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  #1  
Alt 07.08.2006, 19:21
PetraW PetraW ist offline
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Beitrag Meine Gedanken und Gefühle und natürlich auch Fragen/So eine Art Tagebuch

Hallo ihr Lieben,
nach langem Hin und Her komme ich wohl nicht mehr darum mir eine Art Tagebuch anzulegen, den sonst werde ich noch krank .

Ich war heute bei meiner Hausärztin nach über einer Woche lang Bauchbeschwerden. Das End vom Lied ist, ich habe durch den ganzen über zweijährigen Stress einen nervösen Magen. Ich kann nacht`s schon nicht mehr richtig schlafen, bin tagsüber natürlich dementsprechend müde und nicht mehr leistungsfähig. Angefangen hat alles damit daß ich mir ja eine schöne Schutzmauer eingerichtet habe bezüglich meines Dad`s. Dann Sonntag vor einer Woche bei meinem wöchentlichen Besuch ging es ihm ja sehr schlecht und das hat so eine Art Mauer runtergerissen. Seitdem plage ich mich mit einem Gefühl im Magen rum wie wenn man Achterbahn fährt oder so ähnlich. Habe zuerst gedacht ich hätte wieder Gastritis. Aber meine Hausärztin hat mir heute die Augen geöffnet. . Ich bin ehrlich gesagt geschockt, den wie soll es erst werden wenn es wirklich in das Endstadium geht ??? , ich weiß nicht ob ich es durchhalte.

Als erstes hat meine Hausärztin mir auch in`s Gewissen geredet, daß ich meinen Dad und seine Ansichten respektieren lernen muß, den er ist der Patient und bestimmt die Marschrichtung. Klar werde ich versuchen, obwohl es bestimmt nicht einfach wird, den ich bin ja von Beruf Arzthelferin und kann da nicht so leicht abschalten. Aber die Hausärztin hat mir auch von ihrem Fall erzählt, ihr Dad ist vor drei Jahren an Lungenkrebs gestorben und sie war nur Tochter. Ich werde mein bestes geben.

Ferner hat sie mir jetzt ein Beruhigungsmittel mitgegeben wo ich Abends einnehmen soll, damit ich wenigstens nacht`s mal abschalten kann. Aber ich weiß nicht ob ich es einnehmen soll, bin eigentlich kein Freund von solchen Sachen und wie schon geschrieben, wenn ich es jetzt schon nehme, wie soll es dann werden wenn es richtig schlimm wird .

Ich weiß ich muß was tun, den so bekomme ich ja auch keine Kraft alles durchzustehen.

Und ich wache nacht`s gerade pünktlich um 3.30 auf, ich kann den Wecker danach stellen . Anderes Problem ist aber daß ich Abends schon um 21.00 Uhr ins Bett gehe, den ich halte es sonst kaum aus.

So ich werde jetzt versuchen in regelmäßigen Abständen hier meine Gedanken und Gefühle und natürlich auch meine Fragen hierrein zu stellen, vielleicht hilft es mir ja, den sonst kann ich ja mit niemandem darüber reden. Mit meiner Mutter nicht, mit meinem Dad schon gar nicht, der hat ja andere Sorgen und auch mein Freund ist mir in dieser Hinsicht keine große Hilfe.

Ach ja für diejenigen die es vielleicht noch nicht wissen:

Mein Dad ist an Darmkrebes mit Leberbeteiliung erkrankt. Er bekommt gerade Chemo und Antikörper. Er hat einen künstlichen Darmausgang , der nicht rückverlegt werden kann. Er hat auch schon ein Stück der Leber wegbekommen und verkocht wurden die großen Metastasen. Er wird diesen Monat 71 Jahre alt und entdeckt wurde die Erkrankung im Januar vor zwei Jahren. Seitdem kämpft er tapfer gegen den Krebs an und ich hoffe das ihm die Kraft noch eine Weile trägt, den ich will ihn nicht verlieren, auch wenn es egoistisch klingen mag, aber ich bin doch erst 30 Jahre alt.

Liebe Grüße

Petra

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  #2  
Alt 07.08.2006, 22:18
dolores2505 dolores2505 ist offline
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Standard AW: Meine Gedanken und Gefühle und natürlich auch Fragen/So eine Art Tagebuch

Hallo Petra,
ich finde es toll, dass du beim schreiben deinen Gefühlen freien Lauf lassen kannst, und bestimmt hilft es dir auch gesundheitlich wieder bißchen klarer zu kommen für dich. Deine Geschichte könnte meine sein, nur ist es bei mir meine Mutter mit 70 jahren und auch seit zwei jahren am kämpfen.
Ich bin auch "nur Tochter ", und kann manche Sachen die sie macht(oder mit meinem Vater 76 J. bespricht) auch oft nicht nachvollziehen, und hätte vieles anders gemacht, aber wie du schon geschrieben hast, wir müssen es so akzeptieren.Ich glaube du wirst schon die Kraft finden die du brauchst, die kommt von alleine, und ich hoffe, dass du deinen Vater noch lange und gut haben darft- und ich natürlich meine Mutter. mach dir ein schönes Tagebuch,und gesundheitlich alles gute
von dolores
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  #3  
Alt 08.08.2006, 21:50
PetraW PetraW ist offline
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Standard AW: Meine Gedanken und Gefühle und natürlich auch Fragen/So eine Art Tagebuch

Hallo dolores,

ja es hilft mir ungemein meine Gedanken nicht mehr nur mit mir auszumachen sondern sie niederzuschreiben. Heute ging es meinem Magen schon bedeutend besser. .

