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  #1  
Alt 23.03.2006, 12:30
Taylor Taylor ist offline
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Beiträge: 69
Standard Hoffnung auch bei nicht operablem BSDK?

Hallo Ihr Betroffenen,
leider muß auch ich mich an euch wenden, bin aber dankbar dass es dieses Forum gibt. Ich freue mich über jeden Hinweis und Ratschlag, da wir ziemlich verzweifelt sind!
Mein Vater (66 Jahre) hat BSDK. Man wollte am Montag die Wipple OP machen, konnte Sie aber nicht durchführen, da der Krebs schon gestreut hat. D.h. Metastasen an der Leber entdeckt. Der Zwölffingerdarm ist auch schon fast zugewuchert. Man hat nun aber den Magen und die Gallemit einer separaten Leitung in den Darm geführt. Ich denke dies war schon mal ganz wichtig, denn sonst wäre mein Vater sicherlich in einpaar Wochen gestorben, da die Magen- bzw. Gallensäfte nicht mehr abfliesen würden. So haben wir jetzt zumindest etwas Zeit gewonnen. Wir sind natürlich alle total fertig und enttäuscht dass der Krebs schon gestreut hat. Nun meine Fragen an euch:
- Ich habe hier schon etliche ermutigende berichte gelesen von Leuten die immer noch (nach 1-5 Jahren) leben. Allerdings waren dass alle welche bei denendie Wippe Op erfolgreich war und der Krebs nicht gestreut hat. Gibt es auch welche da draußen die uns Mut machen können wenn keine Op möglich ist, und der Krebs bereits gestreut hat? Bitte wenn Ihr jemand kennt dem es genauso geht und der nach der Diagnose noch 1, 2 ... Jahre lebt lasst es mich wissen!
- desweiteren möchte ich natürlich keine Zeit verlieren und meinem Vater bestmöglich helfen. Ich habe hier im Forum oft von Heidelberg gelesen. gebt mir bitte Rat, was die bestmöglichen Überlebenschancen sein könnten. Sollen wir schnellstmöglich nach Heidelberg und Chemo mit Bestrahlung machen. wer kann uns Tipps und positive Erfahrungen geben?
- Frage? Warum sterben die Menschen den überhaupt so schnell bei BSDK? Man liest immervon erschreckenden Überlebenschancen (3-25% auf 5 Jahre nach geglückter OP; ohne OP 3-6 Monate). 1. Wenn ein Op erfolgreich war warum leben die Menschen dann nicht normal weiter sondern haben trotzdem in den 5 Jahren danach eine so hohe Sterbensrate? Und auch ohne OP, wenn ich doch eine therapie finde (chemo-, Radio) die anschlägt, die den Krebs stagnieren lässt, oder Ihn sogar, wie viele berichtet haben, schrumpfen lässt, warum ist dann die Überlebensziet so kurz (wenige Monate)? Oder sterben die patienten dann nicht durch den Krebs sondern durch die Chemo? führt jede Chemo-, Strahlentherpie letzendlich unweigerlich zum Tod? Wie bereits erwähnt sind wir (meine Mutter, meine schwester, und ich) dankbar für jeden Hinweis!
Viele Grüße Taylor

Geändert von Taylor (27.05.2006 um 22:01 Uhr)
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  #2  
Alt 23.03.2006, 13:24
Doris Elena Doris Elena ist offline
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Standard AW: Hoffnung auch bei nicht operablem BSDK?

Lieber Taylor,

zunächst einmal tut es mir sehr leid, dass auch Du und Deine Familie mit dieser besch..Krankheit konfrontiert werdet und nun kämpfen müsst. Genau diese Fragen habe ich mir auch gestellt und bestimmt viele andere in diesem Forum. Meine Mutter (erst 62) hat ebenso metastasierten inoperablen BSDK. Ich habe auch immer nach denjenigen gesucht, die genau in diesem Stadium sind, um zu sehen wie die Chancen sind. Meist haben diejenigen mit Whipple oder noch keinen Metas in der Tat bessere Chancen. Der BSDK ist einfach einer der aggressivsten Krebsarten und umso gefährlicher, da man ihn eben meist sehr spät bzw. zu spät erkennt, um ihn wirklich zu heilen aber das Ziel ist in erster Linie Stagnation in meinen Augen. Du solltest schnellstmöglich die Unterlagen zu Spezialisten schicken, damit ihr eine passende Therapie auswählen könnt. Leider kann ich Dir hier auch kein Wundermittel nennen, denn wenn es dieses gäbe wäre es leichter.

