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  #1  
Alt 09.06.2012, 20:34
Doris71 Doris71 ist offline
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Standard Auch meine Mum hat einen Kleinzelliger Bronchialkarzinom

Hallo zusammen

Bin seit Wochen stille Mitleserin und habe schon etliche Tränen vergossen, all die Schicksale und das Leid die hier erlebt werden - und dann natürlich auch die Vorstellung, dass ich meine Mum bald verlieren könnte Eigentlich wollte ich gar nie mit schreiben.
Aber jetzt wäre ich doch froh, wenn ich ein paar Tipps von Euch bekommen könnte.

Meine Mum (63) hat am Tag der Beerdigung meiner lieben Schwiegermutter (07.02.12) die niederschmetternde Diagnose Kleinzelliger Bronchialkarzinom (Rechter Unterlappenbronchus) mit Ableger in den Lymphknoten, Rippen und Beckenknochen. Unser Jahr hat fantastisch angefangen

Sie bekam am 14.02. die erste Chemo mit Cisplatin, diese hatte sie aber nicht so gut vertragen, ihre Nieren haben da nicht so mitgespielt. 2. Chemo drei Wochen später war dann Etoposid. Nach 2. Chemos war der Tumor beinahe um die Hälfe verkleinert. Toller Erfolg
Weitere drei Wochen später kam die 3. Chemo mit Etoposid und nochmals drei Wochen später die vierte, mit nochmals Etoposid. Bei der nachfolgenden Untersuchung sah man dann, dass nach der 3. und 4. nicht mehr sehr viel passiert ist, darum hatte man dann auf eine 5. und 6. Chemo verzichtet.
Nachdem ihre Blutwerte nach den Chemos wirklich sehr, sehr schlecht waren, bekam sie drei Beutel Blut und sie war wie ausgewechselt Wieder mehr Lebensqualität!
Dann wurde der Kopf bestrahlt mit 15 Sitzungen, diese waren am 06.06. zu ende. Hat sie rel. Gut ertragen, ausser dass es ihr doch recht übel war und sich auch hin und wieder übergeben musste. Auch hatte sie leichte Verbrennungen abbekommen, aber sonst wirklich ganz ok.
Am 07.06. bekam sie dann die erste Lungen-Bestrahlung. Um auszurechnen wie bestrahlt werden muss, wurde anfangs der Woche natürlich erst ein Röntgenbild gemacht. Und bekam dann bei der Einstellung für die Bestrahlung am 07.06. mitgeteilt, dass der Tumor bereits wieder am wachsen ist! (wie viel er gewachsen ist, weiss ich nicht, meine Mum hatte nichts gefragt) Statt 23 Bestrahlungen der Lunge, bekommt sie nun 5 intensiv Bestrahlungen. Am Mittwoch 13.06. also die letzte. Dann soll es ein Gespräche geben mit dem zuständigen Arzt für die nächste Chemo.
Seit ca. einer Woche fühlt sie sich wieder extrem matt, wenig Kraft, Atemnot….Wieder schlechte Blutwerte? Oder der wachsende Tumor ?
Meine Mum möchte, dass ich sie zu diesem Gespräch begleite. Hatte sie auch schon für die Besprechung der Bestrahlung begleitet, und habe halt da auch einige Dinge gefragt, hinterfragt. Meine Mum nimmt alles an. Wenn der Arzt ihr etwas vorschlägt, sagt sie „ja“. Fragt nichts, will nicht zu viel wissen…nimmt einfach alles an. Sie wusste ja nicht mal, welchen Tumor sie hat, wie gross er ist….hat gar nichts gefragt…einfach immer nur „ja, ok“. Sie schützt sich irgendwie damit…was sie nicht weiss, macht ihr keine Sorgen.
Darum bin ich dann bei der einen Besprechung mit, weil ich einfach auch mehr wissen wollte. Wie gross ist der Tumor, wie viel ist er zurück gegangen….welcher Tumor ist es überhaupt….? Habe dann auch nach den Berichten gefragt und bekam sie alle kopiert.
Ja, darum möchte sie, dass ich beim nächsten Gespräch dabei bin, was ich auch wirklich sehr gerne erfülle!

