Wer hat Op-Erfahrung mit Adenocarcinom?

[zuki]

Hallo, kann mir jemand helfen?
Ich bin 50 Jahre (weibl) und meine Diagnose lautet seit ca. 9 Wochen Adenocarcinom G3 diffus und Bauchfellcarcinose. Nach der letzten Chemo (Anzahl 6), ist laut Sonographie und CT mit Kontrastmittel der Bauchraum ohne Befund.
Nun steht die Frage zur Entscheidung, Operation ja oder nein, oder nur weitere Chemo.
Wer kann mir eine Klinik bzw. Facharzt empfehlen, bzw. aus Erfahrung darüber berichten?

Bin für eine schnelle Antwort dankbar.

Viele Grüße Zuki

[Christian S.]

Liebe Zuki,

mein Mitgefühl für deine Situation. Du hast ja schon einen recht heftigen Weg hinter dir. Was jetzt kommen wird wird auch nicht einfacher.

Um zu sagen wie operiert wird ist die Lage des Karzinomes von Bedeutung und auch dass Grading. Da es sich bei dir um G3 handelt wird dir der ganze Magen entfernt werden.

Totalentfernung des Magens:

Der Magen wird von knapp vor dem Mageneingang bis knapp hinter dem Magenausgang entfernt.

Zur Verbindung zwischen Speiseröhre und Darm wird eine Dünndarmschlinge
- direkt zwischen Speiseröhre und Zwölffingerdarm eingesetzt oder
- hochgezogen und mit der Speiseröhre verbunden.
Der eröffnete Zwölffingerdarm wird dann blind verschlossen und unterhalb des neuen Magens wieder angenäht um die Verdauungssäfte von Pankreas und Galle teilweise zu erhalten. Da durch dieses Versetzen des Zwölffingerdarmes die Nahrung nicht mehr vollständig mit den Verdauungssäften vermengt wird findet nur teilweise Verdauung statt. Der Darm gewöhnt sich aber an diese Situation und macht dass Möglichste was zu machen ist.

Tipps:
Sehr gut Kauen und ordentlich mit Speichel vermengen!
Kleine Portionen essen!
Anfangs keinen Zucker mehr!
Rohkost ist zu Beginn auch nicht zu empfehlen.
Am besten dass Essen pürieren um soviel wie möglich an Nährstoffen aufzunehmen.
Milch kann ein Problem darstellen wegen der anfänglichen Laktoseintoleranz. Aber nach einer gewissen Zeit kannst du dich langsam wieder daran gewöhnen.
Jeden Monat zum Vitamin B12 Spritzen denn dass kann dein Körper nun nicht mehr selber aufnehmen. Wird meist intramuskulär gemacht.

Habe bitte keine Angst vor dieser Sache, es klingt schlimmer als es ist.
Es ist ein harter steiniger Weg der Dich erwartet aber es ist zu schaffen, wie viele es auch geschafft haben.
Suche dir eine schöne Rehabilitationseinrichtung aus. Dass macht in der Regel der Sozialdienst im Krankenhaus und wird dir entsprechende Kliniken anbieten
Ich wünsche dir alles Gute, sehr viel Kraft und vorallem dass danach Schluss ist mit dem verdammten Krebs.
Ich drücke dir die Daumen.

Christian S.

[zuki]

Lieber Christian,

vielen Dank für deine netten Zeilen, in denen du mir viele Informationen gemailt hast. Sie waren für mich sehr aufschlussreich.
Auch für dein Mitgefühl und deinen Zuspruch danke ich dir sehr. Gerade weil du selbst betroffen bist, bedeuten mir deine Ratschläge sehr viel.

Hast du vielleicht mit der Uni-Klinik Regensburg, die mir von Prof. Sugarbaker empfohlen wurde, Erfahrung?
Ich habe am 4. Oktober dort ein Vorstellungs-Termin.

Wo bist Du operiert und behandelt worden?

Viele liebe Grüße und auch für Deine Zukunft alles Gute
Zuki

[Christian S.]

Liebe Zuki,

danke für deine lieben Worte, ich bin nun mittlerweile den 16. Monat ohne und muss sagen dass man sich an alles gewöhnen kann.
Mit Regensburg habe ich keine Erfahrung da ich ein waschechter Ossi bin. Ich wurde in Erfurt, im Katholischen Krankenhaus "Sankt Johann Nepomuk" gastrektomiert und sie haben es wirklich sehr gut hinbekommen.
Ich kann dir diese Klinik empfehlen da sie mir einen neuen Magen erschaffen haben der mir weniger Sorgen macht als mein alter.
http://www.kkh-erfurt.de/kkh/kliniken.html das ist die Internetadresse.
Was bleibt ist die Angst vor einem Rezidiv, aber dass geht wohl jedem Krebspatienten so, egal ob es sich um Magen oder andere Krebsarten handelt.
Hol dir bevor du operiert wirst, von Herman Mestrom "Essen und Trinken nach Magenentfernung". Gibt es u.a. auch bei www.weltbild.de.
Ich hatte diese Infos anfangs nicht und sie können dir sehr nützlich sein.
Alles Gute für dich und für deine Operation.

Christian S.