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  #1  
Alt 03.10.2005, 22:28
riel riel ist offline
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Standard Heilungschancen??

Also, es ist so: Ein Bekannter von mir hatte vor 8 Jahren (da war er 20) Hodenkrebs. Danach (zeitlich weiss ich nicht so genau wann das war, aber nur kurz nachdem der Hodenkrebs eigentlich besiegt war) wurde ein Magengeschwür bei ihm festgestellt. Auch das hat er durchgestanden, allerdings blieb eine gewisse Magenempfindlichkeit bis heute. Vor 2 Monaten wurde dann erneuter Krebsbefall festgestellt (wieder im Magen), er begann eine Chemotherapie. Kürzlich mussten ihm notfallmässig die Lymphknoten am Hals entfernt werden, weil sich da Ableger gebildet haben. Ich mache mir schreckliche Sorgen um ihn, will ihn aber nicht so direkt fragen, deshalb mach ich das mal hier...hat irgendwer eine Ahnung, ob da überhaupt noch gross Heilungs- bzw. Überlebenschancen bestehen? Ich habe überhaupt keine Erfahrung mit Krebs, also entschuldigt bitte falls dieses Posting ein bisschen naiv klingt...bedeutet der Ableger in den Lymphknoten dass der Magenkrebs schon gestreut hat? Er hat oft Fieber und es geht ihm ziemlich schlecht, aber das sind wohl eher die Chemo-Nebenwirkungen. Wenn ihr etwas wisst, antwortet mir bitte. Ich weiss, meine Frage ist irgendwie ziemlich doof, schliesslich hängt es vorallem von ihm und seinen Ärzten ab, ob er auch diesmal überlebt, aber ich mach mir solche Sorgen...
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  #2  
Alt 05.10.2005, 23:34
Babette Babette ist offline
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Beiträge: 40
Standard AW: Heilungschancen??

Hallo Riel,
Dein Bekannter ist noch sehr jung und hat schon so viel durchgemacht.
Dass mit den Lymphknoten klingt schon nach Metastasen leider. Wird er denn operiert? Was ist nun mit dem Magen? Es kommt immer auf das Stadium an. Habe mich sehr viel mit der Krankheit beschäftigt, da meiner Mama dieses Jahr der gesamte Magen entfernt wurde. Bei ihr waren keine Metastasen vorhanden zum Glück. Dann sind die Chancen wesentlich höher. Aber man braucht mehr Infos dazu! Dass Du ihn nicht fragen magst verstehe ich gut. Nicht jeder möchte offen darüber reden. Es ist auch total schwierig. Wie verhält man sich richtig? Wenn ich ein bisschen mehr wüsste, könnte ich Dir evtl. etwas mehr schreiben. Aber ich möchte so nicht etwas in den Raum werfen. Schreib mir doch gern zurück. Liebe Grüße Babette
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  #3  
Alt 06.10.2005, 16:37
riel riel ist offline
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Registriert seit: 03.10.2005
Beiträge: 4
Standard AW: Heilungschancen??

Liebe Babette
Vielen Dank erstmal für die Antwort!
Ja, das ist auch was, was mich sehr beschäftigt, dass er schon so viel durchmachen musste...der Krebs ist da nur ein kleiner Bruchteil von, ich hab noch nie einen Menschen getroffen der soviel Schreckliches erlebt hat, und nun auch noch das...das ist auch mit ein Grund dass ich mir solche Sorgen mache, er ist zwar eine Kämpfernatur (wurde von den Ärzten schon mehr als einmal "totgesagt") aber ich weiss dass er eigentlich nicht mehr wirklich leben will. Er sagt, eigentlich möchte er die Erde verlassen, er habe genug vom Leben gesehen. Und ich kann das verstehen, bei einem solchen Leben. Aber es macht mich unendlich traurig und ich weiss nicht, was ich tun soll.
Er wurde vor ca. 2 Monaten operiert (der Magen wurde aber nicht entfernt) und macht seither 2x pro Woche Chemo. Die Ableger am Hals/der Schulter wurden vor ca. 3 Wochen notfallmässig operiert, er wurde per Helikopter in ein grösseres Spital gebracht. Er ist seither aber wieder zu Hause. Das irritiert mich irgendwie, dass sie ihn nicht dabehalten haben wenn es doch so schlimm ist...
Wie alt ist denn deine Mama? Ich hab gehört dass Magenkrebs bei so jungen Leuten wie meinem Bekannten sehr selten ist und mit steigendem Alter zunimmt.
Er schottet sich ziemlich ab, sagt oft dass er zu müde oder erschöpft ist um auch nur Leute in der Wohnung zu haben, manchmal sagt er auch bereits getroffene Verabredungen aus diesen Gründen ab. Morgens arbeitet er jeweils noch ein paar Stunden, ich weiss aber nicht genau was.
Es ist auch so, dass wir uns eigentlich nicht sehr nahe stehen, ich kenne ihn nur weil er der beste Freund meines Freundes ist. Aber er macht eben einen starken Eindruck auf die Menschen...und ich mag ihn einfach, auch wenn ich ihn nicht gut kenne. Trotzdem hätte ich nicht gedacht dass mich das so mitnehmen würde...mit meinem Freund darüber zu reden ist auch nicht gerade einfach, da er dazu neigt, seine Gefühle zu rationalisieren und mir nichts davon zu sagen.
Woran hat deine Mama eigentlich gemerkt dass etwas nicht in Ordnung war? Und wie geht es ihr jetzt, nach der Magenentfernung? Ich wünsche euch beiden nur das Beste! Liebe Grüsse Riel
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  #4  
Alt 06.10.2005, 22:54
Benutzerbild von Christian S.
Christian S. Christian S. ist offline
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Standard AW: Heilungschancen??