Nun meine Frage….auf was soll ich Rücksicht nehmen, welche Fragen sind wichtig, was müssen wir beachten….? Avastin wird nicht gut sein für sie, da sie ein nicht sehr schwaches Herz hat….Darf es trotzdem angewendet werden? Was für andere Möglichkeiten gibt es….? Habt ihr uns da ein paar Tipps, die ich mir notieren kann, für dieses Gespräch? Wäre super lieb, herzlichen Dank!

Liebe Grüsse aus der Schweiz, Doris

Geändert von Doris71 (09.06.2012 um 21:35 Uhr)
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  #2  
Alt 10.06.2012, 11:40
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Mirilena Mirilena ist offline
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Standard AW: Auch meine Mum hat einen Kleinzelliger Bronchialkarzinom

Liebe Doris,

es tut mir wirklich leid, dass deine Mama so krank ist! Wenn ich es richtig verstanden habe, dann hat sie also auch Lungenkrebs mit Fernmetastasen? Das klingt nicht so gut... Mein Vater hatte das auch (allerdings nicht kleinzelliges Bronchialkarzinom und Knochenmetastasen). Ich weiß nicht, was man euch bisher gesagt hat, jedoch war bei meinem Papa nur noch eine palliative Behandlung möglich. Auch er hat intensive Bestrahlung erhalten und Chemos gemacht, leider alles ohne Erfolg. Im nachhinein denke ich oft, dass er mehr Lebensqualität gehabt hätte, wenn er dies alles sich nicht angetan hätte. Aber natürlich war da die Hoffnung! An deiner Stelle würde ich den Arzt zunächst fragen, ob die Therapiemöglichkeiten jetzt palliativer oder kurativer Art sind. Palliativ bedeutet ja, dass man deine Mama nicht mehr heilen kann und ihr mit Hilfe der Therapie so viel Lebensqualität wie möglich geben will. Kurativ wäre dann, dass die Krankheit zu heilen ist. Das solltet ihr erst einmal klären. Wenn es keine Heilung mehr geben sollte, dann müsst ihr gemeinsam überlegen, ob sich deine Mutter weiterhin so starken Belastungen (Chemo und Bestrahlung) aussetzten will. Mein Vater hat das anfangs auch alles ganz prima vertragen (dachten wir alle zumindest), doch die Folgen kamen später. Er litt unter akuter Anämie, ihm ging es total dreckig und er hatte gar keine Kraft mehr. Außerdem entzündeten sich die von der Bestrahlung verbrannten Hautstellen, er bekam eine Pilzinfektion, hat gar nichts mehr essen können und mögen... Es ist immer persönlich abzuwägen, was man sich zumuten will und mag. Ich denke als hinterbliebene Tochter, dass ich wohl auf solche Maßnahmen wir Chemo verzichten würde, wenn ich wüsste, dass der Tumor und die Metastasen darauf nicht wirklich reagieren und es keine Heilung geben wird. Aber das ist nur meine ganz persönliche Ansicht. Ich finde es ganz toll, dass du deine Mama begleitest und ihr diese Unterstützung gibst. Ich hätte mir gewünscht, dass mein Vater dies auch zugelassen hätte! Das Medikament, das du nennst, kenne ich nicht, dazu kann ich gar nichts sagen. Auch sonst kann ich dir halt nur aus meiner eigenen Erfahrung berichten und die ist natürlich vollkommen subjektiv. Als nicht an Krebs Erkrankte kann ich wahrscheinlich nicht mitreden, doch ich denke, dass man die Zeit, die einem bleibt, nutzen sollte ohne all die Nebenwirkungen, die eine Chemo oder auch Bestrahlung mit sich bringen. Vielleicht wäre es gut, wenn deine Mama sich von all dem jetzt erholen kann. Das würde ich mal fragen! Ich wünsche dir ganz viel Kraft für diesen schweren Weg und das Gespräch! Ihr werdet das Richtige tun!
Liebe Grüße in die Schweiz
Miriam
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Mein Papa erhielt am 18.04.11 die Diagnose Lungenkrebs mit Knochenmetastasen und ging am 21.02.12 ins Licht. Alles vergeht, aber die Liebe bleibt...

