CT Befund

[mel_lech]

Hallo,
ich suche Rat. Mein Vater, 55 Jahre alt hat gestern diesen CT-Befund erhalten.

CT Abdomen:
Mit erfasste basale Lungenanteile unauffällig. Die Leber ist dicht durchsetzt mit mindestens 13 typischen Lebermetastasen mit peripherer Hyperperfusion und zentraler Nekrose. Die größten Metastasen liegen im Leber Segment 2 rechts paramedian mit maximal 63 mm Durchmesser sowie im Lebersegment 7 mit maximal 43 mm Durchmesser. Gleichartige Raumforderung in der re. Nebenniere mit max. 42 mm Durchmesser sowie ebenfalls zentral nekrotische Raumforderung im Pankreas Schwanz mit max. 65 mm Durchmesser. Auch in der Milz finden sich multiple kleine Hypodenitäten bismax. 14 mm zusätzlich eine früh arteriell randlih stark hyperfundierte Läsion mit 22 mm Durchmesser. Die Milzarterie ist durchgängig abzugrenzen und wird von der Raumforderung im Pankreas Schwanz ummauert. Die Milzvene ist obteriert, entsprechend ausgeprägte venöse Umgebungskreisläufe entlag der großen Magenkurvatur. Die Nieren sind anbgesehen von eine einfachen Zyste am medialen Obepol links mit 42 mm Durchmesser unaufällig. Multiple pathologisch vergrößerte Lymphknoten im Oberbauch, der größte kranial des Pankreaskopfes mit 22x13 mm.
Ausgeprägte Divertikulose von Kohl un deszendens und Kolon Sigmoideum, ansonsten sind die Anschnitte des Gastrointestinalschlauches unauffällig. Knöcherne Elemente altersentsprechend unauffälig ohne metastasentypische Osteodestruktionen.

Beurteilung:
Zahlreiche typische Lebermetastasen, Nebennierenmetastase re., Verdacht auf Milzmetastasen, sowie Raumforderung im Pankreasschwanz. Bei dieser handelt es sich enweder um den Primarius oder ebenfalls um eine Metastase. Neben einem Pankreaskarzinom kommen aufgrund des bildmorphologischen Aspektes bis zur histologischen Sicherung differentialdiagnostisch vor allem auch eine Coon-Carcinom (aber keinerlei Anhalt auf den Shnittbilder für eine Raumforderung im Colon) und ein Bronchialkarzinom infrage.


Bei der Magen- und Darmspiegelung war mein Vater gestern. Es ist alles o.k.



Oh, man................wie gehts denn jetzt weiter???? Könnt Ihr mir Rat geben? Sieht es nach einem langen Leidensweg aus oder gibt es Rettung?? Bitte seid offen und ehrlich zu mir!!!


Vielen Dank für jede Meinung!!

Viele Grüße
mel_lech

[Daggi1]

Hallo mel-lech,
wir hier sind alle Laien und keine Ärzte, ich glaube nicht das jemand sagen kann wie der weitere Verlauf bei der Erkrankung deines Vaters ist.
Vielleicht besprichst du das mit dem behandelndem Arzt?
Es sind ja leider sehr viele Metastasen in sehr viel verschiedenen Organen da.
Diese sind ja auch schon ziemlich groß.
Bei meiner Schwester waren die Metastasen in der Leber am Anfang nur einige Millimeter groß.
Nur wie der weitere Verlauf bei deinem Vater ist wird dir so niemand vorraussagen können. Wie ist denn seine körperliche Verfassung?
Liebe Grüße
Daggi1

[mel_lech]

Hallo,

seine körperliche Verfassung ist so, dass er in den letzten Woche 15 kg abgenommen hat, starke Schmerzen im Leberbereich hat und juckende Hautausschläge auf dem Rücken.

Ich möchte doch nur Eure Meinung haben...........

