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  #1  
Alt 22.05.2007, 12:24
Benutzerbild von Iris2404
Iris2404 Iris2404 ist offline
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Beiträge: 6
Unglücklich Meine Freundin muss sterben, was nun?!

Ein trauriges Hallo an alle Betroffenen und Angehörige!
Ich heiße Iris bis 28 und habe eine Freundin die in weniger als 2 Jahren warscheinlich an Krebs sterben muss.

Ich bin unendlich geschockt und super traurig, da sie erst 33 Jahre ist und eine Tochter von 10 Jahren hat, sie hatte doch eigentlich noch so viele Jahre vor sich, es ist so verdammt unfair!!!!

Was kann ich denn nur machen, um ihr zu helfen?

Das ganze begann erst vor 4 Wochen, da merkte sie eine Beule am Hals und ging am selben Tag noch zum Arzt, 2 Tage später wurde sie operiert, die Diagnose schnellwachsender bösartiger Tumor, Behandlung: Chemo und Bestrahlung. 1Woche nach OP musste sie noch zum CTG dabei kam dann raus dass der Krebs schon gestreut hat und dass ihre Lebenserwartung nicht mehr als 2 Jahre betragen soll. Ich kann und will mich nicht damit abfinden!!

Ich muss noch dazusagen dass ich dass letzte Mal mit ihr telefoniert habe (telefoniert, weil ich 50 km weiter weggezogen bin), 1 Tag bevor sie Termin beim CTG hatte und eigentlich wollte sie mich danach direkt anrufen, was dabei rausgekommen ist, hat sie aber nicht und wie es halt so ist habe ich auch nicht immer Zeit mich bei ihr zu melden, da ich auch 3 kleine Kinder habe und mir oftmals der Tag zu kurz ist um alles zu erledigen und meine Freundschaften zu pflegen. Jetzt habe ich am Wochenende von einer gemeinsamen Freundin erfahren, wie es um sie steht.

Jetzt kommt meine eigentliche Frage an euch, wie ich jetzt mit ihr umgehen soll, ich will auf keinem Fall etwas Falsches sagen, vorher habe ich ihr immer noch Hoffnung gemacht, was ich ja jetzt nicht mehr machen kann,oder?! Ich bin so verzweifelt, ich würde ihr so gerne helfen aber ich kann nicht, oder?! Wie soll ich mich denn nur verhalten, weil sie ja eigentlich auch davon ausgeht, dass ich noch nicht Bescheid weiß?!

Soll ich ihr sagen, dass ich es schon weiß und versuchen einfach wie immer mit ihr zu quatschen oder geht dass jetzt nicht mehr ich weiß garnicht was in ihr vorgeht, ich glaube wenn es mir so gehen würde, ich würde direkt Schluss machen, denn das Warten auf den Tod würde mich verrückt machen und für meine Angehörigen, finde ich, wäre es anders noch schwieriger, wie wenn ich einfach sofort weg wäre, oder?!

Es tut mir Leid, wenn ich mit diesen Aussagen irgendjemanden verletzt haben sollte, ist nicht meine Absicht, ich weiss einfach nichts mehr ich bin so total durcheinander, ich bin irgendwo zwischen Wut darüber warum sie, Verzweiflung darüber sie kann doch nicht einfach gehen und uns alleine lassen und Trauer darüber sie nie mehr zu sehen, zu umarmen, ihre Stimme zu hören, nicht mehr mit ihr zu lachen, zu feiern, zu reden, und und und...

Bitte helft mir ich bin so verzweifelt !


Iris
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  #2  
Alt 22.05.2007, 13:18
Benutzerbild von Billchen
Billchen Billchen ist offline
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Standard AW: Meine Freundin muss sterben, was nun?!