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  #3  
Alt 10.06.2012, 12:42
Doris71 Doris71 ist offline
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Standard AW: Auch meine Mum hat einen Kleinzelliger Bronchialkarzinom

Liebe Miriam
vielen Dank für Deine Zeilen.
Ja, meine Mutter hat Lungenkrebs mit Ableger in den Knochen.
Meine Mum kann nicht geheilt werden, es ist also nur palliativ. Es kann auch nicht operiert werden, da der Tumor in der Lunge sehr nahe an der Aorta ist.
Man hat halt Hoffnung....wenn man Behandlungen macht, hofft man, alles hinaus zu zögern, dass sie noch möglichst lange bei uns sein kann. Möglichst mit einigermassen guter Lebensqualität.... die Angst, wenn man nichts macht und nur wartet, dass es dann sehr schnell gehen kann (noch schneller) ist sehr gross.
Sie selber ist sich, glaube ich, noch gar nicht so bewusst, wie schnell das gehen kann, wie das enden wird...? Oder hat es vielleicht erst jetzt langsam realisiert, als sie zu hören bekam, dass der Tumor bereits wieder wächst. Man will es ja nicht wahrhaben, die Wahrheit.
Muss jetzt auch schon wieder los, geh mit ihr heute Nachmittag ins Kino, sie hat sich das gewünscht -
Ganz liebe Grüsse und noch einen schönen Sonntag
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  #4  
Alt 10.06.2012, 17:57
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Mirilena Mirilena ist offline
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Standard AW: Auch meine Mum hat einen Kleinzelliger Bronchialkarzinom

Liebe Doris,

ja, ich kann dich so unglaublich gut verstehen! Wir haben auch 10 Monate gehofft und gebangt und waren immer so froh, wenn die Nachricht kam, dass der Tumor "geschrumpft" ist. Meist kam dann wenige Zeit später der Dämpfer... Das kennst du ja! Es ist eine Achterbahnfahrt der Gefühle und man möchte unbedingt das Richtige tun, das Leben verlängern und den geliebten Menschen bei sich behalten. Das ist eine schier unerträgliche Situation. Wichtig ist, dass du die Entscheidung deiner Mama akzeptierst, egal, welche Entscheidung sie treffen mag. Ich denke, dass es ihr helfen wird. Und ich finde es sehr schön, wenn sie Wünsche hat und du sie ihr erfüllen kannst. Mögen die Wünsche auch noch so klein sein und anderen Menschen banal erscheinen, für euch hat sich das ganze Leben verändert und nichts ist mehr, wie es einmal war, oder? Genieße diese schönen Tage mit deiner Mama und nehme sie in dir auf, schließe die guten Augenblicke ganz fest in dein Herz ein. Das wirst du wahrscheinlich ohnehin tun. Und lebt, wenn es euch irgend möglich ist, in der Gegenwart! Das macht es ein wenig leichter und verhindert, dass die Zeit, die bleibt, von Angst zerfressen wird.
Alles, alles Liebe für dich und deine Mama!
Miriam
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  #5  
Alt 13.06.2012, 19:16
Doris71 Doris71 ist offline
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Standard AW: Auch meine Mum hat einen Kleinzelliger Bronchialkarzinom

