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  #1  
Alt 27.06.2012, 23:30
Miss Sunshine Miss Sunshine ist offline
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Registriert seit: 27.06.2012
Beiträge: 3
Standard Dickdarm-Karzinom mit Lungenmetastase

Hallo, liebe Forengemeinde. Ich bin ganz neu hier und hoffe, ich bin auch hier richtig.

Ich bin zurzeit ziemlich verzweifelt. Meine Mutter (60) kam letzte Woche mit schweren Koliken ins KHS. Nach einigen Spiegelungen, u.a. Darmspiegelung, sah man entartetes Gewebe im oberen Teil des Dickdarms. Erst hieß es ein Polyp. Man wusste noch nicht, ob gut- oder bösartig, aber er war so dick, dass er den ganzen Darm ausfüllte und es beinahe zu einem Darmverschluss gekommen wäre. Nach der Gewebebiopsie hieß es, dass es ein bösartiger Tumor sei.

Die Tumormarker im Blut ergaben keine Auffälligkeiten, so dass wir zuerst noch guter Dinge waren, dass es mit der OP getan wäre. Das CT allerdings zeigte befallene Lymphknoten im Bauchraum und einem "Punkt in der Lunge, der nicht gut aussieht und beobachtet werden muss" (Arzt).

Für heute war dann die OP angesetzt, bei der das oberste Stück Dickdarm und der Blinddarm (evtl. noch ein Stück Dünndarm? Weiß ich nicht genau) und die befallenen Lymphknoten im Bauch entfernt wurden. Die OP verlief zumindest gut, nun hoffen, dass die Nacht gut überstanden wird.

Jetzt bin ich ein bisschen ratlos. Die Ärzte haben sich bisher kein Stück weit zu irgendwas geäußert, nur dass an die 14 Tage KHS-Aufenthalt direkt eine Chemo folgen soll. Da meine Mutter schon einen Herzinfarkt und eine Bypass-OP hinter sich hat (2010), wird das bestimmt nicht gerade einfach.

Nun meine Frage: Wenn sich der "Punkt in der Lunge" als Metastase herausstellt, was es wohl ist (zumindest meinte mein Vater, heute wäre das erste Mal von den Ärzten das Wort gefallen, als man darüber sprach) und auch die Lymphknoten befallen waren (auch wenn sie entfernt wurden) - wie sieht es mit den Heilungschancen aus?

Ich weiß, ihr könnt hier keine Ferndiagnose stellen, aber ich hätte so gerne eine realistische Einschätzung, ob es wirklich eine Heilung geben kann oder ob die Chemo nur als verlängernde Maßnahme dient? Wie gesagt, bisher hat uns niemand etwas zu dem Thema gesagt, wir sind alle etwas ratlos.

Wie anstrengend wird eine Chemo für eine Bypass-Patientin?

Was wäre das Wichtigste, was jetzt zu tun ist?

Nochmals gesagt, ich weiß, dass wir das mit dem Arzt besprechen müssen, aber ich erhoffe mir hier trotzdem einige Meinungen. Ich weiß, dass es Ausnahmen gibt... schwer kranke Patienten, die spontan wieder gesund wurden und gesunde, die ganz plötzlich verstarben. Ich hätte nur gerne einen durchschnittlichen Anhaltspunkt, was man bei einer derartigen Ausgangssituation tun kann. Ich danke vielmals!
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  #2  
Alt 28.06.2012, 21:45
Christin12 Christin12 ist offline
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Registriert seit: 15.06.2012
Beiträge: 141
Standard AW: Dickdarm-Karzinom mit Lungenmetastase

Liebe Miss Sunshine,

ich möchte nur "Hallo" sagen, da Dir noch niemand geantwortet hat.
Leider habe ich keine Antworten auf Deine Fragen. Ich bin auch neu.
Bei mir geht es um meinen Papa. Er hat die OP auch hinter sich. Das Wichtigste für uns momentan ist: für ihn da zu sein. Wenn er sich dann erholt hat, folgt auch eine Chemo und dann werden wir das Gleiche tun: für ihn da sein.
Mehr kann ich Dir leider nicht schreiben. Ich habe auch zum ersten Mal mit diesem Thema zu tun.