Hallo Iris,
erst einmal ein, wenn auch aus traurigem Anlass, herzliches Willkommen hier im Krebs-Kompass.
Zu deiner Frage möchte ich dir gerne ein paar Zeilen schreiben so wie ich es empfinde:
Weisst du die Krankheit Krebs macht erst mal jeden betroffen, sei es als Angehöriger oder Freund, von den Erkrankten gar nicht zu sprechen, denn die sind es die den Weg gehen müssen.
Du sollstest wenn du es kannst auf alle Fälle offen auf deine Freundin zugehen und ihr auch ruhig sagen das du es schon weisst aber nicht genau gewusst hast wie du dich verhalten solltest und auch das du grosse Angst um sie hast.
Wir Kranken sind sehr sensibel was unser Umfeld anbelangt, wir wollen kein Mittleid, wohl aber Mitgefühl.
Es wird sich eh die Spreu vom Weizen trennen-viele gute Freunde werden sich- wohl auch aus Angst und Unwissen- zurückziehen, und andere- von denen man es nie gedacht hätte- sind ohne grosse Worte für einen da.
So jedenfalls war es bei mir persönlich und ich weiss mittlerweile das es vielen anderen Kranken ähnlich ergangen ist.
Liebe Iris , ich wünsche dir die nötige Kraft wirklich für deine Freundin da zu sein, fühl dich gedrückt von mir

Alles Liebe
Sybille
__________________
Ganz liebe Grüße
Billchen
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  #3  
Alt 22.05.2007, 13:34
HeikeHH HeikeHH ist offline
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Standard AW: Meine Freundin muss sterben, was nun?!

Hallo Iris,

wenn ich richtig gelesen habe, weißt du mehr vom hören-sagen wie es deiner Freundin geht und in welchem Stadium ihre Krankheit sei.

Da hilft nur eins: Dich direkt mit ihr in Verbindung zu setzen und das Thema Krebs ansprechen. Wenn sie krank ist, dann MUSS sie sich damit auseinandersetzen -es bleibt ihr leider keine Wahl- und viel drumherum reden bringt nichts. Ich denke dass es ihr hilft, wenn du sie offen anspricht und als Freundin für sie da bist, ihr das anbietest. Du kannst doch ruhig erwähnen, dass du von einer gemeinsamen Freundin weißt, wie es ihr geht. Sollte sie einen Austausch mit dir nicht wollen, wirst du das merken. (Und diese Prognosen..... Ich habe hier viele Beiträge gelesen, die von ehemals Kranken geschrieben wurden, die nach Aussage ihrer Ärzte eigentlich nicht mehr leben dürften - das also nicht in den Vordergrund stellen, schon gar nicht auf Grund einer Aussage Dritter). Wenn deine Freundin krank ist und die Sorge um das kleine Kind dazu kommt, wird sie sicher für jeder ehrliche Anteilnahme und Unterstützung dankbar sein.

Der Krebs konfrontiert uns oft mit dem Tod oder zumindest ist das ein Hintergedanke, wenn wir von der Diagnose hören. Solange man nicht betroffen ist, ist es meist ein Tabuthema - für uns war es das doch auch, oder?? Ich musste mich durch die Krankheit meines Vaters damit beschäftigen und du wg. deiner Freundin. Glaub mir: Wenn der erste Schritt getan ist, dann geht es vorwärts. Du kannst deine Freundin zwar nicht mir solchen Sätzen wie "das wird schon wieder" trösten, aber du kannst es, in dem du ihr zuhörst und ihr vielleicht mit deiner Meinung hilfst, wenn sie Entscheidungen treffen muss, ob bzgl. der Krankheit oder anderer Dinge, die sich jetzt in ihrem Leben ändern.

Alles Gute und nur Mut!
Heike
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  #4  
Alt 22.05.2007, 15:33
Benutzerbild von Armadillo
Armadillo Armadillo ist offline
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Standard AW: Meine Freundin muss sterben, was nun?!