Meine Mum ist die letzten paar Tage wiklich sehr kränkelnd. Hustet wieder viel mehr und hartnäckig, mag kaum gehen, ist extrem Müde....hat mühe mit der Atmung.....
Waren nun heute Nachmittag beim Onkolgen zum Abschluss Gespräch der 5 intensiv Bestrahlungen der Lunge. Tumor auf der Lunge hat sich seit der letzten Chemo im April verdoppelt und ist nun 6x3cm gross. Ausserdem hat sie Wasser auf der Lunge.
Es soll nun die nächsten Tage ein CT gemacht werden und am 21.06. ist dann das Gespräch mit dem Arzt (Zuständig für die Chemo) für das weiter gehen.
Am 16.06. hat sie übrigens noch ihren 63. Geburtstag, habe irgendwie das Gefühl, dasses ihr letzter sein könnte
Kann mir irgend etwas zum Wasser auf der Lunge sagen? Was ist das für ein Zeichen? Was bedeutet das - und woher kommt das Wasser? Hat es mit ihrem nicht allzu starken Herzen zu tun?
Wie kommt das Wasser da wieder weg?
Wäre froh, wenn mir jemand etwas dazu schreiben könnte....Vielen Dank!

Liebe Grüsse, Doris
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  #6  
Alt 13.06.2012, 21:42
molüfunidami molüfunidami ist offline
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Standard AW: Auch meine Mum hat einen Kleinzelliger Bronchialkarzinom

liebe doris!

auch meine ma ist 63, mit der gleichen diagnose.

auch unsere ma wollte nichts wissen.
jetzt sind "wir" im hospiz. und wir verschonen sie immer noch. es muss aber so sein.jeder mensch hat sein eigenes tempo.
wir stellen uns total auf unsere ma ein. mittlerweile sind wir sehr in der symbolsprache, aber unsere ma hat auch nur noch ein paar tage zu leben.

vom herzen her kann ich dir nur sagen, höre deiner mama zu und gib nicht mehr preis, als das, was sie wissen will!
alles andere kommt, und sie bestimmt, wann.

das ist nur der "bauch"- aspekt.

ich wünsche dir und euch alles, alles liebe

lieben gruss, dani
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  #7  
Alt 14.06.2012, 07:04
Doris71 Doris71 ist offline
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Standard AW: Auch meine Mum hat einen Kleinzelliger Bronchialkarzinom

Hallo Dani

ja, ich lese bei Dir auch immer wieder mit. Tut mir sehr leid, dass ihr bereits im Hospitz seid
Was heisst, ihr veschont Eure Mum noch? Weiss sie nicht, dass wie es um sie steht? Dass es bald vorbei sein könnte?
Nein, ich sage meiner Mum nicht, wie ich denke, wie es aussieht. Dass ich angst habe, dass es vielleicht der letzte Geburtstag ist - ich weiss es ja auch gar nicht. Als ich mal etwas sagte, wie "5 Jahre" (Hab das mal irgendwo gelesen, dass mit dieser Art Lungenkrebs meist keine 5 Jahre überlebt werden), war sie ganz erstaunt und fragte wie ich darauf komme. Habe schnell etwas erfunden und so getan, als hätte ich mit vertan....sie ist also guter Dinge. Oder dies war sie bis vor ca. 1 Woche/10 Tage, seit sie weiss, dass der Tumor wieder wächst. Ich weiss nicht, was in ihr vor geht. Sie jammrt sie nicht, sie versucht stark zu sein - aber wir sehen es ja, wie schlecht es ihr geht, dass sie viel Ruhe braucht und sie manchmal kaum telefonieren kann, mit ihren massiven Hustenattacken. Ich sehe meine Mum normalerweise täglich und telefoniere zwei bis dreimal am Tag mit ihr...immer am Abend nochmals um zu hören, dass sie soweit "ok" ist.
Sie lebt getrennt von meinem Vater, also alleine. Sie haben aber ein sehr gutes Verhältnis und mein Vater kümmert sich gut um meine Mum. War Gestern bei dem Gespräch mit dabei. Schaut, dass sie Essen zu Hause hat (Auch wenn sie Gestern nur eine Suppe ass, weil einfach nicht mehr rein ging). Hat seit Februar 11 Kilos verloren, und hatte eigentlich nicht so viel Reserven. Sie hat keine Hosen mehr, die ihr gehen - alle zu gross (Scwimmt darin). Sie will versuchen sich heute neue zu kaufen. Hab angeboten mit zu gehen, aber sie meinte, es geht schon ich hätte ja auch genug um die Ohren.
(Habe drei Kids und sehr, sehr viele Tiere, die täglich viel Arbeit geben), hätte mir die Zeit aber genommen, wäre auf jedenfall gegangen.