Das mit deiner Mutter tut mir sehr leid .

Ich fasse es nicht daß diesem verdammten Krebs niemand Einhalt gebieten kann, das wird die neue Menschenseuche .

Ja es fällt sehr schwer es zu akzeptieren wenn der Erkrankte in den eigenen Augen Fehler macht *wie vermessen ist das eigentlich ?*

Ich bin heute stundenlang durch die Gegend gestapft, das hilft mir irgendwie am besten meinen Gedanken freien Lauf zu lassen. Da bin ich ungestört. Habe ja leider gerade Urlaub. Auf der einen Seite toll, aber auf der anderen Seite echt blöd, den da muß ich selber für Ablenkung sorgen , den im Geschäft schaffe ich es eigentlich noch gut abzuschalten.

Und da ( beim Laufen) habe ich nochmal das Gespräch gestern mit meiner Hausärztin Revue passieren lassen. Sie war sehr ehrlich zu mir. Sie hat ihren Pap`s vor 3 Jahren an Lungenkrebs verloren und sie hat mir geschildet, daß auch sie am Anfang die Behandlung machen wollte, dann aber gemerkt hat sie kann es nicht und dann nur noch "Tochter" war. Und ich denke mal bei ihr als Ärztin war es ungleich schwerer wie bei mir, wo ich "nur" Arzthelferin bin. Und ich war richtig wütend auf mich, wie ich meinem Dad und seine Ansichten bisher wenig respektiert habe. Wie konnte ich nur . Ich werde mich in Zukunft zurückhalten und mein Dad und seine Wünsche respektieren. Ich werde für ihn da sein und wenn er meine Hilfe braucht und mich fragt, nur dann werde ich mit meinem Wissen kommen, aber wirklich nur dann. Auch wenn es bestimmt schwer fallen wird, aber mein Dad ist der Patient und er hat das Sagen wie es lang geht und wo es lang geht, da hat mir gestern meine Hausärztin die Augen geöffnet ( das muß mal sein).

Ich habe die Beruhigungsmittel noch nicht eingenommen, will wirklich damit warten bis es gar nicht mehr anders geht. Ich denke jetzt mit meinen Gedanken hier niederschreiben und meinen täglichen Spaziergängen werde ich es auch die erste Zeit ohne schaffen, hoffentlich.

Ich habe auch schon überlegt eine Gesprächstherapie zu machen oder mir eine Selbsthilfegruppe suchen. Nur weiß ich nicht ob es sowas auch für Angehörige gibt ?. Trauerkurse gibt es ja, aber den brauche ich hoffentlich noch lange nicht.

Ich fahre am Donnerstag Morgen nach Köln und komme am Freitag Abend nach hause, mein Schatz hat mir zum Geburtstag Karten für das Musical Queen geschenkt. Ich hoffe ich kann die zwei Tage genießen.

Ich bin leider so ein Mensch wo so gar nicht abschalten kann, habe mir heute auch überlegt evt. einen VHS-Kurs mit autogenem Training oder so zu besuchen, nur leider stehen da total meine Arbeitszeiten im Wege, ich habe leider Schichtdienst. Eine Woche früh von 7.00-14.00 und eine Woche spät von 13.00- Schluß (kann manchmal 22.00 Uhr sein). Da gestaltet sich so ein Kurs doch mehr als schwierig.

Ach ja werde für heute mal Schluß machen, bin ja wieder so müde. Vielleicht kann ich ja heute nacht durchschlafen ? Wie sagt man so schön, die Hoffnung stirbt zuletzt. Ach ja gestern Abend habe ich es mit Sport vor dem Schlafengehen probiert. Ging natürlich voll in die Hosen, war danach sowas von aufgeputscht. Na ja , es gibt ja noch unzählige Schlafmittelchen natürlicher Art.

Ach übrigens wenn wir schon bei dem Thema sind, hat einer von euch schon mal Beruhigungstee getrunken ? Hilft das was ? Stand heute vor dem Regal, habe ihn aber wieder zurückgestellt.

Liebe Grüße

Petra

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  #4  
Alt 08.08.2006, 22:55
asteri71 asteri71 ist offline
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Standard AW: Meine Gedanken und Gefühle und natürlich auch Fragen/So eine Art Tagebuch

Hallo Petra,
wie du vielleicht gelesen hast,bin ich ja auch Tochter eines Betroffenen.Mein Papa hat Lungenkrebs (Diagnose Juni2005) und seit Januar Hirnmetastasen.

Alle Bekannten,denen wir davon erzählt haben,waren geschockt.
Auch meine Freundinnen waren sehr betroffen und mitfühlend.
Aber mittlerweile ist mehr als ein Jahr nach der Diagnose vergangen.Und für alle anderen scheint es einfach ,,normal'' zu sein.

