Leberkrebs - das Ende oder doch noch nicht?

[krümel96]

Guten Morgen Miteinander, nur ganz kurz, dann bin ich wieder auf dem Weg ins Hospiz. Der Palliativarzt hat uns gestern Mittag mitgeteilt, dass mein Stiefvater dieses Wochenende nicht überleben wird. Er schaut schlimm aus, erkennt einen nicht mehr und fantasiert die ganze Zeit. Seine Kinder haben sich nun doch endlich erbarmt und sind angereist. Eine halbe Stunde nach der Mitteilung des Arztes sind sie dann allerdings in die Kölner City zum Shoppen gefahren und erst abends wiedergekommen. Danach haben meine Schwester und ich zufällig mitbekommen, wie seine Tochter sich bei der Nachtschwester darüber beschwert hat, dass wir ständig an seiner Seite sitzen. Schließlich hätten wir ja viele Wochen vorher schon Abschied nehmen können und sie nicht. Ich fasse es nicht, die beiden wohnen in Hamburg, sind Mitte 30 und zumindest sie ist arbeitslos. Sie hatte jede Möglichkeit, sich um ihren Vater zu kümmern, hat aber noch nicht mal angerufen. Die einzigen die meinen Stiefvater gepflegt haben und ihm immer zur Seite standen, waren wir. Wir kann ein Mensch nur so falsch sein. Ist es nicht schon traurig genug, muss sie uns jetzt auch noch Stress machen? Was bin ich froh, dass mein Stiefvater dies alles nicht mehr mitbekommt. Er hat schon sehr darunter gelitten, dass seine Kinder so wenig Interesse für ihn gezeigt haben.
Ich mache mich jetzt wieder auf den Weg ins Hospiz und versuche meiner Mutter ein bisschen Kraft zu geben und aufzupassen, dass sie nicht auch noch unter diesen Hassattacken der Tochter leidet.

Viele Grüße
Heike

[tine28]

Liebe Krümel,

Still nur habe ich hier Mitgelesen da ich ungern schreibe aber diesmal muss ich es tun:
Ich kenne das Leberkoma von meiner Mutter und weis auch was man da mitmachen muss.Man muss eh schon mit den Bildern,dem Schmerz und der Traurigkeit klarkommen und dann machen einen solche Entschuldige bitte ,,Rotzgörren,, das Leben auch noch schwer.
Bitte Versuche das so gut es geht zu Ignorieren ,auch in Zukunft,. Ihr habt alles richtig gemacht und mehr geht nicht.

Ich wünsche Euch alles Kraft der Welt und hoffe das dein Stiefvater schon friedlich über die Regenbogenbrücke gehen konnte.

[krümel96]

Mein Stiefvater ist am Samstag um 21.50 Uhr verstorben Drei Stunden zuvor ist er ins Leberkoma gefallen. Er ist ganz ruhig im Kreise seiner Liebsten eingeschlafen. Meine Mutter hat noch leise mit ihm gesprochen und ihm gesagt, dass er nun gehen kann und das am anderen Ende seine Eltern schon auf ihn warten. Er sah so friedlich aus, besser als all die Tage zuvor, wo er sich noch so gequält hatte. Es ist im Moment alles noch nicht faßbar und so unwirklich. Morgen gehen wir eine Urne aussuchen und Blumen bestellen usw. usw.
Ich bin erleichtert, dass er so friedlich gehen konnte

Liebe Grüße
Heike

PS: Seine Tochter hat genau 12 Stunden nach seinem Tod angerufen und meinte meiner Mutter mitteilen zu müssen, was sie alles von ihrem Vater haben will Nur gut das er schon lange vorher alles bis ins kleinste Detail geregelt hat.

[fraunachbarin]

liebe heike..
mein aufrichtiges beileid!
nun ist dein papi erlöst und dir bleibt der schwere weg der trauer. schön, daß er friedlich einschlafen durfte und sich nicht mehr quälen mußte. auch daß er im kreise seiner lieben gehen durfte, ist sehr schön.
ich wünsche dir nun ganz viel kraft für die kommende zeit.
hier gibt es ein hinterbliebenen-forum, da kannst du dir alles von der seele schreiben. es tut sehr gut, denn dort sitzen alle im gleichen boot, im boot der trauer.
stille grüße von tine

[Linde61]

Liebe Heike,

mein herzliches Beileid. Ich wünsche Dir und Deiner Familie viel Kraft für die kommende schwere Zeit.

Erinnerungen sind kleine Sterne, die tröstend in das Dunkel unserer Trauer leuchten.

Linde

[tine28]

Mein Herzliches Beileid für dich und deiner Familie.

Sei umarmt von Tine