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  #1  
Alt 03.02.2015, 12:23
Nicole HB Nicole HB ist offline
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Standard (Stief)Mutter Lungenkrebs... hilflos

Hallo,

meine (Stief)Mutter hat kurz vor Weihnachten die Diagnose Lungenkrebs erhalten. Es wurde gesagt, zufällig gefunden bei einer Lungenentzündung, die sie nicht in den Griff bekamen. Nach vielen Untersuchungen (Röntgen, CT, PET CT, Bronchoskopie usw) wurde uns mitgeteilt, dass es gut abgegrenzt ist und gut operabel sei. Nicht kleinzellig und ca. 7 cm groß, keine Metastasen, keine Lymphknoten befallen (mehr weiß ich leider nicht). Ich war sehr optimistisch, da der behandelnde Arzt sogar von "heilbar" sprach...

Nun ist sie letzte Woche Donnerstag operiert worden, es sollte der rechte untere Lungenlappen vollständig entfernt werden. Sie wollten versuchen es minimalinvasiv zu machen, nur wenn nötig eine offene OP.

Nach der OP sagte eine Ärztin uns, es wäre alles gut gegangen, es sei alles entfernt worden... also alles gut... in dem Glauben war ich bis gestern...

Gestern habe ich die Narbe das erste mal gesehen... es ist nur ein Schnitt von ca. 4 cm ... keine weiteren kleinen, was für eine Spiegelung sprechen würde... und wohl zu klein für eine offene OP?!?!... ich versuchte einen Arzt zu sprechen und es kam eine Ärztin, die allerdings bei der OP nicht dabei war. Sie sagte uns dann, es wäre nicht alles entfernt worden und es wären noch Proben entnommen worden, die eingeschickt wurden. Der Arzt, der sie operiert hat sei erst heute zu sprechen... habe heute Nachmittag einen Termin da mit Wartezeit...

Bisher war ich sooooo positiv eingestellt und voller Hoffnung, seit gestern bin ich voll depri und sitze hier meine Zeit ab und warte auf den Termin...

Ich verstehe nicht, dass vorher alles so klar war und plötzlich soll alles anders gewesen sein?? Habe große Angst, was da auf mich/uns zukommt...

Bis gestern war ich auch ihr gegenüber voller Optimismus... Nach dem Gespräch gestern mit der Ärztin war ich einfach nur wütend über die wenige Info, die wir bisher erhalten haben...jetzt habe ich Angst, bin hilflos und weiß grad gar nicht damit umzugehen...

Bin für jeden Tip/Ratschlag/Hinweis/Kommentar dankbar.

LG
Nicole
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  #2  
Alt 03.02.2015, 12:50
Lililit Lililit ist offline
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Standard AW: (Stief)Mutter Lungenkrebs... hilflos

Hallo Nicole,

das mit deiner Schwiegermutter tut mir leid. Es ist aber schonmal gut das sich noch keine metastasen gebildet haben und eine op noch möglich ist. Das sind positive aussichten.

Deswegen:
versuch optimistisch und Ruhig zu bleiben. Glaub nicht gleich der Ärztin , wenn Sie garnicht bei der OP da war.
Es ist einfach gesagt ich weiss, die minuten des wartens vergehen einfach nicht. Aber was anderes kannst du im moment nicht tun.

Bestimmt wirst du nach dem gespräch mehr wissen und hoffentlich auch erleichtert sein.

Ich denk an dich
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  #3  
Alt 03.02.2015, 21:13
Nicole HB Nicole HB ist offline
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Standard AW: (Stief)Mutter Lungenkrebs... hilflos

Danke Lililit.Ich bin gerade erst zuhause und genauso weit wie heute Morgen oder gestern... nein, nicht ganz... ich weiß immerhin, was genau sie bei der OP gemacht haben... nämlich mehrere große Proben entnommen und eingeschickt...

