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Alt 08.05.2002, 12:09
Gast
 
Beiträge: n/a
Standard ich halte es nicht mehr aus

Hallo zusammen,

ich bin selbst an Brustkrebs erkrankt und wurde im Januar 2002 operiert und befinde mich mitten in einer adjuvanten Chemo. Seit März ist nun auch meine Tante(60 J.) an BK erkrankt. Für das KH in dem ich behandelt wurde, wollte sie sich nicht entscheiden ( obwohl man hier nach dem neuesten Stand in punkto Onkologie behandelt wird) der Weg von 80 km war ihr zu weit. Deshalb entschied sie sich für ein KH in ihrer Nähe. Diese haben nur sehr wenig Erfahrung in diesem Bereich und behandeln meine Tante nach ihren Methoden. Soweit zur Vorgeschichte.
Seitdem wird es jeden Tag schlimmer und oftmals zieht es mich total runter. Jeden Tag manchmal mehrmals ruft sie mich an, teils heult sie, was ich verstehen kann und ich auch immer wieder versuche sie zu trösten manchmal gelingt es mir, dann wieder nicht und ich mache mir dann anschliessend noch mehr Sorgen um sie. Ich weiß ja wie es bei mir war und will und kann sie nicht alleine lassen. Nur ich weiß nicht mehr weiter alle Vorschläge oder Tips will sie nicht annehmen, teils will sie das KH wechseln, 2 Stunden später der nächste Anruf, sie hat es sich überlegt sie bleibt dort, die würden wohl schon wissen was sie tun. Dann wieder kommt der Vorwurf, sie sei viel schlimmer dran als ich, denn ich wäre ja schon operiert und sie hätte das alles noch vor sich und ich hätte müssen drauf bestehen das sie hier bei uns ins KH gegangen wäre. Aber wie sollte ich das tun? Sie ist eine Frau von fast 60 Jahren ich kann ihr doch nur raten oder Tips geben mehr nicht. So geht das nun seit März jeden Tag egal wegen was, ob Therapie, ob Perücke, einfach wegen allem. Wenn ich ihr dann irgend etwas sage ist das auch falsch oder im ersten Moment ja das wäre wohl besser so und sie kümmert sich darum und ist wieder munterer bis einige Zeit später dann ist das alles wieder nichts und das ganze beginnt wieder von vorne. So auch heute morgen wieder, da war der Grund die Haare welche anfangen auszufallen, das wusste sie aber schon 1. habe ich auch keine mehr 2. wurde ihr das im KH gesagt und eine Perücke hat sie ja schon.
Vor der Chemo sagte sie das mit den Haaren wäre ihr egal, die wachsen ja wieder. Dann kam vorige Woche, sie vertrage die Chemo besser als ich, da ihr keine Haare ausgingen und sie keine Perücke brauche. Ich habe dann versucht ihr schonend beizubringen das bei dieser Chemo jeder die Haare verliert der eine früher, der andere später aber das wäre doch nicht so schlimm, Hauptsache man lebt. Bis nun heute morgen, die Haare fallen aus was sie nun tun solle? kurzschneiden will sie nicht, abrasieren will sie nicht und ausserdem die Perücke will sie auch nicht. Sie hätte schon beim Friseur angerufen und der wolle die Perücke auch nicht umtauschen und ausserdem wäre ich ein Eisklotz, da ich mir eben die Glatze rasiert hätte und sie sich fragt ob sowas ein normaler Mensch tun würde. Auf meinen Vorschlag, ob sie nicht einmal mit einem Psychologen reden wolle, ob er ihr nicht etwas helfen könnte, da sie einfach alles verdrängt, wurde sie giftig und meinte ich wolle sie für verrückt erklären sie hätte keinen Psychologen nötigt.
Das ganze mag vielleicht für Aussenstehende lachhaft sein aber ich kann nicht mehr. Ich sitze hier und heule wie ein Schlosshund und frage mich, ob ich wirklich so ein Egoist bin der nur an sich denkt, da ich mittlerweile bei jedem klingeln des Telefons zusammenzucke und in Versuchung bin einfach den Stecker rauszuziehen. Ich hab meine Tante sehr lieb sie ist für mich wie eine Mutter, nur wie kann ich ihr helfen?

Viele liebe Grüsse
GabyWildkatze160667@aol.com
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