Um Dich aufzubauen hilft vielleicht, wenn ich Dir schreibe, dass die Diagnose bei meiner Mutter auch zunächst Lebenserwartung von 2-5 Monaten war. Nun sind es 7 Monate. Dennoch haben uns die Ärzte nur ein Zeitfenster von 2 Jahren gesetzt. Aber die werden wir auch noch überschreiten. Die Forschung ist schnell und es finden ständig neue Studien zum BSDK statt. Das heißt man muss erstmal stark bleiben mit Chemo o.ä. auf Stagnation hinarbeiten und hoffen, dass vielleicht noch etwas gefunden wird. Und auch den Umgang mit den Chemos lernt man und verkraftet man dann oftmals auch sehr gut.
Du wirst sehen, dass man auf einmal Kräfte entwickelt, die man vorher noch nicht hatte...

Vielleicht konnte ich Dir ein wenig helfen aber die anderen im Forum geben Dir bestimmt auch noch einige gute Ratschläge.

Also nur das Beste für Dich. Kopf erstmal hoch und viel Kraft für Dich und Deine Familie
Grüße
Doris
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  #3  
Alt 23.03.2006, 14:08
Anemone Anemone ist offline
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Beiträge: 533
Standard AW: Hoffnung auch bei nicht operablem BSDK?

Hallo lieber Taylor,
es tut mir so leid, dass es schon wieder ein neues Mitglied in diesem Forum geben muss. Diese Krankheit ist wirklich so furchtbar. Wie Doris schon geschrieben ist, ist es so ziemlich die agressivste Krebsart überhaupt. Dazu kommt, dass man sie fast immer erst entdeckt, wenn sie schon Symptome macht, und dann gibt es oft schon Metastasen in anderen Organen.
Mein lieber Mann bekam im März letzten Jahres die schlimme Diagnose. Mehrere Ärzte bestätigten ihm, dass man nicht mehr operieren kann, sondern nur noch eine palliative Chemotherapie einen Sinn macht. Palliativ heißt in diesem Fall eine Verbesserung der Lebensqualität (nicht unbedingt eine Verlängerung des Lebens!). Diese Chemo (mit Gemcitabin) wurde durchgeführt (jeweils 3 Infusionen im Abstand von einer Woche, dann eine Woche Pause) und zeigte insofern Wirkung, dass sein Allgemeinbefinden recht gut wurde. Die Nebenwirkungen waren einigermaßen erträglich.
Allerdings wuchsen sowohl der Tumor als auch die Metastasen in Leber und Bauchfell weiter. Im November wurde die Chemotherapie dann abgesetzt, weil die Nebenwirkungen immer stärker wurden.
Im Januar 2006 hat mein Mann (65 Jahre alt) seinen unendlich tapferen Kampf gegen die Krankheit leider verloren.
Lieber Taylor, lasst Euch von keinem Arzt dieser Welt eine Prognose darüber stellen, wie lange Dein Vater noch leben wird, weil das einfach niemand vorhersagen kann. Nachdem mein Mann seinem Onkologen einmal die Frage nach der ihm noch verbleibenden Zeit gestellt hatte, meinte dieser: Das kann kein Arzt sagen, und wenn er es doch tut, ist es eine Anmaßung. Gott ist der einzige, der darauf antworten kann, egal ob man nun an ihn glaubt, oder nicht.
Ich weiß, wie schrecklich verzweifelt Du dich momentan fühlst. So viele hier im Forum werden mit Euch fühlen. Ich möchte Dich mit meinem Bericht nicht entmutigen, oft gibt es ja bei Krebserkrankungen Heilungen, die kein Mensch erwartet hätte.
Andererseits darf man die Augen vor der Realität nicht verschließen, was man doch manchmal so gerne möchte! Ihr werdet viele Ratschläge von vielen Leuten bekommen und müsst doch letzten Endes ganz alleine entscheiden, was getan werden soll, vor allem sollte niemals etwas gegen den Willen deines Vaters entschieden werden.
Lieber Taylor, ich hoffe, ich habe Dich nun nicht zu sehr voll gelabert mit meinen Worten. Ich wurde nur so traurig, als ich das von Deinem Papa gelesen habe, weil es mich ganz, ganz stark an unsere Geschichte erinnert. Ich wünsche Dir, Deinem Vater und der ganzen Familie sehr viel Kraft, Mut und Zuversicht für die nächste Zeit.
Anemone
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  #4  
Alt 23.03.2006, 17:45
Simone W. Simone W. ist offline
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Standard AW: Hoffnung auch bei nicht operablem BSDK?

