Der Krebs hat gewonnen - mein Mann wird sterben

[freya1974]

Hallo,

mein Mann hat ein Adeno Cup bei maligner Transformation eines Hodentumors.
Er bekamm bis vor kurzen verschiedene Chemos.Jetzt ist sein Allgemeinzustand aber so schlecht das die Ärzte die Chemo abgebrochen haben.MOntag wurde er auf die Palliativstation verlegt.
Er baut von Tag zu Tag mehr ab.Ist verwirrt,isst nichts ...trinkt kaum.

Der Arzt meinte heute das sie nichts mehr tun können.

Ich stehe hier und weiß nicht was ich denken und tun soll.
Bin hier nur am heulen.
Ich hab auch noch ein 80% Behinderten Sohn der im Sommer Eingeschult werden tut.Ich weiß gar nicht wie ich das allein alles schaffen soll.

Ist das jetzt wirklich das Ende?
Der Arzt konnte auch keine Prognosse geben wie lange mein Mann noch lebt.

Traurige Grüße Dana

[Mirilena]

Liebe Dana,

das tut mir so unendlich leid. Es klingt nicht gut und wenn dein Mann auf die Palliativstation verlegt wurde, bedeutet das, da er nicht geheilt werden kann und man ihm alle Schmerzen lindern will.
Wie du seinen Zustand beschreibst, denke ich, dass er sehr, sehr schwach ist und sicherlich auch bereits Morphin und andere Schmerzmittel erhält, oder? Das könnte dazu führen, dass er verwirrt ist. Wenn er zudem nur wenig trinkt, dann begünstigt das nicht gerade sein Bewusstsein. Ist er denn ansprechbar und mag er sprechen? Leider muss ich dir sagen, dass es offensichtlich schon sehr fortgeschritten ist, doch bestimmt können ihm die Menschen auf der Palliativstation helfen. Vielleicht kommt er dann wieder ein wenig zu Kräften und ist klar. Ich kann dir nur empfehlen, viel Zeit mit ihm zu verbringen und seine Hand zu halten.
Du solltest dir auch unbedingt selbst Hilfe holen, denn sicherlich ist es für dich sehr schwierig, für deinen Mann da zu sein und dich um euer Kind zu kümmern. Sprich mal das Personal eurer Palliativstation an. Sie wissen sicher, an wen du dich wenden kannst. Auch du brauchst Unterstützung, seelisch und sicherlich auch helfende Hände daheim!
Ich schicke dir eine Umarmung, ein großes Kraftpaket und hoffe, dass du Unterstützung findest! Kennst du die Internetseite der Deutschen Krebsgesellschaft oder der Krebshilfe? Da findest du auch viele Anregungen in Richtung Hilfe, Unterstützung und Selbsthilfegruppen. Du musst mal schauen, was für dich das Richtige ist.
Und ich hoffe, dass der Zustand deines Mannes sich etwas bessert!!!

Alles, alles Liebe
Miriam

[freya1974]

Danke für deine Antwort.

Er bekommt einen Schmerzmittelcocktail mit Morphium und andere Sachen.
Heute konnte man sich gut mit ihm unterhalten.Er tut Sachen zwar schnell vergessen,aber er redet klar.
Auf der Station die sind superlieb,haben mir auch schon Hilfe angeboten.Ich hoffe das sich sein Zustand noch etwas bessert,auch wenn der Arzt wenig Hoffnung gemacht hat.

[Seestern09]

hallo freya,

ich kann dir leider nicht viel dazu sagen..

ich möchte dir nur meine anteilnahme ausdrücken ich wünsche dir viel kraft und zeit.. zeit, die du noch mit deinem mann verbringen kannst. und kraft, um die nächste zeit zu überstehen. die wirst du brauchen, auch für euer kind. es tut mir sehr leid für euch, dass euch so ein hartes schicksal getroffen hat

liebe grüße
seestern

[Mirilena]

Liebe Dana,

das freut mich, dass du mit deinem Mann sprechen konntest! Mein Vater hat auch immer sehr schnell wieder Dinge vergessen. Macht nichts! Das sind die Nebenwirkungen des Morphiums. Außerdem wird man davon wohl auch sehr schläfrig und döst sehr viel vor sich hin. Der Körper benötigt einige Zeit, um sich daran zu gewöhnen.

