Diagnnose heute

[Lla]

Seit etwas über sechs Wochen wurde bei meinem Mann ein Karzinom in der Speiseröhre diagnostiziert, anfänglich mit Heilungschancen.

Mittlerweile gab es viel Stillstand, viele neue Untersuchungen, künstliche Ernährung, weil er mittlerweile nichts mehr schlucken kann, eine Operation an der Lunge und heute die Diagnose, daß es sehr schlecht aussieht. Das Karzinom sei schnellwachsend und er hat nun noch ein paar Wochen, wenn alles sehr glücklich läuft, aber unwahrscheinlich, vielleicht noch ein Jahr oder etwas mehr, wobei dies eher das Prinzip Hoffnung ist als wahrscheinlich.

Als Angehörige sind wir, unsere Töchter im Alter von 13 Jahren und bald 12 Jahren und ich betroffen.

[Laesperanza]

Hallo, es tut mir sehr leid, dass ihr auch davon betroffen seid. Mein Mann (42 J) hat auch seit über 1 Jahr Speiseröhrenkrebs. Ich kann sehr gut nachfühlen, was ihr gerade durchmacht. Wird denn eine Chemo bei Deinem Mann gemacht? Wo seid ihr in Behandlung? Ist das Krankenhaus darauf spezialisiert. Das ist ganz, ganz wichtig und kann Leben retten.

[Nicole13]

Hallo!
Wir leben auch seit 6 Wochen mit dieser schrecklichen Diagnose.
Der Tumor bei meinem Freund ist inoperabel. Er ist seit 4 Wochen im Krankenhaus. Hat seine 2. Chemo gut verkraftet. Leider produziert der Tumor Wasser, dass sich in der Bauchhöhle befindet. Es wird regelmäßig abgelassen, aber es kommt leider immer wieder. Dadurch isst er kaum, wird über Nacht künstlich ernährt.
Bekommt Dein Mann keine Chemo?
Wenn bei uns alles gut läuft, dann kommt mein Freund Mittwoch oder Donnerstag raus. Dann fängt bei uns ein neuer Abschnitt an. Und neue Fragen stellen sich auf.....
Ich denke, euch geht es wie uns, wenn man zwar noch "frisch" dabei ist, aber jetzt schon das Thema Krebs in den Alltag integriert hat. Wobei sich bei uns eigentlich alles darum dreht.
Wie kommst Du mit allem klar? Ich habe mal ganz normale Tage, wenn im Krankenhaus alles okay war. Allerdings gab es jetzt auch viele Tage, wo ich dachte, gleich brichst du zusammen. Dieses ständige auf und ab macht einen fertig. Das "andere" Leben muß ja auch irgendwie weitergehen.
Gerade wenn man Kinder hat....
Aber hier bist Du gut aufgenommen. Schreib einfach, was Dir auf der Seele brennt. Viele haben hier richtig Ahnung und alle sind sehr verständnisvoll.
Ich wünsche Euch ganz viel Kraft für die nächste Zeit. Und auch wenn die Ärzte sagen, es sehe schlecht aus ( wurde bei uns auch gesagt ) sollte man positiv an die Sache rangehen. Ist oft leichter gesagt als getan. Aber wenn ich das von Leidensgenossen höre und auch soviele positive Geschichten lese, dann glaube ich daran.

LG Nicole

[Palatron]

Hallo!
Behaltet bloß den Kopf oben und motiviert eure Männer! Es ist schwierig mit dieser Prognose positiv zu bleiben. Aber die Unterstüztzung der Frau und der Familie ist nun sehr wichtig!

Ich habe die "Todesdiagnose" selbst gerade erst im letzten Jahr (September) erhalten und konnte auch kaum noch schlucken. Das KH hatte mich dann ebenfalls wieder nach Hause - und erst einnmal in eine harte Chemo geschickt, da ich im sog. fortgeschrittenen Stadium war.
Dann die OP im Jan. und heute ist schon wieder alles gut!
Ich lebe und esse und bin wohlauf und hatte viel Unterstützung.