Lieber Taylor ,
mein Vater bekam im Dezember 2004 die Diagnose BSDK .
Ein Schock - aber Erleichterung ,als es hiess : noch operabel , hat nicht gestreut . Nachdem er sich von seinem Schlaganfall erholt hatte (deswegen war er überhaupt ins KH gekommen und dort wurde der Tumor entdeckt) wurde 4 (!) Wochen später nach Whipple operiert . Erfolgreich , wie man uns sagte , Tumor komplett entfernt , keine Chemo notwendig. Vorsichtige Euphorie angesichts der schlechten Prognose .
Im Juli 2005 dann die Gewissheit , der Krebs war stärker - er ist wieder da . Palliative Chemo mit Gemzar wirkte zunächst recht gut , dann extreme Verschlechterung im Januar 2006.
Genau 13 Monate nach der OP - am 25.Februar 2006 ist mein Vater an der Krankheit gestorben . Wir wissen nichts weiter , wo der Tumor überall war , wo Metastasen ..keine Ahnung , wir wollten es auch nicht mehr wissen.
Wir hatten noch 13 wertvolle Monate mit ihm , die nicht immer leicht waren , aber wir hatten sie.
Auch ich will Dich nicht entmutigen - im Gegenteil . Ich möchte Dir dringend raten , Heidelberg , Bochum oder andere Spezialisten zu kontaktieren . Die Krankheit ist wirklich sehr verzwickt und gehört in die Hände von Fachleuten (die wir leider nicht hatten). Die geringe Chance , die man hat , sollte man nutzen !!!
Ich wünsche Euch von ganzem Herzen , daß Ihr eine gute Chance bekommt !
gebt nicht auf , lasst Euch nicht abspeisen . Nehmt den Kampf auf !
Dazu alle Kraft der Welt ,
Simone
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  #5  
Alt 24.03.2006, 13:01
Taylor Taylor ist offline
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Beiträge: 69
Standard AW: Hoffnung auch bei nicht operablem BSDK?

Hallo Anemone,
vielen Dank für Deine Antwort. es tutmir sehe sehr leid für Dich! Ich mag noch gar nicht daran denken, dass wir irgendwann (auf jeden Fall zu früh) uns wohl auch mit der Tatsache abfinden müssen unseren Liebsten gehen zu lassen!
Aber bis dahin sehe ich überhaupt nicht ein kampflos zuzusehen! Wir werden alles menschenmöglich tun und auch noch auf ein Wunder hoffen.

Auch Dir liebe Simone und Doris vielen herzlichen Dank für euere Unterstützung! Wirkönnen Sie gebrauchen! Leider hat sich noch niemand gemeldet der dem Krebs auf lange Sicht (mehrere Jahre) ein Schnippchen geschlagen hat!? Das würde uns doch Kraft und Hoffnung geben!

Wir kämpfen weiter
Taylor
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  #6  
Alt 24.03.2006, 15:07
Marion_Sch Marion_Sch ist offline
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Beiträge: 250
Standard AW: Hoffnung auch bei nicht operablem BSDK?