Freut mich auch sehr, dass du dort auf liebevolle Menschen triffst. Nimm ihre Hilfe an, sie tun das gern! Und vor allem kennen sie sich gut aus, was du so alles in anspruch nehmen kannst. Ich hoffe, dass dir ein wenig geholfen werden kann, damit du dich nicht ganz so allein fühlst in dieser bedrückenden Situation.

Bekommt euer Sohn mit, dass der Papa so krank ist? Ach, liebe Dana, ich wünschte, niemand müsste diese Krankheit erleiden!!! Wenn dir etwas auf der Seele liegt, kannst du es hier niederschreiben. Du siehst, es findet sich immer jemand, der zuhört und dich Mut zuspricht, vielleicht einen guten tipp hat und einfach da ist. Das hilft auch ein wenig, oder?

Liebe Grüße
Miriam

[freya1974]

also wir haben Eric gesagt das Papa sehr krank ist.Habe allerdings Angst davor ihm zu sagen das er sterben tut

Er macht soviel durch in letzter Zeit,ich weiß nicht wie er das verkraftet.

War hier bis vor kurzem noch stille Mitleserin und nun muß ich hier schreiben.Aber ich finde es toll das es hier Leute gibt die einem zuhören und aufbauen.

Mitte nächster Woche soll mein Mann wenn der Zustand stabil ist verlegt werden....endweder nach Hause oder in ein Hospiz/Pflegeheim.Das soll ich mir überlegen.
Ich weiß nicht ob ich die Kraft habe ihn zuhause zu pflegen.Ich liebe ihn keine Frage.Aber momentan fehlt mir die Kraft.
Ich möchte einfach nur schlafen...ganz lange!

[sunny47]

Hallo freya,
es ist keine leichte Entscheidung für dich.
Ich habe meinen Mann zu Hause haben dürfen bis er eingeschlafen ist und würde mich wieder dafür entscheiden. Ich weiß nicht welche Behinderung dein Sohn hat. Im Hospitz ist es sicher auch gut für deinen Mann und du kannst jederzeit bei ihm sein. das ist das Wichtigste. Zudem solltest du auch an dich denken. Die schwere Zeit kommt danach, wenn du trauerst. Dafür braucht man auch viel Kraft.
lg sunny

[kleine-fee]

Ich kann mich meinen Vorgängerinnen nur anschließen.
Ich war mit meiner Mama in einem Hospitz und es tat gut und auch jetzt wo sie schon Tod ist.
Dort findest Du Geborgenheit, immer jemanden der auf Deine Ängste auch eingeht.Ihr könnt auch dort mit untergebracht werden.Sie versuchen das Leben so schön und angenehm wie möglich zu machen.Sie lassen Euch auch danach nicht allein.Es war und ist für mich wie eine zweite Familie geworden und ich bin sehr dankbar.
Ich wünsche dir viel Kraft

[freya1974]

Hallo,

ein Hospiz wird nicht mehr nötig sein.

Die auf der Palliativstation meinten das es wohl dieses WE zuEnde geht.

Wir sollen am besten morgen alle nochmal kommen zum Abschied nehmen.
Die meinten auch der 6 jährige sollte mit.Allerdings möchte ich ihm das nicht zumuten.Er soll seinen Vater so in Erinnerung behalten wie er ihn zuhause zuletzt gesehenhat.

Weiß gar nicht was da dann alles auf mich zu kommt....Versicherungen...Konto....u.s.w.

[kleine-fee]

Einen Rat zu geben ist schwer.Jedes Kind ist anders, aber wenn dein Kind es will lehn es nicht ab.Kinder können meist besser damit umgehen als wir.
Ja es kommt jetzt viel auf Dich zu und ich wünsch Dir ganz viel Kraft.Aber frag trotzdem mal nach der telefonnummer vom Hospitz,denn es gibt auch einen Ambulanten Dienst.Er wird Dir helfen. Liebe grüße und ganz doll gedrückt

[sunny47]

Liebe freya,
es ist sicher besser, wenn euer Sohn auch Abschied nehmen kann. Du solltest ihn darauf vorbereiten und mit ihm zu deinem Mann gehen.
Kinder verkraften diese Situation viel besser als wir ahnen.
Ich wünsche dir alle Kraft der Welt für diesen schweren Weg!
ich drück dich ganz doll.
lg sunny