Liebe Riel,

einen schönen Start in den Tag wünsche ich dir.
Es ist schon ein verdammt hartes Schicksal mit deinem Bekannten. Deine Emotionen und Ängste sind sehr natürlich da es einem vor Augen führt wie schnell man selbst betroffen sein kann.
Ich empfehle dir am besten du sprichst selbst mit deinem Bekannten denn das wollen viele lieber als dieses Nichtansprechen und Ignorieren aus Unsicherheit und der Angst heraus. Mir hat es immer sehr gut getan darüber zu reden und ich tue es auch heute noch denn es kann jeden treffen. Krebs ist leider kein Altersphänomen und war es auch nie gewesen.

Ich gehöre zu den äußerst seltenen jungen Magenkrebskranken. Bin seit 16 Monaten quasi geheilt, und lebe nun in den akademischen fünf Jahren der Krebsnachsorge. Leider ist dieses eine Zahl die nicht mehr den heutigen Bedingungen entsprechen denn die Rezidivhäufigkeit bei Krebs kann sich bis zu 15 jahren hinziehen wo der Krebspatient(in) in Kontrolle sein müsste. Leider ist dieses nicht der Fall denn es ist alles eine Frage des Geldes und oftmals auch die eigene Sorgfalt die Nachuntersuchungen nicht auf die lange Bank zu schieben.

Ich denke das es bei dieser Vorgehensweise sich um ein Rezidiv aus dem Hodenkrebs handelt.
Ich wünsche dir viel Kraft wenn du mit ihm redest. Rede einfach wie du dich fühlst, dass ist das beste für dich und auch für ihn.
Versuche ihn nicht zu bemitleiden denn dass ist das Hinterletzte was so viele tun und damit den Betroffenen auch ein Stück Kampfgeist rauben.

Christian S.

Geändert von Christian S. (07.10.2005 um 18:01 Uhr)
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  #5  
Alt 07.10.2005, 16:19
riel riel ist offline
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Beiträge: 4
Standard AW: Heilungschancen??

Lieber Christian
Danke für deine Antwort. Du hast sicher recht, ich sollte wirklich mit ihm reden, und bemitleiden werde ich ihn sicher nicht (hoffe ich), da ich weiss, dass er das nicht will und es eigentlich auch gar nicht die primäre Emotion ist ihm gegenüber, denn das ist die Sorge.
Ich hoffe ich bringe das mal fertig...habe Angst, dass er es als komisch oder im schlimmsten Fall (was ich wirklich nicht hoffe) sogar als "sensationsgeil" empfindet wenn ich ihn solche Dinge frage, weil wir uns ja nicht nahe stehen...
Wie alt bist du denn? Und wie hat sich der Krebs bei dir geäussert? Waren da auch noch andere Organe mitbetroffen?
Liebe Grüsse
Riel
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  #6  
Alt 07.10.2005, 17:57
Benutzerbild von Christian S.
Christian S. Christian S. ist offline
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Standard AW: Heilungschancen??

