit Bauchkrämpfen und Erbrechen. Das verging immer wieder, zwischendurch hatte ich wochenlang Ruhe, aber ab Mitte Januar 2011 hatte ich dann wochenlang diese Probleme und die Untersuchungen ergaben, dass Tumorgewebe meinen Dünndarm umwucherte.

Im März 2011 wurde ich operiert. Es war ein Rezidiv des Eierstockkrebses im Bauchraum, mit kleinen Metas im Bauchfell und auf der Darmwand. Mir wurden 40 cm Dünndarm entfernt, ich konnte nicht wirklich tumorfrei operiert werden.

Von April bis Auguste hatte ich Chemo, die gleiche wie vor 5 Jahren. Es war eine harte Zeit, aber ich wußte, ich würde es wieder schaffen und ich habe es geschafft. Das MRT im September zeigte keinerlei Krebs mehr im Bauchraum und mir geht es recht gut.

Ich erhole mich im Moment von der Behandlung, fahre im Januar zur Reha und hoffe und bete, dass der Krebs nie mehr zurückkommt.

Du siehst, auch mit FIGO IV kann man lange überleben und wenn man ein Spätrezidiv hat, hat man durchaus wieder Chancen.

Ich wünsche deiner Mutter, dass die Chemo gut anschlägt und sie dann operiert werden kann. Alles, alles Gute.

Liebe Grüße
Mosi-Bär
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  #3  
Alt 27.12.2011, 18:43
Honigmaus Honigmaus ist offline
Neuer Benutzer
 
Registriert seit: 21.12.2011
Beiträge: 3
Standard AW: Meine Mutter hat Eierstockkrebs....

Danke Mosi-Bär für deine Antwort. Ich war rein zufällig gerade bei deiner Geschichte mit dem Rezidiv und hab mich sehr gefreut das du alles so gut überstanden hast...Gute Nachrichten kann man halt immer gebrauchen.
In den letzten Jahren war halt immer was bei uns...Aschermittwoch sind es 3 Jahre her, da starb mein Schwiegervater ganz schnell...dann bekamen die Cousinen meines Mannes..Zwillinge, beide Brustkrebs...letztes Jahr wurde dann bei meiner Schwiegermutter ein 3,5cm großer Tumor in der Brust gefunden, dieses Jahr ein schwerer Unfall vom Mann einer der Cousinen, bei dem man dachte er überlebt es nicht, ich werde überfallen und dann das mit meiner Mutter...und das neue Baby meiner Cousine,gerade ein paar Tage alt hat starke Herzprobleme. Es reicht wirklich. Und da steh ich in der Kirche und bei der Probe des Chors in dem ich singe steigen mir die Tränen in die Augen als ich von Hoffnung und Heilung singen soll...Welt halt an ...ich will aussteigen.
Gruß Maja
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  #4  
Alt 27.12.2011, 20:50
berliner-engelchen berliner-engelchen ist offline
Gesperrt
 
Registriert seit: 01.04.2011
Ort: Berlin
Beiträge: 1.881
Standard AW: Meine Mutter hat Eierstockkrebs....

Liebe Maja,

trotz traurigem Anlass: herzlich willkommen auch von mir.
Ich wünsche Euch allen, dass Ihr es schafft, wieder mehr von den positiven, sonnigen rosigen Seiten des Lebens zu sehen und zu erleben.
Die Situation Deiner Mama ist sicher nicht gut, das ist nicht zu leugnen, aber das heißt nicht, dass sie es nicht schafft, wieder so weit zu kommen, dass Ihr noch eine gute Zeit miteinander haben könnt.
Bei dieser Krebsform ist vieles, alles möglich, sowohl nach unten, aber vor allem auch nach oben.