Hi Taylor,

die Diagnose deines Vaters (56) tut mir echt leid. Ich weiss wie man sich dann fühlt. Bei meinem Vater wurde im Januar 2004 die Diagnose BSDK gestellt und die OP folgte dann zwei Wochen später. Leider konnte der Tumor nicht entfernt werden, weil er mit der Aorta verwachsen ist. Nachdem sich mein Vater von der Op erholt hatte, hat er mit Chemo angefangen (Gemzar), die er auch sehr gut verträgt...mal von kleineren Nebenwirkungen (Müdigkeit, ab uns an Übelkeit/Durchfall), hat mein Papa kaum Probleme und bekommt die Chemo nun schon seit gut 2 Jahren regelmäßig mir kleineren Unterbrechungen. Leztes Jahr haben sie auch vier Monate mit der Chemo ausgesetzt. Zur Zeit bleibt der Tumor unverändert und hat noch nicht gestreut, was uns natürlich alle sehr beruhigt. Ich hoffe mein Bericht kann dir ein wenig Mut machen, auch wenn die Situation bei uns etwas anders ist, da bei Papa ja noch keine Metastasen aufgetreten sind. Es lohnt sich immer zu kämpfen! Ich drück euch ganz fest die Daumen!

Lieben Gruß Marion
__________________
Vielleicht bedeutet Liebe auch lernen, jemanden gehen zu lassen,
wissen, wann es Abschied nehmen heisst.
Nicht zulassen, dass unsere Gefühle dem im Weg stehen,
was am Ende wahrscheinlich besser ist für die, die wir lieben.
(Sergio Bambaren)
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  #7  
Alt 25.06.2006, 21:13
Taylor Taylor ist offline
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Standard Hi, Hi, Hilfe??? Aufruf an Alle!!!


Aufruf an Alle!!! Mein Dad hat Pankreaskarzinom 4 cm und 6 Metastasen an der Leber. 3 Zyklen Chemo (Xeloda, Cisplatin, Adrianmycin, Gemzar und Epirubicin) habe versagt! Der Tumor ist trotzdem gewachsen und die Metas haben sich vermehrt!!! Herr Dr. Müller (Hammelburg) kann uns nicht mehr helfen!!!
Was können wir tun??? Hypertermie? Dentrische Zellen?
Dr, Müller erwähnte Dr. Nesselhut führend in dentrische Zellen!? Wer kennt Ihn? was ist das? Bringt es was?
Ich bin für jeden Hinweis danke!
Ihr könnt unsere gesamte Geschichte in "Ein Alptraum beginnt" und "Hoffnung auch bei nicht operablem BSDK" nachlesen.
Danke an euch alle!!!
Taylor
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  #8  
Alt 25.06.2006, 22:06
Katharina Katharina ist offline
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Standard AW: Hi, Hi, Hilfe??? Aufruf an Alle!!!

Oh man Taylor, das tut mir sooo leid.
Wenn ich Deinen Bericht richtig verfolgt habe, geht es Deinem Pa nicht so besonders gut. Ich mag es kaum schreiben- aber: meinst Du nicht es ist evtl. an der Zeit ihn nicht weiteren Kräftezehrenden Behandlungen auszusetzten?
Genießt einfach die Zeit die Euch noch bleibt. Lass Deinen Pa die WM schauen oder was ihm sonst alles so Spaß macht. Verbring Zeit mit ihm! Erzählt Euch alles was ihr Euch sagen wollt. Verliere keine Zeit im Kampf gegen einen übermächtigen Feind. Ich weiss-. es ist ganz schlimm loslassen zu müssen.
Irgendwann kommt aber evtl. der Zeitpunkt an dem man begreifen muss. Dies scheint bei Euch so zu sein. Nimm Deinen Pa in den Arm und lasse ihn wissen, das er seinen Job gut gemacht hat. Er hat Dich auf den richtigen Weg gebracht und Du wirst auch alleine Deinen Weg so gehen, dass er stolz auf Dich sein kann.
Ach Taylor, was soll ich schreiben. Es ist alles eine Sch.... und ich weiss was Du vor Dir hast. Ich wünsche Dir alle Kraft der Welt und Deinem Pa noch eine möglichst lange, lebenswerte und schmerzfreie Zeit.
__________________
Katharina
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  #9  
Alt 25.06.2006, 22:26
Sonja A. Sonja A. ist offline
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Standard AW: Hi, Hi, Hilfe??? Aufruf an Alle!!!

lieber taylor!