Gruß Mel

[Petzi 59]

Liebe mel,
der Verlauf einer solchen Krebserkrankung ist individuell verschieden.
Und wie Daggi dir schon gesagt hat, sind wir hier nur Laien.
Bitte den behandelden Arzt um ein Gespräch und lass dir alles erklären.
Schreibe dir vorher deine Fragen auf, damit du nichts vergisst

Weitere Infos findest du z.B. in den blauen Ratgebern der Deutschen Krebshilfe,
die du dir übers I-Net bestellen kannst.

Für dich und deine Familie alles Liebe
Petzi59

[Daggi1]

Hallo Mel,
eine Voraussage wie alles verlaufen wird gibt es nicht.
Bei meiner Schwester sah es am Anfang ganz gut aus, der Tumor in der Bauchspeicheldrüse war ca. 2,5 cm groß, die Lebermetastasen vereinzelt und nur winzige Millimeter groß. Trotzdem ist sie nach ca. 5 Monaten verstorben. Andere haben größere Tumoren und mehr Metastasen und sie leben.
Also ist es bei jedem unterschiedlich. Sprich doch mal mit dem Arzt, der wird dir vielleicht was sagen können. Was ist denn geplant? Soll er Chemo bekommen? Bekommt er schon eine richtige Schmerzbehandlung? Was auch überaus wichtig ist ist die Mitarbeit des Patienten selber. Dein Vater darf die Hoffnung nicht aufgeben und ihr natürlich auch nicht. Bauchspeicheldrüsenkrebs ist wenn er spät erkannt wird nicht heilbar.
Lies dir doch mal
http://www.krebs-kompass.org/forum/s...ad.php?t=39316
durch, da sind sehr viel Informationen.

Liebe Grüße und viel Kraft für den Kampf gegen den Krebs
Daggi1

[Kampfzwerg74]

Hallo Mel,

ich kann sehr gut verstehen, daß Du nach offenen und ehrlichen Antworten suchst.
Wie soviele von uns Angehörigen möchtest Du sicher wissen, woran Du bist, worauf Du Dich einstellen sollst.
Das Unbegreifliche irgendwie versuchen in den Griff zu kriegen denn die Diagnose Krebs ist immer erst mal ein großer Schreck.

Aber wie schon andere geschrieben haben sind wir keine Ärzte. Selbst Ärzte können keine verläßlichen Prognosen abgeben, sondern nur mit Erfahrungswerten handeln.
Dafür sind die Menschen und deren Krankheitsverläufe einfach viel zu individuell.

Hier im Forum hast Du die Möglichkeit daß Dich andere Mitglieder im Forum begleiten und Dir insbesondere bei konkreten Fragen oft auch konkrete Antworten geben können.

Zu Deinem Vater ist es sicherlich nicht unerheblich herauszufinden ob der Primärtumor tatsächlich in der BSD liegt oder wie diffentialdiagnistisch angesprochen vielleicht in Lunge oder Darm.
Leider ist es so, daß die vielen und nicht gerade kleinen Metastasen und die Gewichtabnahme von schon 15 kg insgesamt keine gute Zeichen sind.

Als bei meinem Vater diese Diagnose kam, auch schon mit vielen Metastasen und Gewichtsabnahme, da war mir klar das eine Heilung wohl eher unwahrscheinlich ist, sondern eine Behandlung darauf abzielt, die Lebensqualität zu erhalten und die Lebenszeit zu verlängern.

Und das, liebe Mel, ist auch sehr viel wert !!
Überleg mal, wir alle wissen ja nicht wieviel Lebenszeit uns noch bleibt. Wir können kerngesund sein und in einen schlimmen Autounfall verwickelt werden...
im Leben kommt es immer darauf an was wir mit unserer Zeit machen.

Für die kommende Zeit wünsche ich Dir und Deiner Familie viel Kraft.
Herzliche Grüße sendet Dir Kampfzwerg

[Bianca.aachen]

Hallo Mel,

ich gebe dir einfach den Rat:

Verbringe soviel Zeit wie möglich mit deinem Vater.Du kannst die Zeit nicht mehr nachholen.