Hallo liebe Iris,
ich bin auch neu hier.
Bin weiblich, 44,und meiner Freundin wurde vor ca. einem Jahr die Prognose gegeben, sie hätte noch 3 Mon. zu leben!
Ich erfuhr es am Tag der Diagnose von ihrem Ehemann. Das war wie ein Weltuntergang. Ich konnte und wollte DAS nicht wahrhaben. Bin am selben Abend noch persönlich zu ihr gefahren. Mein Mann meinte das könne ich nicht
machen. Ich tat es aber, denn ich dachte, entweder macht sie mir die Tür auf oder nicht. Sie hat mir die Tür geöffnet und wir lagen uns wortlos minutenlang in den Armen. Es war wie ein Festhalten wollen! Dann haben wir geredet, geweint, geflucht....einfach alles rausgelassen.
Seither ist fast ein Jahr vergangen und meine Freundin kämpft sehr tapfer und mit einer unglaublichen Kraft immer weiter. Ich liebe sie dafür unendlich.
Aus unserer Freundschaft ist eine ganz starke Seelenfreundschaft gewachsen. Wir sehen uns oft,fahre auch oft mit ihr zur Chemo. Wir telefonieren eigentlch täglich. Aber manchmal brauchen wir auch Abstand - den nehmen wir und dann auch. Ein gutes Medium um ganz intime Gedanken
auszutauschen ist für uns das e-mailen gewoden. Allerdings reden wir nie über das Geschriebene. Es ist sozusagen fast von allein ein Tagebuch daraus
entstanden das wir aufbewahren, jeder das geschriebene des anderen. Dieses
mailen kann ich nur empfehlen, wir empfinden es wie eine Art Therapie.

So Iris, lange Rede kurzer Sinn:
Ich kann dir nur emfehlen, fahr du deiner Freundin.-Auch 50 km sind nicht die Welt- Das ist viel persönlicher. Aber erwarte nicht zu viel. Jeder Mensch reagiert anders in dieser lebensbedrohlichen Situation. Und je länger du wartest , um so schwieriger wirds.


Nur Mut liebe Iris
Deiner Freundin wünsche ich viel Kraft und positive Energie

Deine Armadillo
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  #5  
Alt 22.05.2007, 15:52
Benutzerbild von Iris2404
Iris2404 Iris2404 ist offline
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Unglücklich AW: Meine Freundin muss sterben, was nun?!

Hallo ihr Lieben!

Danke für eure Zuschriften!!!

Ich werde gleich morgen zu ihr fahren und mit ihr reden, denn telefonieren ist mir in diesem Fall auch zu unpersönlich!

Ich bin jedoch nicht zum ersten Mal betroffene Angehörige wegen Krebskrankheit, 1992 starb der Bruder meiner Oma an Streukrebs, nach 3 langen Leidensjahren, mein Patenonkel starb 1999 an Streukrebs nach 2 langen Leidensjahren, es war wirklich schrecklich, 1995 starb der Bruder meines Vaters, nach 5 Leidensjahren, an einem Hirntumor und 1999 erkrankte meine Mutter auch noch an Schilddrüsenkrebs, GottseiDANK, lebt meine Mutter und ist laut Aussage der Ärzte wieder vollkommen gesund heute, doch jedesmal wenn jemand an Krebs erkrankt, kommt bei mir eine heiden Angst hoch und mir schnürt es die Luft ab.

Danke dass ihr mir beisteht und Kraft und Mut zuwünscht, dass kann ich wirklich gut gebrauchen, denn meine Kraft und mein Mut verlässt mich so langsam!

Vielen Lieben Dank an euch alle!!!!


Iris
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  #6  
Alt 22.05.2007, 16:28
Lea26 Lea26 ist offline
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Standard AW: Meine Freundin muss sterben, was nun?!

Hallo Iris,
ich glaube, ich stelle mich erstmal kurz vor.
Ich bin die Lea, 26 Jahre und schon länger am kämpfen...

Ich weiß sehr gut , wie du dich jetzt fühlen musst. Vor zwei Jahren (heute ist übrigens gerade ihr Geburtstag) starb eine meiner engsten Freundinnen an Krebs. Ich und viele andere Freunde, ihr Mann und ihre Familie haben sie bis zum Ende begleitet.