zu gern würde ich was anderes als katharina schreiben. hey taylor, ihr habt ALLES versucht, was deinem dad helfen könnte. dendritische zellen sind lediglich ein versuch. habe noch von keinem gehört (das heißt aber nichts), bei dem es auch was gebracht hat. meistens wird das probiert, wenn nichts mehr geht. die mistzellen in deinem dad sind unglaublich aggressiv und ihnen ist nichts entgegenzusetzen. nichts, was deinen dad nicht quälen würde. für hyperthermie muss man fit sein. das ist eine fiebertherapie und die ist verdammt anstrengend.

hier sind infos:
gelöscht Augrund Verstoß gegen Nutzungsbdingungen 3. Verbot der kommerziellen Nutzung. Link enthält Bestelllinks
..."Voraussetzung
Die Hyperthermie (mit Temperaturen von 40-44°C) wird nicht als alleinige Therapie eingesetzt. Normalerweise wird sie mit Chemotherapie oder Radiotherapie (oder beidem) kombiniert. "...

das hier ist DER verbund in deutschland in sachen hyperthermie. dort werden sie dich beraten können.
http://www.hyperthermie.org/hyper/

ich habe meinen papa 2004 gehen lassen müssen. er bekam nur vier mal chemo. mehr ging nicht. dieser krebs ist der größte sch... und es ist in einigen situationen lebensverlängernder und lebensverschönernder sich mit dem strom treiben zu lassen, als beim gegenanschwimmen zu scheitern.
ich habe überall recherchiert, habe mit allen möglichen stellen gesprochen. es gibt leider keinen trumpf im ärmel, den ich jetzt hier rausziehen könnte.
ich würde es deinem dad, dir, allen jetzt und zukünftig betroffenen soooo sehr wünschen.

als ich merkte: "ok, an der krankheit können wir nichts mehr ändern", habe ich angefangen, mich nach schmerztherapeuten, palliativstationen und hospizen zu erkundigen. habe aber da meinem dad noch nichts von erzählt. so fühlte ich mich nicht komplett hilflos. später konnte ich meinem dad dann genau erklären, dass er keine schmerzen haben muss. er war wirklich beruhigt, dass ich mich immer vorgetastet und das neue ungewollte terrain vorab erkundigt habe. so musste mein dad in keine ungewissheit gehen.

ich war auch erst 27 taylor...ich bin nun 29 und wieder ein ganzer mensch. mein dad ist immer bei mir. und ich weiß, dass der tod nicht das ende ist. ich habe gekämpft wie eine löwin um meinen dad hier bei mir behalten zu können. doch es stand einfach nicht in meiner macht. so habe ich versucht, sein sterben so schön wie möglich zu gestalten. und das ist eigentlich der größte liebesdienst, den man einem menschen erweisen kann.

ich weiß, dass dir meine worte sehr weh tun. dies ist nicht meine absicht. und doch kann ich nichts anderes schreiben. ich bin kein freund vom erwecken von hoffnungen nur zu dem zweck, etwas beruhigendes schreiben zu können.

alles gute taylor und ich wünsche euch wahnsinnig viel zeit voller liebe. überhäufe deinen dad damit, umarme und drücke ihn. DAS wird ihm helfen.

sonja

ergänzend dazu: für meinen dad hätte es nichts schlimmeres gegeben als den fall, dass wir ihm gesagt hätten, dass er nicht gehen darf und wir ihn brauchen. wir sagten ihm immer, dass er unsere größte liebe ist und wir stets an seiner seite sind. jedoch sollte papa beachten, dass er der chef ist über sich und nichts uns zuliebe machen soll. papa kämpfte von ganz allein wie jeder papa es tut sehr gegen die kranheit an, um so lange wie möglich bei uns sein zu können. mit solchen aussagen hätte wir ihm eine zusätzliche last aufgebürdet statt ihm seine leben leichter und schöner zu machen. leichter und schöner hat geklappt und das tröstet mich sehr und gibt mir kraft.

Geändert von Sonja A. (25.06.2006 um 22:44 Uhr)
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  #10  
Alt 25.06.2006, 23:16
ruthra ruthra ist offline
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Standard AW: Hi, Hi, Hilfe??? Aufruf an Alle!!!

