Gebärmutterhalskrebs im fortgeschrittenen Stadium

[Mariella19]

Liebe Babsi62

ich bin 19 Jahre und auch meine Mutter bekam vor einem Jahr die Diagnose Gebärmutterhalskrebs im fortgeschrittenem Stadium. Bei meiner Mutter war zwar auch nichts anderes befallen, also die Blase oder so aber ihr wurde alles rausgenommen in einer 15 stündigen OP. Mir wurde das so erklkärt, dass sie alles rausnehmen damit nichts mehr befallen werden kann. Es ist einfach alles sehr verwirrent...

Ich wünsche deiner Schwester viel Kraft und euch euer ganzen Familie

[babsi62]

Verwirrend und ratlos
Die Befunde und auch der Therapieplan von Leipzig sind hier bei uns in der Klinik. Nun will der Chefarzt hier nicht die vorgegebene Chemo durchführen, sondern eine Radiochemo. Er möchte eine Substanz aus der Chemo nehmen,irgendwas mit ,,T"
die Chemo schwächer und dazu die Radio, die soll ein halbes Jahr dauern. Wir sind jetzt ratlos, weil die Tumorkonferenz in Leipzig anders entschieden hat.
Vielleicht kann uns jemand helfen.

[nikita1]

Hallo Babsi,
ich denke, dass eine Radiotherapie, zusammen mit einer Chemo deiner Schwester bessere Chancen einräumt, denn nur Chemo ist strickt palliativ, wenn noch eine Radio dazukommt, wird der Haupttumor und eventuelle Metastasen im Becken verschwinden.
Ich hatte auch einen ziemlich grossen Tumor, inoperabel und er wurde bestrahlt... seitdem bin ich tumorfrei.
Meiner Meinung nach solltet ihr der Bestrahlung zustimmen, immer noch ein Strohhalm und besser als nur palliative Chemo.
Wegen der Knochenmetastasen (?) gibt es Bisphosphonate oder so ähnlich, man kann viel dazu im Brustkrebsforum nachlesen.

[babsi62]

Danke nikita für deine schnelle Antwort, wir müssen ja auch den Ärztan vertrauen, die Zeit vergeht und nun muss auch endlich mal was passieren. Der Tumor es gibt zwei (10/10 und 4/4 cm) sind g3, er wächst sehr schnell.Heut nimmmt man ihr Blut ab macht EKG und legt evtl. einen Port und morgen wenn die Zusammensetzung klar ist, soll es losgehen. Das letzte Wort spricht ja noch der Onkologe.
Sie bleibt auch stationär, denn meine Schwester ist körperlich schon sehr geschwächt.
l.g. und alles Gute auch dir

[Canaris]

Das T ist wahrscheinlich Topotecan ein Zitostatikum welches gerne mit Cisplatin verabreicht wird, vor allem wenn Metatsasen behandelt werden müssen.

Ein bestrahlung mit Cisplatin UND topotecan würde wahrscheinlich kein Körper verkraften weshalb die Ärzte es raus nehmen wollen. Ich glaube es sind eigentlich gute nachrichten! Bestrahlung und Chemo bedeutet dass die Ärzte doch noch hoffen dass eine Heilung möglich ist. Das sage ich abe sehr vorsichtig, denn Figo 4 ist schon sehr weit.....

[Elisabethh.1900]

Liebe Babsi, habe gerade Deine Beiträge von gestern und heute gelesen. Ist die Behandlung in Leipzig abgeschlossen oder bleibt der Kontakt erhalten?

Der Arzt in Görlitz hat sicher seine Gründe, warum er lieber eine Radiochemotherpie durchführen möchte, statt einer Chemo.Wenn sie dies so einigermaßen verträgt, warum nicht?

Liebe Grüße!

Elisabethh.

[babsi62]

ja in Leipzig ist alles abgeschlossen, wir können uns aber jederzeit an Schwester Katja wenden. Die Befunde sind alle hier.So können wir unsere Schwester auch jaden Tag besuchen.
Gestern haben wir mit dem Onkologen gesprochen.Für Ihn kommen zwei Möglichkeiten in Frage. Nur Bestrahlung und die Kombination aus Radio und Chemo. Begonnen wird mit Chemo, wir haben uns für die Kombination entschieden. Wenn sie alles verträgt wäre das auch die bessere Wahl. Aber er meinte, es kann auch nach hinten losgehen und zu einer Kloakenbildung durch die Bestrahlung kommen. Wie ist das zu verstehen, kann mir jemand das genauer erklären? Ohne Behandlung würde sie warscheinlich bald verbluten, oder die Organe versagen, da ist dies ihre einzige Chance, sagt er. Er hätte auch schon solche Behandlungen in diesem Stadium mit Erfolg durchgeführt.
L.G.