An dieser Stelle nochmals vielen Dank an die MHH!
Fazit: Die Prognose ist bestimmt nicht ausschlaggebend für den Ausgang der Krankheit. Sie sollte daher auch nicht überbewertet werden.

Ich wünsche euch und euren Männern alles Gute und viel Glück!
Palatron

[Nicole13]

...ja das stimmt allerdings.
Unser Arzt spricht Klartext. Er sagt, er kann bei so einer Erkrankung nie den Verlauf im Vorfeld sagen. Er meinte zu uns, der Tumor ist zwar inoperabel, aber es wird alles versucht, dass er erstens nicht wächst und zweitens mein Freund keine Schmerzen hat und weitestgehend "normal" leben kann.
Deswegen, wenn ein Arzt heute sagt, es sieht schlecht aus, kann es morgen schon anders sein. Umgekehrt leider auch. Das haben wir jetzt schon leider häufiger erlebt. Aber wir halten zusammen, das ist ganz wichtig.
Ich bin jeden Tag im Krankenhaus. Könnte es nicht ertragen, meinen Freund den ganzen Tag da alleine zu lassen. Er ist so stark. Das gibt einem die Kraft, die manchmal auch versucht, auszugehen.
Also, nicht den Kopf hängen lassen und gegen diese schreckliche Erkrankung kämpfen.....

LG Nicole

[puppy]

hallo zusammen,es ist gut zu wissen,das wir alle, mit unserem kummer hier im forum nicht alleine sind....wir frauen die hier von der krankheit unserer männer berichten, leisten wahrhaftig grosses....und mir gibt es trost und kraft auch mit meinem großen kummer fertig zu werden...liebe grüsse an all die starken frauen....von puppy

[Nicole13]

hallo!
ja, das stimmt. man macht schon viel mit, umso erfreulicher ist es immer, wenn das eine oder andere mal klappt.
mal eine frage: hat von euch jemand pflegegeld/pflegestufe/schwerbehindertenausweis beantragt? oder erwerbsunfähigkeitsrente?
der mann vom sozialdienst hat es gestern angesprochen, dass wir das tun sollten. habe mir jetzt auch schon alles soweit ausgedruckt. mich würde mal interessieren, welche erfahrungen es hier so gibt. hatte nicht damit gerechnet, es so früh tun zu müssen.....
"Lla" gibt es bei euch schon was neues???

lg nicole

[jensg]

Hallo,

ich kann nur zum Thema Schwerbehindertenausweis beitragen.
Das ging bei mir ganz unproblematisch, ANtrag im Internet gefunden, ausgedruckt ausgefüllt (hatt noch ein alter Foto) abgeschickt und zwei Wochen später war er da, ich benutze ihn kaum, mein Arbeitgeber hat einen Vorteil, dass es hilft seine Schwerbehindertenquto zu erfüllen, zusätzliche Urlaunstage und erweiterter Kündigungsschu tz.

Es war emotional eine kleine Hürde, 100% schwerbehindert wollte ich eigentlich nie sein ....

Hier ein hilfreicher LINK:

http://www.vdk.de/deutschland/pages/...ndertenausweis

Liebe Grüße
Jens

[dreibein]

Hallo,

auch noch mal schnell zum Thema Schwerbehindertenausweis. Wie Jens schon gesagt hat, dieser ist unproblematisch zu bekommen. Seine Hauptaufgabe ist, die eigene Zugehörigkeit zur grossen Gruppe der "Behinderten" zu beweisen. Für schwerbehinderte Menschen gibt es viele Nachteilsausgleiche, Steuererleichterungen, einen gewissen Kündigungsschutz, Zusatzurlaub und dgl. mehr. Der Umfang der Behinderung wird übrigens in Grad der Behinderung ausgedrückt. . . . Prozente gibt es in diesem Rechtsgebiet seit vielen Jahren nicht mehr

Bei einer evtl. Renetnbeantragung kann ein SBA hilfreich sein,dies hängt ggf. auch vom Alter ab. Um Leistungen des SGB XI - der Pflegeversicherung - zu bekommen, ist ein SBA nicht notwendig.

Beste Wünsche aus KA

Andreas