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  #1  
Alt 05.01.2015, 23:26
Benutzerbild von WerIstJack
WerIstJack WerIstJack ist offline
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Daumen hoch Danke das es dieses Forum gibt

Hallo zusammen, mein Name ist Daniel und ich bin 35 Jahre alt.

Ich lese seit meiner Darmkrebsdiagnose im Januar 2014 hier im Forum mit.

Ich wollte mich bei den Menschen bedanken die dieses Forum geschaffen haben und bei denen die es beleben.

Am Montag wird bei mir die Rückverlegung des Ileostomas vorgenommen und da ich mich gerade über die OP informiere, da ich ein wenig nervös bin, bin ich wieder in dieses Forum gestolpert und habe mich hier angemeldet um das hier loszuwerden.
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  #2  
Alt 06.01.2015, 14:47
galgant galgant ist offline
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Standard AW: Danke das es dieses Forum gibt

Hallo , lieber Daniel

das ist ja gut so , daß Du am Montag die Rückverlegung hast, das ist zwar auch immer eine Belastung , aber keine so schlimme Op .
ich hatte meine Rückverlegung Februar 2013, also vor 2 Jahren und es ging alles gut .
du schreibst ja sehr wenig von Dir, somit kann ich Deine Krankengeschichte wenig einschätzen

ich wünsche Dir alles gute

Gruß galgant
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  #3  
Alt 07.01.2015, 11:23
berliner-engelchen berliner-engelchen ist offline
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Standard AW: Danke das es dieses Forum gibt

Auch von mir Alles Gute für die Rückverlegung - das ist ein wichtiger Schritt voran in die neue Normalität. Es wird nicht mehr sein wie vorher aber ich wünsche dir,dass es auf eine neue art gut schön u,d wertvoll Ist.

Lg
Birgit
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  #4  
Alt 07.01.2015, 17:48
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WerIstJack WerIstJack ist offline
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Registriert seit: 05.01.2015
Beiträge: 4
Standard AW: Danke das es dieses Forum gibt

Vielen Dank für euren Zuspruch.

Ich werde noch etwas näher auf meine Erkrankung eingehen.

Meine Geschichte fänge im Januar 2014 bzw. eigentlich Weihnachten 2013 an.

Ich hatte am 1 Weihnachtsfeiertag auf einmal schlimme Bauchschmerzen und Fieber bekommen, einhergehend mit immer stärkeren Darmblutungen die ich aber auf Hämorrhoiden geschoben habe.

Ich dachte:" Ach ist sicher nichts schlimmes". Das Fieber war am 2. Weihnachtsfeiertag weg und auch die Bauchschmerzen.

Ich ging dann nach Weihnachten wieder normal Arbeiten und wollte dann in den nächsten Wochen einen Gastroenterologen aufsuchen.

Das zog sich dann bis zum 15. Januar und ich ignorierte alle Warzeichen denn wir hatten viel zu tun in der Firma, viele Überstunden weil Aufträge fertig werden mussten.

Am 15. jedoch war ich auf der Arbeit und hatte das Gefühl pupsen zu müssen und auf einmal wurde es feucht in der Hose.
Daraufhin bin ich zu meinem Chef gegangen und habe ihm erklärt das ich zum Arzt müsse und warum.

Gesagt, getan bin ich nach Hause gefahren habe meine Arbeitssachen ausgezogen und an den Hintern gefasst.

Ich bekam einen Schreck als ich meine Hand sah, alles voller Blut.

Meine Mutter hat mich dann in´s Krankenhaus gefahren. In das Prosper Hospital in Recklinghausen wovon wir nur 5 Minuten entferntz wohnen.

Das Prosper hat eine der grössten Koloproktologien Deutschlands, wenn nicht sogar Europas und ist soweit ich weiss auch die älteste.

Ich wurde direkt an dem Tag Stationär aufgenommen und die nächsten drei Tage untersucht.

Ich wurde am 20. Januar nach dem alle Untersuchungen abgeschlossen waren mit der Diagnose Entzündung im Darm mit Cortison Präparaten entlassen und ich war heilfroh dass es nichts anderes war.