Heute ist ein schöner Tag, endlich mal Sonne....vielleicht gehts heute ein bisschen besser (Wetter macht ja manchmal auch einiges aus).

Euch, (Dir, Deiner Schwester und vorallem Deiner Mum) wünsche ich alles Liebe, Gute und viel, viel Kraft. Lese bei Euch mit und denke viel an Euch.
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  #8  
Alt 14.06.2012, 21:11
molüfunidami molüfunidami ist offline
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Rotes Gesicht AW: Auch meine Mum hat einen Kleinzelliger Bronchialkarzinom

liebe doris!

geniesse es, dass deine ma noch so viel "selber" machen kann!
das ist toll!
bei unserer ma kann man leider nicht mehr unterscheiden, was sie selber weiss und was unter den ganzen medikamenten mit ihr passiert.

unsere ma ist völlig sediert, sie schläft nur noch. ein bis zwei worte gehen noch, völlig unverständlich, dann schliesst sie die augen wieder.

man möchte ihr noch so viel sagen, für so vieles danken, aber es geht nicht mehr, es kommt nicht mehr bei ihr an.

lebt und geniesst eure zeit und vor allem, sage ihr alles, vielleicht auch nur nebenbei, was du ihr gerne sagen möchtest, solange sie noch gut beieinander ist!
streichel sie, ihre hand und geniesse es, dass es bewusst geschieht!

sorry, bei uns muss der palliativ-arzt heute mehrfach kommen. bin nicht gut drauf und gerade etwas in endzeit-stimmung, weil es völlig aus den fugen gerät...

lieben gruss und "kopf hoch", das sagen micky und ich uns ganz oft...!
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  #9  
Alt 15.06.2012, 08:33
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Mirilena Mirilena ist offline
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Standard AW: Auch meine Mum hat einen Kleinzelliger Bronchialkarzinom

Liebe Doris,

du fragtest nach dem Wasser in der Lunge... Ich habe den Eindruck, es ist eine häufige Begleiterscheinung bei Lungenkrebs und warum sich das Wasser sammelt, kann ich dir nicht sagen. Aber sicherlich hängt es mit der eingeschränkten Lungenfunktion zusammen. Die lungenbläschen und das gesamte Gewebe wird nicht mehr so gut belüftet. Diese Wasseransammlung muss auf jeden Fall beobachtet werden! Bei meinem Vater war es so arg, dass es zum Pleuraerguss kam und ihm wurden Drainagen gelegt, um das Wasser abzupumpen. Ich drücke euch die Dauemn, dass für deine Mama alles gut läuft und ohne Komplikationen!!!

Alles Liebe
Miriam
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  #10  
Alt 15.06.2012, 21:46
Doris71 Doris71 ist offline
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Standard AW: Auch meine Mum hat einen Kleinzelliger Bronchialkarzinom

Liebe Dani,
Dir und Deiner Schwester mein herzliches Beileid Bin schockiert, wie schnell dass nun doch gegangen ist....bin Sprachlos und habe angst vor dem Moment, wenn es bei uns soweit ist. Wünsche mir diesen Moment ganz weit weg! Dani, ich wünsche Euch ganz viel Kraft, bin mit meinen Gedanken bei Euch!!