Für mich ist es das nicht.
Mein Papa könnte jeden Tag sterben,und das ist keine Situation,an die ich mich gewöhnen kann oder will!
Außer den engsten Familienmitgliedern fühle ich mich nur von einer Freundin verstanden,die eigentlich nicht zu meinen engsten Freundinnen zählt.
Ihr Vater ist vor 2 Monaten gestorben...

Ich finde es schön,dass es dieses Forum gibt.
Ich wünsche dir eine gute Nacht.Schlafstörungen habe ich ein Glück noch nie gehabt.
Alles Gute wünscht dir asteri
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  #5  
Alt 14.01.2007, 19:53
PetraW PetraW ist offline
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Standard AW: Meine Gedanken und Gefühle und natürlich auch Fragen/So eine Art Tagebuch

Hallo,
bin auch mal wieder da.

Ich habe einfach die lange Zeit der Auszeit gebraucht, tat mir gut mich nicht mit der Erkrankung zu beschäftigen, ich hoffe ihr versteht das. Ich war oft drauf und dran auf Krebs-Kompass zu klicken, aber irgendwas hielt mich immer ab, aber jetzt kann ich nimmer.

Meinem Dad geht es gerade nicht besonders und auch wenn es mir sehr schwer fällt wieder zu schreiben, denke ich es tut mir gut und es hilft meiner Seele die einfach laut schreit sich etwas zu erleichtern.

Ich habe gerad große Angst daß sich ein Rezidiv im Darm bildet, den mein Dad hat gerade die gleichen Beschwerden wie vor der Diagnose. Es ist furchbar und ich will es nicht glauben. Noch klammere ich mich an eine Hoffnung.

Es ist komisch, ich besuche meine Eltern ja immer Sonntags und heute Mittag nach meinem Besuch ging es mir noch relativ gut, erst heute Abend bröckelt so langsam meine Schutzmauer die ich mir im Laufe der Monate wieder aufgebaut habe, heute habe ich meinen Dad das erst mal fast weinen sehen
*schluck* , es hat mir fast das Herz rausgerissen. Tschuldigt ich muß aufhören, ich kann kaum die Tastatur sehen. Ich werde mich aber jetzt wieder regelmäßig melden.


Liebe Grüße

Petra

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  #6  
Alt 16.01.2007, 12:55
HeikeHH HeikeHH ist offline
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Standard AW: Meine Gedanken und Gefühle und natürlich auch Fragen/So eine Art Tagebuch

Hallo,

ich klinke mich einfach mal ein: Mein Vater hat im September die Diagnose Zungenbodenkrebs bekommen, hat Chemo- und Bestrahlung hinter sich (seit kurz vor WEihnachten) und ernährt sich noch über eine Magensonde - er konnte zuerst gar nicht, jetzt wieder ein bischen schlucken.

Ich habe tierische Angst vor der Nachuntersuchung, die bei ihm nächste Woche ansteht. Die letzten Tage ist er sehr optimistisch, weil er leicht zunimmt und wieder was schlucken kann. Gestern haben wir miteinander gesprochen und da sagte er, dass es mit dem Schlucken gestern etwas schlechter ging und sofort war der Horror wieder da. Ich mache mir jetzt solche Gedanken, dass ich an nichts anderes mehr denken kann....will auch nur mal runterschreiben, damit der Kopf wieder freier wird, wird er aber nicht.

Wenn er wieder etwas hat.......und was wird dann gemacht?? Wie halte ich das aus und vorallem mein Vater???? Während der Chemo und Bestrahlung habe ich meinen Vater auch das erste Mal im Leben weinen gesehen, weil es ihm so schlecht ging und er wohl auch Angst hatte. Es war schrecklich, aber andererseits wars gut, dass er er es rausgelassen hat. Sagen konnte ich nichts, wie wollte ich ihn auch trösten? Jetzt wo in den letzten Wochen alles wieder gaaaanz langsam nach oben ging, hatte ich viel HOffnung geschöpft und jetzt -eigentlich genau seit vorgestern- nur wieder Angst...

Grüße, Heike
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  #7  
Alt 17.01.2007, 00:32
Benutzerbild von teufelchen_26
teufelchen_26 teufelchen_26 ist offline
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Standard AW: Meine Gedanken und Gefühle und natürlich auch Fragen/So eine Art Tagebuch

liebe petra,

so wie du hatte ich auch die ganze zeit probleme mit dem magen... leider habe ich das auch heute noch es geht nicht richtig weg, obwohl meine mum schon 1 jahr tot ist.

wenn ich dir was raten darf: überlaste dich nicht zu sehr. die magenprobleme sind bei dir sicher auch psychsisch bedingt... also was mir geholfen hat ist eine psychotherapie die ich immer noch mache und antidepressiva.

wegen den magenproblemen habe ich jetzt ein natürliches mittel gefunden das ganz gut hilft leinsamen aufgebrochen als aufguss mit kamillentee... die bilden selber einen natürlichen schleim und der schützt die magenschleimhaut zusätzlich... 2x täglich... vorm essen..

ich hatte eine magenschleimhautentzündung mit helio bacter... aber die psyche hat es noch schlimmer gemacht...

ich wünsche dir noch möglichst viel schöne zeit mit deinem vater...

liebe grüße
nadine
__________________
Niemand den man wirklich liebt ist jemals tot
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  #8  
Alt 17.01.2007, 17:47
Benutzerbild von Steph570
Steph570 Steph570 ist offline
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Standard AW: Meine Gedanken und Gefühle und natürlich auch Fragen/So eine Art Tagebuch

Hallo zusammen ,

ich häng mich jetzt einfach mal an euch dran

Auch ich bin eine Tochter.
Einen Teil der Geschichte könnt ihr hier nachlesen

http://www.krebs-kompass.org/Forum/s...ad.php?t=16377


Mittlerweile geht es meinem Vater sehr schlecht.

