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  #121  
Alt 04.12.2008, 08:36
Maria+Willi Maria+Willi ist offline
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Standard AW: Ein bisschen was über uns

Hallo Martina,

heute oder morgen bekommt mein Lebensgefährte dieses Ventil von dem ich geschrieben habe. Wir schauen, dass wir dann baldmöglichst nach Hause kommen und kümmern uns von hier um eine Zweitmeinung. Im KH kriegen wir alle paar Stunden ne andere Auskunft, also ist unser Plan nichts wie raus da. Gestern sprach die Ärztin, die meinen Freund punktiert hat, von einer minimal-invasiven OP, paar Stunden später bekamen wir von der Stationsärztin wieder was ganz anderes zu hören. Wir haben uns auch beschwert, aber das ist an ihr abgeprallt. Eine gute Adresse haben wir schon, aber von einer Verlegung wollen die natürlich nichts hören.

Danke für Deine Tipps zwecks Erkältung, nehme zur Zeit Umckalaabo, scheint ganz gut anzuschlagen.

Mein Freund hat ja auch keinen Port, aber die Ärzte wollten ihn immer dazu überreden, zwecks Chemo usw. Deshalb verstehe ich das bei Deinem Schwiegervater nicht ganz.

Euch alles Gute
Maria
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  #122  
Alt 04.12.2008, 14:36
Benutzerbild von Tine70
Tine70 Tine70 ist offline
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Standard AW: Ein bisschen was über uns

Hallo Maria,

bei meinem Stiefvater raten die Ärzte wiederum von einem Port ab, das sei nicht nötig und überholt- ich weiß ja auch bald nicht mehr, was ich glauben soll.
Habe übrigens hier Tipps bezüglich schlechter Leukos bekommen, meine Mutter will danach morgen mal fragen- aber so, wie mein Stiefvater diese Woche wieder in den Seilen hängt, befürchte ich fast, dass Chemo wieder ausfällt.


Das ist allerdings furchtbar, wenn man immer wieder etwas anderes erzählt bekommt, am Ende weiß man gar nicht mehr, was man tun soll und wessen Meinung man vertrauen soll.Ich bekomme auch mehr und mehr den Eindruck, dass in manchen Kliniken die Rechte nicht weiß, was die Linke tut und gerade wenn man ohnehin schon in Sorge wegen einer nicht gerade simplen "Grunderkrankung" ist und schon seit Monaten zwischen Hoffen und Bangen oszilliert, ist man nun mal besonders sensibel und wünscht sich einfach nur, dass es rund und glatt läuft...
"Minimal-invasiv" ist ja erst mal gut, wäre dann ja nur ein kleiner Eingriff und infolgedessen auch keine so große Narkose- Belastung usw.
Dann hoffe ich mal, dass ihr bald das KH verlassen könnt (don`t walk, run....) und eine gute Anlaufstelle habt, an der ihr euch besser aufgehoben und beraten fühlt.
Wie fit ist dein Liebster? Geht es ihm, was den Gemütszustand angeht, auch wieder etwas besser?
Dir auch noch gute Besserung, das Umpa-Lumpa-Zeugs hatte ich auch schon, hat prima geholfen!

Liebe Grüße,
Martina
__________________
An den Scheidewegen des Lebens stehen keine Wegweiser

-Charlie Chaplin-
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  #123  
Alt 05.12.2008, 20:55
Maria+Willi Maria+Willi ist offline
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Standard AW: Ein bisschen was über uns

Liebe Martina,

leider gehts immer noch nicht besser. Ich merke, dass es bei meinem Schatz täglich bergab geht, er isst kaum noch was und ist depremiert.

Hat jetzt an der Stelle an der die Drainage reingeht noch eine Entzündung bekommen, hat sich an den Blutwerten bemerkbar gemacht, sonst wäre das wahrscheinlich noch untergegangen.

Habe mich heute im Sekretariat des Oberarztes beschwert, die Sekretärin wollte ihn vorbeischicken, aber bis vorhin eben war keiner da. Nicht mal ein Arzt, der ihm intravenös Antibiotikum geben sollte, kam bis jetzt.

Das Ventil ist für Montag versprochen, dann hole ich ihn so schnell es geht nach Hause.

LG
von einer sehr traurigen Maria
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  #124  
Alt 06.12.2008, 11:59
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Tine70 Tine70 ist offline
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Standard AW: Ein bisschen was über uns