Liebe Miriam
Der Arzt am Mittwoch sagte eseigentlich fast so nebenbei....der Tumor sei gewachsen. Nach der nachfrage, wie gross, meinte er dann 3x6 cm, verdoppelt nach der letzten Chemo. Und - sie hat Wasser auf der Lunge. Mehr nicht. Wir wussten gar nicht viel zu sagen, weil wir schockiert/überrascht waren, dass der Tumor so schnell so gross geworden ist.....und da er das mit dem Wasser eher so nebenbei gesagt hatte, hatten wir dem gar nicht gross beachtung geschenkt. Erst als wir (Vater war auch mit dabei) draussen waren und ich meinen Paps nach dem Wasser auf der Lunge ansprach und keiner von uns eigentlich wusste, was das bedeutet, wieso und warum das gekommen ist... Meine Mum meinte, dass sie bereits bei der Erstdiagnose Wasser auf der Lunge hatte, dies aber anscheinend mit der Chemo weg ging?! War dann auf jedenfall plötzlich wieder weg?!
Nun hat sie am kommenden Dienstag ein neues CT und am Donnerstag grosses Besprechung, wie es weiter geht.

Hatte sie heute Morgen am Telefon und konnten kaum zusammen reden, sie hatte solche Hustattacken, dass sie kaum mehr zu Wort kam am Nachmittag kam sie dann zu mir, sie wollte noch ein paar Blumen pflanzen. Waren dann zusammen m Garten, ich hab mich dem Unkraut gewidmet und sie hat die Blumen gemacht. Sie hatte einen tollen Nachmittag, kaum gehustet, konnte gut atmen - war sehr positiv und es hat ihr so richtig gut getan....
Hatte dan spontan die Idee, ob vielleicht das Wasser "weg gehustet" wurde und es ihr darum recht gut ging heute?

Hatten heute plötzlich noch die Idee, ob es möglich ist, dass der Tumor so schnell gewachsen ist, weil sie frisches Blut bekommen hatte? Sie bekam anfangs Mai (Nach den 4 Chemos) 3 Beutel Blut, weil ihre Werte so schlecht waren und sie nichts mehr machen konnte. War das frische Blut gute Nahrung für den Krebs?


Meine Mum hat ja Morgen ihren 63. Geburtstag, bin eben dabei eine Geburtstagskarte zu schreiben (muss eine Pause machen), es ist sehr schwierig, die richtigen Worte zu finden. Habe ein wunderschönes Blumengesteck für sie machen lassen. Sie liebt Blumen über alles

Liebe Grüsse, Doris
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  #11  
Alt 16.06.2012, 09:24
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Liebe Doris,

dann wünsche ich deiner Mama einen schönen Geburtstag und schicke euch jede Menge Sonnenstrahlen!

Du machst das alles ganz richtig! Jeden guten Tag genießen und genau das tun, was deine Mama sich wünscht. Ich finde es sehr schön, dass sie Blumen gepflanzt hat und es ihr dabei relativ gut ging. Das tut ihr sicherlich auch gut und es gibt ihr ein Stück weit Alltag und Normalität zurück. Es ist ja alles schon bedrückend genug...

Was das Gespräch mit dem Arzt angeht... Ich verstehe auch nicht, weshalb Tumore so schnell wachsen können. Das ist einfach grauenhaft! Wenn deine Mama Appetit hat, dann soll sie ordentlich essen, denn ein Tumor ist nicht nur gemein, er klaut ihr auch sehr viel von der Energie, die ihr Körper benötigt. Eigentlich braucht deine Mama jetzt noch mehr als sonst. Ich glaube, deshalb nehmen unsere Lieben auch so extrem ab... Wenn sie also Appetit hat, dann soll sie immer etwas essen, wenn ihr danach ist. Und achtet weiterhin auf das Wasser in der Lunge, ja?

Bestell deiner Mama unbekannterweise meine herzlichsten Geburtstagswünsche und ich sende dir und deinen Eltern ein riesengroßes Energiepaket mit viel Zuversicht und eine Umarmung (wenn es okay für dich ist)
Miriam
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  #12  
Alt 16.06.2012, 19:50
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liebe doris!

danke für dein mitgefühl!

ich weiss, wie wahnsinnig schwer die situation bei euch gerade ist.
ich wünsche euch, dass ihr morgen einen wirklich schönen geburtstag haben und feiern dürft.

ich für mich habe meinen frieden gefunden, zumindest im moment.
unsere trauerfeier steht am mittwoch an, da habe ich schon angst vor.

ich fühle mit dir, liebe doris. geniesse jeden tag und behalte ihn in deinem herzen.

alles, alles liebe. dani
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  #13  
Alt 16.06.2012, 21:18
Doris71 Doris71 ist offline
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Hallo Miriam

Geburtstag von meiner Mum war ein voller Erfolg alles hat geklappt. Meine Überraschung hat voll geklappt und sie war so glücklich. Sie bekam so viele Gratulationen, alle haben an sie gedacht. Auch das Wetter konnte nicht besser sein. Ein gelungener Tag!