[Mirilena]

Ach Mensch, liebe Dana,

das tut mir so unendlich leid... Das sind keine guten Nachrichten und ich kann mir gut vorstellen, wie schwer das alles jetzt für dich ist. Und wie schwierig dir die Entscheidung fällt, ob du euren Sohn mitnimmst. Ich wüsste auch nicht so recht, was ich tun sollte.
Allerdings denke ich wie Kleine Fee und Sunny. Damit dein kleiner Fratz auch verstehen kann, dass Papa schwer krank ist, wird es ihm vielleicht helfen, seinen Papa zu sehen und Adieu zu sagen. Mir hat eine liebe Frau gesagt, dass Kinder spüren, was sie sich zumuten können und wenn es nicht geht, dann kann er aus der Situation herausgehen und den Raum verlassen. Und es wäre bestimmt auch schön, wenn dein Mann von eurem Sohn Abschied nehmen könnte, oder?
Dana, du wirst schon das Richtige tun! Das, was dein Bauchgefühl dir rät. Du kennst euren Sohn am besten und wirst wissen, was besser ist.
Ich wünsche dir, dass dir jemand zur Seite steht und auch deine Hand hält und dich in den Arm nimmt!
Und die nötige Kraft, diese Situation durchzustehen!

Alles Liebe für dich und eine Umarmung
Miriam

[JessyHH]

Liebe Dana,
ich bin gerade über deinen Thread gestolpert und wollt auch mal ein paar liebe Worte dalassen.
Es tut mir wirklich unheimlich leid dass es deinem Mann so schlecht geht.
Auch ich denke dass es für deinen Sohn sowie auch für deinen Mann wichtig wäre abschied nehmen zu können. Aber wie Miriam schon sagt...- du wirst schon das richtige tun. Du kennst euren Sohn am besten.

Ich wünsche dir ganz ganz viel Kraft!

[freya1974]

Waren heute ja alle meinen Mann besuchen.Die klaren Momente werden immer weniger.

Er hat uns alle erkannt und sich auch gefreut das wir da sind.
Eric hat Papa erzählt das es mit dem Laufen immer besser klappt und Papa hat ihm gesagt das er stolz auf ihn ist.
Eric wollte dann nach einer Weile raus in den Aufenhaltsraum und Oma ist mit ihm raus.

Mein Mann hat heute ganz oft Tschüss gesagt,obwohl wir noch nicht gegangen sind.Eventuell war das seine Art sich zu verabschieden.

Er müßte noch ein wichtiges Papier unterschreiben,aber hatte da einfach heute nicht den Mut ihn drauf anzusprechen......
Der Arzt meinte ich soll die Papiere da lassen und sie machen das mit ihm.....er wäre wohl in der Lage das zu verstehen und zu unterschreiben.

Das Wasser breitet sich immer mehr in seinem Körper aus.Die Atmung ist angestrengt....hoffe das er einfach ganz friedlich einschläft ohne Angst und Schmerzen.


LG Dana

[Mel_1]

Liebe Dana,

es tut mir so leid, dass Dein Mann den Kampf verliert.
Ich wünsche Dir und Deiner Familie in dieser schweren Zeit viel Kraft.
Hab keine Sorge wegen des Papierkrams, es gibt immer Hilfe.
Wenn Dein Mann die Augen geschlossen hat, dann wirst Du einen Bestatter beauftragen, der wird Dir viele Dinge abnehmen, zb Anschreiben der Versicherung usw.
Geb das aus der Hand.
Wichtig ist, dass es mit Euren Konten geklärt ist, wenn Du keine Vollmacht über den Tod hinaus hast, werden diese gesperrt und Du kommst bis zum Erbschein nicht mehr ran.
Das beachten viele nicht.
Ich finde es auch gut, wenn Euer Kleinster mit zu Papa darf, denn Kinder gehen anders mit diesen Thema um als wir erwachsenen Menschen.
Er wird es verkraften und somit auch besser verstehen.
Nur Mut, der Kleine hat danach keinen Schaden.
Früher war es Gang und Gebe, die Kinder auch bei den Toten ans Bett zu führen um wirklich einen Abschluss zu finden.
Viel viel Kraft und hab keine Angst...heute muss sich keiner mehr quälen.
Liebe tröstende Grüße
Mel