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  #46  
Alt 04.10.2004, 11:51
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Standard Den Kampf verloren

Liebe Kathrin,
leider war mein Monitor kaputt und ich konnte dir vor der Beerdigung deiner Mama nicht mehr schreiben. Das will ich jetzt mit neuem Gerät als Erstes tun.Ich hoffe, dass ihr die Beisetzung deiner Mutter gut überstanden habt. Aber jetzt kommt eigentlich die richtige Zeit der Trauer. Ich weiß das, denn ich habe im März 2002 meinen eizigen Sohn ganz plötzlich verloren und im Oktober 2002, also 7 Moante später starb meine Mama. Ich selbst stand vor meiner 2. Reha und kämpfte, wie noch immer, gegen meinen Krebs. Da habe ich wirklich gedacht ich schaffe das Alles nicht mehr. Ich wollte auch nicht mehr. Aber dann, hat mich meine lieber Mann und mein Psycho-Doc wieder auf die Beine geholt,so dass ich doch wieder weitergemacht habe.
Liebe Kathi, du wirst immer (mal mehr, mal weniger) um deine Mutti trauern. Das ist auch richtig und gut so. Es gibt halt immer im Leben mal ein Hoch und ein Tief.Lass deinen Tränen freien Lauf, und wenn möglich, hol dir psychologische Hilfe (mir hilft das seit Jahren) denn dort kannst du deine ganzen Gefühle, Ängste usw. "abladen". Dort ist jemand, der nicht betroffen ist und den richtigen Abstand dazu hat.
Kathrin, jeder kann dir noch so gute Ratschläge geben, deine Entscheidungen musst du aber letztendlich alleine treffen.
Ganz liebe Grüsse und sei umarmt von Heidi.
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  #47  
Alt 04.10.2004, 14:18
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Standard Den Kampf verloren

Hallo Liebe Heidi,und auch alle anderen!!

Ich habe die Beerdigung tatsächlich überstanden.Es war furchtbar emotional alles.
Erst hatte ich seit Freitagabend Sorgen wegen meiner großen Tochter,sie hat das Mittagessen nicht vertragen in der Schule und bekam Bauchschmerzen,Durchfall,Erbrechen,Fieber.Gott sei Dank war die "Aufpass"-Frage geklärt(meine Nachbarin betreute die Kinder während der Beerdigung).
Es kamen soviele Verwandte aus dem Erzgebirge(meiner Mum's Heimat),und die meisten haben wir "seitdem" das erste Mal wiedergesehen,also weinten schon alle vorher wie die Schloßhunde.
Ich hatte eine Beruhigungstablette genommen vorher,doch ich hatte das Gefühl,sie wirkte gar nicht richtig.Na ich nehme an,das tat sie wohl,ohne der Pille wär ich wahrscheinlich zusammengebrochen.Mein Bruder und ich haben gegenüber unserem Dad enorme Stärke und Kraft rübergebracht,das hat ihm sehr geholfen in der schweren Stunde.Bis der Pfarrer kam hatten wir Zeit,uns die "Sprüche" auf den Kranzschleifen durchzulesen,da dachte ich schon,das schaff ich nicht.Als der Träger die urne zum Grab getragen hat,schien plötzlich ganz stark die Sonne.Das habe ich als Zeichen gesehen.Kann mir auch keiner mehr ausreden.
Von den vielen Menschen,die da waren,war ich überwältigt.
Zum Trauerkaffee hab ich dann meine Kinder abgeholt.Das Abendbrot bei meinem Dad im Haus hab ich auch super gebacken bekommen,allen hats geschmeckt.Als ich dann mit den Kindern 21.30Uhr zu Hause war und die beiden im Bett lagen (die Große ja immmer noch Fieber)überkam mich ein Gefühl der absoluten Leere.Jetzt geht es auch los,dass ich ohne Vorwarnung in Tränen ausbreche,wenn ich an meine Mum denke.
gerade jetzt,wo diese blöde Jahreszeit anfängt,werde ich noch sehr zu knabbern haben.

Liebe grüße
Kathrin
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  #48  
Alt 05.10.2004, 01:27
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Liebe Kathrin!

Ich könnte weinen, wenn ich deine Zeilen lese. Gerne möchte ich dich trösten, aber ich weiß, dass ist nicht so einfach. Seine Mama zu beerdigen - dass ist sehr schwer!

Ich denke an dich und hoffe, dass wir dich ein wenig stützen können auf deinem Weg!

Alles Liebe und eine dicke Umarmung von
Manuela
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  #49  
Alt 05.10.2004, 11:56
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Nach meinem Gefühl ist die Krankenhaus-Wahl die reine Glücksache. Man kommt in ein Krankenhaus mit gutem Ruf und bester Ausstattung und muss trotzdem Inkompetenz feststellen, bis in die höchsten Stellen. Man muss sich nichts vorwerfen hinterher, es ist wie Würfeln.