Seit Februar hat meine Mum 11 Kilo weniger, viel weniger sollte es schon nicht werden....

Bin sehr gespannt auf das Gespräch am Donnerstag, hoffe auf eine gute Lösung....

Danke für die Umarmung gern zurück


Hallo Dani

Ich kann Dir ein Stück weit nach fühlen. Haben am 31.01.12 meine Schwiegermutter verloren. Hatte einen sehr guten Bezug zu ihr. Wohnen auch im selben Haus (1 Haus, 2 Wohnungen). Sie hatte nicht Krebs, aber seit vielen Jahren schwer Asthma, daran ist sie schlussendlich auch gestorben Sie war da schon einen Monat im Spital und hatte sich recht gut erholt. Mein Schwiegervater sollte sie dann am 31.01. am Morgen abholen und in die Reha fahren....as er im Spital ankam, ar ihr Zimmer leer....ein plötzlicher Infekt, alles ging ganz schnell und zu diesem Zeitpunkt unerwartet. Innerhalb zwei Stunden ist sie gestorben. Niemand konnte sich verabschieden.
Seit dann isst mein Schwiegervater jedes Mittag essen mit uns, mit mir und meinen drei Kids. Mein Mann ist unter der Woche auf der Arbeit und nur am Wochenende zum Essen zu Hause...
Es war ebenfalls ein grosser Verlust, habe ich doch täglich gute Gespräche mit ihr geführt, wir hatten es wirklich gut zusammen. Ihr geht es aber nun gut, keine Atem-beschwerden mehr, und alle Ihre gesundheitlichen Probleme muss sie nun nicht mehr mit sich tragen....
Liebe Dani, ich bin mit meinen Gedanken bei Dir! Denke ganz fest an Dich und wünsche Dir viel, viel Kraft für die kommende Tage!!!

LiebeGrüsse, Doris
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  #14  
Alt 21.06.2012, 21:49
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Hallo zusammen

Meine Mum hat heute die Werte die Blutwerte und die Auswertung des CT's bekommen. Mein Vater hatte sie zum Gespräch begleitet.
Als erstes sagte ihr der Onkodoc, dass er wirklich gar keine gute Neuigkeiten für sie habe. Der Tumor sei auf der Lunge so schnell gewachsen und dies nicht mal 2 Monaten nach der letzten Chemo. Normalerweise sei der Tumor um die 8/9 Monate ruhig. Aber sie hätte einen wirklich sehr aggessiven Tumor.
Er betonte mehrfach, dass ihre Lymphdrüsen sehr gross seien - und eben - das Wasser auf der Lunge.....er wollte sie eigentlich direkt behalten....aber als er ihren unmut darüber erkannte, schaute er nach einem Termin für Morgen früh (Wir haben heute mit der Kirschenernte angefangen - und sie wollte unbedingt heute Nachmittag unter die Kirschbäume und ein bisschen helfen). Nun muss sie Morgen um 09.00 da sein. Es wird eine Lungenspiegelung gemacht und eine Probe des Wassers auf der Lunge genommen um zu sehen, ob es Krebszellen darin hat (Keine Ahnung, was dies dann zu bedeuten hätte). Das Wasser auf der Lunge wollen sie dann irgendwie "abgrenzen"? Nicht abziehen, oder rausbekommen, sondern irgendwie isolieren. Hab das nicht ganz verstanden.
Der Arzt hat dann eine weitere Chemo vorgeschlagen - "Wenn sie dies denn überhaupt noch machen wolle" und dies sei eine ACO-Therapie mit Adriblastin, Cyclophospad und Oncovin. Von Vincrisin war auch noch die Sprache....keine Ahnung von alle dem....
Die Blutwerte waren in Ordnung...
Meine Mum möchte diese Chemo auf jedenfall machen, sie will kämpfen...
Sie hat seit einiger Zeit nächtliche Visionen (Träume) von ihrem baldigen sterben Darf mir das gar nicht vorstellen, dass sie bald nicht mehr hier sein könnte. Geniesse jede Minute mit ihr, nehme ihr so viel Zeit wie ich kann, rede viel mit ihr.
Mein Bruder kapiert das ganze irgendwie nicht so ganz....weiss nicht, ob er nicht will, oder er nicht darf (Seine Frau hasst meine Mum und er ist da ein zwischendrin)....er fragt nicht so viel nach ihr...wenn es Neuigkeiten gibt, rufe ich ihn an, oder mein Vater gibt ihm bescheid....darauf meldet er sich dann oft kurz bei meiner Mum, aber redet mehr über Gott und die Welt, als dass er fragt "wie geht es dir". Er meint, dass schon genug immer fragen, wie es ihr ginge und er wolle mit ihr lieber über andere Sachen reden. Heute meinte er zu mir, dass ich mich ja bereits gut um sie kümmere....