Lieber Taylor,

es tut mir so leid für Dich, dass sich Deine Hoffnungen nicht erfüllt haben, wo Du doch mit soviel Engagement gekämpft hast. Ich kämpfe hier gerade mit den Tränen über das was Katharina und Sonja Dir geschrieben haben....aber wahrscheinlcih haben sie Recht....so wie ich Dich bisher als Kämpfer hier "erlebt" habe fällt es Dir sicherlich schwer jetzt vermeintlich kampflos aufzugeben, das kann ich sehr gut verstehen würde mir wahrscheinlich ähnlich gehen..aber dennoch vielleicht ist es wirklich an der Zeit die schreckliche Wahrheit anzunehmen.....dass diese Krankheit uns eifach keine Chance läßt....vielleicht magst Du nur zu Deiner eigenen Beruhigung Dich mal in Bad Trissel oder Klinkum Großhadern ( Teilkörperhyperthermie) / München Prof. Issels bezüglich der Hyperthermie erkundigen.....die sind dort sehr fair und offen und werden Dir wahrscheinlich sagen, dass Du Deinen Vater nicht mehr damit belasten solltest....nur damit Du nich tdenkst irgendwas versäumt zu haben......
Ich wünsche Dir ganz viel Kraft für die nächste Zeit und alles Liebe

Inez
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  #11  
Alt 26.06.2006, 00:34
Benutzerbild von Roland
Roland Roland ist offline
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Standard AW: Hi, Hi, Hilfe??? Aufruf an Alle!!!

Hallo Taylor,

Es tut mir leid, dass die verschiedenen Therapien nicht angeschlagen haben und es Deinem Dad so schlecht geht.

Bei uns war es ja ähnlich und wir wollten auch nicht akzeptieren, dass es nichts gibt, was funktioniert.

Ich bin bei meinen Recherchen auf Combretastatin gestossen, welches möglicherweise helfen könnte. Diese Substanz wird aus Baumrinde gewonnen und hat im Labor schon bewiesen, dass es funktioniert. Leider wird die Substanz nicht angeboten, weil die Pharma Industrie noch nicht in der Lage ist, die Wirkstoffe chemisch herzustellen. Wenn man das Mittel vom Baum nimmt, kann man ja nichts verdienen (soviel zum Thema die Gesundheit ist wichtiger als Geld).

In England laufen Klinische Studien mit dem Mittel aber wir hatten leider nicht mehr die Zeit, um diese Möglichkeit noch zu versuchen....

Anbei findest Du den Text, welchen ich in einem Thread mal geposted habe:


Ich habe freundlicherweise von Kabel 1 Informationen bekommen. Diese möchte ich euch nicht vorenthalten und kopiere sie hier unverändert ein:


**** Krebsmitte wird derzeit noch in einem englischen Labor getestet, daher noch nicht auf dem Markt. wird gewonnen aus der afrikanische Buschweide. "Combretastatin" scheint gegen Brust-, Prostata und Lungenkrebs zu wirken, stoppt Blutzufuhr des Tumors

hier ein Beitrag aus dem Internet:

Krebsmittel aus afrikanischer Weide Glaubt man dem schwedisch- amerikanischen Biotechnologieunternehmen Oxigene, so rückt mit dem Wirkstoff Combretastatin ein Sieg über den Krebs in greifbare Nähe.

Combretastatin stammt aus der Rinde der afrikanischen Weidenart Combretum caffrum, die bisher allenfalls Forstleuten geläufig war. Es gehört zu einer neuen Generation von Krebsmitteln, die bösartige Geschwülste von der Blutzufuhr abschneiden und so zum Absterben bringen - jedenfalls im Tierversuch. Anders als die Forschungssubstanzen Endostatin und Angiostatin von Entremed, sogenannte Angiogeneseinhibitoren, die das Wachstum neuer Blutgefäße unterdrücken und bereits im vergangenen Jahr für Börsenturbulenzen sorgten, zerstört Combretastatin das vorhandene Gefäßbett des Tumors und vernichtet damit, so David Sherris, Forschungsleiter von Oxigene, die Geschwulst von innen heraus.

