Papa hat Lungenkrebs, Mama Verdacht auf Bauchspeicheldrüsenkrebs

[ulli65]

wir haben am 10.2.2011 von der Krebserkrankung meines Vaters erfahren. Zuerst wurde sofort der Oberschenkelknochen operiert bzw. stabilisiert und eine Biopsie gemacht. 2 Wochen später wurde die Lunge punktiert und der Primärtumor in der Lunge gefunden, 2 kleine Herde. 1 Woche später wurde
beim CT des Hirns eine Metastase gefunden und zwei Wochen später wurde eine stereotaktische Bestrahlung durchgeführt. Am darauf folgenden Tag die PET Untersuchung. Als am vergangenen Freitag, dem Entlasstag aus der Klinik ( mein Vater war durchgehend dort) noch kein Chemoplan in Sicht war, wechselte er kurzerhand den Onkologen. Er stellte sich am selben Tag in der neuen Klinik vor und hat gestern mit der Chemo begonnen.
Vergangenen Freitag musste meine Mama zum CT weil sie Zysten in der Bauchspeicheldrüse hat. Es konnte kein klares Ergebnis erkannt werden. Seit heute Vormittag ist sie im Klinikum Ingolstadt wo eine Punktion der BSD durchgeführt werden soll. Zur Zeit geht es uns allen ( 3 Kinder, 6 Enkelkinder) gar nicht gut und wir wissen nicht was noch alles auf uns einstürmen wird.
Ja nun, ich wollte mich hier kurz vorstellen und hoffe auf Menschen, die verstehen und selbst mit all diesem konfrontiert sind.
LG
Ulli

[Bremensie]

Hallo Ulli,
erst einmal herzlich willkommen. Deine Eltern hat es ja echt hart getroffen. Ich wünsche deiner Familie ganz viel Kraft und Durchhaltevermögen für die kommende Zeit.

[KleineSüssenenntsiemich]

Hallo Ulli,

ich begrüße Dich ganz herzlich, denn ich weiß nur zu gut, wie solche Nachrichten der gesamten Familie die Beine wegreißt. Auch bei uns kamen gleich drei Hiobsbotschaften gleichzeitig.

Ich wünsche Dir und Deiner Familie ganz viel Kraft.
Grüße
Sanne

[fraunachbarin]

hallo ulli...
nur zu gut versteh ich deine gefühle..
sechs wochen, nachdem wir vom unheilaren leberkrebs meiner mutter erfuhren, kam die nächste niederschmetternde diagnose von meiner ältesten tochter. sie hatte vor anderthalb jahren sich mittels drei ops in einer woche ein hirnangiom zum teil entfernen lassen. und jetzt erfuhren wir, daß das teil wieder gewachsen ist und sie ende april eine sehr schwierige operation vor sich hat. die risiken sind sehr hoch und die gefahr, daß sie danach behinderungen hat ist sehr groß.
momentan gehts mir beschissen...ich arbeite wie eine wahnsinnige um nicht durchzudrehen vor sorge.
aber ich bin eine starke frau..und auch du wirst stärke erfahren, die du noch nicht geahnt hast.
ich wünsch dir viel kraft und hoff, du findest hier den richtigen raum für dich.
lg tine

[Elfe66]

Hallo Ulli,

ich bin neu hier und kann sehr gut verstehen wie Du Dich fühlst. Mein Vater hat Nierenkrebs. Eine Niere wurde entfernt, jetzt wurde auch in der anderen Niere ein Tumor festgestellt, sowie Metastasen in Bronchien, Lunge, Lymphknoten. Im Moment könnte ich nur noch laut schreien…..

Liebe Grüße und ganz viel Kraft

[ulli65]

Hallo Euch allen und vielen Dank für Euer Willkommen,

ich arbeite auch ziemlich viel um mich abzulenken und nicht am Rad zu drehen. Ich bin selbständig mit viel Kundenverkehr und muss von Berufswegen immer guter Dinge sein. Ich habe drei Kinder und muss natürlich, wie Ihr alle auch die Kraft aufbringen und ich werde auch irgendwie durch die schwere Zeit kommen.
Ich glaube, das Forum tut einfach gut um sich auszutauschen und Mut zuzusprechen.