Er kann allein nicht mehr laufen muß gestützt werden. Hat ein Krankenbett im Wohnzimmer stehen , weil er die Treppe nicht mehr schafft. Hat ein Sauerstoffgerät. Er ist abgemagert auf 55 Kg.

Es tut einfach nur weh , diesen Menschen den ich über alles Liebe so leiden zu sehen.

Ich versuche , ich mache und tu was ich nur irgendwie kann um sowohl meinem Vater als auch meiner Mutter soviel wie möglich abzunehmen.

Alles andere steht z.Z. hinten an.

Jeden Eurer Beiträge kann ich so gut nachvollziehen.
Mit Freunden oder Bekannten red ich schon gar nicht mehr darüber.
Verstehen kann Dich nur wer in der gleichen Situation ist.
Für alle anderen geht das Leben "normal" weiter.
Ich mache den anderen noch nicht mal einen Vorwurf daraus , weil ich früher bestimmt nicht anders war.
Man nimmt Anteil wenn man davon hört , aber mehr auch nicht.
Es ist schlimm , tragisch , traurig.
Aber für Außenstehende eben nur einer von vielen.

Cola und Kaffee sind z.Z. meine besten Begleiter. Schlaf ist Mangelware. Was nötig ist wird gemacht , der Rest kann warten.
Der Rest hat Zeit. Zeit die mein paps nicht mehr hat.

Und die Zeit die will ich mit ihm genießen.

Ich will meinen Kindern die Möglichkeit geben sich von Ihrem Opa zu verabschieden.

Ich hör jetzt auf seh die Tastatur kaum noch vor Tränen

gruß
__________________
Nordisch nobel , Deine sanftmütige Güte , Dein unbändiger Stolz , das Leben ist nicht fair.
Es war ein Stück vom Himmel , das es Dich gibt.
(Grönemeyer)

Paps geb. 15.04.47 - gest. 08.02.07
Opipi geb. 19.03.22 - gest. 08.01.08
Schwiegerpapa geb. 23.08.35 - gest. 18.01.08
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  #9  
Alt 28.01.2007, 19:22
PetraW PetraW ist offline
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Standard AW: Meine Gedanken und Gefühle und natürlich auch Fragen/So eine Art Tagebuch

Hallo,
liebes Tagebuch, hallo liebe Angehörige.

Hatte versprochen mich wieder regelmäßig zu melden, aber ich habe mein Versprechen nicht eingehalten.

Es ist so furchtbar was unseren Lieben so wiederfährt und man steht daneben und ist so hilflos. Ich weiß es klingt vielleicht doof, aber unter der Woche schaffe ich es relativ gut mich abzulenken, mein Job tut da sein gutes. Nur jetzt wo es zum Wochenende wieder hinging, habe ich von Freitag auf Samstag und von Samstag auf Sonntag von meinem Dad geträumt, es war ein wunderschöner Traum, der leider nie wahr wird. Mein Dad war gesund und es ging ihm super. Wir hatten viel Spaß. Ich bin dann aufgewacht mit feuchten Augen, es war leider ja nur ein Traum.

Ich weiß nicht ob es euch auch so geht, aber manchmal wenn ich richtig gut drauf bin dann schäme ich mich richtig, den dann denke ich sofort an meinen Dad und komme mir so richtig schäbig vor, ich stehe hier und amüsiere mich und bin gut drauf und meinem Dad geht es nicht gut. Ich muß sagen wenn ich eure Schicksale so lese geht es meinem Dad gottseidank noch nicht so schlecht, aber es kann jederzeit so schlimm losgehen das weiß ich und das finde ich das schlimmste das ungewisse, wann es losgeht. Jetzt genau vor drei Jahren war mein Dad im Krankenhaus um die Untersuchungen machen zu lassen vor der OP. Oh mein Gott schon drei Jahre. Ich hätte nie gedacht daß er es bis hierher schafft. Ich war letztes Jahr schon dankbar daß er wenigstens die Fußball-WM im eigenen Land miterleben durfte. Ich weiß es klingt verückt, aber da freut man sich über wirklich so unwichtige Dinge.

Jetzt z.B. habe ich vor abzunehmen, ich habe ein "stolzes" Kampfgewicht von 97 Kilo (habe schon ein paar Kilo abgenommen) und ich will das mein Dad noch stolz auf mich sein kann, ich weiß es ist so nichtig, so unwichtig, aber das sind so Momente wo ich mich auch super ablenken kann von dem Problem das brauch ich wirklich ab und zu, den sonst würde ich verückt werden.