Am darauffolgenden Montag erhielt ich einen Anruf vom KKH wo man mir mitteilte das mich der Chefarzt nochmal sehen muss.

Am Nachmittag ging ich mit meiner Frau in´s KKH um mir anzuhören was der Chefarzt mir zu sagen hätte.

Ich dachte das ich eine Colitis Ulcerosa oder sowas hätte aber nicht mit der Diagnose die ich nun bekam.

Der Chefarzt offenbarte mir das ich einen Tumor im Darm hätte und hat mich zu weiteren Untersuchungen im MRT, CT und so weiter angemeldet und mich direkt zur Radioonkologin überwiesen.

Es folgten die Untersuchungen mit dem Ergebnis T3N1M0.
Tumor 11cm ab Ano

Naja, nicht toll aber auch nicht tot.

Nach 3 Tagen des Grübelns und Betrübtseins hatte ich mich wieder gefasst und hatte innerlich den Entschluss gefasst: Du stirbst nicht !!!!!!!

Darauf folgten nun eine Radiochemotherapie wo ich 5 Wochen lang, 5 Tage die Woche mit 54 Gray bestrahlt wurde und ich nahm 5 Wochen lang durchgehen Xeloda (Capecitabin).

Nach eine vierwöchigen Pause wurde ich im Prosper operiert. Der Tumor hatte die Darmwand schon durchdrungen und war in die Fettschicht zwischen Darm und Blase gewachsen. Also wurde die Blase auch geöffnet.

Zum Glück war der Tumor nicht in die Blase eingewachsen.

Mir wurden 40 cm Dickdarm entfernt und ein doppelläufiges Ileostoma angelegt.

Bei der Resektion kam heraus das ich einen Tumor mit einem Durchmesser von 7 cm und einer Tiefendurchdringung von ca 1 cm nach der Bestrahlung noch hatte. Alle Krebszellen waren tot.
Es waren drei Lymphknoten betroffen, allerdings waren die Lymphkanäle nicht von Krebszellen befallen, das heisst es waren höchstwahrscheinlich keine Krebszellen in den Blutkreislauf gelangt.

Die Empfehlung der Ärzte war eine Chemotherapie mit Xeloda oder 5FU kombiniert mit Oxaliplatin.
Da ich aber keinen Port oder besser keinen weiteren Schnitt im Körper haben wollte entschied ich mich gegen die Behandlung mit 5FU und nahm Xeloda und bekam alle 3 Wochen Oxaliplatin intravenös.

Im nachhinein denke ich hätte ich doch den Port nehmen sollen, denn Oxaliplatin intravenös zu bekomme fühlt sich so an als würden einem die Venen aus dem Arm gerissen.

Die gesamte Zeit mit Oxaliplatin war für mich wirklich die Hölle, zwischendurch musste die Dosis gesenkt werden und ich musste die Therapie zwischendurch auch unterbrechen. Aber ich habe während der Chemo gesehen das es anderen Menschen noch viel schlechter gehen kann.

Aber ich denke es hat geholfen.

Jetzt ist es bald soweit und mein Stoma wird zurückverlegt und ich hoffe das ich dann bald wieder Arbeiten kann und meinen Körper wiederaufbauen kann.

So vieleicht fallen mir später noch Ergänzungen zu dem ganzen ein aber ich vergesse zwischendurch immer wieder was ich schreiben und sagen wollte aber dass wird sich in den nächsten Monaten sicherlich auch wieder geben.

Es lohnt sich aber immer zu kämpfen und ich glaube ich bin gerade auf der Gewinnerseite.

Ich hatte das Glück viele nette Menschen kennenzulernen und habe sehr viel Zuspruch bekommen. Ich habe meine Tochter ein halbes Jahr zur Schule bringen können, was ich, wenn ich gearbeitet hätte, nicht gekonnt hätte.
Es gab auch noch weitere Erlebnisse dieser Art, die ich jetzt nicht alle aufzählen möchte.

Ich wünsche euch allen das Beste und das ihr auch Gesund werdet.