Liebe Grüße und viel Kraft an Euch

[ulli65]

Hallo Tine, Hallo Elfe, Hallo Sanne, Hallo Bremensie

ich werde in den letzten Tagen ruhiger, muss ich doch immer mehr erkennen, dass meine Schwester den Belastungen nicht standhalten kann.
Sie weint bei Besuchen im Krankenhaus immer sehr viel, es schüttelt sie richtig am Bett des jeweiligen Elternteils. Mein Bruder lebt beinahe 200 km weit weg und hat einen autistischen Sohn.
Meine Eltern sind seit Jahren getrennt, mein Papa lebt 60 km entfernt von mir, die Mama nur 20 km.
So versuche ich jeden 2ten Tag zu meinem Papa zu fahren und zur Mama täglich.
Es ist halt schwierig zu meistern, da ich meine Geschäftszeiten einhalten muss und als Fotografin auch noch sehr viel Wochenend und Abendtermine habe.
Nun, mein Papa hat von der Chemo jetzt schon stärkere Nebenwirkungen als Anfangs, zb. entzundenes Zahnfleisch und die Innenseiten der Oberschenkel sind sehr wund. Dazu kommen halt Müdigkeit und Einiges mehr und natürlich die Tatsache, dass diese Tage einige Ergebnisse von Untersuchen zB. PET besprochen werden und natürlich ein Zwischenbericht von Chemo und Bestrahlungen.
Mama hat laut Aussage der Ärzte einen IPMN Tumor, also die Chance auf Heilung. Nächste Woche hat sie einen Termin im Pankreaszentrum in München.
Liebe Tine, so furchtbar es ist wenn die Eltern so krank sind, umso unvorstellbar schlimmer ist es wenn die Eltern um die Kinder bangen müssen, ich wünsch Euch sehr viel Kraft
Ulli

[tatjana2208]

hallo..

oh je das tut mir sehr leid...

ich wünsche deinen eltern alles gute

[ulli65]

Hallo Tatjana,

ich habe Deine Geschichte auch schon einige Zeit gelesen, mich aber als "Neue" hier im Forum nicht getraut Dir zu schreiben, bzw. mich einzumischen. Ich danke Dir für Deine Zeilen, bin so froh wenn jemand mir antwortet.

Ich wünsch Dir ganz viel Kraft und drücke Dich ganz fest

Meine Mutter wird am 8.04. an der Bauchspeicheldrüse operiert...
Mein Papa wird schwächer, das merke ich täglich. Über Ostern wollen wir in die Berge fahren wo Freunde ein Haus gepachtet haben, das zu der Zeit leer steht. Wir hoffen, sein Arzt wird es ihm erlauben. Es wäre sehr schön, weil mein Ältester da Geburtstag hat und Papa gern mit ihm ein bisschen feiern würde.
Nächste Woche am Mittwoch habe ich endlich ein Gespräch mit seinem Arzt und ich überlege jetzt schon welche Fragen ich ihm stellen kann. Einerseits will ich alle Informationen, andererseits habe ich Angst davor.
Zur Zeit lese ich ein Buch, das mir eine krebskranke Freundin empfohlen hat, "ein medizinischer Insider packt aus". Es erschreckt mich...
Wer immer vielleicht mein Posting liest - ich wünsche allen eine ruhige und erholsame gute Nacht

Ulli

[ulli65]

Zur Zeit schlafe ich eher wenig

Ich war kaum in der Lage zu begreifen, dass mein Papa so krank ist, da ging eines Morgens die Tür in meinem Geschäft auf und eine meiner besten Freundinnen (seit mehr als 20 Jahren) kam herein, sie sah aus wie ein Geist. Ich erschrak furchtbar und erfuhr, dass sie in der relativ kurzen Zeit ( 4 Wochen), die wir uns nicht gesprochen hatten, eine Totalentfernung des Magens hatte - Krebs! Ein paar Tage darauf rief ich endlich mal wieder eine Schulfreundin an und sie erzählte mir von ihrem Brustkrebs, den sie vor 2 Wochen diagnostiziert bekam. Derzeit bewege ich ich mich langsam und leise durch einen Film der sehr schrecklich ist.
Hilft aber nix - ich bin gesund und ich wünsche mir für meine Lieben die so krank sind, dass sie alle ihre Krankheit überwinden können.
Ich bin einfach nur sehr traurig - alle sollen leben dürfen - auch wenn ich weiß, dass das nicht so kommen wird.

