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  #1  
Alt 13.05.2015, 21:37
bali23 bali23 ist offline
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Registriert seit: 04.12.2013
Ort: Baden-Württemberg
Beiträge: 2
Unglücklich Verzweiflung...

Hallo zusammen,

ich habe mich bereits vor einigen Monaten vorgestellt und war eine Zeit lang als frischgebackene Mama nicht aktiv. An der Situation mit meiner Mama hat sich leider nichts geändert... Im Gegenteil, mittlerweile geht es meiner Mama sehr schlecht...

Ich entschuldige mich bereits jetzt für den langen Thread, aber es ist mal gut, sich von der Seele alles runter zu schreiben..

Nun erstmal zu meiner Geschichte. Ich heiße Irene und begleite meine Mama seit fast 7 Jahren beim Kampf gegen das Schilddrüsenkarzinom. Dieses Mistvieh hat leider auch in die Lunge gestreut und es helfen keine Behandlungen (Radiojodtherapie, Bestrahlung etc. nichts gebracht). Das alles haben wir übrigens unserem früheren Hausarzt zu verdanken, der Mamas monatelangen Beschwerden überhört hat und stattdessen immer gemeint hat, dass sie an Angina leidet. Als Mama durch Zufall zu einem Vertretungsarzt kam, wurde sie notfallmäßig in der Radiologie behandelt und sofort operiert. Nun war es aber schon so spät, dass der Tumor gestreut hat.

Es gab Zeiten, da dachten wir, dass wir den Kampf gewinnen. Mittlerweile verliert Mama aber gegen dieses Mistvieh. Der Tumor ist so groß und drückte so auf die Luftröhre, dass Mama vor 2 Monaten operiert wurde und seitdem eine Kanülle im Hals hat. Sie kann seitdem weder reden noch essen und wird künstlich über eine Sonde ernährt.

Heute war wieder eine Routineuntersuchung. Es ist so, dass man ihr als allerletzte Möglichkeit die stationäre Chemo angeboten hat. Ich muss sagen, dass Mama eine Kämpferin ist und trotz ihres Zustandes, lässt sie sich nichts anmerken und selbst die Chemo will sie durchziehen.

Ich dagegen bin mir ziemlich sicher, dass ihr armer Körper das nicht überstehen wird.

Ich bin so verzweifelt und ertappe mich dabei, wie ich mir für sie endlich eine Erlösung wünsche. Ich schäme mich dafür, weil ich denke, dass ich doch vielleicht zu egoistisch bin. Aber was ist das für ein Leben, wenn du dich weder mit deinen Kindern noch Enkelkindern unterhalten kannst und nicht mal an Familienfesten teilnimmst, weil du so Hunger und Lust hast etwas normales zu essen????

Ich bin nur nach so einer langen Zeit einfach am Ende. Die täglichen Termine mit einem 1-jährigen Kind auf dem Arm und dieses Elend beim Wechsel der Kanülle mit anzusehen ist schrecklich. Ich weiß einfach nicht wie es weitergehen soll und dabei brauchen wir jetzt die gesamte Kraft...
Das schlimmste ist, dass wir jetzt zum Schluss von der Klinik abgeschoben werden, weil sie keine Möglichkeit mehr sehen.

Entschuldigt so viel Text... Es ist aber mal schön und befreiend.

Seid lieb gegrüßt
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  #2  
Alt 14.05.2015, 11:55
Benutzerbild von SamYU
SamYU SamYU ist offline
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Registriert seit: 13.01.2014
Beiträge: 27
Standard AW: Verzweiflung...

Hallo Bali,
man möchte niemanden leiden sehen,Ich habe mir auch oft gewünscht das meine Mama nicht mehr leiden soll und alles ein Ende haben soll. Ich denke nicht das es egoistisch ist, dass schlimmste ist jemanden leiden zu sehen den man liebt.Mach dir bitte keine Vorwürfe solche Gedanken sind normal glaube ich.
Deine Mama ist eine starke Frau, und ich glaube fest daran das ihr es schaffen werdet ! Die Chemo könnte sie retten aber auch umbringen.Sie möchte diese Chemo,also versuche sie zu unterstützen auch wenn du Angst hast das Sie es nicht schaffen könnte. Kämpft weiter, auch wenn es unglaublich schwer ist.

Ich Glaube an euch
__________________
Der Tod einer Mutter ist der erste Kummer,
den man ohne sie beweint.


Mama:
02.10.1950 - 08.01.2014

Wir lieben dich Mama
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