Der Arzt, der sie operiert hat, war da und hat sich sehr viel Zeit genommen... und wieder alles zwischen Hoffnung und Bangen ins Wanken gebracht...

Nach seiner Aussage ist jetzt alles möglich... es kann sowohl ein einzelner Tumor sein, als auch gestreut haben (deshalb mehrere Proben), als auch eine komplette Fehldiagnose und somit gar kein Krebs... verstehen kann ich das zwar nicht, aber würde mich natürlich wahnisinnig freuen...

Hängt jetzt alles von den Proben und einem CT ab, welches er morgen oder übermorgen noch mal machen will. Also wieder weiter warten warten warten....
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  #4  
Alt 04.02.2015, 09:00
Lililit Lililit ist offline
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Standard AW: (Stief)Mutter Lungenkrebs... hilflos

Hallo Nicole,

kann auch nicht wirklich diese unterschiedlichen aussagen der Ärzte verstehen.Aber natürlich wäre es toll wenn es eine fehldiagnose war und es sich um gar kein Krebs handelt.

Auch wenn das warten unerträglich ist , versuch dich abzulenken.

Ich drücke die daumen das Ihr die Tage Positive nachrichten bekommt.
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  #5  
Alt 13.09.2016, 23:14
Nicole HB Nicole HB ist offline
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Standard AW: (Stief)Mutter Lungenkrebs... hilflos

So, nun bin ich nach langer Zeit wieder hier...

letztes Jahr hiess es tatsächlich, es sei kein Krebs, was auch immer da war, es war kleiner geworden und es ging meiner Stiefmutti deutlich besser...

Nachdem sie vor ca. 10 Wochen einen Gefäßverschluss im Bein hatte, musste sie 3 mal innerhalb von 5 Tagen notoperiert werden,... und hat sich schwer getan, wieder auf die Beine zu kommen... und wir haben alles immer auf die Vollnarkosen und ihr Alter geschoben... ihr war alles zu anstrengend, und dann kamen die Schmerzen, was sie selber auf "wer weiß, was die im OP mit mir gemacht haben" geschoben hat...

Gestern war sie nun im CT wegen Dauerschmerzen und hat heute das Ergebnis bekommen... Lungenkarzinom, Metas im Wirbel und in der Leber, alles irgendwie sehr dicht am Herzen...

In dem Bericht steht auch was von Notbestrahlung

Ich bin grad ziemlich durcheinander.. war da letztes Jahr doch was und es wurde falsch diagnostiziert? Oder war es eine Vorstufe, oder so was? Für mich hört sich das alles jetzt gaaaaanz schlimm an und ich weiß da nicht recht mit umzugehen...

Donnerstag soll sie ins Krankenhaus, erstmal wieder Bronchoskopie und PET CT... das steht im Schreiben ... aber sollte da jetzt nicht ganz schnell was gemacht werden, Bestrahlung oder Chemo? Oder vielleicht ist eine OP möglich? Fragen über Fragen ... und noch sooo lange hin bis Donnerstag... und dann ist erstmal wieder Wochenende, wo wahrscheinlich eh nichts gemacht wird...
Ich weiß auch nicht wirklich, wie ich mit ihr jetzt umgehen soll, ich merke, dass sie immer kurz vorm Weinen ist, das aber immer wieder unterdrückt...
Ich kämpfe auch mit den Tränen, wenn ich hier alleine bin oder mit meinem Hund draussen bin... in ihrer Gegenwart bemühe ich mich sie abzulenken...

Was kommt da jetzt auf uns zu? Kann mir jemand aus seinen Erfahrungen berichten? Bitte gerne egal, ob positiv oder negativ...
Sie ist übrigens jetzt 75...
Sie selber hat immer gesagt, Chemo würde sie niemals wollen... wie sie jetzt aktuell darüber denkt, weiß ich leider nicht... ich glaube, sie ist erstmal total geschockt seit sie es heute erfahren hat...