Hallo Maria,

ach Mensch, das hört sich ja so gar nicht gut an! Irgendwie bekommt man das Gefühl, dass keiner so richtig weiß, was eigentlich los ist, die Informationswege nicht funktionieren, geschweige denn, Patient und nicht minder betroffene Angehörige so richtig ernst genommen werden; man wünscht sich doch eigentlich "nur", dass einer kommt, klare Worte spricht, sagt, was los ist und was gemacht werden soll und dann der Behandlungsplan funktioniert.
Ist ja nicht so, dass lediglich einem völlig Gesunden der Blinddarm rausgenommen wurde. War denn der Oberarzt gestern nochmal da? Und gab es das Antibiotikum?
Es tut mir sehr leid, dass es deinem Liebsten immer schlechter geht,dabei mag man gar nicht zusehen und ist doch so hilflos! Bekommt er denn zusätzlich Aufbaukost oder etwas in dieser Art? Oh Mann, das ist alles so übel, diese ganze verdammte Krankheit und dann noch so einen Mist dazu,mir fehlen da echt die Worte, es ist doch einfach manchmal zu viel für Einen, oder???
Ich vermute mal, du verbringst den Tag im Krankenhaus, hat sich denn deine Erkältung ein wenig gebessert?
Eigentlich sollte so ein KH- Aufenthalt doch der Genesung und Stabilisierung dienen und in manchen Kliniken funktioniert das ja auch gut, aber irgendwie scheint dieses Prinzip nicht überall zu funktionieren.
Es ist echt zermürbend, auf den Arzt zu warten und ich drücke dir sowas von die Daumen, dass am Montag alles klar geht und dein Liebster bald das Krankenhaus verlassen kann. Wie lange soll er denn bleiben, nachdem das Ventil gesetzt ist?

Alles Gute für euch,
ich wünsche dir so sehr, dass diese Odysee bald ein Ende hat, ihr in Ruhe nach Hause gehen könnt, dein Liebster sich wieder ein wenig berappelt und auch du wieder Luft holen kannt. Tut mir echt sehr leid für euch, dass es gerade so daneben läuft!
Ich kann dir nur ganz viel Kraft wünschen und hoffe einfach, dass deinem Partner endlich geholfen werden kann!

Alles Liebe,
Martina
__________________
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-Charlie Chaplin-
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  #125  
Alt 09.12.2008, 15:41
frustmotte frustmotte ist offline
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Daumen hoch AW: Ein bisschen was über uns

hallo. ich bin heute per zufall, weil ich früher zu hause bin, noch mal ins krebsforum geschlittert. hatte auch einen beitrag zu dem thema.

trotzdem ist es schrecklich dass der kampf verloren wurde. ich kann dir gar nicht sagen wie ich mit dir fühle.

mein mann ist auch erst 47 geworden. wurde am 27.06.08 operiert, angeblich alles prima, superwerte blut etc., organe alles in ordnung, bei 4 biopsierten proben an verschiedenen stellen der pankreas alles in ordnung.

vor 3 wochen sagte uns der erst arzt es ist vorbei. ja genau so. es lohnen sich keine größeren aktionen mehr. vorigen donnerstag bekamen wir denselben schlag ins genick von einem zweiten arzt. mein mann will trotzdem kämpfen und hat träume für das nächste jahr. es tut weh wenn ich dann den verfall sehe, ihm aber mut mache und ihm sage dass ich mich auf diese träume freue.

gestern bekam er vor lauter panik und innerer angst vor dem sterben einen leichten schlaganfall dazu. er ist jetzt im klinikum essen mitte und soll dort morgen den port und die erste chemo bekommen. da er auch zucker hat lehnt er jede astronautenkost und ähnliches ab. gewichtsmäßig ist er seit dem sommer von 140 auf 86kg runter. außerdem ist er wieder total gelb geworden obwohl er einen neuen stent bekommen hat vor zwei wochen. wenn ich ihn im arm habe habe ich nur knochen im arm und die arme sind die eines kindes. dabei ist er so tapfer und mutig. wir haben drei kinder und ich stehe bald mit ihnen, einem pflegesohn und meinem 92jährigen vater alleine da.

ich bin echt manchmal am ende und ich habe echte probleme damit meinen kindern mut zu machen. sie gehen kaputt daran ihren vater so zu sehen. ich liebe meine kinder und egal was in den letzten 22 jahren passiert ist, ich liebe ihn mehr als alles andere. vor 3 wochen habe ich ihm einen stern geschenkt so dass wir später wenn wir ihn sehen wollen nur in den himmel zu schauen brauchen. ich habe keine kraft und keine lust mehr. ich kann ihn nicht anlächeln und ihn trotzdem leiden und immer wieder zerbrechen sehen. aber dann denke ich an ihn und was er von mir verlangt und ich reisse mich wieder zusammen. ist das alles so normal?

liebe grüße und sei stark und mutig für die zukunft. denke immer daran dass du noch gebraucht wirst und zwar musst zu jetzt für zwei dasein, hoffen, lachen, leben. er hätte es sicher so gewollt.
jutta
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  #126  
Alt 09.12.2008, 15:53
Maria+Willi Maria+Willi ist offline
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Standard AW: Ein bisschen was über uns

Liebe Jutta,

danke für Deine Zeilen.

Jutta, lass Deinem Mann die Träume, man weiss nie, wie sich die Krankheit entwickelt. Vielleicht habt ihr noch eine gute und längere Zeit.

Ein jeder erlebt diese Zeit anders, aber ich glaube, es ist alles normal. Du wirst es schaffen, die Kraft kommt von irgendwoher und Du wirst ihm beistehen können.