Gruss Daniel
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  #5  
Alt 09.01.2015, 20:20
monschie monschie ist offline
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Zitat:
Zitat von WerIstJack Beitrag anzeigen
Es folgten die Untersuchungen mit dem Ergebnis T3N1M0.
Tumor 11cm ab Ano
Die Diagnose hatte ich Weihnachten 2009 in unserem
"Dorf"krankenhaus auch erhalten. Meiner saß sogar nur 7 cm
ab Ano. Bei Diagnose hatte man bei mir Zweifel,
ob ich 5 Jahre noch mache. Zum Glück kannte mein Hausarzt
ein anderes Hospital. Die 5 Jahre sind um. Mit geht es fast so
wie vor dieser Zeit. Das wünsche ich dir auch.
Wir haben hier im Forum noch einen Wilfried 1953. Wir wurden
fast zeitgleich dort in Recklinghausen operiert.

Alles Gute, du schaffst das auch

cu monschie

Geändert von gitti2002 (01.02.2015 um 00:18 Uhr) Grund: Zitat gekürzt
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  #6  
Alt 01.02.2015, 00:20
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WerIstJack WerIstJack ist offline
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Standard AW: Danke das es dieses Forum gibt

Hallo Zusammen,
Ich wollte mich mal wieder bei euch melden.

Meine Stoma Zurückverlegung ist sehr erfolgreich verlaufen. Die Narbe schmerzt kaum noch und mein Stuhlgang hat sich fast normalisiert nach ca. 3 Wochen.

Bei der OP musste mir aufgrund von Verwachsungen des Stomas noch eine Darmschlinge des Dünndarms entfernt werden. Weswegen ich erstmal nur flüssige Kost zu mir nehmen durfte.

Am Anfang hatte ich noch relativ viel Durchfall mittlerweile ist der Stuhl doch recht fest, manchmal zu fest.

Aber es ist geschafft.

Mittlerweile befinde ich mich in der AHB, im ZAR in Münster wo ich Ambulant behandelt werde. Ich mache eine ambulante Reha weil ich nicht schon wieder von meinen Kindern getrennt sein wollte.

Was mich ein wenig geplättet hat, war, das ich meinen Bauch wohl 6 Monate weiterhin nicht voll belasten darf.
Das bedeutet, da ich Handwerker bin, dass ich evtl. noch nicht Arbeiten gehen kann.

Aber was soll's. Alles sieht im Moment sehr positiv aus.

Also ihr lieben die ihr noch zu kämpfen habt. KÄMPFT WEITER.

Ich wünsche euch alles erdenklich Beste, euer Daniel

P.S. Ich bin auf FAP und auch HNPCC untersucht worden und es ist nichts gefunden worden. Meine Kinder werden trotzdem, wenn sie in's Teeniealter kommen Koloskopien machen.

Geändert von gitti2002 (01.02.2015 um 01:20 Uhr) Grund: NB
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  #7  
Alt 01.02.2015, 11:15
galgant galgant ist offline
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Hallo, Daniel,

na das ist ja sehr erfreulich, daß alles gut gegangen ist, ich habs Dir doch gesagt , daß ist weniger schlimm.

Aber es ist schon richtig Du solltest nichts schweres heben, tragen , Du willst ja nicht das die Narbe wieder aufgeht !.

Da bei Dir innerhalb von 3 Wochen alles wieder normal flutscht ist schon bemerkenswert, bei mir dauerte es gut 1 Jahr , und heute gibts immer noch Probleme , aber bei jedem ist das ja anders .

Also machs gut und laß mal wieder was von Dir hören

Gruß galgant
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  #8  
Alt 01.02.2015, 15:46
Safra Safra ist offline
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Standard AW: Danke das es dieses Forum gibt

Hallo Daniel,
schön, dass es so geklappt hat.
Das mit dem Belasten hat v.a. auch den Hintergrund, dass die Gefahr eines Bruches nach solchen Ops vorhanden ist. Deshalb wirklich Vorsicht walten lassen, auch wenn es von außen alles wunderbar aussieht und verheilt ist. Nicht schwer heben, alles, was die Bauchmuskulatur belastet, vorsichtig angehen.
Alles Gute weiterhin!!!
Safra
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