GKV verweigert Krankengeld+78 Wochen abgelaufen!?!

[tinemarinella]

Hallo Ihr Lieben!

Nachdem ich mir tagelang die Augen im Netz ausgekuckt und nichts gefunden habe, wollte ich Euch fragen, ob jemand damit schon Erfahrung hat.

Mein Erziehungsurlaub endet am 28.10.06 und ich behalte meinen Arbeitsplatz auf alle Fälle, obwohl ich nicht arbeitsfähig bin.

Meine liebe Krankenkasse weigert sich, mir ab jetzt Krankengeld zu bezahlen, weil die 78 Wochen Arbeitsunfähigkeit wegen derselben Krankheit bereits vorbei sind. Daß mein Krankengeldanspruch ruht, während ich Erziehungsurlaub habe ist mir klar. Aber ich will nicht hinnehmen, dass ich ab jetzt nach Ende der Erziehungszeit kein Krankengeld bekomme. Mir werden einfach die 78 Wochen angerechnet - ich werde ausgesteuert.

Ich habe heute meine Rente beantragen müssen und muß mich nächste Woche arbeitslos mit Arbeitsunfähigkeit melden, damit ich Geld vom Arbeitsamt bekomme. Ich finde es eine verd... ... was da passiert.

Habe heute einen lieben Menschen der Gewerkschaft getroffen, der mit mir diesen harten Weg durch alle Instanzen gehen wird. Auch wenn es eine Zeit dauern kann bis ich eine Entscheidung bekomme - ich habe den längeren Atem - das ziehe ich durch. Aufgeben iss nich .

Ich bin einfach nur traurig - der Weg heute...meine Rente zu beantragen... viel mir sehr schwer. Nun heißt es Geduld haben und warten.

Hat jemand schon ähnlichens hinter sich?? Ich scheine im Moment bei allen Anlaufstellen die Erste mit diesem Problem zu sein.
Vielleicht eine Möglichkeit ein Grundsatzurteil für alle anderen Mamas zu erwirken.

In diesem Sinne
Christine

[Jutta]

Hallo tinemarinella,

So erging es uns allen, nach 78 Wochen ist Schluß, egal in welcher Situation man/frau sich befindet.

Du bekommst über die Agentur für Arbeit dann Arbeitslosengeld, gestaffelt nach Alter.

[tinemarinella]

Hallo Jutta!

Danke für Deine Antwort.

Mir ist klar, daß nach 78 Wochen Schluß ist - ich habe aber bis jetzt keinen Cent Krankengeld erhalten, die 78 Wochen sollen aber bereits um sein. Meine Krebserkrankung fiel in den Erziehungsurlaub.

Liebe Grüße
Christine

[yabuck]

hallo christine,

leider ist es so, dass ruhenszeiträume auf die 78 wochen mit angerechnet werden.

lg
andreas

[tinemarinella]

Hallo yabuck!

Das ist nicht ganz richtig, da es für den Arbeitgeber unerheblich ist, ob man krank ist oder nicht. Die beiderseitigen Rechte und Pflichten ruhen. Also brauch ich auch keine AU, somit bin ich nicht als arbeitsunfähig bei der GKV geführt. Somit bleiben die 78 Wochen unberührt. Die Rechte und Pflichten leben erst mit dem Tag der tatsächlichen Arbeitsaufnahme wieder auf.

Meine Krankenkasse hat sich gedacht, dass man mit einer solchen Diagnose nicht arbeitsfähig ist und hat rückwirkend und eigenmächtig beschlossen, dass die 78 Wochen zu Ende sind. Ich habe nie eine Krankmeldung abgegeben.

Habe am 12.10.06 meinen Bescheid erhalten, dass ich bereits seit dem 01.10.06 ausgesteuert bin. Mich würde nur interessieren, wann die Krankenkasse mir das mitgeteilt hätte, wenn ich nicht drangeblieben wäre.

Liebe Grüße
Christine

[tinemarinella]

Hallo Silviana!

Im Erziehungsurlaub ruht auch der Anspruch auf Krankengeld - ich hätte eh nichts bekommen. Nicht jeder ist mit dieser Diagnose dauernd krankgeschrieben, stimmt schon.
Ich hab Widerspruch eingelegt - nun heißt es abwarten.

Das Krankengeld wird immer vom letzten Lohn berechnet.


Liebe Grüße und alles Gute für Dich!
Christine

[kerstin1]

Hallo Christine,

es wäre klasse, wenn du hier den weiteren Verlauf mit deiner KK mitteilen würdest, da ich in einem ähnlichen Fall mit drin stecke, kannst ja mal meine Randdaten in meinem Forum schaun. Evt. schaffen wir es irgendwie gegen diese Instanz zu kämpfen.
Kann ja wohl nicht wahr sein, krank und dann noch in den Hintern gekniffen.
Liebe Grüsse

Kerstin

[Norma]

Hallo Christine,

du hast da aber auch einen ganz entscheidenden Fehler gemacht, sorry. Vermutlich wird er dir noch öfter vorgeworfen werden, leider.