So, jetzt habe ich mir das erstmal weggeschrieben und hoffe auf viele Erfahrungsberichte, Tips und Infos.

LG
Nicole

Geändert von gitti2002 (14.09.2016 um 01:45 Uhr) Grund: Nutzungsbedingungen
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  #6  
Alt 14.09.2016, 12:38
Benutzerbild von Karin21
Karin21 Karin21 ist offline
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Standard AW: (Stief)Mutter Lungenkrebs... hilflos

Hallo Nicole

Dicker Drücker von mir !


Liegt denn das Karzionom an der gleichen Stelle wie damals?

Seit Ihr im gleichen KH wie damals?

Warte jetzt bitte die genauen Ergebnisse ab und verlier nicht die Hoffnung . Auch mit über 70 kann man noch gute Jahre vor sich haben. Wenn sie immer noch keine Chemo möchte sollte man das respektieren falls sich herausstellt das eine geplant werden würde.

Eine individuelle Behandlung kann ja erst abgestimmt werden wenn alle Ergebnisse vorliegen.

Eine schnelle Zweitmeinung würde ich auf jeden Fall einholen sobald alle Ergebnisse da sind, erst Recht wenn es das gleiche KH ist in den die erste Diagnose gutartig 2015 gestellt wurde.

Lasst den Kopf nicht hängen und geht step by step jeden Schritt an.
Das natürlich so schnell wie möglich.

Bestrahlungen vertragen die meisten weitaus besser als Chemo aber auch das ist von Fall zu Fall unterschiedlich.

LG
Karin

Geändert von Karin21 (14.09.2016 um 12:41 Uhr)
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  #7  
Alt 14.09.2016, 21:55
Nicole HB Nicole HB ist offline
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Standard AW: (Stief)Mutter Lungenkrebs... hilflos

Hallo Karin,

lieben Dank für deine Antwort.

Also letztes Jahr wurde es in einer kleinen "Dorfklinik" diagnostiziert, Überweisung in eine andere Klinik, dort dann Probenentnahme und Entwarnung(Kurzform).

Jetzt war sie in der zweiten Klinik zur Röntgenkontrolle und die haben direkt mit den alten Bildern verglichen und meinten, das (was auch immer) ist größer geworden. Beide unteren Lungenlappen sind nicht oder fast nicht belüftet und im mittleren(?) Lappen ist was dazu gekommen.

Daraufhin wurde das CT in einer Arztpraxis (wo sie noch nie war) gemacht und der hat halt ohne die Bilder vom letzten Jahr jetzt die Diagnose gestellt...

Morgen nun bringen wir sie in die Klinik, noch wieder eine ganz andere als im letzten Jahr, weil gesagt wurde, die sind darauf spezialisiert und ausserdem traut sie der Klinik vom letzten Jahr nun nicht mehr wirklich, was ich irgendwie auch verstehen kann...

Ich hatte heute mit ihr ein längeres Gespräch und sie meinte mir sagen zu müssen, wo ich gewisse Papiere finde und was ich alles beachten und machen muß, falls sie nicht wieder kommt... Ich werde das Gefühl nicht los, dass sie sich aufgibt.

Als mein Vater vor 8 Jahren gestorben ist, ist sie in deren gemeinsamen Haus auf dem Land geblieben, solange sie es eben geschafft hat,... es war viel zu groß mit riesen Grundstück, kaum zu schaffen alleine... im letzten Jahr haben wir gemeinsam beschlossen, dass sie zu uns in die Nähe zieht, wir haben eine schöne kleine Wohnung mit kleinem Garten direkt neben mir gefunden und haben sie ihr so fertig gemacht, wie sie es gerne wollte... gerade jetzt ist fast alles fertig, also auch Garten angelegt und so, wohnen tut sie hier schon ein paar Monate, aber "angekommen" ist sie hier noch nicht... erstens durch ihre Krankheiten und zweitens, da sie nicht sehr kontaktfreudig ist... dabei haben wir hier echt total liebe Nachbarn aller Altersklassen, die sich total bemühen sie zu integrieren... ich glaube auch, dass sie sich hier nicht wirklich wohl fühlt, wahrscheinlich wäre sie lieber im Haus geblieben, aber es war wirklich nicht zu schaffen und für uns auch zu weit weg, um mal eben hinzufahren um zu helfen... das kommt dann wohl irgendwie auch noch dazu...
Hier hat sie jetzt mich und auch meine erwachsenen Kinder, die ihr jederzeit "mal eben" schnell was helfen können... Und der Umzug war ihre Entscheidung, wir haben sie da in keinster Weise beeinflusst... jedenfalls nicht bewußt.. inzwischen stelle ich auch das in Frage...