Wie schon hier im Forum beschrieben keiner kann die was genaues sagen. Spreche mit den Ärzten sie wissen es. (zwar nicht genau)

Bianca

[mel_lech]

Hallo Ihr Lieben,
viele Dank für Eure Antworten. Oh man, ich bin am Boden zerstört. Ich weis irgendwie nicht weiter.
Also ich habe am Dienstag meinen Vater ins Klinikum Mannheim gefahren, weil in Heidelberg kein Bett frei war. Bei der Aufahme wurde üblicherweise ein EKG gemacht und Standard-Blutwerte abgenommen.

Seitdem ist ein MRT gemacht worden, die Lunge wurde geröntgt, Tumormarker wurden bestimmt und heute wurde noch ein Ganzkörper-CT gemacht.
Die behandeldne Ärztin konnte am Mittwoch noch nichts sagen, gestern war Feiertag, also keine Visite und heute und am Montag ist sie auch nicht da.

Wir haben dann heute mal einen Arzt auf der Station gefragt, der allerdings die Geschichte meines Vaters nicht kennt, aber schließlich wollten wir mal ein Ergebnis!!

Zuerst meinte er sie haben bei den jetzigen Untersuchungen nichts gefunden, also im MRT keine Knochenmetastasen, auf dem Röntgenbild sieht man in der Lunge nichts.
Dann hab ich nach dem CT gefragt und er meinte ja...............da sieht man schwarze Punkte, ziemlich goße. Das sind bestimmt Metastasen und das gleiche auch in der Bauchspeicheldrüse. Mehr kann er allerdings nicht erkennen, da die schriftliche Auswertung erst am Montag fertig ist.

Ich fragte dann noch nach den Tumor-Marker. Er meint, ja der Ca 19-9 ist auf 5000 - 5 Tausend!!!!!!!!!!!! erhöht. Normbereich bis 40!!!!

Ja.............da müßte man wohl schnellstmöglich mit Chemo anfangen, eine adjuvante Chemotherapie und dann mal sehen!!

Das ganze Gespräch fand über die "Theke" statt!!! Ich bin echt fassungslos und total fertig.
Mein Vater ist auch am Boden zerstört und versteht nicht warum keine normale Visite ist und man mal erfährt was los ist.

Leber-Biopsie soll noch stattfinden und Sono - Abdomen!!

Was und wie weiter??????? Ca 19-9 mit 5000??? Ist das nicht brutal hoch?????

Oh man............bitte um Antworten
Melanie

[Kampfzwerg74]

Hallo Melanie, ja das ist echt schlimm wenn die einen solange hinhalten.
ich kann das selber auch gar nicht richtig nachvollziehen,w arum es nun unbedingt der Arzt sein muss der erst am Montag wieder da ist... es müssen doch ALLE Ärzte auf einer Station über die Patienten informiert sein...

Ich kann also sehr gut verstehen daß du nun am rotieren bist und Dir die Zeit bis Montag nachmittag unendlich vorkommen muss.

Der CA 19-9-Wert ist - so habe ich es auch von den Ärzten gehört - bis 40 normal.
Als es meinem Vater noch gut ging, hatte er aber bereits 40.000 (!!!)
Von anderen habe ich gehört daß der wert kaum angestiegen war und sie schon ganz elend dran waren.

Ich bin kein Arzt und kann daher nichts über die Aussagekraft dieser Werte sagen.
Hier im Forum habe ich nur immer wieder gelesen, daß man diese Tumor-Marker im Verhältnis dazu sehen soll wie es dem Kranken geht.

Ich kann Dir auch nicht wirklich was dazu sagen ob es tragisch ist, daß die Chemo nicht jetzt schon vor dem Wochenende beginnt.

meine ganz persönliche Meinung ist - aber hallo, wie gesagt nur meine Meinung - daß es vielleicht nicht das Verkehrteste ist, wenn Ihr jetzt erst einmal ein paar Tage Zeit habt, den Schock mit der Diagnose zu verarbeiten und Euch in Gedanken und Gesprächen auf die Chemo vorbereiten könnt.