es grüßt Euch eine müde und doch hellwache

Ulli

[ulli65]

Hallo Zusammen,


Mein Papa wurde am vergangenen Sonntagmorgen mit starken Bauchschmerzen in die Klinik von Donauwörth eingeliefert. Er hätte Verstopfung von den Medikamenten, hieß es. Er bekam einen Einlauf und abführende Tropfen.
Am Abend wurde ein CT gemacht, das keine Auffälligkeiten zeigte. Papa's Bauch war riesengroß, steinhart und selbst eine sanfteste Berührung verursachte ihm große Schmerzen. Am Montag bekam er eine Infusion mit Abführmitteln. Am Montagabend fing er an, seinen Darm zu entleeren. Am Dienstag passierte weiter nichts, er bekam abführende Medikament und nach Bedarf gab uns die Schwester frische Windeln.
Am Mittwochmorgen kam ein Arzt der seinen Bauch abtastete, er stellte einen Leistenbruch fest, den er aber als " zur Zeit nicht gravierend" einschätzte. Weitere Untersuchungen folgten nicht, mein Papa wurde von Infusionsnahrung auf leichte Kost umgestellt ( Haferflockenauflauf, Suppe, etc.)
Heute Morgen erwachte mein Papa gegen 4 Uhr mit starken Schmerzen. Um acht Uhr wurde ein Ultraschall gemacht und ein Blutbild. Papa kam zur Überwachung auf die Intensivstation. Am späten Nachmittag wurde er operiert - der Darm hatte sich im Leistenbruch eingeklemmt. Meinem Papa wurde ein Stück des Enddarms entfernt. Sein Bauch wurde nicht zugenäht, da man morgen den Darm spülen möchte. Papa wurde in ein künstliches Koma gelegt.
Leider konnten wir nach der OP mit keinem Arzt sprechen, wir können aber morgen im Sekretäriat des Chefarztes anrufen und einen Gesprächstermin vereinbaren, sofern mein Papa die Nacht übersteht... (meinte die betreuende Intensivschwester)

Gestern noch munterte der behandelnde Onkologe uns auf und betonte, dass Papa aufgrund seiner guten Konstitution gute Chancen auf einen, wenn auch nicht sehr langen, Lebensabschnitt habe. Mit Betonung auf: wenn nicht etwas Gravierendes dazwischenkommt...

Meine Mama wird am Montag operiert, laut CT und Entnahme von Flüssigkeit aus der BSD ist der Tumor noch gutartig.

Grüße Euch

Ulli

[Rheingoldcat]

Hallo Ulli,
das tut mir sehr leid und macht mich sehr betroffen das so schnell eine Verschlechterung bei deinem Papa eingetreten ist.
Ich weiß gar nicht was ich dir sagen soll.

Ich kann nur eine große Portion Kraft und Zuversicht senden.

Für deine Mama freue ich mich, dass Sie eine Positive Nachricht erhalten hatt.
Ich wünsche Dir trotz allem ein bisschen Ruhe und Schlaf.
Pass auf dich auf und vergesse Dich nicht ganz.

Liebe Grüße
Rheingoldcat
(Sabine)

[ulli65]

@sabine, danke für deine worte, das höre ich derzeit aus allen richtungen - pass auf dich auf -

papa konnte noch nicht geweckt werden. laut chefarzt hatte sich nicht der darm verklemmt, sondern der darm perforierte.

papa bekam eine teilentfernung des darms und einen künstlichen ausgang.

nun sollen wir entscheiden, ob im fall eines organversagens wir die überwachung durch maschinen weiter fortführen wollen oder nicht.

es kann natürlich auch gut ausgehen lt. arzt, aber er selbst sei verwundert, dass papa die erste nacht überstanden habe, nun hat er schon die zweite "gepackt",

habe in den letzten Tagen verschiedene Male von Usern, die mehr als ein paar monate schreiben, gelesen dass es ihnen zuviel sei, dass so viele "neue" schreiben. das hat mich sehr betroffen gemacht.

für mich ist das forum ein weg um seine schmerzen mit anderen zu TEILEN.