Diese Zeit war sehr schwer.....ABER!!! : So, wie ich das verstanden habe, ist es noch nicht sicher, dass es deiner Freundin genauso ergehen muss. Diese angeblichen zwei Jahre können Ärzte nur erahnen und von den momentanen medizinischen Gegebenheiten ableiten!!!! Wer weiß, was alles noch in zwei Jahren passieren kann. Solange ihre Ärzte nicht sagen, dass sie ihr nicht mehr helfen können, gibt es immer noch Hoffnung, dass sie es schaffen kann.
Mit einem Kind und Familie und Freunden hat sie doch viele Gründe zu kämpfen und dem Krebs zu zeigen, wer stärker ist!!!

Lasst euch nicht unterkriegen..... und wenn es doch irgendwann so weit kommen muss, kannst du mich immer fragen oder dich auskotzen, falls dir danach ist.

Freu dich erstmal darauf sie zu sehen....

Bis dahin und alles Gute
Von Lea
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  #7  
Alt 23.05.2007, 11:51
Benutzerbild von Iris2404
Iris2404 Iris2404 ist offline
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Standard AW: Meine Freundin muss sterben, was nun?!

Hallo Lea!

Ich will auch noch Hoffnung haben, dass bis in 2 Jahren ein Medikament gefunden wurde womit man ihr helfen kann, wenn ich ihr dass aber jetzt sage und es nicht eintreffen sollte, würde ich sie mit der Aussage doch nur enttäuschen und verletzten und dass möchte ich ganz sicher nicht!!

Ich mache mir große Sorgen auch wegen ihrer Tochter und ihrem zukünftigen Ehemann, ja die beiden wollten dieses Jahr im Juli heiraten, bis diese sche** Krankheit ihnen dazwischen gefunkt hat, es ist wirklich total unfair!!! Die Beiden haben echt soviel durchgemacht mit ihren Ex-Partnern..., die Ex ihres Mannes ging ständig fremd und ihr Ex hat ein Sche** nach ihr und ihrer gemeinsamen Tochter gefragt. Jetzt haben sie endlich beide ihr Glück gefunden und jetzt soll sie sterben müssen. Unfair einfach nur unfair!!!!

Iris
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  #8  
Alt 23.05.2007, 13:27
Benutzerbild von Bigga
Bigga Bigga ist offline
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Standard AW: Meine Freundin muss sterben, was nun?!

Liebe Iris,

auch ich möchte mich Dir vorstellen: Ich bin 36 Jahre und verheiratet, drei wundervolle Kinder haben wir, 2 Mädels von 16 und 14 und einen Jungen von fast 9 Jahren.

Ich hoffe, dass Du Geduld hast dieses hier alles zu lesen, was ich Dir schreiben werde. Bei uns ist es noch alles garnicht solange her. Denn ich mußte meine Mama am 13.02.2007 gehen lassen (ich sage mir immer:"Mama, jetzt kannst Du mit Oma und Deinem Bruder wieder zusammen sein!"). Also bin ich im Prinzip auch "nur" Angehörige und konnte die ganze Zeit nie richtig nachfühlen, wie es meiner Mutter in ihrem Inneren geht.

Meine Mama erkrankte im Sommer 2004 an Krebs, man sagte uns, dass es Eierstockkrebs wäre, der leider schon sehr weit gestreut hätte. Es waren schon sehr früh der Magen, Milz, Leber und alles was man sich denken kann. Man sagte uns, sie hätte nicht einmal ein halbes Jahr noch zu leben. Sie bekam dann Chemo und im Herbst 2004 war dann die Total-OP. Während dieser OP haben die Ärzte ihren Darm angeschnitten, aber nicht bemerkt!! Nach 10 Tagen Krankenhausaufenthalt wurde sie dann nach Hause entlassen. Ich war mittags bei Mama und sie war doch irgendwie nicht da. Abends wurde sie dann aufgrund einer Lungenentzündung in die Uni-Münster eingeliefert. Nach endlich zwei Wochen haben die Ärzte dann endlich erkannt, dass meine Mama von innen, weil sie den Darm bei der OP angeschnitten hatten, vergiftetete. Dann lag sie mit offenem Bauch drei Wochen im Koma. Danach konnten wir unsere Mama auch zwei Wochen nicht mehr richtig verstehen, das sie einen Schlauch im Hals hatte. Naja, ich will Dich nicht nerven, aber sie hatte lange, lange gekämpft und wir durften mit ihr bis diesen Jahres im Februar leben. Also sie hat lange gekämpft, um zu leben. Und ich danke ihr dafür. Die Prognose, die die Ärzte damals stellten, die stimmte also nicht.