Tut mir leid, Kathrin, ist nicht direkt an Dich gerichtet, oder doch. Kann Dir gar nicht sagen, wie leid mir Deine Erfahrung tut.
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  #50  
Alt 05.10.2004, 18:33
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Siegfried Siegfried ist offline
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Guten Tag - Kathrin -,

oft sind es nur ein paar Worte, ein Händedruck oder eine Umarmung die Trost spenden können und Dir auch sagen - Du bist nicht alleine -!

Ganz liebe Grüße und Kraft die kommende Zeit zu bewältigen.

Siegfried
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  #51  
Alt 08.10.2004, 03:06
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Entschuldigung, wenn ich mich in diesen Thread reindränge, aber ein besserer Titel fällt mir auch nicht ein. Ich bin noch ein bischen perplex.

Meine Mutter ist heute verstorben (Mammakarzinom, 59 Jahre, kurz vor ihrem 60. Geburtstag (An den nahe liegende Geburtstag und das Weihnachtsfest mag ich garnicht denken), sie kämpfte seit 7 Jahren zunächst mit dem Herzen und dann auch noch mit einem Knoten in der Brust)

Anruf von meinem Vater in der Firma und ich bekomme vom Chef gesagt, ich solle dringend meinen Vater zurückrufen. Ich hatte Angst vor dem Anruf. Er kann ja nur eines Bedeuten, was sich dann bewahrheitete.

Nach einem ziemlich grauseligen Arbeitstag, fahre ich mich von meiner Mutter verabschieden. Meine Brüder, mein Vater und eine ziemlich enge Freundin meiner Mutter sind dort. Ich bekomme kein Wort heraus, so dick sitzt der Klos im Hals. Ich möchte allein sein mit meiner Mama, bekomme das auch signalisiert ohne ein Wort. Die Familienangehörigen gehen.

Ich heule und betrachte den leblosen Körper und mir kommt der Gedanke, meine Mama hat jetzt keine Schmerzen mehr.

Nach 'ner Stunde gehe ich, Tschüß Mama.
Meine Mama hat jetzt keine Schmerzen mehr.

Gruß,
Markus
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  #52  
Alt 08.10.2004, 14:00
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Lieber Markus!!

Erstmal möchte ich mein aufrichtiges Beileid aussprechen,ich weiß leider nur zu gut,wie es in Dir aussieht.

Sei froh,dass Du Dich von Deiner Mama "verabschieden" konntest.
Dieses Glück hatte ich nicht,und mich quälen furchtbare Selbstvorwürfe.Ich hatte nur mit ihr telefoniert die Woche vorher,konnte sie nicht mehr besuchen.(auch wegen meiner beiden Kinder).
Ich war gestern die restlichen Formalitäten beim Bestatter erledigen,bekam auch die Sterbeurkunden.Um 7 Uhr hatte mich das Krankenhaus angerufen,dass es soweit sein wird an diesem Tag,um 7.10Uhr war sie verstorben.Da läuft mir immer noch eine Gänsehaut übern Körper.Hätte nie im Leben einer von uns geschafft,noch rechtzeitig bei ihr zu sein.Dabei hatte ich gesagt,sie können uns rund um die Uhr anrufen.

Mein "Freund" hat sich nun leider auch zurückgezogen.Hab jetzt gemerkt,dass er ein Egoist ist.Er hat sich letzte Woche überhaupt nicht gemeldet,da ging es mir echt schlecht.Aber wir waren "erst" seit Ende juni zusammen,da tut es nicht ganz so weh.(na eigentlich doch viel zu doll).Bin echt am Ende im Moment.Total ausgelaugt.

Markus,ich wünsch Euch viel Kraft für kommende Zeit!!
Ich denke auch immer,meine Mum hat jetzt keine Schmerzen mehr!

Liebe Grüße
Kathrin
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  #53  
Alt 08.10.2004, 17:19
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Liebe Kathrin,

das was Du da gesagt hast mit den erfahrenen Händen, ist wirklich das wohl schlimmste Problem, dass die meissten Krebskranken mitmachen. in unserem Bekanntenkreis gibt es bereits auch 5 Krebsfälle. Davon waren zwei wohl auch zu Anfang bei einem schlechten Arzt. Meine Schwiegermutter hatte da mehr Glück. Sie war bei einem Spezialisten in Heidelberg, die Ihre Sache super gemacht haben. Die Mutter eines Freundes von mir hatte weniger Glück und wird Ihren Brustkebs wohl nicht mehr los. Ich kann nur allen empfehlen sich vorab umfangreich über die Klinik zu empfehlen. hiezu gibt es einen Kinikführer, den ich wirklich empfehlen kann. Es gibt Ihn in Buchform oder auch als Internetportal und heißt medführer. Da soll es wohl in den nächsten Tagen ein neues Krebsbuch geben. Wie schon gesagt, die Inhalte gibt es auch unter www.medfuehrer.de.

