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  #1  
Alt 29.07.2014, 21:32
Kalama Kalama ist offline
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Registriert seit: 18.05.2011
Beiträge: 5
Standard Gallenreflux nach Gastrektomie

Ich habe seit meiner Magenentfernung vor 4 Jahren ein Problem mit Gallenreflux .
Hervorragend hilft Colestyramin von Hexal , das die Gallensäure bindet aber nur als Medikament zur Senkung der Blutwertfette zugelassen ist.
Als Folge davon muss der Arzt sich die Verschreibung auf sein Budget anrechnen lassen , gewährt also mir , dem Patienten, einen Gefallen.
Auf die Dauer also keine Lösung. Hat jemand ähnliche Erfahrungen?

Kalama
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  #2  
Alt 30.07.2014, 00:23
crab crab ist offline
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Registriert seit: 25.03.2006
Beiträge: 129
Standard AW: Gallenreflux nach Gastrektomie

Hallo Kalama,

auch mir wurde 2010 der Magen entfernt, und habe seither die
selben Probleme wie Du und nehme ebenfalls Colestyramin.

Alles was Dein Hausarzt Dir verordnet, muss er sich auf sein
Budget anrechnen lassen. Hat er sein Budget in einem Quartal
überschritten, kommt es zu Rückforderung durch die kassenärztliche Vereinigung. In diesem Fall kann der Hausarzt
jedoch die Verordnungen für chronisch kranke in Abzug bringen,
so dass er hier entlastet wird. Du als Gastrektomierter (Magen-
loser) bist chronisch krank.

Dein Arzt gewährt Dir keinen Gefallen, sondern er verordnet Dir
in diesem Fall das optimalste Medikament, um Schäden an der
Speiseröhre zu verhindern.

Ich bekomme zusätzlich noch Ulcugant Suspensionen, um
Reizungen der Speiseröhre zu verhindern.

Solltest Du noch Fragen haben, dann melde Dich.

LG Wolfgang
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  #3  
Alt 31.07.2014, 23:02
Kalama Kalama ist offline
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Beiträge: 5
Standard AW: Gallenreflux nach Gastrektomie

Hallo Wolfgang,

danke für deine Nachricht. Ich hatte gerade meine Antwort fertig und klickte auf Vorschau ..und good-bye Text (Neuanmeldung) .
Kurz : bist du sicher, dass der Arzt keine Nachteile hat , wenn er Medikamente verschreibt , die die Kassen wegen fehlender Zulassung nicht erstatten, weil diese ein anderes Leiden betreffen. (Ihre Cholesterinwerte sind ja ok) . Die Nichtanrechnung auf das Budget
bei chronischer Krankheit scheint mir nur für zugelassene Arzneimittel
zu gelten. (?)
Da du auch 2010 operiert wurdest , wäre es ganz interessant , sich auch direkt auszutauschen . (Wenn du magst : kalama@gmx.net)

Beste Grüße Kalama
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  #4  
Alt 06.09.2014, 23:49
Mannimanaste Mannimanaste ist offline
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Registriert seit: 05.09.2014
Beiträge: 3
Standard AW: Gallenreflux nach Gastrektomie

Hallo Kalama und Wolfgang,

da mein Schwiegervater auch vor wenigen Tagen eine Gastrektomie hatte, und ihm zusätzlich noch die Gallenblase entfernt wurde (was laut Arzt übliches Vorgehen sei), möchte ich euch beide fragen, ob ihr die Gallenrefluxbeschwerden trotz Gallenblasenentfernung habt, oder bei euch die Gallenblase nicht entfernt wurde.

