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  #1  
Alt 06.03.2007, 13:39
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Tanja7 Tanja7 ist offline
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Standard Betreung

Hallo
Meine Mama hat Lungenkrebs im Endstadium.
Die Onkologin sagte jetzt das sie betreung rund um die Uhr braucht und hat dafür auch eine Bescheinigung ausgefüllt.
Ich kann diesen Dienst nicht machen da ich alleinerziehende Mama bin.
Da wäre nur mein Vater.
Der müsste allerdings seinen Beruf aufgeben.
Zahlt die Krankenkasse da was?
Kennt sich damit jemand hier aus?
LG Tanja
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  #2  
Alt 06.03.2007, 21:02
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Gaby Gaby ist offline
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Standard AW: Betreung

Hallo Tanja,

bei der Krankenkasse müsst ihr einen Antrag auf Einstufung in Pflegestufe stellen, rund um die Uhr Betreuung sollte Stufe 3 sein. Dann habt ihr die Wahl, die Betreuung durch einen Pflegedienst vornehmen zu lassen. dafür zahlt die KK den vollen Satz. Wenn ihr die Betreuung privat übernehmt, zahlt die KK nur einen Teil. Die aktuellen Pflegesätze findest du über google. Das wird sicher kein Ausgleich zum aufgegebenen Arbeitsplatz für deinen Vater sein. Kann dein Vater sich event. beurlauben lassen für unbestimmte Zeit? Dann behält er wenigstens seinen Arbeitsplatz. Oder habt ihr mal daran gedacht, eventuell einen Hospizdienst einzuschalten. Die bieten sowohl Aufnahme ins Hospiz an als auch Pflege zu Hause. Die beste fachliche Betreuung hätte deine Mama sicher im Hospiz und ihr könnt sie rund um die Uhr besuchen und bei ihr sein, so oft ihr wollt. Aber das müsste deine Mutter auch wollen. Bei der Betreuung daheim würde ich in jedem Fall einen ambulanten Hospizdienst einschalten, denn die unterstützen und beraten sehr gut.
Ich wünsche euch viel Kraft für die kommende Zeit
lg Gaby
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  #3  
Alt 06.03.2007, 22:20
Norma Norma ist offline
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Standard AW: Betreung

Hallo Tanja,

der Vater den Beruf aufgeben, bei Lungenkrebs im Endstadium bei der Mutter???
Und was macht er dann, wenn Mama den Kampf verloren hat?
Beruf weg, Einkommen weg.

Meine Vorschreiberin hats ja schon richtig erklärt:
Hospiz anrufen; Antrag auf Pflegestufe stellen (Stufe 3 dürfte wirklich kein Problem sein).

Ich habe meine Mama 5 Wochen bis zu ihrem Tod begleitet und das war wirklich nicht leicht; dabei lag sie im Krankenhaus und die Pflege fiel für mich damit weg.
Als alleinerziehende Mutter kannst DU natürlich nicht die Pflege übernehmen, ein MANN hat damit aber (ohne Pflegedienst) bestimmt noch viel größere Probleme.
Meine Mama hat am Schluss ganz furchtbaren Dauerdurchfall bekommen; wenn ich mir vorstelle, das hätte ICH alles wegmachen müssen...au weia.

Sollte das Hospiz ablehnen, weil die Lebenszeit nicht absehbar ist (schrecklich, aber Hospize können wirklich nur Kranke aufnehmen, bei denen die Lebenszeit sich absehbar neigt), bleibt noch das Pflegeheim.
Und da ist wieder die Frage, ob dein Vater sich an den Kosten beteiligen könnte.

Ihr seid in einer sehr schwierigen Situation, aber den Beruf aufgeben... nein, dazu rate ich keinesfalls. Vielleicht kann dein Vater ja Urlaub nehmen oder auch unbezahlten Urlaub (notfalls auch einen Krankenschein, aber pssst...bitte nicht weitersagen. ). Wenn dann der Pflegedienst die eigentliche Grundpflege übernimmt, müsste es gehen (schwierig wird es trotzdem!).

Alles Liebe und Gute!