Mein Sohn sagte heute zu mir, er hätte immer gedacht, wenn alles geschafft ist und alles schön und fertig ist, dass sie dann geht, er sagte, das wäre von Anfang an sein Gefühl gewesen und es macht ihm Angst...
Ich weiß nur, dass ich sie jetzt nicht verlieren möchte... sie soll hier noch "ankommen" und ein paar schöne Jahre haben... das war mein Plan..

Was ich nicht weiß, wo ich die Kraft für die nächste Zeit hernehmen soll... ich bin seit Monaten krank geschrieben wegen meiner Angststörung, soll jetzt eigentlich ganz bald zur Kur fahren (könnte schon nächste Woche sein, warte seit 8 Wochen auf einen "Eiltermin") und wollte danach dann wieder anfangen zu arbeiten... Ich kann doch jetzt nicht für ein paar Wochen weg fahren,... wenn ich da allerdings absage, weiß ich nicht ob ich weiter krank geschrieben werde, oder wieder arbeiten kann/muss... ich weiß grad gar nicht, wie das alles funktionieren soll

So, langer Text, sorry... ich werde mal versuchen jetzt zu schlafen, muss ja morgen relativ früh aufstehen und sie hinbringen...

Gute Nacht
Nicole
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  #8  
Alt 14.09.2016, 23:28
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Karin21 Karin21 ist offline
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Standard AW: (Stief)Mutter Lungenkrebs... hilflos

Ach Mensch was ein sch. ...

Mach Dir keine Vorwürfe wegen des Umzugs. Ich glaube das ist jetzt die kleinste Sorge. Ich finde es richtig das ihr sie zu Euch geholt habt.

Deine Kur. . Ist die weit weg von zu Hause?
Deine Mutter wäre doch sicher nicht allein wenn Du weg wärst.
Auch Du bist krank und es hilft niemanden wenn Deine Gesundheit jetzt auch noch auf der Kippe steht. Ich denke mal das Du da 3 Wochen weg wärst?

Sollte es wirklich schlimm stehen um Deine Mutter brauchst Du viel Kraft in den nächsten Wochen oder Monaten ...vielleicht aber auch Jahre..das weiss niemand.

Wer wäre da wenn Du in Kur fährst ? Vertraust Du diesen Menschen ? Wie schnell könntest Du zurück sein wenn etwas ist ? Stell Dir diese Fragen und dann hör in Dein Herz was Du möchtest.

Triff keine vorschnellen Entscheidungen.
Wenn Du bereits das Gefühl hast das Deine Mutter abschliesst dann denkt bitte an Patientenverfügung und Vollmachten.
Das ist wichtig um den Willen Deiner Mutter durchzusetzen falls was passiert.

Aber erstmal solltet Ihr die Behandlungsoption abwarten.
Vorschnell aufgeben ist nicht !

Drücke Dich
Und wünsche das alles gut läuft und Deine Mutter noch viel viel Zeit hat.