Lieben Gruß,
Martin
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  #5  
Alt 07.09.2014, 09:05
Kalama Kalama ist offline
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Beiträge: 5
Standard AW: Gallenreflux nach Gastrektomie

Hallo Martin,

nein, die Gallenblase wurde mir nicht entfernt und ich glaube auch nicht , dass dies zur Routine der Gastrektomie gehört. Vermutlich ist die Ausdehnung des Krebses dafür entscheidend , aber die Gallenblase dient nur als Zwischenstation für die von der Leber produzierte Galle .
Mir schrieb ein Chirurg folgendes:

Ihr Problem ist natürlich nicht neu und bedauerlicherweise auch kein Einzelfall. Ich selber gebe Cholestyramin nur sehr ungern, da die Gallensäuren natürlich eine Physiologische Funktion haben und deren Bindung die Fettverdauung verschlechtert. Diese ist aber gerade bei gastrektomierten Patienten schon reduziert. ]Ursache des Gallenrefluxes ist eine zu kurze alimentäre Dünndarmschlinge.

Eine ursachliche Therapie wäre tatsächlich eine zweite OP mit Versetzung der Fusspunktanastomose. Dies bewirkt, dass die Galle nicht mehr die Speiseröhre erreichen kann. Eine solche OP ist kein Hexenwerk und mit Ihrer ursprünglichen OP von der Größe her gar nicht zu vergleichen. Ggf. könnten auch Zusatzprobleme die den Gallereflux verstärken (z.B.) Verwachsungen erkannt und behoben werden.
Daneben gibt es auch andere Medikamente die Gallensäuren binden können (z.b. Talidat). Diese können auf Bedarf bei Beschwerden eingenommen werden. Der Preis ist meines Wissens unter 10 Euro. Das Medikament wird aber nicht von der Kasse bezahlt. Aber ich glaube Sie kämen finanziell besser weg, als wenn Sie das Cholestyramin privat kaufen würden.

Ende Zitat
Offensichtich wird Gallenreflux dann auftreten , wenn die Dünndarmschlinge zu kurz geraten ist .Möglicherweise kein Problem für den Schwiegervater ..

beste Grüße Kalama,
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  #6  
Alt 07.09.2014, 16:53
Mannimanaste Mannimanaste ist offline
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Standard AW: Gallenreflux nach Gastrektomie

Hallo Kalama,

vielen Dank für Deine Antwort und die Infos. Uns sagte der Operateur, dass man es oft macht, die Gallenblase bei der Magenentfernung auch zu entfernen, weil es dann keine Folgeprobleme mit Gallensteinen gibt.

Wie es meinen Schwiegervater bezüglich Reflux und allgemeiner Anpassung an die neue Situation gehen wird, wissen wir jetzt, 5 Tage nach OP, natürlich noch nicht. Bislang ist alles noch im Normalbereich, sagen die Ärzte.

Viele Grüße,
Martin
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  #7  
Alt 07.09.2014, 19:00
Kalama Kalama ist offline
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Beiträge: 5
Standard AW: Gallenreflux nach Gastrektomie

Hallo Martin,

ich sehe den Zusammenhang Gastrektomie und Gallensteinen nicht und melde mich wieder ...

betse Grüße Dieter
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  #8  
Alt 22.09.2014, 00:12
Ugraul Ugraul ist offline
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Beiträge: 1
Standard AW: Gallenreflux nach Gastrektomie

Hallo Kalama,
ich habe genau dasselbe Problem.
Colestyramin hilft mir prima, aber die Kasse zahlt nicht.
Ich habe mich daher entschlossen dagegen zu klagen, da auch Alternativ-Medikamente (Prokinetika MCP oder AntacidaMagraltat und Hydrotalcit) nicht helfen. Zudem baut Colestyramin kein Aluminium in mir auf.
Melde mich wie es ausgegangen ist - wird aber dauern.
Wir sollten uns nicht alles gefallen lassen...
Beste Grüße
Uli
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  #9  
Alt 22.09.2014, 09:13
Kalama Kalama ist offline
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Beiträge: 5
Standard AW: Gallenreflux nach Gastrektomie