Norma
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  #4  
Alt 07.03.2007, 05:10
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Tanja7 Tanja7 ist offline
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Standard AW: Betreung

Vielen dank euch zwei für eure Berichte.
Der Antrag für Pglegegeld ist gestern zu meinen Eltern rausgegangen den sie dann nur noch ausfüllen müssen.Noch macht meine Mama die Grundpflege selber,aber man weiß ja nie wie lange das noch geht da die Luft sehr knapp ist.
Mein Vater nimmt die ganze Zeit schon unbezahlten Urlaub.Ich weiß jetzt nur nicht wie das mit dem Sonderurlaub aussieht wie lange man den nehmen kann.
Ambulanter Hospitzdienst ist schon eingeschaltet da ist ein Schmerzspezialiest und ein Frau die 1-2 Woche kommt aber damit ist leider nicht die ganze Zeit mit abgedeckt,dass schlimmste Zeit ist immer Nachts für sie.
Über ein Platz im Hospitz haben wir auch schon gesprochen,aber da will sie auf keinen Fall hin sie will bei ihrer Familie bleiben.
LG Tanja
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  #5  
Alt 07.03.2007, 06:38
HeikeF HeikeF ist offline
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Standard AW: Betreung

Ihr hättet bei der Pflegekasse auch auf einen Eilantrag bestehen können mit Hilfe der Ärzte.
Sie werden meist versuchen erst einmal eine Pflegestufe "drunter" an zu setzen wenn Ihr Pech habt. Legt dann Einspruch ein.
Könnte Dein Vater evtl. mit seinem AG vereinbaren eine "halbe" Stelle mit Option später wieder eine "Ganze"?
Oder verlängerte Pausenzeiten? (wenn die Arbeitsstelle nicht zu weit weg ist)
Ansonsten besteht auch die Möglichkeit, daß die Pflegeperson sich die Rentenbeiträge weiter zahlen läßt, nur leider nicht den Lohn
Dein Vater könnte auch einmal mit seinem Haus-Doc reden wg. dem gelben Formular denn ich denke, er kann unter so einer Belastung nicht wirklich seinen Job machen.

Habt Ihr schon eine Patientenverfügung mit Eurer Mutter besprochen?
Das würde auch ihr mehr Sicherheit geben.
Regelt vorallem auch jetzt schon (wenn nicht bereits geschehen) das Finanzielle/Testament.
Habt Ihr schon den gesetzlichen Betreuer beim Amtsgericht beantragt?
Habt Ihr schon einen guten Schmerztherapeuten?
Habt Ihr schon Sauerstoff zu Hause?
Wer ist Kontoinhaber bei der Bank? Bitte prüfen.
Pflegedienste: Holt Euch Kostenvoranschläge rein!!! Mache gerade so manche Erfahrungen
Rufe auch einmal im Hospiz an und informiere Dich dort
Freistellungsausweis für Zuzahlungen schon bei der Krankenkasse beantragt?

Wenn Du noch Fragen hast, gerne PN
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(Meine geschriebenen Ideen, Bastel-Tipps, Berichte, Gedichte, Reime dürfen weder kopiert noch anderweitig, ohne meine Genehmigung, veröffentlicht werden HF)

http://www.krebs-kompass.org/forum/s...ghlight=HeikeF

Leben ist, zeichnen ohne Radiergummi (K.Snyder)

Für alle die Kraft brauchen:
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Geändert von HeikeF (07.03.2007 um 06:41 Uhr)
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  #6  
Alt 07.03.2007, 10:48
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Steph570 Steph570 ist offline
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Standard AW: Betreung

Hallo ,

mensch Tanja ich weiß was ihr jetzt grade durchmacht .
Das alles haben wir mit Paps auch durch gemacht.
Bei der Pflegestufe mußt Du auf jeden Fall dran bleiben !!
Die haben immer unheimlich Zeit mit der Vergabe Ihrer Termine.
Wir mußten für Paps den ersten absagen , da er zu der Zeit eigentlich ins KH gemußt hätte. Zum zweiten Termin kam es dann leider nicht mehr.
Im Notfall Druck über den Hausarzt oder das KH machen lassen.

Wichtig wäre wirklich eine Patientenverfügung und eine Vorsorgevollmacht.

Zitat:
Zitat von HeikeF Beitrag anzeigen
Habt Ihr schon den gesetzlichen Betreuer beim Amtsgericht beantragt?
Wenn eine Vorsorgevollmacht existiert ist der staatlich bestellte Betreuer hinfällig !

Aber auch nur dann. Also bitte macht das .

Wir sind froh das Paps das noch 2 Wochen vor seinem Tod unterschrieben hat.
Wir haben das über den Notar machen lassen , wegen Haus und so , ob das zwingend notwendig ist weiß ich nicht genau.