Also ich hoffe wir packen es, wir haben die Kraft. Ich weiß es nicht, ich fühle mich in dem Moment so klein, so unwichtig. Aber ich will auf keinen Fall mich davor drücken, den das Schicksal hat es so bestimmt und man muß es annehmen, es ist einfach die Bestimmung.

Bis bald

Liebe Grüße

Petra

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  #10  
Alt 02.02.2007, 19:53
PetraW PetraW ist offline
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Standard AW: Meine Gedanken und Gefühle und natürlich auch Fragen/So eine Art Tagebuch

Hallo,
heute geht es mir wieder mal besonders mies, muß wohl auch daran liegen, daß die "besonderen Tage" bevorstehen, Frauen wissen was ich meine. Ich könnte heute nur noch heulen. Außerdem ist am Sonntag wieder ein Geburtstag und ich kann mir vorstellen, daß mein Vater nicht dabei sind wird, weil es ihm nicht so besonders gerade geht laut meiner Mutter (habe heute mit ihr telefoniert), aber wenn ich meinen Dad frage kommt sein Standdardspruch der so nichtssagend ist, das ganze macht mich krank und wütend. , klar ist es sein Leben und seine Krankheit das sage ich mir jedesmal aber am liebsten würde ich zu ihm sagen: Hallo, ich bin kein kleines Kind mehr !. Aber das geht ja nun auch nicht.

Och man, er hat ja bald die Untersuchung beim Radiologen, hoffentlich sind es nicht so schlimme Nachrichten, es ist furchtbar, wenn man als Angehöriger danebensteht und einfach nicht`s machen kann.

Ich bin halt leider auch so eine sensible Persönlichkeit und nehme mir alles schwer zu Herzen, bin auch sehr nah am Wasser gebaut. Aber damit ist meinem Dad ja auch nicht geholfen wenn ich ihm was vorheule.

Aber ich muß stark sein und ich hoffe das ich die nötige Kraft bekomme wenn es wirklich mal in die Endphase geht , oh gott ich darf gar nicht daran denken, aber das schlimme ist ich denke sehr oft dran ,manchmal denke ich echt ich rede es herbei.

So jetzt mache ich mal wieder Schluß für heute, könnte noch stundenlang weiterschreiben.....

Gut`s Nächtle, hoffentlich heute nacht besser, den durch den sch.... Vollmond kann ich wieder kaum schlafen.

Liebe Grüße

Petra

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  #11  
Alt 16.02.2007, 09:53
PetraW PetraW ist offline
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Hallo,
melde mich auch mal wieder.

Wie schon befürchtet war mein Vater bei dem Geburtstag nicht dabei, er konnte seit Donnerstag keinen Stuhl lassen, aber meint ihr er hat reagiert, nö . Am darauffolgenden Mittwochabend bekam ich dann den Anruf meiner Mutter, dein Vater geht morgen ins Krankenhaus es ist immer noch nicht`s gekommen. Ich habe natürlich sofort gesagt ich fahre ihn hin. Bin dann auch den ganzen Tag bei ihm geblieben und habe die Untersuchungen abgewartet. Die Ärzte haben die Hände über den Kopf zusammengeschlagen als sie gehört haben das seit einer Woche nicht`s mehr gekommen ist.

Leider ist jetzt klar warum nicht`s gekommen ist. Es hat sich ein Rezidiv am Darm entwickelt (ich wußte es doch, habe immer wieder drauf hingewiesen das man doch bitte auch mal wieder den Darm untersuchen möge, aber nein ich erzähle ja nur Blödsinn , ich bin unheimlich wütend) und der engt die Harnröhre ein und mein Vater kann demnach die Blase nicht mehr richtig entleeren. Der ganze Bauchraum war von der vollen Blase gefüllt und hat somit auch keinen Stuhlgang mehr möglich gemacht. Jetzt hat er neben seinem künstlichen Darmausgang auch noch einen Dauerkatheter.

Ab nächste Woche bekommt er wieder Chemo und die Ärzte hoffen das dadurch sich das Rezidiv etwas zurückentwickelt und sie den Katheter ziehen können. Leider haben sie jetzt auch auf der Lunge Schatten festgestellt und die Lebermetas sind auch wieder da (waren ja im Oktober nicht mehr gesichtet worden) der Krebs macht also weiter. Die Onkologin hätte sogar diese Woche gerne mit der Chemo angefangen, die Ärzte befürchten das die Metas in der Leber explodieren.

Er ist jetzt seit Mittwoch wieder zuhause, die hatten so Bettennotstand daß sie alle die einigermaßen in Ordnung sind entlassen haben.

Es wird also ernst und ich mache mir nicht`s vor, die Ärzte machen zwar weiter mit Chemo, aber wenn jetzt sogar auf der Lunge was zu sehen ist, das es Metas sind haben die Ärzte zwar nicht geäußert, aber man kann sich ja denken, den was soll es den sonst sein ?.

Soll es das jetzt nach drei Jahren gewesen sein ? Ich weiß die drei Jahre sind schon ein Wunder nach der Erstdiagnose. Hätte ich nie für möglich gehalten, aber trotzdem er war doch bisher so tapfer und jetzt ?
Ich habe solche Angst vor dem Tag wo die Ärzte sagen wir können nicht`s mehr für ihren Dad tun, ich will nicht , und ganz ehrlich ich habe nicht Angst das er stirbt, sondern vorallem wie er sterben muß, den das ist ja die unbekannte Größe in dem grausamen Spiel.