Veresterung erhöht Wirksamkeit
Die Veresterung des Naturstoffs mit Phosphorsäure sollte die Substanz eigentlich nur wasserlöslicher machen und ihre Toxizität verringern; die triviale Molekülabwandlung hat sich aber als wahrer Glücksgriff erwiesen und der Firma Oxigene zu einem hochselektiven Krebsmittel verholfen. Das phosphorylierte Combretastatin (CA4P) entfaltet nämlich eine gezielte Wirkung nur an den Tumorgefäßen. Dafür sorgen körpereigene Phosphatasen: Nur in den rasch proliferierenden Endothelzellen der neuen Gefäßwände führt die hohe Phosphataseaktivität zur Freisetzung großer Mengen Combretastatin und zur Apoptose, zum Suizid der Endothelzellen - die Zellwände sacken zusammen, der Blutfluss stockt, und der Tumor stirbt.

Erste Studien am Menschen
Combretastatin hat mittlerweile den Sprung vom Tierversuch in die Klinik geschafft: Erste Studien am Menschen, darunter an dem renommierten Cleveland University Hospital, sollen die Wirksamkeit bestätigen und die optimale Dosierung ermitteln. Oxigene sucht derweil nach einem finanzstarken Partner, der die ehrgeizige Produktentwicklung finanzieren könnte. Combretastatin - so das Konzept - soll zusammen mit herkömmlichen Zytostatika und der Strahlentherapie eingesetzt werden. Es zerstört solide Tumoren vom Zentrum her, dort wo die heutigen Mittel wenig ausrichten. Diese sollen vor allem an den Rändern der Geschwulst wirken und versprengte Zellhaufen eliminieren. Auf diese Weise müsste es gelingen - so die Hoffnung der Oxigene-Wissenschaftler, den Krebs völlig auszumerzen.
Quellen: Scrip No 2450 vom 30. Juni 1999, S. 22

*********

Ich weiss nicht, ob euch das etwas hilft, aber wir waren in der selben Lage und wollten nichts unversucht lassen.

Ich wünsche Deinem Dad alles Glück dieser Erde.

Liebe Grüsse

Roland
__________________
“Gib’ mir die Kraft, die Dinge zu ändern, die ich ändern kann;
die Gelassenheit, die Dinge zu ertragen, die ich nicht ändern kann
- und die Weisheit, das eine vom anderen zu unterscheiden!”
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  #12  
Alt 11.08.2006, 09:46
Taylor Taylor ist offline
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Beiträge: 69
Standard Er ist von uns gegangen

Heute um 9:05 ist mein Vater seiner Krankheit erlegen.
Es war übermenschlich wie lange er, selbst noch nach seinem 2. Schlaganfall gegen den Krebs angekämpft hatte. Er wollte nicht loslassen. Die Ärzte haben uns in den letzten 3 Wochen 3 mal gesagt es geht jetzt zu Ende. Und immer wieder hat er sich stabilisiert und lebte weiter. Aber freuen konnten wir uns nicht, da wir ja wussten er würde nie mehr gesund werden. Am Mittwoch dann der Anruf "Es geht jetzt zu Ende". Er hatte enorme innere Blutungen und spuckte literweise Blut. Wir waren ständig bei Ihm. Doch auch da war es Ihm nicht gegönnt einzuschlafen. Er stabilisierte sich wieder.
Leider kann ich nicht wie viele hier im Forum sagen "er ist friedlich eingeschlafen". Es war ein Kampf bis zum letzten Atemzug!
Ich bin stolz auf meinen Vater!
Ich hoffe Andere haben mehr Glück und Erfolg!
Taylor
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  #13  
Alt 11.08.2006, 10:18
Damnoni Damnoni ist offline
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Beiträge: 37
Standard AW: Er ist von uns gegangen

Lieber Taylor,
es tut mir unendlich leid für euch, ihr habt so gekämpft.
Ich schicke Dir ein riesiges Kraftpaket für die nächste Zeit.
Liebe und traurige Grüsse Tanja
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  #14  
Alt 11.08.2006, 10:28
Krasi Krasi ist offline
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Beiträge: 200
Standard AW: Er ist von uns gegangen

Lieber Taylor,

ein stiller Gruß in Anteilnahme.

LG
Silke
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  #15  
Alt 11.08.2006, 10:29
dolores2505 dolores2505 ist offline
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Registriert seit: 15.08.2005
Beiträge: 222
Standard AW: Er ist von uns gegangen

Stille und traurige Grüße auch von mir, und viel Kraft für die kommende Zeit !
dolores
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