Ich wünsch Euch das alles schnell geregelt werden kann und schick Euch nen großes Paket mit Kraft

lg steph
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Nordisch nobel , Deine sanftmütige Güte , Dein unbändiger Stolz , das Leben ist nicht fair.
Es war ein Stück vom Himmel , das es Dich gibt.
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Paps geb. 15.04.47 - gest. 08.02.07
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Schwiegerpapa geb. 23.08.35 - gest. 18.01.08
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  #7  
Alt 07.03.2007, 11:44
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Tanja7 Tanja7 ist offline
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Hallo Heike und Stephanie puh nun bin ich paff auf was man alles denken muß,bei so einem Fall.
Das mit der Arbeit geht gar nicht,da mein Vater im Fernverkehr tätig ist.
Meine Mutter hat Sauerstoff zu hause und für Unterwegs.
Der Schmerzspezialist ist sehr gut und immer erreichbar.
Ich habe schon Auskunft beim Hospitz geholt und dadurch kam ich auf den Schmerzspezialist.
Wofür braucht man denn ein Vorsorgevollmacht?Tritt das nicht automatisch auf meinem Vater?
Das mit der AU finde ich recht gut,da ich schon immer zu meinem Vater sage,dass er so nicht arbeiten gehen kann.Er kaumt ja selber noch kaum zu schlafen.
LG Tanja
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  #8  
Alt 07.03.2007, 12:55
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Steph570 Steph570 ist offline
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Standard AW: Betreung

Gut , dann versuch ich mal das ganze ein bisschen aufzudröseln

Patientenverfügung (ist eigentlich klar)

Dadrin verfügt Deine Mum was im Fall von Unfall , schwerer Krankheit etc. getan und unterlassen werden soll.
Diese tritt in Kraft wenn sie selbst sich nicht mehr äußern kann.
Desweiteren können da Angehörige eingetragen werden , die dazu bevollmächtigt sind Entscheidungen in Ihrem Sinne zu treffen.

In der PV meines Paps steht z.B.:

Sofern keine vernünftige Aussicht auf meine Gesundung von körperlicher und geistiger Krankheit oder von einer Schädigung besteht , ...... , bitte ich , das man mich sterben lässt und nicht durch künstliche Mittel (Intensivtherapie , Reanimation) am Leben erhält.
Sollte durch solche ärztliche Maßnahmen nicht mehr erreicht werden als eine Verlängerung des Sterbevorgangs oder eine Verlängerung des Leidens , verweigere ich hiermit ausdrücklich die Zustimmung zu irgendwie gearteten ärztlichen Eingriffen.

Der Bevollmächtigte (meine Mum, mein Bruder und ich) ist beauftragt und ermächtigt , meinen Wünschen Geltung zu verschaffen.


Das ist das eine.
Die PV hat aber nichts mit der VVM zu tun.


Die VVM dient zur Vermeidung der Bestellung eines Betreuers gemäß den §§ 1896 ff. BGB.
Sie geht daher einer Betreuung vor.
(Sorry , ist Beamtendeutsch )

Heißt in unserer Sprache das wenn Du so eine Vollmacht hast Deiner Mum kein Betreuer an Seite gestellt wird sonden Du sie in Ihrem Sinne vertritst.

Damit bevollmächtigt Deine Mum denjenigen der eingetragen ist sie in allen vermögensrechtlichen und persönlichen Angelegenheiten gerichtlich und außergerichtlich zu vertreten.
Aber VORSICHT !! auch da gibt es Unterschiede.


Da wir die VVM über einen Notar gemacht haben , ist sie spezieller als eine die Du im Internet ausdrucken kannst.
Wenn Du genau wissen möchtest was da alles drin steht schick mir ne pn , ich tipp Dir das dann ab.

Weil in der VVM meines Paps steht z.B. drin das wir berechtigt sind Maschinen abzustellen.
Einwilligung in eine Unterbringung , die mit freiheitsentziehenden Maßnahmen verbunden ist. u.s.w.

Unter http://de.wikipedia.org/wiki/Vorsorgevollmacht ist es einigermaßen gut erklärt.
Auch das es teilweise beser ist einen Notar hinzuzuziehen.

Les Dir alles in Ruhe durch und wenn Du noch Fragen hast meld Dich einfach.

lg und
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  #9  
Alt 07.03.2007, 14:29
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Hallo Tanja,
die AU ist ein guter Tipp. Dann zahlt der AG Lohnfortzahlung und anschliessend die KK Krankengeld. Das geht bis max. 78 Wochen, also wäre ein gewisses Einkommen gesichert und dein Vater hätte seinen Arbeitsplatz weiterhin. Am besten mit dem Hausarzt bereden, falls der nicht so einsichtig ist, kann ich nur einen Neurologen empfehlen. In jedem Fall sollte der Grund psychische Belastung sein, dann gibt es die AU für längere Zeiträume, ggf kann dein Vater dann auch psycholische Unterstützung in Anspruch nehmen, das könnte ihm auch helfen, besser mit der Situation klarzukommen.
Kann ich wirklich aus eigener Erfahrung empfehlen.