Alles Liebe
Maria
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  #127  
Alt 09.12.2008, 20:58
Benutzerbild von Tine70
Tine70 Tine70 ist offline
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Standard AW: Ein bisschen was über uns

Hallo liebe Maria,

habe nochmals die Postings der letzten Wochen hier gelesen und immer noch erscheint es mir unfassbar, wie schnell und plötzlich du deinen Liebsten gehen lassen musstest, wie sehr ihr gekämpft habt, wie viel Gefühl und Kraft darin steckt- und dann so schnell, ich kann es einfach nicht fassen!

Meinem Stiefvater geht es im Moment nicht gut, er ist beim CT zusammengebrochen, bekam heute zwei Transfusionen und er sah so schlecht aus, dass ich Stunden gebraucht habe, um mich nach dem Besuch wieder zu fassen. Und ich sehe, wie schnell es gehen kann, das habe ich irgendwie gewusst, doch umso betroffener macht es mich, weil ich eine grobe Vorstellung davon bekommen habe, was du nun durchmachst.Alle Worte der Welt können dich nicht trösten, helfen kann dir im Moment kaum einer, ich kann dir nur sagen, dass ich an dich denke und ganz viel Kraft und Trost wünsche.

Liebe Grüße,
Martina
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-Charlie Chaplin-
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  #128  
Alt 09.12.2008, 22:08
Maria+Willi Maria+Willi ist offline
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Standard AW: Ein bisschen was über uns

Ach liebe Martina,

ich mag es auch noch immer nicht glauben. Du hast recht, Trost gibt es im Moment keinen, aber ich finde es sehr schön, dass Du an mich denkst.

Auch schlimm ist es, dass mir ständig Dinge einfallen, die ich hätte besser, anders usw. machen sollen, obwohl mir meine Familie und die Eltern und Kinder von Willi sagen, besser hätte ich es nicht machen können. Manchmal denke ich, ich suche regelrecht was.

Ich hoffe, Deinem Stiefvater gehts schon ein bissl besser und es war nur eine vorübergehende Schwäche.

LG
Maria
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  #129  
Alt 10.12.2008, 09:53
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Tine70 Tine70 ist offline
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Standard AW: Ein bisschen was über uns

Liebe Maria,

bitte, bitte quäle dich nicht mit solchen Gedanken. Du hast alles Menschenmögliche getan und bist über dich hinaus gewachsen.
Du warst immer für deinen Willi da, hast ihn gestärkt, dich mit ihm auseinander gesetzt, ihn geschützt und ihn nicht alleine gelassen.
Mehr kann kein Mensch tun und das man immer zweifelt und glaubt, man hätte etwas nicht richtig gemacht, entspringt wohl der Verzweiflung, den geliebten Menschen leiden gesehen zu haben und ihn gehen zu lassen.
Irgendwie wird er immer bei dir sein und ich wünsche dir, das du mit dem tröstlichen Gefühl, wirklich alles für ihn getan zu haben, auf euer gemeinsames Leben hier auf der Erde blicken kannst. Das wünsche ich dir so sehr!

Heute ist die Messe, für die du diese wunderschönen Worte gewählt hast.
Ich hoffe, du erfährst darin ein wenig Trost und ich wünsche dir Kraft, Kraft, Kraft.

Ich denke an dich und zünde für euch ein Kerzlein mit an, das tue ich jeden Abend, um mich daran zu erinnern, das wir leben und hoffen und gedenke so auch derer, die gehen mussten,

Alles, alles Liebe für dich,
Martina
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-Charlie Chaplin-
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  #130  
Alt 10.12.2008, 12:52
Kirsten67 Kirsten67 ist offline
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Beiträge: 844
Standard AW: Ein bisschen was über uns

Liebe Maria,

ich hoffe, dass Du den Tag heute gut überstehst.

Ich bewundere Deine Stärke: Trotz Deiner traurigen Situation schaffst Du es immer noch, anderen hier im Forum Unterstützung zu geben. Besonders dabei finde ich auch, dass Du immer die richtigen und vor allem sachlichen und realistischen Worte findest. Das findet man hier nicht so häufig.

Dir persönlich wünsche ich, dass Du Deine Stärke bewahrst. Zweifle nicht an dem, was Du für Deinen Willi getan hast. Das würde er sicher nicht wollen.

Alles Liebe und Gute für dich von Kirsten.
__________________
Mein Papa: Diagnose BSDK mit Lebermetastasen Ende Mai 2008
Den schweren Kampf verloren am 05.04.2009


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  #131  
Alt 12.12.2008, 14:42
Maria+Willi Maria+Willi ist offline
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Beiträge: 249
Standard AW: Ein bisschen was über uns

Hallo Kirsten,

danke für Deine lieben Worte.

Der Gottesdienst für meinen Willi war wunderschön. Ein sehr gut bekannter Pfarrer von meiner Mutter hat ihn gehalten. Ich durfte ihn im November noch selbst kennenlernen, da er auf der Geburtstagsfeier meiner Mutter war.

Er hat das alles so persönlich gemacht, es kamen viele Leute auf mich zu und haben gesagt, sowas haben sie noch nicht erlebt. Habe mich gefreut, dass wir so einen schönen Abschied für meinen Schatz erleben durften.

Euch weiterhin alles Gute
Maria
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