Ich fühle mich seit der Diagnose vor drei Jahren wie auf einer Berg- und Talfahrt und ich habe die Befürchtung jetzt geht es nur noch abwärts. Ich weiß wenn es soweit ist werde ich es ihm gönnen seine Ruhe, und das obwohl er leben will das ist das schlimmste, zu wissen er will nicht sterben aber er muß.

Was mir Halt gibt ist zu wissen das ich eine Abteilungsleiterin habe die selber ihre Mutter an der Krankheit verloren hat und sie hat mich am Dienstag auch zur Seite genommen und gesagt wenn es ernst wird rede nicht viel sondern haue einfach ab ich werde es den anderen schon erklären und egal ob du Minusstunden machst, es ist wichtig das du bei deinem Dad bist. Ich war so dankbar in dem Moment.

Sie hat mir auch einen anderen Tip gegeben, ich solle mit meinem Dad nach Freiburg gehen, da wäre eine tolle Klinik die sich mit Tumorerkrankungen super auskennen. Meine Hausärztin meint ich solle es nicht mal vorschlagen, weil es auch nicht mehr bringt und mein Dad dann noch weiter weg wäre. Oh man ich bin hin- und hergerissen. Ich will auf der einen Seite nicht`s unversucht lassen, auf der anderen Seite weiß ich jetzt schon das er mit dem Vorschlag eh nicht einverstanden ist.

Was mich auch ganz kirre macht, ob er über den Ernst der Lage wirklich bescheid weiß, den es ist ja immer alles super, alles klasse , er ist ja der gebohrene Verdrängungskünstler und er wird nächstesmal wieder so handeln daß er erst kurz vor 12 reagiert, so ist er nunmal und ich glaube er kann halt auch nicht aus seiner Haut raus, aber das fehlt mir halt auch das ich ernsthaft über die Situation mit ihm reden kann, aber ich muß es wohl akzeptieren das er es nicht will.

So muß mal aufhören, ich sehe schon kaum mehr die Tastatur.



Liebe Grüße

Petra

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  #12  
Alt 17.02.2007, 17:50
PetraW PetraW ist offline
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Hallo,

jetzt stehe ich wieder vor einem Problem.

Ach immer diese Hin- und Hergerissenheit.

Es ist folgendes ich habe eine starke Kieferhöhlenentzündung und habe sie auch verschleppt, weil ich ja letzte Woche mit meinem Dad beschäftigt war und mir geht es hundsmisserabel.

Soll ich ihn jetzt morgen besuchen oder nicht ?

Eigentlich wollte ich mich total auskurieren, damit ich wieder schnell gesund werde, aber jetzt meldet sich natürlich mein schlechtes Gewissen wieder.

Soll ich jetzt doch morgen gehen oder nicht ?

Oh man, warum tue ich mir mit Entscheidungen immer so schwer.

Habe auch einen Krankenschein von meiner Hausärztin abgelehnt, den ich wollte nicht schon wieder einen und außerdem brauche ich die Ablenkung sonst werde ich noch verückt.

Bitte jemand der diesen Thread liest hat mir vielleicht einen Tip wie ich mich verhalten soll ???

Liebe Grüße

Petra

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  #13  
Alt 17.02.2007, 22:32
Benutzerbild von Sandy71186
Sandy71186 Sandy71186 ist offline
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Hallo Petra ,

ich habe heute zum ersten mal diesen Beitrag gelesen und ärgere mich das ich ihn nicht eher gelesen habe !!

Das ist der erste beitrag der mir haargenau aus der Seele spricht.
Als erstes mal zu den Schlafstörungen. Ich habe auch diese Schlafstörungen und bin die ganze Nacht immer wach gewesen und dann bin ich erst zum Arzt. Der hat mir ein Schlafmittel verschrieben also es ist ein Antidepressiva für postraumatische Schlafstörungen also genau für mich hingeschnitten.
Habe lange überlegt und es dann mal genommen aber ganz schnell wieder abgesetzt. Das Mittel hat mich total aus den Schuhen gehauen. Ich sollte "erstmal" eine halbe nehmen und diese Halbe war mir schon zuviel.
Konnte zwar super davon schlafen und vor allem auch schnell. Aber ich bin den ganzen Tag nicht mehr hochgekommen. Habe sogar die Arbeit verschlafen, weil ich den Wecker absolut nicht gehört habe.
Bin darauf hin zum Arzt und der sagte mir das dies schon ein sehr leichtes Mittel sei. Also habe ich bis jetzt ganz darauf verzichtet.
Mir hilft zur Zeit sehr gut zum einschlafen, wenn ich noch ein schönes Buch lese oder den ganzen Tag arbeiten bin, dann bin ich abends so kaputt das ich nicht mehr kann und einfach einschlafe. Aber vor Alpträumen hilft das natürlich nicht. Da habe ich noch leider kein Mittel gefunden.