Liebe Riel,

danke für deine Antwort.
Ich glaube es wird dir sehr gut gelingen wenn du einfach so herangehst wie du dich fühlst.
Versuche dir nichts zurecht zu legen denn dass macht dich unsicher. Es ist einfach sehr schwer mit einem Betroffenen zu reden, dein Freund wird mit ihm wohl auch nicht darüber reden sondern über anderen Kram der nun garnichts mit der Sache zu tun hat.
Es gibt halt leider kein Patentrezept wie man da rangehen soll.
Aufrichtiges Interesse kommt immer gut und er wird es spüren dass du dich nicht daran "ergötzen" willst.

Viele haben mich ignoriert weil sie keinen Plan hatten wie sie mit mir umgehen sollten. Die meisten verbinden Krebs gleich mit Sterben oder noch schlimmer ganz und gar schon tot. "Ich habe halt nur noch nicht begriffen dass ich umfallen sollte."
Solche Menschen machen dann leider, wenn sie selbst in der Situation sind, einen Megahype um ihre Geschichte und dass es ein jeder erfahren sollte.

Nun wieder mal zu mir, ich bin nun 30, ein Jahr und drei Monate.
Am 18. Juni 2004 wurde ich operiert und es war nichts weiter befallen gewesen, somit galt ich zu dem Zeitpunkt als neugeboren.
Es ging schon doch eine sehr lange Leidensgeschichte voraus und ewig nicht zum Arzt gegangen wegen Angst vor der Magenspiegelung. Die erste war halt alles andere als toll und der Arzt ein A....loch. Naja kurze Rede, langer Sinn, nach etlichen Anläufen habe ich den richtigen gefunden der mir dann diese Diagnose gestellt hat.
Dass kannst du alles in meinen Beiträgen lesen.
Nun ist alles gut, ich gehe regelmäßig zur Kontrolle und habe viele neue Chancen bekommen. Heute geht es mir wesentlich besser als damals.

Ich wünsche dir alles Gute und Deinem Bekannten sehr viel Kraft für dass Kommende.

Christian S.
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  #7  
Alt 07.10.2005, 21:27
Babette Babette ist offline
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Beiträge: 40
Standard AW: Heilungschancen??

Hallo Riel,, danke für Deine Antwort. Auch ich wünsche Dir Kraft für Dein Gespräch mit Deinem Bekannten. Du wirst sicher die richtigen Worte finden. Darüber reden nimmt dem Betroffenen in vielen Fällen die Angst! Bei meiner Mama war das auch so. Sie ist übrigens 65 Jahre alt. Ihr geht es wirklich gut, sie hatte, wenn man das im Zusammenhang mit dieser Krankheit überhaupt sagen kann, viel Glück. Ich hoffe, dass sie noch ganz lange Zeit bei uns ist. Sie ist auch ein kleiner Kämpfer. Mit dem Essen und auch sonst hat sie keine Schwierigkeiten. Ich wünsche mir, dass es so bleibt. Mir hat in der schweren Zeit von der Diagnose bis zur OP und auch jetzt der Christian mit seinen lieben und offenen Beiträgen und Mails sehr geholfen!!! Falls er mitliest, DANKE dafür! Du kannst hier wirklich alles von der Seele schreiben. Das hilft auch Dir. Wir als Nichtbetroffene machen uns natürlich auch Gedanken, ob uns das auch passieren kann. Das macht einem ganz schön Angst. Überall wo man hinhört nur noch Krebs, Krebs , Krebs in meinem näheren Umfeld, eine neue Volkskrankheit? Alles, alles Gute für Deinen Bekannten und Dir viel Kraft! Liebe Grüße Babette
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  #8  
Alt 18.10.2005, 15:43
farthy farthy ist offline
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Beiträge: 1
Standard AW: Heilungschancen??

hallo zusammen!

weiß jemand von euch, wie hoch die heilungschancen bei einer chemotherapie liegen? ein bekannter hat seit längerer zeit ein magengeschwür und kann aus bestimmten gründen nicht daran operiert werden, weil es zu gefährlich ist. man hat es schon mit chemotabletten vegangenes jahr versucht, da eine intensive chemotherapie eingentlich auch zu gefählich für ihn ist. von den tabletten ging das geschwür nach einem 3/4 jahr endlich weg und kam aber nach einem monat wieder und man hat mit einer intensivchemo begonnen. heute hab ich erfahren, dass das geschwür trotz 4 chemobehandlungen nicht zurück ging. deswegen meine frage an euch, wann die chemo sich bemerkbar macht und wie hoch die chancen sind dass das geschwür wegggeht.

lieben gruß
s.
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