LG Karin
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  #9  
Alt 15.09.2016, 00:21
Elisabethh.1900 Elisabethh.1900 ist offline
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Standard AW: (Stief)Mutter Lungenkrebs... hilflos

Hallo Nicole HB,
Zitat:
Was ich nicht weiß, wo ich die Kraft für die nächste Zeit hernehmen soll... ich bin seit Monaten krank geschrieben wegen meiner Angststörung, soll jetzt eigentlich ganz bald zur Kur fahren (könnte schon nächste Woche sein, warte seit 8 Wochen auf einen "Eiltermin") und wollte danach dann wieder anfangen zu arbeiten... Ich kann doch jetzt nicht für ein paar Wochen weg fahren,... wenn ich da allerdings absage, weiß ich nicht ob ich weiter krank geschrieben werde, oder wieder arbeiten kann/muss... ich weiß grad gar nicht, wie das alles funktionieren sol
Versucht, ehe deine Mutter wieder aus dem Krankenhaus entlassen wird, mit dem Sozialdienst zu reden. Günstig wäre, wenn man eine Pflegestufe beantragen kann. Es gibt inzwischen Freistellungsmodelle für pflegende Angehörige, die allerdings an die Pflegestufe gebunden sind.Es ist sicherlich günstig, wenn sich mehrere Personen zur Verfügung stellen, die Deine Mutti pflegen, wichtig ist es auch professionelle Helfer, wie einen ambulanten Pflegedienst einzubinden.
Natürlich ist es nicht einfach, wenn Du zur Zeit krank geschrieben bist und auf die Kur wartest.

Ein Umzug, gerade im Alter ist immer schwierig, gerade, wenn man Haus und Grundstück zurücklassen muss.

Herzliche Grüße,
Elisabethh.
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  #10  
Alt 15.09.2016, 22:05
Nicole HB Nicole HB ist offline
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Standard AW: (Stief)Mutter Lungenkrebs... hilflos

Hallo ihr Lieben,

danke für eure Antworten...

Heute war der Horror... bzw. ist es noch...

Wir sind wie geplant heute Morgen losgefahren, meine Stiefmutter, meine Tochter und ich... schon im Auto auf dem Weg dahin sagte meine Stiefmutter, sie hätte wieder Schmerzen im Bein und es sei wieder taub seit heute morgen und auch kalt...

Wir waren dann um halb 9 in der Klinik und haben erstmal die Aufnahmeprozedur hinter uns gebracht... gegen 11 Uhr hatten wir ein Bett für sie und es kam auch ziemlich zügig ein Arzt zu uns...

Sie erzählte dann von ihrem Bein (sie hatte im Juli diesen Jahres 3 mal Not-Op´s innerhalb von 5 Tagen wegen Gefäßverschluss) und der Arzt hat sich das sofort angeguckt... und mit dem anderen Krankenhaus telefoniert, die die OP´s gemacht hatten und innerhalb von 15 Minuten war klar, sofortige Verlegung und Not-OP, Bypass ist wieder verschlossen

Sie sollte mit einem Krankenwagen gebracht werden und meine Tochter und ich sind mit Auto und ihren Sachen dann auch losgefahren...
Zum Glück hatten wir die Idee, unterwegs schnell was zu essen... als wir in der anderen Klinik ankamen, war sie noch nicht da. Zwei Stunden später kam sie direkt in die Notaufnahme und wieder die ganze Aufnahmeprozedur, kurze Gespräche mit den Ärzten und Papierkram... Um 17 Uhr hatten wir ein Bett und seitdem wartet sie darauf in den OP zu kommen, oder vielleicht ist sie inzwischen auch schon drin...

ich darf jede Stunde anrufen und "nerven", bin jetzt seit einer Stunde zuhause und könnte nur noch heulen... bin grad völlig überfordert mit dem Ganzen... wieder Zeit, die verstreicht, ... wenigstens hat der Arzt von heute Morgen geschrieben, dass sie in dem Krankenhaus in den nächsten Tagen, wenn sie einigermaßen stabil ist, schon mal eine Bronchoskopie machen könnten und Proben nehmen könnten,... damit wir etwas weiter kommen... Und immer noch was oben drauf.. ich kann einfach nicht mehr...