Hallo Uli und Martin,
mit der Klage kann es lange dauern.. ich musste auf einen Prozess beim Sozialgericht 3 1/2 Jahre ! warten.
Die von Herman Mestrom empfohlene Alternative (1 Esslöffel Reisschleimpulver mit etwas Wasser vermischt und mit dem Inhalt eines Beutels Antacidum , z.B. Maaloxan,Riopan, verrühren) habe ich noch nicht ausprobiert.
Mein Facharzt meinte, ein Schreiben an den Kassenvorstand (Kulanz) könnte evt. etwas bewirken. Überlege noch..
Grundsätzlich denke ich, dass man die Magenlosen wegen der 'wenigen ' Fälle im Regen stehen lässt.
Kurz zur Gallenoperation, folgenden Kommentar eines Chirurgen:
"tatsächlich wird die Gallenblase häufig mit der von Ihnen genannten Begründung mitreseziert. Man nimmt an, dass im Rahmen der Magenresektion auch der zur Gallenblase ziehende Ast des Vagus-Nerven weggenommen wird, was dann zu einer mangelnden Kontraktionsfähigkeit der Gallenblase führen soll. Hierfür gibt es aber keine eindeutigen Daten und dem entsprechend keine offizielle Empfehlung und ich selber mache dies nur wenn der Patient bereits Gallensteine hat."
beste Grüße Dieter
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  #10  
Alt 04.10.2014, 14:08
Benutzerbild von vom alten stamm
vom alten stamm vom alten stamm ist offline
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Registriert seit: 19.11.2005
Ort: Nienburg a/Saale
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Standard AW: Gallenreflux nach Gastrektomie

Hallo alle zusammen ! Ich kann bestätigen das die Entfernung der gallenblase ,in Zusammenhang mit der gastrektomie des Magens in weiten Teilen Deutschlands sehr verbreitet ist.Da es sich erwiesen hat , das nach der Entfernung des kompletten Magens sich über kurz oder lang im zunehmenden Maße die Bildung von Gallensteinen und dem zufolge auch die vermehrte Bildung von Magensäure Probleme bereitet. Aus diesem Grunde wird eigentlich bei dem großen Eingriff ( gastrektomie ) die Gallenblase vorzugsweise gleich mit entfernt ! Das löst zwar euer Problem nicht, aber Ihr könnt euch wahrscheinlich darauf einstellen das es vielleicht besser wäre die Gallenblase entfernen zu lassen wenn sich die Gesamte Situation nicht bessern sollte ! Natürlich erst wenn alle anderen Möglichkeiten ausgeschöpft sind , wie zB. Ernährungsumstellung und so weiter und sofort um eben die vermehrte Produktion von Magensäure einzuschränken, was aber wie Ihr ja aus eigener Erfahrung wisst kein leichtes Thema für uns magenlose ist ! Also Kopf hoch und weiter nach vorn schauen , wenn auch manchmal sehr schwer ist . Lg. Thomas
__________________
Gott gebe mir die Gelassenheit, Dinge hinzunehmen, die ich nicht ändern kann, den Mut, Dinge zu ändern, die ich ändern kann, und die Weisheit, das eine vom anderen zu unterscheiden !
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  #11  
Alt 27.01.2015, 00:44
Gypsi98 Gypsi98 ist offline
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Registriert seit: 20.01.2015
Beiträge: 5
Daumen hoch AW: Gallenreflux nach Gastrektomie

Hallo, ich bin seit 35 Jahren gastrektomiert nach Seo Longmire. Mir wurde von Anfang an, empfohlen, mein Kopfteil im Bett zu er-höhen, damit die Gallenflüssigkeit nicht hochsteigen kann. Inzwischen habe ich seit Jahren einen elektrischen Lattenrost. Wenn ich wieder mal zu spät ge-gessen habe, drehe ich das Kopfteil hoch bzw. wenn ich bereits schlafe und ich merke, daß die Säure aufsteigt, kann ich im Schlaf das Kopfteil hochdrehen. Dadurch, brauchte ich nie Tabletten einnehmen. Letztes Jahr war ich zur Untersuchung im Klinikum wegen Entfernung meiner Galle. Dort gab man mir zu verstehen, daß man einem total gastrektomierten Patienten nach Möglichkeit nicht auch noch die Galle entfernt. Ich habe also meine Galle noch, obwohl sich inzwischen ein "Lager" an Gallensteinen angesammelt hat. Jetzt stehe ich unter Kontrolle wegen der Bauchspeicheldrüse. Hierfür habe ich aber eine Top-Ärztin.
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