[nikita1]

Liebe Babsi,
es ist wirklich eine Verzweiflungstat, aber immer noch besser, als nichts tun....
Kloakenbildung ist eine Harnweg-Mastdarm-Scheidenfistel (gemeinsamer Ausgang von Urethra, Vagina und Rektum).
Folge sind unkontrollierter Stuhl- und Urinabgang.

[babsi62]

Danke Nikita, klingt schon schlimm. So habe ich es bei dem Onkologen auch verstanden. Ist das eine lebensbedrohliche Situation oder kann man da noch was machen ?Meine Schwester hat sehr schlechte Blutwerte, HB unter 5 und die anderen Werte weiß ich nicht. Sie hat jedenfalls gleich am Montag zwei Bluttransfussionen bekommen.Malsehen ob sie heute den Port legen konnten, denn ihr bleibt nicht mehr viel Zeit, so traurig wie das klingt.
l.g.

[nikita1]

Liebe Babsi, ich denke, dass eine Kloakenbildung nicht lebensbedrohlich ist, es kann wohl operiert weden (also künstliche Ausgänge)
Hoffentlich beginnt die Therapie schnell, ein HB-Wert von 5 klingt bedrohlich, vor allem, weil man mit diesem Wert schlecht eine Chemo machen kann.
Besser (kurativ) soll übrigens eine gleichzeitige Bestrahlung/Chemo sein.......
Im Fall deiner Schwester wahrscheinlich nur eine palliative Bestrahlung, ich nehme an, sie wird die Chemo nicht verkraften.
Hoffentlich habe ich nicht recht....

[Elisabethh.1900]

Liebe Babsi, durch die Fisteln besteht die Gefahr, dass Darmkeime über die Harnwege in die Nieren wandern und dort Infektionen verursachen, welche zusätzliche Komplikationen bedeuten.
Man kann diese operieren, so wie Nikita geschrieben hat, nur bei schlechtem Allgemeinzustand ist jeder Eingriff mit hohem Risiko verbunden.
Deine Schwester wird im Verlauf der Behandlung sicherlich weitere Blutkonserven benötigen,wenn sie laufend Blut verliert. Da ist insgesamt eine schwierige Situation entstanden.

Deiner Schwester wünsche ich viel Kraft für die geplanten Behandlungen!

Liebe Grüße!

Elisabethh.

[babsi62]

Danke für eure AntwortenGerade habe ich mit meiner Schwester telefoniert, bin selber krank und kann sie nicht besuchen. Sie hat heute ihre erste Bestrahlung bekommen, morgen gibts die nächste und an jedem Tag in der neuen Woche auch. Mit der Chemo konnte nicht begonnen werden, da ihre Blutwerte sehr schlecht sind und sie wieder Blutungen hat.So geht es ihr ganz gut, sie geht viel raus wenn es möglich ist. Hoffentlich hat sie noch viel kraft für alles. Trotzdem sind wir froh das endlich mit einer Behandlung begonnen wurde.l.G.

[lindt]

@Liebe Babsi,

ich möchte mich nur ganz vorsichtig zu diesem Thema " Blutungen"äußern.
Ich hatte vor längerer Zeit, hier in einem Thread ,schon einmal etwas dazu geschrieben.

Ich stand vor dem selben Problem wie Deine Scwester.
Die Tumorblutungen wollten einfach kein Ende nehmen.
Alles mögliche wurde versucht,Tamponagen,3 mal Blutkonserven....,(ich hatte ja unheimlich viel Blut ,immer wieder aufs neue danach verloren.....)
Alles war zunächsteinmal erfolglos.

Die Chemotherapie konnte auf Grund dessen nicht beginnen .
Nur die Bestrahlungen nahmen ihren Lauf.