Das mit der Entscheidung wegen dem Besuch deines papas finde ich auch schwer.
Wie weit wohnt er denn weg? Wenn es vielleicht gleich um die Ecke wäre dann würde ich aber ich rede eben nur von mir gehen. Aber wenn du dort noch hinfahren musst würde ich es lassen. Ich weiß ja auch wie schei.. es einem gehen kann.
Vielleicht gehst du lieber zwei drei Tage später mal hin zum Abendessen?? Oder wegen der Schichtarbeit zum Kaffee oder Mittag?
Ich kenne es sehr gut verstehen nur das mein Opa (seit Dezember Leberkrebs erkrankt) 600km weit von mir entfernt wohnt. Ich habe mir auch immer einmal im Monat ein Besuch vorgenommen aber leider reicht diesen Monat mein Ausbildungsgehalt nicht um noch fast 1200km zu fahren ..
Meine Mama würde mir natürlich das Geld geben aber das möchte ich ja nicht, denn sie müssen ja auch Ihre Sachen zahlen und helfen ja auch immer meinem Opi und meiner Oma und auch mir.
Also was Entscheidungen angeht war ich auch immer im Konflikt aber glaub mir ich bin da auch fast dran kaputt gegangen bis ich hier angefangen habe im Krebskompass mir Hilfe zu suchen.
Also wenn du mal wieder nicht weiter weisst dann schreib mir doch einfach und wir können dann über alles reden. Würde mich sehr freuen....
Bin auch ein Mensch der sich immer alles und aber wirklich alles sehr sehr schwer zu Herzen nimmt, d.h. jede Kleinigkeit und sich auch immer schnell angegriffen fühlt und nicht verstanden. kann das also sehr gut nachempfinden wie man sich da fühlt. Und vor allem wie einsam man dann wird.

Bei uns ist das fast das selbe Problem wie bei Euch. Ich suche immer im Internet was oder hole mir rat und schlage dann Sachen vor oder super Kliniken der allgemeine Hilfen und niemand nimmt mich für voll. Mein Opa sagt dann immer ach der Arzt macht das schon. Dann werde ich auch immer ütend wenn man auf solche tauben Ohren stößt aber ich lasse mich nicht entmutigen und schlage trotzdem immer was vor und mittlerweile ruft mein Opa auch schon an und fragt mich nach Dingen die ich ihm aus dem Krebskompass suchen soll.

Ich habe mir auch mal überlegt, das dein Papa ja bestimmt wie mein Opa nicht sehr im Internet tätig sind. Such dir doch mal ein paar Tipps oder Beiträge heraus und druck sie mal aus und leg sie doch mal deinem Dad hin, er wird sie bestimmt in einer ruhigen Minute lesen, geh garnicht darauf ein sondern leg sie ihm mal hin. Vielleicht Beiträge von dir oder anderen betroffenen die das selbe haben wie er.


So ich hoffe ich habe dir ein wenig geholfen.
Wünsch dir noch eine gute Besserung und einen ruhigen Abend.
mach dich nicht so fertig, ich kann dich gut verstehen also bist du auch nicht alleine :-)

Liebe Grüße
Sandy
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  #14  
Alt 31.08.2007, 21:04
PetraW PetraW ist offline
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Hallo,

bin auch mal wieder da . hat ja wieder eine Weile gedauert. Es ist verückt, auf der einen Seite merke ich das mir der Austausch gut tut, auf der anderen Seite will ich einfach meine Ruhe vor dem Thema haben.

Nur jetzt ist wieder mal der Zeitpunkt gekommen und er ist brisanter wie bisher, ICH BIN AM ENDE ! ICH KANN NICHT MEHR ; 3 1/2 Jahre Achterbahnfahrt sind einfach zu viel.

Ich bin sogar schon soweit das ich psychologische Hilfe suche, meine Hausärztin meint auch, ich darf mich nicht als seelischer Mülleimer meiner Eltern mißbrauchen lassen, was ich leider tue und so geht`s nicht weiter, wenn ich jetzt schon schlapp mache und es ist noch nicht mal in der "heißen" Phase.

Mein Dad hat jetzt seit Mittwoch Chemopause und das ist auch gut so, die Ärztin wollte ihn dabehalten zum aufbauen, will er aber nicht.

Meine Mutter ist mir überhaupt keine Hilfe, im Gegenteil sie belastet mich noch zusätzlich, den jetzt ist es amtlich sie hat Demenz und so habe ich 2 "Sorgenkinder" und es wird mit den Problemen einfach nicht weniger. Aber schon damals vor 3 Jahren hat sie mich nicht unterstützt und ich muß es jetzt eingestehen auch wenn es nicht leicht ist, ich kann nicht mehr, es ist einfach zu viel, ich will nicht vor die Hunde gehen. Vorallem gibt es ja keinen Ausweg aus dieser Situation, den mit meiner Mutter wird es ja nicht besser, den sie läßt sich ja nicht behandeln, sie weigert sich ja zum Arzt zu gehen, und sie stürzt häufig, aufgrund einer Problematik im Kleinhirn, kann sie halt nicht mehr so gut das Gleichgewicht halten, aber es ist alles in Ordnung und die Stürze passieren ja "nur" weil sie wieder zu schwer zu schleppen hatte .