Meine Kur, keine Ahnung, ob ich die antreten werde, noch habe ich keinen Termin, aber ich werde in den nächsten Tagen versuchen Gespräche zu suchen, was ich machen kann... momentan denke ich, fahren kann ich jetzt gar nicht... Der Kurort an sich ist nicht mal so weit weg, etwas über 100 km.. und ich könnte sicherlich innerhalb von ein paar Stunden hier sein zur Not, aber mein Gefühl sagt mir, dass ich das jetzt gar nicht kann... dann würde ich sie jetzt im Stich lassen.. und ganz ehrlich, der eigentliche Sinn der Kur, nämlich meine Angst zu bearbeiten und meine Psyche zu stabilisieren, würde völlig unter gehen.. ich wäre in Gedanken eh nur bei meiner Stiefmutter und wäre überhaupt nicht offen, um an mir zu arbeiten...

LG
Nicole
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  #11  
Alt 20.09.2016, 22:56
Nicole HB Nicole HB ist offline
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Standard AW: (Stief)Mutter Lungenkrebs... hilflos

So, nun ist es endgültig...

meine Stiefmutti ist nicht mehr operabel, noch kann man mit Chemo (geht gar nicht) oder mit Bestrahlung etwas verbessern, geschweige denn heilen... sie ist unheilbar.
Bestrahlung würde gehen um die Schmerzen zu lindern, hätte aber keinerlei verlängernde oder gar heilende Wirkung..

Heute sagte sie mir, sie legt es in andere Hände und schaute und zeigte richtung Himmel... ich glaube mal, ihr Glaube wird ihr irgendwie helfen damit klar zu kommen... wirklich drüber reden will oder kann sie nicht oder noch nicht, wollte aber alles wissen (Prognose, Therapiemöglichkeiten mit pro und contra)
Ich kann wenigstens mit meinen Kindern drüber reden, sie sind zum Glück alle total offen und sind auch für mich da und natürlich für ihre Oma...

Ich habe heute dafür gesorgt, dass sie so schnell wie möglich auf eine palliativstation verlegt wird, damit sie endlich keine Schmerzen mehr haben muss... denn die Chirurgen auf der Gefäßstation bekommen das mit den Schmerzmedis einfach nicht gebacken... und dann "holen wir sie zum Sterben nach Hause"... das klingt so abgedroschen
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  #12  
Alt 01.10.2016, 21:43
Nicole HB Nicole HB ist offline
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Standard AW: (Stief)Mutter Lungenkrebs... hilflos

Jetzt ist sie seit 4 Tagen auf einer Palliativstation... und es fing dort alles sehr gut an... sie bekam sofort Morphin gespritzt, nach einer Stunde noch einmal... und dann per Tropf... sie sagte, es geht ihr deutlich besser... deutlich weniger Schmerzen... dann kam die Umstellung auf Pflaster...

Anscheinend reichte das Pflaster nicht... sie klagt (nur bei mir) über wieder deutlich schlimmere Schmerzen und meinte, es geht genauso weiter wie im Krankenhaus.. sie würden sie liegen lassen, wahrscheinlich haben sie ein paar ganz schlimme Fälle und keine Zeit für sie... Aber sie sagt auch nicht von sich aus bescheid, dass es schlechter ist... nur wenn ich sie dazu dränge...

Nun haben sie das Pflaster erhöht... es dauert ja ein paar Stunden, bis die volle Wirkung da ist... aber es geht ihr gar nicht gut...