Ich lese aus Deinen Zeilen, dass all die schrecklichen Erlebnisse und Ereignisse in der letzten Zeit deines Lebens Deine Gedanken bestimmen und Deine Seele, Dein emotionales Befinden sehr bestimmen. Und ich wünsche Dir, dass Du es schaffst, genau an dieser Stelle anzusetzen, um die positiven Seiten wieder zu den Seiten zu machen, die Dich beeinflussen.
Meiner Meinung nach ist es sehr wichtig, sich immer an den Dingen zu erfreuen, die positiv sind und diese als die wichtigsten zu sehen. Selbst wenn es wenig sind.

Zu abstrakt?? O.k. Was ich meine: selbst wenn die negativen Dinge so gross wie ein Berg vor Dir stehen. ist es entscheidend, die drei kleinen Steinchen zu sehen, die da in der Sonne funkeln und nur diese wahrzunehmen und Deine Freude daran.
Immerhin: deine Mama ist da, sie lebt, Du hast zwei wunderbare Kinder, Du selbst bist gesund .... und hast bestimmt viele Dinge, die es wert sind, als wunderbare Geschenke wahr genommen zu werden.

Liebe Grüße, viel Kraft im Kampf gegen die Krankheit
Birgit

PS: Ihr könnt übrigens immer eine Zweitmeinung in der Behandlung Deiner Mama einholen, was ich persönlich immer tun würde. Und falls es zur OP kommt, was wahrscheinlich ist: es ist wichtig, dass sie in einem zertifizierten Zentrum operiert wird, die Erfahrung mit dieser Art von Krebs haben! Gegen schlechte Leukos können verschiedene Mittel gespritzt werden, in einem meiner Threads gibt es dazu weitere Infos.
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  #5  
Alt 30.12.2011, 09:50
Honigmaus Honigmaus ist offline
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Registriert seit: 21.12.2011
Beiträge: 3
Standard AW: Meine Mutter hat Eierstockkrebs....

Hallo,

Meine Mutter wird im März 60....ich war immer so etwas wie stolz das in unserer Familie soweit ich zurückdenken kann kein Krebs vorhanden war. Jeder redete über eine andere Sorte und ich war froh nicht in diesen Club zu gehören...würde meine Mitgliedschaft gern wieder zurückgeben.

Ich habe seit meiner 2. Schwangerschaft im Jahr 2008 große Probleme mit meiner Mutter und dadurch über 3 Jahre nur kontakt zu den Familienfeiern mit Ihr gehabt.
Das sie ins Krankenhaus kam erfuhr ich durch meine Tante erst nach ein paar Tagen, von Ihr aus nicht.
Ich sehe mich in der Pflicht und tue es auch gern Ihr zu helfen, obwohl ich noch eine Schwester habe, bin ich allein für sie zuständig. Doch mein Mann hilt mir wo er kann. Meine Schwester meinte zu mir...als ich sie über den Zustand UNSERER Mutter informierte das sie sie erst wieder an Ihrem letzten Tag sehen möchte....
Wir reden nicht über die Probleme die uns trennten und ich merke wie sie auf ihre Art zeigt das sie dankbar ist das ich da bin für sie.
Mein Fokus liegt jetzt auf Ihrem Krebs...doch bei meiner Schwiegermutter wurde kurz vor Weihnachten etwas kleines in der Leber entdeckt. Bei Ihr hat man letztes Jahr Brustkrebs entdeckt...3,5cm Tumor. Wie wir heut wissen hat sie den schon ganz lang mit sich rumgetragen, aus Angst das wenn sie ins Krankenhaus kommt sich keiner um Ihren geliebten Mann kümmern kann...damit sie leben kann hat Gott Ihr dann von jetzt auf gleich diesen Mann genommen. Ihr geht es recht gut, sie hat zwar Metastasen in den Knochen und muß engmaschig untersucht werden aber nach super vertragener Chemo und Reha passt sie sogar schon wieder auf meine Tochter auf...und jetzt 2 Tage vor Weihnachten...einen Tag vor Ihrem 67.Geburtstag finden die etwas in der Leber.....Ich mag nicht mit soviel Angst und Sorgen ins Neue Jahr gehen, echt nicht.
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