Damals wußte ich natürlich auch nicht, wie ich auf sie zugehen soll, wie sollte ich reagieren? Immer, wenn ich merkte, und dass merkt man, ging ich auf sie zu und wir sprachen darüber. Wie ich hier schon las, Mitleid braucht keiner, aber Mitgefühl.

Bitte versuche, nicht daran zu denken, dass die Ärzte sagten, dass Deine Freundin nur noch 2 Jahre hat. Versuche mit Ihr die nächste Zeit zu leben, wenn Du kannst! So gut es Euch beiden dabei geht. Sie wird Dir zeigen, wie weit sie sich öffnen kann.

Liebe Grüße

Birgit
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  #9  
Alt 23.05.2007, 17:58
Lea26 Lea26 ist offline
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Standard AW: Meine Freundin muss sterben, was nun?!

Liebe Iris,

du machst ihr keine falschen Hoffnungen!

Glaub mir, ich spreche aus eigener Erfahrung.

Vor zwei Jahren hatte ich noch über achtzehn Tumore im Bauch und die letzte Chemo hatte nicht geholfen....Heute habe ich nur noch einen, der nächste Woche raus operiert wird. Die Perspektive und die Diagnose wieder richtig gesund zu werden, war noch nie so gut, wie jetzt. Obwohl ich vor zwei Jahren kurz davor war, es nicht zu schaffen.

Ich will euch damit keine falsche Hoffnung machen.....aber glaub mir, dass es wichtig ist, dass man noch daran glaubt, dass man es schaffen kann. Gerade für deine Freundin und deren Familie!

Du sollst ihr ja nichts versprechen...aber ihr Mut machen, dass es oft doch noch einen anderen Weg nimmt, als man vielleicht gerade glaubt.....

Sei einfach für sie da und hör ihr zu. Du musst ihr nicht den Weg oder Kampf vorgeben, sondern sie nur bei ihrem begleiten, wie auch immer der aussehen wird.

Liebe Grüße
Lea
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  #10  
Alt 23.05.2007, 19:44
Petra+Sarah Petra+Sarah ist offline
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Standard AW: Meine Freundin muss sterben, was nun?!

Hallo,
ich schreibe hier nur noch sehr selten, aber ich möchte Dir auch sagen, dass man nicht immer auf die Prognosen der Ärzte "hören" sollte.

Meine Tochter ist vor ziemlich genau 3 Jahren im Alter von knapp 2 an einem Weichteilsarkom (embryonales Rhabdomyosarkom) erkrankt. Bis die Diagnose stand ist wahnsinnig viel Zeit ins Land gegangen und das Ding hatte Zeit sich soweit auszudehnen, das es das Rückenmark komplett verdrängen konnte, so dass Sarah eine querschnittlähmung davontrug. Der Neurochirurg der das operiert hat sagte wortwörtlich zu mir " Ihre Tochter wird nie wieder laufen können, wir operieren sie nur um ihr Leben zu retten. Jede Verbesserung ihres Zustandes wäre ein Wunder " Dieses Wunder geschah!!! Heute nimmt sie jedes Klettergerüst mit und steht Gleichaltrigen in nichts nach.
Die Onkologen haben ihr damals kaum noch Chancen gegeben!!!! Sie war zeitweise auch schon mehr tot als lebendig!! Es war der Horror!!!

Der derzeitige Stand, knapp 2 Jahre nach Therapieende ist das sie krebsfrei ist und gesund (noch nicht geheilt, das erst in 3 Jahren)! Es geht ihr unglaublich gut!!!
Ich habe in der ganzen Zeit gelernt, auf mein Gefühl und auf die Aussagen meiner Tochter mehr zu geben, als auf statistische Aussagen von Ärzten.