Ich wünsche Euch alles Gute, laß wieder von Dir hören.
Gruß, Kampfzwerg

[mel_lech]

Hallo Kampfzwerg,

danke für Deine schnelle Antwort.

Am Dienstag ist die behandeldne Ärztin erst wieder da!

Also müssen wir uns bis Dienstag gedulden. Morgen früh darf ich ihn abholen und ich versuche ihm einen schönen Tag zu bereiten. Auch am Sonntag darf er nach Hause.

Liebe Grüße
Melanie

[Elisabethh.1900]

Die Ärzte sprechen die Therapie für die einzelnen Patienten im Team ab, es wird nie nur einer, vorallem aus einer Fachrichtung, darüber entscheiden, was und wann es durchgeführt wird. Vor allem müssen, ehe eine invasive Therapie eingeleitet wird, alle Voruntersuchungen abgeschlossen sein, um da auch keine Fehlentscheidung zu treffen.

elisabethh.1900

[aengus]

hallo Mel,

auch wenn das jetzt gar kein Trost für dich sein wird: ich war viele viele Jahre bei einem Internisten in der Krebs-Nachsorge. Immer waren meine Blutwerte im grünen Bereich. Und mein Tumormarker war auch immer in Ordnung.

Im Oktober wurde mein Rezidiv festgestellt. Ich bin seitdem in Behandlung eines namhaften Onkologen. Und so ziemlich das erste, was ich von ihm zu hören bekam war, dass es für meine Tumorart überhaupt keinen Marker gibt. Soviel von meiner Seite zu so exakt und zuverlässig daher kommenden Begriffen und Werten. Mit ärztlichen Aussagen ist es ein bisschen wie mit Statistiken. Das muss ich aufgrund meiner Erfahrungen leider mit Bitterkeit und Ironie so sagen.

Man darf sich durch sie nicht in Sicherheit wiegen, aber auch von ihnen nicht in Panik versetzen lassen.

Im übrigen schließe ich mich dem an, was andere vor mir auch schon zu dir gesagt haben.

Alle guten Wünsche für euch
Peter

[mel_lech]

Hallo Ihr Lieben,

ich habe schon einige male im Forum gelesen, dass Juckreiz aufgetreten ist.
Mein Papa hat den auch ziemlich stark.

Wisst Ihr woher der kommt und was man dagegen tun kann?

Liebe Grüße
Melanie

[Elisabethh.1900]

Hallo, gegen den Juckreiz bei diesen Patienten gibt es entsprechende Medikamente, ich komme zur Zeit nur nicht auf den Namen, vielleicht weiß ihn jemand andres!

Viele Grüße!
Elisabethh.1900

[Brigitte2]

Hallo Melanie,
es tut mir sehr leid, das Ihr mit dieser Diagnose konfrontiert worden seid. Eine Prognose kann niemand geben, auch die Ärzte nicht.
Ich kann nur raten, dass Ihr alles regelt. Das ist kein Aufgeben, sondern eine Vorsichtsmaßnahme. Und dann geniesst jeden Tag und jede Stunde miteinander. Sprecht über alles, was Euch bewegt.
Ich hatte diese Möglichkeit nicht, als mein Vater an Lungenkrebs erkrankt war. Damals hatte der Arzt meinem Vater die Diagnose nicht mitgeteilt. Es blieb so vieles unklar.
Heute handeln die Ärzte anders und auch wenn viele sagen, das sei brutal. Aber man weiss woran man ist.
Überlegt gut, ob Ihr die Chemo machen wollt. Hört auf das, was Dein Vater möchte. Holt Euch noch eine 2. Meinung ein.
Ich wünsche Euch alles Gute und viel Kraft.
LG
Brigitte