Habe ziemliche Kopfschmerzen....war wohl heute zu viel - zu viele Gedanken, zu viele Sorgen....vielleicht auch das Wetter?! (Gewittrig)

Allen eine gute Nacht, Doris
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  #15  
Alt 22.06.2012, 09:07
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Liebe Doris,

das tut mir so leid! Aber deine Mama hat den Mut nicht verloren und das ist sehr gut so!!! Wie geht es denn deiner Mama derzeit körperlich? Abgesehen davon, dass sie wahrscheinlich erschöpft und geschwächt ist... Hat sie Atemprobleme? Kann sie sich bewegen?
Unabhängig davon, wie schlecht die Prognose des Onkologen sein mag, es ist gut, wenn deine Mama noch recht eigenständig ihren Alltag bewältigen kann und daran teil hat. Und vor allem, wenn sie keine Schmerzen hat. Sollte sie den nächsten Chemozyklus machen wollen, ist es gut, wenn du und natürlich auch dein Vater voll hinter ihr stehen. Das gibt ihr Kraft und Zuversicht, all das durchzustehen.
Aus eigener schmerzvoller Erfahrung kann ich nur sagen, dass sich der Gesundheitszustand dramatisch schnell ändern kann... Bei meinem Papa war das Anfang des Jahres so. Wichtig ist, dass auch dieses Wasser in der Lunge immer kontrolliert wird. Ansonsten: du machst das alles toll! Aber ich weiß, wie viel energie es kostet, einen geliebten Menschen zu begleiten, sich stets Sorgen zu machen. DAs ist sowohl psychisch als auch physisch extrem anstrengend. Ich war eigentlich immer nur müde...
Schön, dass du dir so viel Zeit nimmst, um sie mit deiner Ma zu verbringen. Saug das alles in dir auf und frage sie alles, was du schon immer wissen wolltest. Nimm sie in den Arm und halte sie fest, lacht zusammen und weint zusammen! Das ist eine unglaublich kostbare Zeit! Für euch beide! Und wichtig ist, dass deine Mama weiß, dass du schon irgendwie zurecht kommst...
Was deinen Bruder angeht... Nun ja, er ist wohl erwachsen und muss selbst entscheiden. Es wäre schön, wen er dich und deinen Vater uunterstützte und auch die Schwägerin nicht so einen Widerwillen hegte. Aber du kannst es nicht ändern und musst damit leben. Versuch, dir nicht den Kopf darüber zu zerbrechen. Du brauchst deine Kraft jetzt f+ür deine mama und für dich, liebe Doris!!!
Alles Liebe und ein hoffentlich gutes Wochenende (mmmmhhhh, lecker Kirschen!)
Miriam
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