Jeder Fall ist anders!
Einfach da sein für Deine Freundin und ihr zuhören, ich denke das ist das wichtigste. Ich habe meine allerbeste Freundin durch die Krankheit meiner Tochter verloren, da sie mit mir nicht mehr umgehen konnte.
Ich wünsche Euch alles erdenklich Gute und viel Kraft
Liebe Grüsse
Petra
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  #11  
Alt 29.05.2007, 20:57
Benutzerbild von schnuffel71
schnuffel71 schnuffel71 ist offline
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Standard AW: Meine Freundin muss sterben, was nun?!

Hallo Iris!

Ich kann Deine "konfusen Gedanken" nach solch einer Nachricht vollkommen verstehen, denn mir ging es im Grunde ähnlich...

Vor gut 3 Wochen war ich zu einem Seminar und erhielt abends eine SMS von einer früheren Freundin - ich schreibe "früher", weil wir uns lange Zeit aus den Augen verloren hatten, obwohl wir nur 45 km auseinander wohnen -.
In dieser SMS schrieb sie dann, dass man bei ihr Krebs im Endstadium festge- stellt habe. Es täte ihr leid, dass sie sich so lange und erst jetzt - mit diesem Anlass - bei mir melde, aber ob wir uns nicht mal wiedersehen könnten.

Ich muss gestehen, dass ich wie vor den Kopf geschlagen und irgendwie gelähmt war. In meinem Kopf drehte sich alles, so dass ich selbst nicht wußte, was ich gerade dachte oder fühlte. Obwohl ich in der Vergangenheit leider schon oft in meinem näheren Umfeld mit Krebs zutun hatte, es trifft und verwirrt mich immer wieder.

Wir verabredeten uns für das anstehende Wochenende und es erging uns ebenso, wie Armadillo es in ihrem Beitrag schon geschildert hat....: wir stehen in der Tür, sehen uns schweigend an, um uns dann weinend in den Armen zu liegen, ohne den anderen je wieder loslassen zu wollen. An diesem Abend haben wir bis morgens früh über alles mögliche geredet, aber natürlich vor allem über ihren Krebs.

Laut Aussage der Ärzte sollte sie noch 6 Monate haben, da der Krebs schon längst gestreut hatte. In den vergangenen 3 Wochen hat sie jedoch so stark abgebaut, dass sie diese Zeit wohl nicht mehr hat

Sie hat sich entschieden nicht ins Krankenhaus zu gehen, und zuhause zu sterben. Ich habe Angst davor nicht bei ihr zu sein, wenn es soweit sein sollte. Ich bin traurig darüber, sie zu verlieren und über eine nicht genutzte Zeit der Freundschaft. Ich bin wütend, weil ich weiß, dass ich ihr dieses Leid nicht abnehmen und den Tod nicht verhindern kann.

Liebe Iris, ich hoffe, dich hiermit nicht allzu sehr "zugetextet" zu haben, denn ich wollte Dir damit vor allem sagen: Wenn Sie Dir was bedeutet, dann nutze jede Gelegenheit, die sich dir bietet, die mit ihr zu teilen! Sie braucht dich, auch wenn sie es vielleicht nicht oder nicht immer sagen/zeigen kann.
Tu es einfach, denn es ist auch wichtig für Dich!!!

liebe Grüsse
Marion
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  #12  
Alt 11.06.2007, 19:45
Benutzerbild von Iris2404
Iris2404 Iris2404 ist offline
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Böse AW: Meine Freundin muss sterben, was nun?!

Hallo @ All!

Ich habe mich heute endlich getraut bei meiner Freundin anzurufen, ich habe erst sehr viel grübeln müssen, was ich genau sage, ich war zwischenzeitlich auch schon persönlich bei ihr, aber sie war leider nicht da und danach hat mich einfach der Mut verlassen.

