Der Kampf geht in die 2. Runde...

[Monday]

Hey ihr,

nachdem mein Vater nun 2 x operiert wurde (er hat Darmkrebs, Diagnose am 25.11.2010) hat er nun am Mittwoch einen Termin in der Uniklinik.
Sicher ist das er an der linken Niere einen Tumor hat. Leider weiß ich so gut wie nix, weil ... na ja, meine Eltern sind da leider sehr "verschwiegen", aber das ist ein anderes Thema.

Die 2 OP`s die mein Pa schon hatte, waren ganz schön anstrengend, er hat wahnsinnig abgenommen, hatte auch einen künstlichen Darmausgang (aufgrund des Darmverschlusses), der schon wieder zurückverlegt ist.

Er ist erst seit Freitag wieder aus dem Krankenhaus und höchstwahrscheinlich bleibt er Mittwoch gleich drinnen und die Niere wird entfernt. Am 17.2. hat er schon einen Termin wg. der Chemo...

Das geht alles so furchtbar schnell, die OP`s, ich mein, auf der einen Seite ist das ja gut aber er kann sich ja kaum erholen und die Aufenthalte im Krankenhaus sind für ihn schlimm.

Könnt ihr mir vielleicht sagen, auf was wir uns nach der OP gefasst machen müssen? Wird das eine schwere OP und hat man hinterher starke Schmerzen? Wie lange wird er ungefähr im KH bleiben? Ich weiß, das kann man jetzt so pauschal nicht sagen, aber ungefähr?
Er hat solche Angst, weil nach er nach der letzten OP ganz schön gelitten hat.

Ich hoffe ihr könnt mir was dazu schreiben, würd mich freuen.

LG Franzi

[Monday]

Ach Mensch, heute war die Einweisung in die Klinik und es gibt keine guten Neuigkeiten.
7 von 13 Lymphknoten sind betroffen, der Tumor an der rechten Niere ist 9 x 4 cm groß, am Nierenstiel ist ebenfalls ein Tumor von 2 x 2 cm.
Außerdem ist noch ein Tumor (Metastase?) an der Bauchaorta, wohl ein kleiner, aber trotzdem...

Die Blutwerte sind auch sehr schlecht, Hämoglobin ganz niedrig...

Morgen oder übermorgen ist die OP, die für uns alle schlimm ist, vor allem wg. dem Tumor an der Aorta.

Traurige Grüße

[Big Sister]

Hallochen Franzi,
sei ganz lieb hier begrüßt.
Ich kann mir vorstellen, wie niedergeschlagen und traurig Du im Moment bist.
Die Schmerzen nach der OP sind Dank guter Schmerzmittel in den Griff zu bekommen. Mein Bruder hatte damals eine Schmerzpumpe und konnte sich nach Bedarf selber die Mittelchen geben.
Nach der OP müsst Ihr erst einmal den histologischen Befund abwarten.
Danach wird eigentlich bestimmt, welches Medikament zum Einsatz kommt.
Eine "Chemo-Therapie" wie z.B. beim Darmkrebs wirkt beim Nierenkrebs nicht.
Hier kommen spezielle Medikamente zum Einsatz (Sutent, Nexavar,...), die mal ganz einfach formuliert die Blutversorgung der Metas unterbinden.
Sind die Metastasen operabel, so sollte man auf alle Fälle diesen Weg gehen.
Ganz wichtig ist hier aber der richtige Arzt.
Wo ist Dein Vati in Behandlung?

Die besten Adressen in Sachen Nierenkrebs sind :
Prof.Dr. med Jan Roigas in Berlin oder
Dr. Johanson auch in Berlin

Eine gute Adresse für Fragen jeglicher Art ist auch "Das Lebenshaus".

Hier mal der Link http://www.lh-nierenkrebs.org/d/2917/
Trau Dich ruhig dort anzurufen.

Ich wünsche Deinem Vati für die OP alles Gute.
Dir wünsche ich mal ein großes Kraftpaket und einen Sonnenstrahl, der Deine Traurigkeit etwas beiseite schiebt.

Sei ganz lieb umärmelt von Rika

[Marita P.]

Liebe Franzi,

Rika hat Dir ja schon alles Wichtige geschrieben.
Wichtig sind wirklich die richtige Klinik und die besten Ärzte, die sich mit der Behandlung vom Nierenzellcarcinom auskennen und medizinisch auf dem neuesten Stand sind.

Ich wünsche Euch für die OP alles Gute, und hoffe, dass Dein Vater den Kampf gegen diese Krankheit aufnimmt. Es lohnt sich.
Wie alt ist Dein Vater?

[Monday]

Hey ihr!

Danke für eure Antworten

Inzwischen hat mein Paps die OP hinter sich. Das waren die schlimmsten Stunden die wir jemals aushalten mussten.... Dieses Warten.... schrecklich.

Alles ist gut verlaufen, die Niere wurde entfernt und auch die Metastase an der Aorta. Er hat nur eine Nacht auf der ITS verbracht und heute gabs sogar schon wieder festes Nahrung.
Soweit ist lt. Arzt alles i.O. Die Wunde sieht gut aus und die Werte sind auch alle ok.
Ich hoffe das bleibt so und wir können in Ruhe die Chemo wg. dem Darmkrebs anfangen. Wir haben beschlossen die Chemo auch hier machen zu lassen, die Klinik ist gut ausgestattet, die Ärzte und Schwestern machen einen super guten Eindruck und es gibt ein richtiges Darmzentrum sowie eine Onkologie. Wir haben hier richtiges Vertrauen, nicht so wie in dem anderen KH (war ein kleines) wo er erst war. Da ist ja leider einiges schiefgelaufen...

Hoffentlich können wir jetzt erstmal verschnaufen und es kommt nicht gleich wieder eine schlechte Nachricht....

Mein Paps ist übrigens 54 Jahre.

Liebe Grüße an euch!