Meine Mama hat Brustkrebs

[CoCee84]

Hallo zusammen,
bis vor einer Woche hätte ich nicht mal einen Gedanken daran verschwendet, dass ich mich einmal hier anmelden muss. Aber nun ist es leider doch eingetroffen. Bei meiner Mama wurde heute eindeutig Brustkrebs diagnostiziert

Es ging alles so schnell, am 4.4. war sie bei der Mammographie, ohne Verdacht. Einfach weil sie alle 2 Jahre dort hin geht. Sie ist 60 Jahre alt geworden und ist in Sachen Vorsorge, Früherkennung etc. immer sehr eifrig - vielleicht zum Glück.

Am Samstag hat sie einen Brief erhalten, dass eine Auffälligkeit festgestellt wurde. Ich war da schon alarmiert, hatte aber noch ein wenig Hoffnung... Dienstag dann Termin zur Abklärung mit Ultraschall usw. Der Arzt hat dann eine Biopsie gemacht und das schlimme Ergebnis haben wir nun heute Mittag erhalten...

Leider wissen wir noch nicht allzu viel zum Befund direkt, aber die schlimmsten Fakten schon:
Sie hat einen einzelnen Tumor in der linken Brust, der aber G3 ist Laut dem Doc (Radiologe) ist es eben ein bösartiger Tumor der sehr aggressiv ist. Er meinte aber auch, dass wohl noch keine weiteren Organe bzw. Lymphknoten betroffen seien. Woher er das weiß?! Keine Ahnung, ehrlich gesagt. Denke nicht dass man das aus der Biopsie heraus erkennen kann?
Mein Papa hat heute dann anschließend mit dem Oberarzt des Brustzentrums telefoniert, weil wir das Gefühl hatten, bei der Diagnose sofort handeln zu müssen. Der Arzt hatte eine Engelsgeduld und hat uns über 30 Minuten telefonisch vorab mit Rat und Tat zur Seite gestanden.
Aktuell sieht es so aus, dass Mama wohl vorab schon eine Chemo machen soll, OP usw. folgen dann. Leider müssen wir uns - sagt der Arzt - auf einen Marathon einstellen, bis zu einem Jahr.

Ich weiß dass ich momentan versuchen sollte stark zu sein und positiv an die Sache heran zu gehen, gerade um Mama zu unterstützen. Aber bei Gott: es fällt mir einfach nur schwer Mir hat es den Boden unter den Füßen weggerissen, ich habe ein sehr sehr enges Verhältnis zu meinen Eltern und eine solche Erkrankung war immer mein schlimmster Albtraum.

Der Arzt meinte heute noch, dass es wohl Chance auf Heilung gibt - aber wir brauchen Geduld und Kraft. Mama hat ansonsten eine "gute Ausgangsbasis", er meinte mit 60 wäre sie noch jünger und ihr guter Allgemeinzustand (nie Vorerkrankungen usw) würde auch dazu beitragen.

Hilft aber alles nichts... sie hat Krebs. Und ich unglaubliche Angst.

Ich weiß auch nicht was ich mir von meinem Beitrag hier erhoffe - entschuldigt auch den langen Text - aber gerade muss ich alles los werden. Meine Eltern möchte ich nicht damit belasten zusätzlich. Vielleicht erhoffe ich mir einfach Zuspruch, Mut, ein bisschen Hoffnung...?!

Grüße euch ganz lieb!
Cori

[Tinele]

Hallo liebe Cori ,

nun ist dein Boden unter den Füssen erstmal weg . Und den muss man sich mühsam Schritt für Schritt wieder zurück erkämpfen . Die Aussage von einem Jahr ist leider sehr realistisch . Aber wirklich gut , daß deine Mutter so hinterher war mit den Vorsorge Untersuchungen .
Zu ihrer guten Ausgangsbasis kommt noch dazu , daß sie eine liebende Familie hat , bei der sie Halt finden und die sich gegenseitig halten können .

Ich wünsche euch viel Kraft und Liebe auf diesem schweren Weg im Kampf gegen den Krebs .

Grüßle Tinele

[CoCee84]

Tinele, vielen Dank für Deine Worte. Ein Jahr klingt zwar sehr lang, aber wenn ich die Hoffnung haben kann dass meine Mama den Krebs besiegt und noch einige (hoffentlich) mehrere Jahre zu leben hat, dann nehmen wir das gerne in Kauf, auch wenn es schwer wird...

Aber meine Angst ist einfach dass sie es nicht schafft... Oder bei den weiteren Untersuchungen noch andere Sachen entdeckt werden

[GlidingGeli]

Hallo CoCee84,

hallo der Anlass ist nicht schön, sich hier anzumelden, herzliche willkommen.

Es ist schlimm, wenn die Mutter erkrankt und dann noch Brustkrebs, das zieht einem den Boden unter den Füßen weg. Schön ist, dass deine Mutter nicht allein ist und ihr sie unterstützen könnt.

Trotz der schlimmen Nachricht, ist Brustkrebs in ganz vielen Fällen heilbar. Der Weg durch die Therapie ist ein langer und nicht immer einfacher.
Ich war im Sommer 2008 erkrankt, habe das komplette Programm mit OP, Chemo und Bestrahlung und Antihormontherapie mit gemacht und heute geht es mir gut. Die Therapie von OP, Chemo und Bestrahlung hat gut acht Monate gedauert. Chemo ist heute nicht mehr der Horror wie früher, es gibt gute Mittel gegen NW.

Ich habe die Zeit der Therapie als Tunnel gesehen, an dessen Ende wieder Licht ist.

Alles Gute
Geli

[Tinele]

Die Angst ist normal , mit der lernt man auch zu leben . Und die Zeit der Diagnosik bis es dann endlich mal mit Therapie los geht , ist die schlimmste . Danach fängt die zeit zum Glück zu rennen an .

[CoCee84]

@Geli
Vielen Dank!!
Momentan ist einfach alles noch so neu.. Und ich befinde mich noch in einem "Schockzustand".

@Tinele
Ja, diese Phase empfinde ich als arg belastend, weil man immer denkt: Man muss doch sofort was tun!!
Aber wir wissen schon: Brustkrebs ist kein Notfall!
Der Arzt meinte, man könnte damit rechnen dass es in etwa 2 Wochen mit der Chemo (wahrscheinlich) losgeht.