Ich konnte leider schon wieder nicht persönlich mit ihr reden, da sie gerade nicht da war, aber ich habe mit ihrem zukünftigen Mann gesprochen, es sieht tatsächlich nicht so gut aus, aber er hat überhaupt nichts gesagt von wegen nur noch 2 Jahre, ich könnte meine andere Freundin echt erwürgen !

Gut sie bekommt jetzt seit 3 Wochen Chemo und man müßte jetzt abwarten, wie der Krebs darauf anspringt, also es geht ihr schon den Umständen entsprechend schlecht.

Aber ich kann es nur wieder und wieder betonen, noch war von sterben nicht die Rede!

Ich bin total enttäuscht von meiner anderen Freundin, dass sie mir solche Lügen erzählt hat, ich habe mir schon so viele Sorgen und Gedanken gemacht, was wäre wenn sie jetzt stirbt und dabei ist ganz und gar nicht die Rede davon. Wie man mit solch einem ernsten Thema noch scherzen kann, kann ich einfach nicht verstehen!

Ich bin auf jeden Fall total froh, dass es doch noch Hoffnung gibt!!!!

Was denkt ihr eigentlich darüber?

Ich halte euch auf jeden Fall auf dem laufenden, wie es meiner Freundin ergeht, ich hoffe dass ich euch davon in 40 Jahren auch noch berichten kann, ich wünsche es mir so sehr!!!!!!!!!!!


Lg Iris
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  #13  
Alt 12.06.2007, 10:41
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Sunpower77 Sunpower77 ist offline
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Standard AW: Meine Freundin muss sterben, was nun?!

Liebe Iris,

ich bin sehr froh, dass du dich so um deine Freundin sorgst. Sei einfach für sie da, rufe sie an, schreibe ihr oder fahr sie einfach besuchen. Sie wird sich auf jeden Fall freuen. Und wenn du nicht weißt, was du sagen sollst, nimm sie einfach in die Arme. Das hilft soooo sehr.

Meine - ehemals - beste Freundin hat sich nie wieder bei mir gemeldet. Wir hatten nach ihrem Urlaub noch nicht wieder telefoniert, als meine Diagnose kam. Sie hat von meiner Erkrankung durch eine gemeinsame Bekannte erfahren und war wohl sehr betroffen. Trotzdem hat sie nie den Mut aufgebracht, sich auch nur ein einziges Mal bei mir zu melden, dabei waren wir nur wenige Monate vorher noch gemeinsam auf Norderney gewesen. Erst war ich total traurig, habe noch mehrfach lustige Mails an sie weitergeleitet, in der Hoffnung, dass sie sich wenigstens so meldet - aber leider nichts mehr. Heute bin ich nur noch wütend auf mich selbst, weil ich mich so in einem Menschen getäuscht habe. Ich weiß aber eins ganz sicher - sie braucht sich auch nicht mehr bei mir melden, wenn es mir wieder besser geht. Sie ist für mich erledigt.

Darum - sei einfach für deine Freundin da!!!!
__________________
LG

Pia


*Streite nie mit einem Dummen - dazu musst du auf sein Niveau herab und dort schlägt er dich mit seiner Erfahrung*
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  #14  
Alt 12.06.2007, 14:55
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Iris2404 Iris2404 ist offline
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Standard AW: Meine Freundin muss sterben, was nun?!

Hallo Pia!

Es tut mir sehr leid, dass deine Freundin dich so im Stich lässt! Ich versuche so gut wie ich kann, mich um meine Freundin zu kümmern, egal, wie auch immer das ganze ausgeht, sie ist und bleibt meine Freundin und was wären Freunde die sich in schlechten Zeiten zurückziehen?!

Liebe Pia, sei bitte nicht traurig, dass liegt nicht an dir, dass sie sich nicht mehr meldet, es ist auch egal in was für eine Situation man gerät, sobald es kompliziert wird, sieben sich die wahren Freunde aus! (Auch wenn´s traurig ist!).

Ich wünsche dir von ganzem Herzen ganz viel Kraft und Mut, dass du es schaffst den Krebs zu besiegen.

Ich drücke dich ganz doll!


Lg Iris
__________________
Die Hoffnung stirbt zuletzt!!
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