Auch ich wünsche Dir Kraft und alles Gute

Grüße

Peter
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  #54  
Alt 09.10.2004, 10:10
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Hallo Kathrin

Fast ähnlich, ich hatte mit meiner Mama noch 'ne Woche vorher am Telefon gescherzt und gelacht. Und ich komm Dich baldmöglichst besuchen. Ich wusste, daß es ihr nicht gut geht, aber sie war immer eine so starke Frau und klang am Telefon so lebensfroh. Am Mittwoch bekomme ich zufälligerweise mit, daß keine lebensverlängernden Maßnahmen unternommen werden, das Hauptaugenmerk jetzt nur noch auf der Schmerzbekämpfung liegt. (Ich danke den Pflegern, daß sie den Willen meiner Mutter respektiert haben)
Daraufhin rufe ich sie an, aber es geht keiner mehr ans Telefon.
Donnerstagmittag ist sie verstorben und ich habe noch den halben Arbeitstag vor mir, wo ich nicht wegkann.

Ich bin den ganzen Tag bemüht gefasst, lasse nichts nach aussen. Feierabend, ich fahre zum Krankenhaus (ein palliatives, wo ich mich darüber informiert habe, was das ist, nun, da war mir schon alles klar - aber Hoffnung besteht ja immer) und mit jedem Schritt wächst der Klos im Hals.
Mein Bruder steht am Eingang, aber mehr, als ein leises 'allo kriege ich nicht raus. Wir nicken uns nur zu und er führt mich in das Zimmer. Meine Mama ist da, aber nicht mehr hier.

Ich betrachte den Körper fast eine Stunde lang und mir gehen die unterschiedlichsten Gedanken durch den Kopf.
Fazit: Meine Mama hat nun keine Schmerzen mehr.

Weh tut's aber trotzdem.

Gruß,
Markus
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  #55  
Alt 10.10.2004, 10:14
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Lieber Markus!!

Natürlich tut es weh!!!
Wenn man die Mutter verliert,kann einen nichts und niemand den Schmerz nehmen.Ich träume von meiner Mum jede Nacht.
Auch meine Mum war die letzte Woche in einer palliativ Klinik.Ich habe das Bett dort mit Müh und Not selber organisiert.Weil das andere Krankenhaus sie einfach mit Schmerzen zum "Sterben" nach Hause geschickt hat.Es war fürchterlich.Sie hat einfach nichts mehr gegessen aus Hoffnung,dass es so schneller geht.
Ihre letzte Woche war wenigstens schmerzfrei,dafür danke ich den Ärzten dort.Dass sie sie nicht mehr heilen konnten,war mir klar.
Aber ich werde es wohl nie verwinden!

Liebe Grüße
Kathrin
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  #56  
Alt 12.10.2004, 20:54
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Hallo Kathrin, Hallo alle

Die Beerdigung nun hinter mir. Die "Show" gut überstanden.
Angst macht mir die Zukunft. Der 60. Geburtstag meiner Mama, aber sie ist nicht da. Weihnachten, aber meine Mama ist nicht da.

Das ganze Beerdigungsprocedere hat aber ein gutes, ich kann mich langsam lösen.

Gruß,
Markus
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  #57  
Alt 13.10.2004, 08:48
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Hallo Markus,

das ist gut, dass Du Dich von Deiner Mutter jetzt langsam lösen kannst.

Ich kann es leider nicht. Meine Mutter hatte zwar auch BK, starb aber nach einem Autounfall und ich durfte sie nicht mehr sehen, "sollte sie so in Erinnerung behalten wie sie war.."

Es macht mir seitdem echt zu schaffen, dass ich mich nicht mehr bei ihr verabschieden konnte.

Meine Mutter war eine so tapfere Frau...

Lieben Gruß

Klaus
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  #58  
Alt 20.10.2004, 23:44
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Hallo Klaus

Ich weis nicht wie gut Du das verkraftest, aber ich habe das Thema mal in eine NG gestellt, wo viele erfahrene Leute sind.
Message-ID:<cl2jtq$fjh$02$1@news.t-online.com>

Dir und Deiner Familie wünsche ich viel Kraft den Verlust zu verwinden. Behalte Deine Mutter in guter Erinnerung, das Leben geht weiter.

Gruß,
Markus
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  #59  
Alt 21.10.2004, 08:32
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Hallo!!

Wollt mich auch mal wieder melden.Hab soviel um die Ohren im Moment.
In den 4 letzten Tagen der Ferien bin ich mit den Kindern zu meiner Mutters Familie ins Erzgebirge gefahren.Dort ist sie aufgewachsen.Einerseits tats weh,andererseits war es auch gut,dass wir mal etwas Abwechslung hatten.
Heute muß ich mit meinem Papa zur Bank,den ganzen Papierkram erledigen.Er mußte sich ja um solche Dinge nie kümmern vorher.
Meine Mum ist nun schon fast 6 Wochen fort,die Zeit rast so,finde ich.Wir müssen auch bald los wegen dem Grabstein.

Liebe Grüße an alle die mir Kraft zusprechen.
Kathrin
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  #60  
Alt 21.10.2004, 23:53
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Da sitz ich nun als Mutter, die auf keinen Fall ihr kleines Kind verlassen will und lese Eure Worte... Wie schlimm, die Kinder zu verlassen. Wie schlimm, die Mutter zu verlieren. Mir fehlen die Worte. Ihr habt mein Mitgefühl! Alles Liebe
Barbara
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