Erst eine Embolisation, der schon längst durchlässig gewordenen Blutgefäße, brachte den erwünschten Erfolg.
(Ich weiß bis heute noch nicht warum so lange damit überhaupt gewartet wurde.)
Unter uns gesagt es ist eine schmerzhafte Angelegenheit,sie sitzt heut noch wie ein Trauma in meinem Kopf,aber es hat mir höchstwahrscheinlich,mein Leben gerettet.
4 Tage danach ,ich vergesse diesen Augenblick nie,hörten die Blutungen endgültig und Gott sei Dank auf.
Nun wurde auch die Chemo paralell zu den Bestrahlungen durchgeführt.
Weißt Du, vielleicht könnte dieser Hinweis ,Deiner Schwester behilflich sein.

Ein riesen Toi,toi,toi.

Alles Gute!

Herzlichst Biana

[babsi62]

Liebe Biana,danke für deinen Hinweis.So wie es heute aussah,haben ihre Blutungen nachgelassen.Heute war ihre 2. Bestrahlung,von 15. Bis jetzt geht es ihr noch relativ gut, nur das sie kleine neue Schmerzen dazubekommen hat.(Nierengegend,Scheide)Wie und was werden die Bestrahlungen ausrichten? Bekommt sie noch mehr Probleme? Schmerzen, Brennen, die bis in den Oberschenkel(rechts) gehen hat sie schon lange, außerdem hat sie dort auch Taubheitsgefühle, die sie lange niemanden gesagt hat. Wir haben ihr nahe gelegt, dass es die Ärzte wissen müssen.
Mit der Chemo wird erst begonnen nachdem das Blut besser ist. Der Arzt meinte auch, dass bei der Chemo ihr die Haare ausfallen.Viele schreiben hier, dass es nicht der Fall war. Meine Schwester bekommt bestimmt eine andere Chemo oder stärker?
L.G und alles Gute

[lindt]

@Liebe Babsi,

ja ich denke, dass die Blutungen durch die anfänglichen Bestrahlungen schwächer geworden sind.
Das kann und ist sicherlich,ich möchte es ganz stark hoffen, ein gutes Anzeichen .
Durch die verabreichten Blutkonserven ,hat sich wahrscheinlich ihr Blutbild verbessert.
Die Bestrahlungen werden das übrige tun.
Babsi ,diese Nierenschmerzen sollten um Himmelswillen nicht ignoriert werden!!
Ich hatte z.B. einen Nierenstau.Am linken Harnleiter wurde mir deshalb ein Stent gesetzt.
Das sie von den Bestrahlungen herrühren,kann ich mehr sehr schlecht vorstellen,da sie erst 2 Bestrahlungen hinter sich hat.
Auch diese Taubheitsgefühle in den Gliedmaßen traten bei mir z.B. erst während der Chemotherapie auf.
Was wohl als Nebenwirkung zählte.
Schmerzen in der Scheide kann auf eine Blasenentzündung hindeuten.
Das wiederrum kann mit den Nieren zusammenhängen.
Es bedarf unbedingt einer ärztliche Abklärung!

Das Bestrahlungsfeld umfasst das gesamte kleine Becken.
Probleme /Symptome während der Bestrahlung können z.B. wie bei einer Darmgrippe auftreten,also Durchfälle und verstärkter Stuhldrang,gelegentlich können auch Bauchschmerzen auftreten.
Ja, da ein Teil der Blase im Bestrahlungsfeld liegt, hatte ich beim Wasserlassen vorübergehend einen brennenden Schmerz.
Einen Blasenentzündung folgte bei Abschluß aller Behandlungen.
Da ich im Beckenbereich sehr starke Schmerzen hatte ,bedingt auch durch die Embolisation,spürte ich bei jeder Bewegung sehr große Schmerzen .
Das ersteinmal soweit zu den Problemen hinsichtlich der Bestrahlungen.
Es können allerdings bei 15 Bestrahlungen bedeutend weniger Nebenwirkungen sein.
Zur Chemo kann ich nur so viel sagen,mit dem verabreichten Cisplatin ist kein Haarausfall zu befürchten.
Es kann aber sein ,dass Deine Schwester ein anderes Zytostaika verabreicht bekommt.
Es wird ja auch nach bestimmten Kreterien zusammengesetzt.(Gewicht,Tumorgröße...).
Ist bei jedem Menschen unterschiedlich ,selbst wenn die Krebsart ,die gleiche ist.

Nun liebe Basi,bleibt vorerst nur abzuwarten,was alles auf Deine Schwester zukommen wird.
Abwarten und hoffen,glauben ,dass alles eine postive Wendung nimmt,
dass die gesamten Behandlungen auch den gewünschten Erfolg bringen.

In diesem Sinne,
alles Gute,
herzlichst Biana