Meine Hausärztin hat mir jetzt auch ein Mittel verschrieben wo den Serontoninspiegel heben soll, ich hoffe es schlägt an und es tritt keiner der zahlreichen Nebenwirkungen ein.

Och man ich bin doch auch nur ein Mensch und kein Roboter.

, ich glaube eine Nebenwirkung habe ich schon, ich könnte den ganzen Tag gähnen und das ist auch so aufgeführt, na ja vielleicht wirds ja mit der Zeit besser.

Ich bin Dauermüde und pumpe mich gerade auch mit Immunsteigerungsmitteln voll, damit ich ja nicht schlapp mache, klar ist das nicht das wahre, aber ich kann jetzt nicht auch noch krank werden.

Vorgestern bin ich über die Straße gelaufen und ein Auto hätte mich beinahe erwischt (ist eine gefährliche Stelle) wißt ihr welcher Gedanke mir durch den Kopf geschossen ist, warum ist es nicht passiert , dann wäre alles vorbei, dann wäre es nur noch leicht und unbeschwert , ich weiß so zu denken ist sch..., spiegelt aber gerade meine momentane Gemütslage.

Meine Hausärztin hat mich gefragt wenn ich einen Wunsch hätte was würde ich jetzt am liebsten machen:

Meine Antwort war eindeutig und aus dem Herzen:

Nicht`s, einfach an nicht`s denken müssen, einfach so in den Tag hineinleben ohne Sorgen, ohne irgendwelche Gedanken machen zu müssen, ohne das dauernd das Telefon klingelt und ein Angehöriger anruft und wissen will was Sache ist. Einfach mal unbeschwert leben können, nur das wird ein Wunschtraum bleiben, den die Realität holt mich immer wieder ein .

So mache Schluß für heute bin einfach zu müde, diese ständige bleiernde Müdigkeit, ist das was mich zusätzlich noch fertig macht, aber es ist nicht`s körperliches, es hängt mit dem Stress zusammen und außerdem ist meine Neurodermitis wieder ausgebrochen, ich könnte mich gerade blutig kratzen, aber es hilft ja kein Medikament, wenn die Seele schreit

Gute Nacht

Liebe Grüße

Petra

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  #15  
Alt 01.09.2007, 14:23
PetraW PetraW ist offline
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Standard AW: Meine Gedanken und Gefühle und natürlich auch Fragen/So eine Art Tagebuch

Hallo,
so es ist Samstag und endlich Wochenende. Ich habe diesesmal einen Entschluß gefaßt, ich werde meine Eltern morgen nicht (!) besuchen, ich kann einfach nicht, brauche mal eine Auszeit, ich weiß das ist vielleicht feige oder lieblos, aber es geht einfach nicht. Klar werde ich ein schlechtes Gewissen haben, ich kenne mich doch einfach zu gut, ich hoffe meine Eltern werden es verstehen und wenn nicht auch egal , ganz ehrlich Ihnen war auch oft genug egal wie ich mich gefühlt habe, das sage ich jetzt ganz ehrlich und dieser Gedanke macht mich einfach nur .

Warum ist das Leben so gemein ? Warum gibt es Menschen die einfach nur Pech haben ? Warum kann ich nicht auch einfach glücklich sein ?

Quälende Fragen und keine Antwort.

Vielleicht war ich in einem früheren Leben ein böser Mensch und muß jetzt für alles büßen was ich früher verbrochen habe ? Vielleicht stimmt das und der Gedanke ist der einzige was mich aufrecht hält, den soviel kann doch kein Mensch ertragen. Ihr seht ich jammere gerade nur noch und das obwohl nicht ich den Krebs habe sondern mein Dad, sorry ist nicht so gemeint.

Nur ich hatte eine naja Kindheit und meine Schulzeit war der Horror pur, es war immer ein Spießrutenlauf, mich hatten sie als Opfer auserkoren und gehänselt und gemobbt ohne Ende, ich habe oft während dem Unterricht geweint weil ich einfach nicht mehr konnte, bin dann nach Hause und hatte gehofft ich bekomme Unterstützung, leider gab es zuhause keine Hilfe, meine Mutter hat einfach weggeschaut und wollte es nicht wahrhaben. Mein Vater war eh unter der Woche nicht da.

Aber wie gesagt vielleicht muß ich für was büßen ?

Meine Kindheit war nur naja, es hat mir an nichts gefehlt materiell, meine Eltern sind 2 x pro Jahr immer mit mir verreist, ich habe alles bekommen was ich gewollt habe, Einzelkind eben. Aber eins das habe ich nie bekommen, mal in den Arm nehmen, einfach mal zeigen hey es ist schön das es dich gibt, nein das gab es nicht, obwohl ich das am meisten gewollt habe, aber vielleicht habe ich das einfach nicht verdient meiner selbst willen geliebt zu werden .

Vielleicht hätte ich einfach nicht auf die Welt kommen sollen, den was soll ich hier ?

Ich glaube jetzt höre ich lieber auf, sonst schreibe ich mich noch in Rage und ich sehe sowieso vor lauter Tränen die Tastatur nicht mehr.

Schaut mal wie erbärmlich ich bin, ich jammere hier rum und meinem Dad geht es gar nicht gut, wahrscheinlich habe ich es nicht anders verdient ?


Traurige Grüße

Petra

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