Du warst also in Erziehungsurlaub, als du erkrankt bist, richtig?

Bist du nie auf die Idee gekommen, dich einmal mit deiner KK in Verbindung zu setzen und den Sachverhalt klären zu lassen?
Ich selbst wäre da von Diagnose an ganz anders vorgegangen; ich hätte nämlich eine Krankmeldung eingereicht! (Aber zugegeben, ich habe bestimmt mehr Lebenserfahrung durch mein schon höheres Alter ;-) ).

Mit der Krankmeldung hätte die Krankenkasse nämlich gewusst, inwieweit die 78 Wochen laufen und wann die Zahlungen eingestellt werden.

Trotzdem gebe ich dir vollkommen recht: einfach so von Seiten der KK eine Arbeitsunfähigkeit anzunehmen, ist abstrakt. Da wird meines Erachtens jeder Richter in Deutschland drüber lächeln. ;-)

Ein Grundsatzurteil wäre bestimmt sehr aufschlussreich; erfahrungsgemäß dauert es allerdings bis zur höchstrichterlichen Entscheidung 8 bis 10 Jahre...
eine sehr sehr lange Zeit.
Und erfahrungsgemäß wird man dann wohl auch höchstrichterlich feststellen, dass jede Betroffene die Pflicht hat, ein AU-Attest bei der KK einzureichen, damit diese im Bilde ist.

Mein juristisches Gefühl sagt mir jetzt schon, dass beide Seiten (Klägerin und Beklagte) einen Teilerfolg erzielen werden.

Ich hoffe, dass ich (falls du wirklich so weit gehen wirst) noch über das Ergebnis informiert werden kann. ;-)

Wie du ganz richtig schreibst: es hilft eventuell anderen Betroffenen!

Liebe Grüße
Sybille
Diagnose Brustkrebs Nov. 2001

[tinemarinella]

Hallo Norma!

Meine Krankenkasse war von Anfang an im Bilde - genau das ist ja die Frechheit. Hab persönlich vorgesprochen wegen Haushaltshilfe, dann wegen den Untersuchungen und Therapien. Es hat in diesen Gesprächen nie ein Wort darüber gegeben, ob ich eine Krankmeldung brauch oder nicht. Die Erklärung: Ich wäre ja im Erziehungsurlaub. Auch keiner meiner 5 Ärzte hat mich "krankgeschrieben" - Brgründung: Ich wäre ja im Erziehungsurlaub.

Die 78 Wochen wären mit und ohne Krankmeldung ab April 05 gelaufen.
Der Chef meiner Krankenkasse hat den Fehler zugegeben. Wenn jemand im Erziehungsurlaub ist, dann kommt erst am Ende dieser 3 Jahre eine Meldung über den PC, dass Handlungsbedarf besteht. Und da hat sich keiner drum gekümmert - mich hat man einfach "vergessen"!

Außerdem hätte es so einen Fall wie mich noch nie gegeben - komisch komisch - aber ist ja auch eine komische Krankenkasse.

Nun - so schauts im Moment aus.
Meine Krankenkasse hat den ersten Entlassungsvericht meiner Reha verbummelt. Ich wurde damals als "arbeitsfähig" entlassen. Ab da wären die 78 Wochen unterbrochen gewesen. Gekümmert hats keinen, weil der Zettel nie zu meinen Unterlagen kam und ich wieder hörte: Sie sind ja im Erziehungsurlaub.
Nun mußte ich also nachweisen, dass ich hätte arbeiten können. Habe somit ein ärztliches Attest bekommen, daß ich nach meiner Bestrahlungszeit bis zur Wiedererkrankung hätte arbeiten können - volle 8 Monate.
Diese "gewonnene" Zeit kann ich hinten dran hängen, sollte mein Rentenverfahren länger dauern und das Nahtlosigkeitsgeld enden.

Bin gespannt, wie das nun weitergeht - ich laß nicht locker. Warte also auf eine Entscheidung.

Ach übrigens: Ich denke nicht, dass es zu einem Prozess kommen wird. Dem Chef der Krankenkasse war es höchst unangenehm, daß ich meine Gewerkschaft mit der Sache beauftragt habe. Er bat mich das "so" zu regeln, worauf ich mich aber nicht eingelassen habe. Ich hoffe die kommen nun in die Puschen - Zeit wirds ja.

Ich danke Dir für Deine Zeilen. Sei lieb gegrüßt und Dir alles Gute
Christine