Grüße euch

Ulli65

Ullii65

[Alpenveilchen]

Liebe Ulli,

lass Dich auf keinen Fall davon entmutigen hier zu schreiben. Das Forum ist kein privater Club, sondern ein offenes Forum, was den Betreibern sehr wichtig ist. Das Forum lebt von all seinen Betroffenen die hier schreiben. Viele verlassen auch das Forum nach einiger Zeit wieder, weil sich vielleicht ihre Lebenssituation wieder geändert hat. Deshalb ist es wichtig, dass immer wieder neue hinzukommen und über ihre Situation berichten. Sie helfen damit nicht nur sich selbst sondern auch allen anderen, die Krankheit und ihren Verlauf besser zu verstehen.

Also fühle Dich bitte auch weiterhin herzlichst willkommen hier!

Ganz liebe Grüsse
vom Alpenveilchen

[ulli65]

Hallo zusammen,

vielleicht liest ja mal jemand rein und wenn nicht ist es auch gut, ich will mir jetzt einfach mal von der Seele schreiben was in den letzten Wochen passiert ist. Eigentlich bin ich im Forum nur noch stille Mitleserin und hoffe und bange mit allen mit.

Mein Papa ist nach seinem Darmdurchbruch entgegen der Meinung der Ärzte wieder aufgewacht.
Leider hatte er schon eine knappe Woche später einen Durchbruch am Nabel in der Nähe des künstlichen Ausgangs. Er wurde ein weiteres Mal operiert und hat auch diese OP "geschafft". Dann war er so schwach, dass eine weitere Behandlung nicht in Frage kam.
Seit letzter Woche ist er aus dem Krankenhaus entlassen. Da sein Antrag auf Pflegestufe diese Woche ein zweites Mal geprüft wird, kommt zweimal täglich der Pflegedienst und spült den künstlichen Ausgang. Die weitere Pflege müssen wir innerhalb der Familie "managen".
Das bedeutet dass, wenn seine liebe Frau in der Arbeit ist, ich versuche zu ihm zu fahren und mich um ihn zu kümmern. Das fällt mir teilweise sehr schwer, da ich ein Geschäft mit festen Öffnungszeiten habe und auch sehr viele Wochenendtermine.
Ich würde gerne jeden Tag bei ihm sein, lebe aber auch 60 km entfrent von ihm, habe drei Kinder, einen Hund, ein großes Haus und nebenbei noch einen Ehemann
Papa hat außerdem arge Probleme mit seiner Diabetes, er bekommt den Insulinwert kaum unter 300. Er hat nach wie vor gutes Gewicht aber seine Muskeln sind völlig dahin.
Kein Wunder nach 10 Wochen KH und drei schweren OP's. Er will auch keine Untersuchungsergebnisse wissen und kämpft sich so gut es geht durch die Tage.
Eventuell wird morgen der dritte Chemozyklus gestartet. Mal sehen! Es ist schon sehr schwer zu ertragen wie er innerhalb von 12 Wochen vom Bär zum Pflegefall wurde.
Meine Mama liegt seit vier Wochen in der Klinik, ihr wurde der Schwanz der Bauchspeicheldrüse und die Milz entfernt.
Alles noch gutartig, leider bekam sie eine Infektion an der Narbe und seit drei Wochen wird das Wundsekret aus dem Bauchraum mittels eines Schlauches entfernt.
Die Narbe wurde also wieder geöffnet und wird täglich gereinigt, eine Drainage wurde wurde auch gelegt. Sie ist sehr schwach, hat mittlerweile 14 Kilo abgenommen und leidet nebenbei am Krankenhauskoller. Leider liegt sie 100 km von mir entfernt in der gegensätzlichen Richtung wo mein Papa lebt.

Ich kann kaum mehr einschlafen, bekomme den Kopf nicht mehr frei! Wie soll ich mein Geschäft weiterführen, mich ausreichend um meine Familie kümmern und meine Eltern unterstützen so wie sie es verdienen und wie ich es ihnen gerne geben würde?
Ich liebe meine Eltern sehr, die Situation wie sie jetzt ist lässt mich am liebsten aufschreien. Ich hab Angst vor dem was noch kommt! Papa und Mama wissen, dass ich viel lese und mich informiere deshalb wollen sie beide immer meine Meinung zu ihren Beschwerden und Behandlungen hören aber eigentlich wäre es ihnen am liebsten wenn ich alles arg abschwächen würde. Ich hab so Angst vor der Zukunft
Lg
Ulli