lG Gaby
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  #10  
Alt 07.03.2007, 17:37
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Tanja7 Tanja7 ist offline
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Vielen Dank für eure Unterstützung wenn ich euch nicht hätte wäre ich da aufgeschmissen.
Stephanie du schreibst was von einer Patientenverfügung.
Schreibt die der Anwalt oder meine Mutter?
LG Tanja
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  #11  
Alt 07.03.2007, 18:43
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Gaby Gaby ist offline
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Hallo Tanja,
meinem Partner wurde empfohlen, die Patientenverfügung zusammen mit dem behandelnden Arzt zu verfassen. Vordrucke dazu gibt es im Internet und in vielen Kliniken beim Sozialdienst. Alles andere kann mit Hilfe der Vorsorgevollmacht geregelt werden. Die halte ich persönlich für wichtiger.
Bei uns war es so, dass mein Partner letztendlich an einer beidseitigen Lungenentzündung verstarb, der behandelnde Arzt hat mir trotz Patientenverfügung empfohlen, die Beatmung durchzuführen, um ein qualvolles Ersticken zu vermeiden. Aufgrund der Vorsorgevollmacht konnte ich das entsprechend entscheiden.
lG Gaby
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  #12  
Alt 07.03.2007, 20:17
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Hallo Gaby also sind beide Dokumente wohl wichtig,wenn die Patientenverfügung noch nicht alle rechte hergibt.
Ich wüßte nicht ob ich das könnte wie in deinem Fall,aber anderseits weiß man auch das sie sich dann nicht mehr quälen müssen.
Ich werde das alles morgen mit meinem Vater besprechen und mir die Unterlagen besorgen.
Dankeschön ihr seit spitze
LG Tanja
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  #13  
Alt 08.03.2007, 17:19
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Gaby Gaby ist offline
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Tanja, ob du etwas kannst oder nicht, merkst du erst in der jeweiligen Situation. Ich habe mir vorher auch einige Gedanken darüber gemacht. So eine Vorsorgevollmacht bedeutet viel Verantwortung. Letztendlich habe ich im Laufe der Krankheit meines Partners Kräfte entwickelt, die ich nie für möglich gehalten hätte. Allerdings kam dann anschliessend auch der Sturz ins tiefe Loch. Man ist irgendwie eine lange Zeit stark eingebunden, wird gebraucht, muss ständig am Ball bleiben, Entscheidungen treffen, helfen, trösten usw. und schiebt die eigenen Bedürfnisse völlig beiseite.... war bei mir jedenfalls so und ich denke, es geht den meisten Angehörigen ähnlich. Der unvermeidliche Zeitpunkt rückt unaufhaltsam näher, man ihn nicht abwenden, nicht planen, man erlebt und durchlebt ihn irgendwie... und dann kommt erstmal lange nix mehr.. nur noch Leere. Ich bin froh, dass ich mir rechtzeitig therapeutische Hilfe gesucht habe ( kann ich jedem wirklich empfehlen ). Trotzdem und auch wenn es bereits bald zwei Jahre her ist, manchmal kommts mir vor, als war das alles erst gestern. Sorry für das Abschweifen....

Noch zur Patientenverfügung: Sicher kann man entscheiden und schriftlich festhalten, dass man keine lebensverlängernden Massnahmen durch Maschinen erhalten möchte. Aber man sollte dann als Angehöriger doch auf die Aussagen und Empfehlungen der behandelnden Ärzte hören. Denn in den meisten Fällen geht es bei Krebserkrankungen nicht darum, mit Hilfe von Maschinen Leben zu verlängern, sondern wie z.b. durch Beatmung und gleichzeitige Gabe von Morphinen den Abschied zu erleichtern.

Die Vorsorgevollmacht sollte sich auf alle Bereiche erstrecken, nicht nur z.B. finanzielle Bereiche. Dann kann man alle Entscheidungen im Sinne des Betroffenen treffen, wenn derjenige dazu nicht mehr in der Lage ist.

Ich schick dir mal ein dickes Kraftpaket rüber.
lieben Gruß
Gaby
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  #14  
Alt 08.03.2007, 18:19
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Tanja7 Tanja7 ist offline
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Hallo Gaby,
so wie du es geschrieben hast wie du deine eigene Bedürfnisse zurückgestellt hast und nur für deinen Partner da warst so bin ichauch.
Ich weiß gar nicht wann ich das letzte Mal so richtig weg war.Ich will eigentlich immer in der Nähe von meiner Mutter sein falls mal was ist.
Ja um das finanzielle geht es mir auch gar nicht ich will nur nicht das meine Mama sich weiter quälen muß.Und nicht das solche Maßnahmen getroffen werden die sie weiterhin am Leben lassen.
Ich wünschte mir so sehr das ich das nicht durchmachen müsste,aber leider geht es nicht
LG Tanja
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