Sie redet davon (natürlich nur bei mir), dass sie nicht nach Hause möchte, sondern lieber in ein Pflegeheim... davon halte ich mal so gar nichts.. man hört soviel negatives von Pflegeheimen... ich finde ein Hospiz eine gute Alternative und habe ihr das auch erzählt... daraufhin meinte sie nur "das ist dann Endstation"...
Aber im Pflegeheim wäre genauso Endstation (um ihre Worte zu benutzen), nur mit wahrscheinlich deutlich weniger Unterstützung... Ich habe echt Angst, dass sie in ein Pflegeheim geht und dort leiden muss, da sie von sich aus ja nichts sagt und die sich dann natürlich nicht kümmern werden... ich will da nicht tatenlos zusehen... sie muss doch keine starken Schmerzen aushalten... wie kann ich sie nur dazu bewegen, dass sie mehr Schmerzmittel verlangt??

Da sie ja so "lieb" ist fing die Ärztin gestern schon an, ob sie nächste Woche nach Hause möchte... und was sagte sie? Ja mal sehen, wie es bis dahin ist... und kaum ist die Ärztin aus dem Zimmer ist sie traurig und versinkt wieder in ihren Schmerzen...... bin echt am verzweifeln...
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  #13  
Alt 01.10.2016, 22:37
Elisabethh.1900 Elisabethh.1900 ist offline
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Standard AW: (Stief)Mutter Lungenkrebs... hilflos

Liebe Nicole,
es ist sehr gut, dass Deine Stiefmutti auf die Palliativeinheit wechseln konnte.
Bei der Einstellung auf ein Schmerzmittel benutzt das Personal Skalen um einzuschätzen, wie schwerwiegend die Schmerzen gerade sind. Man hat als Vergleich eine Skale von 1 bis 10 und bittet den Patienten, die aktuell vorhandenen Schmerzen einzuschätzen.
Dies gehört zum Behandlungsprogramm auf der Palliativeinheit. Es dauert eine gewisse Zeit bis ein Medikamentenspiegel im Körper aufgebaut worden ist, gerade die Pflaster sind auf Langzeitwirkung angelegt, manchmal ergänzt man dann noch mit Tabletten,die in regelmäßigen Abständen gegeben werden müssen.

Zitat:
Da sie ja so "lieb" ist fing die Ärztin gestern schon an, ob sie nächste Woche nach Hause möchte... und was sagte sie? Ja mal sehen, wie es bis dahin ist... und kaum ist die Ärztin aus dem Zimmer ist sie traurig und versinkt wieder in ihren Schmerzen...... bin echt am verzweifeln...
Die Palliativstationen arbeiten mit ambulanten Diensten zusammen, bitte frage einmal,wie dies in Eurem Krankenhaus ist.
Eventuell läßt sich da etwas organisieren, wenn die SAPV und ein anderer ambulanter Dienst sowie die ärztliche Betreuung sicher gestellt sind.
Es ist halt nur so, dass die Krankenhäuser auch in der Palliativmedizin dem enormen Kostendruck unterliegen, so dass ziemlich zeitig die Nachbetreuung sicher gestellt werden muss.

Herzliche Grüße,
Elisabethh.
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  #14  
Alt 07.10.2016, 23:13
Nicole HB Nicole HB ist offline
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Standard AW: (Stief)Mutter Lungenkrebs... hilflos

Vielen Dank für deine Info Elisabethh...

Meiner Mutti geht es sehr schlecht... die Schmerzen haben sie wohl endlich einigermassen im Griff.. aber seit 2 Tagen hat sie massive Luftnot... nach Ultraschall und Lungeröntgen heute ist klar, dass kaum Wasser in der Lunge ist, aber ob es nun eine beginnende Lungenentzündung ist, oder doch der jetzt stark wachsende Krebs war bis heute Abend unklar...

Nachdem sie die letzten Tage sehr müde war und sehr viel geschlafen hat, war sie heute überraschenderweise sehr wach und relativ klar... wir konnten uns gut mir ihr unterhalten und sogar einige Male lachen (auch wenn sie dann immer wieder Luftnot bekam)... ich wünsche mir, dieser Zustand von wach und anwesend sein und reden können bleibt ...
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