Alles Gute für Euch
Christin
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  #3  
Alt 29.06.2012, 06:08
Benutzerbild von Jutta
Jutta Jutta ist offline
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Registriert seit: 11.02.2003
Ort: Im Süden
Beiträge: 3.321
Standard AW: Dickdarm-Karzinom mit Lungenmetastase

Hallo Miss Sunshine,

mit diesen Informationen kann dir niemand irgendwelche Aussagen geben.

Warte die Zeit ab, bis alle histologischen Daten vorliegen (Stadium mit all den Buchstaben und Zahlen). Danach kann man schon eher eine Tendenz aufzeigen, welche aber niemals auch wirklich eintreten muß.

Einen 'Punkt' bei bildgeberischen Aufnahmen wird meistens zuerst einmal beobachtet, um zu sehen, ob der sich verändert. Denn nicht jeder Punkt erweist sich als Metastase.

Eine Chemo ist nicht unbedingt nur eine verlängernde Maßnahme, bei vielen Colonkarzinome hat sie maßgeblich zu der Heilung beigetragen.

Bei Bypasspatienten wird bei der Behandlung auf wichtige Dinge geachtet, was aber kein großes Hindernis bedeuten muß.
__________________
Jutta
_________________________________________




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  #4  
Alt 29.06.2012, 08:13
erikaman erikaman ist offline
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Registriert seit: 02.06.2012
Ort: berlin
Beiträge: 17
Standard AW: Dickdarm-Karzinom mit Lungenmetastase

Hallo,
bei meiner Mama wars ähnlich, sie hat wochenlang keine feste Nahrung mehr zu sich nehmen können, hat alles unverdaut wieder ausgebrochen, dann kam Teerstuhl dazu, also Blut irgendwo.
Ich sie ins Krankenhaus geschafft, Magenspiegelung hat lediglich ergeben, dass sie Magen-bzz. Zwölffingerdarmgeschwüre hatte.
Sie ist dann für """4"""!!! Wochen nach Hause geschickt worden, sollte sich weiterhin flüssig ernähren, hat inzwischen 15 Kilo abgenommen. 2 Wochen, nachdem sie zu Hause war, kam ein Anruf, sie hätte einen bösartigen Tumor.
Es stellte sich dann ganz schnell heraus, dass man sie nicht mehr operieren kann. Es wurde dann gott sei Dank ein Magenbypass gelegt, so dass sie wieder essen kann.
Gesund wird sie nicht mehr. chemo ist jetzt auch nur noch palliativ
Petra
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  #5  
Alt 03.06.2014, 12:15
Miss Sunshine Miss Sunshine ist offline
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Registriert seit: 27.06.2012
Beiträge: 3
Standard AW: Dickdarm-Karzinom mit Lungenmetastase

Hallo, liebe Forengemeinde,

ich melde mich noch einmal zu Wort. Danke für eure Beiträge. Habe sie damals auch gelesen aber vergessen, mein Dankeschön dazulassen. Entschuldigt bitte.

Mittlerweile sieht die ganze Sache ganz anders aus, leider nicht besser.

Nach der Op des Dickdarmtumors wurde bekannt, dass meine Mutter keine Metastasen in den Lymphknoten, jedoch zwei in der Lunge hatte. Was mich etwas irritiert, dass es Metastasen gewesen sein sollen, da in den Lymphknoten keine waren und ich dachte, die Metas breiten sich unweigerlich darüber aus. Jedenfalls wurde meiner Mutter ein Teil der Lunge entfernt. Danach gab es eine vorbeugende Tabletten-Chemo.

Zwischenzeitlich hatte sie in den zwei Jahren noch eine Lungenembolie.

Vor kurzem wurde wieder ein Nachsorge-CT gemacht, bei dem man wieder zwei Punkte in der Lunge fand. Es hieß, es könnte auch Narbengewebe der Embolie gewesen sein, aber eben auch vielleicht wieder Metastasen. Also erneutes CT in 8 Wochen, was letzte Woche gewesen ist.

Der Arzt stellte im Vergleich mit den alten CT-Aufnahmen fest, dass der eine Punkt gleich gewesen, der andere jedoch um 1 mm in den 8 Wochen gewachsen ist. Für mich hörte sich das erstmal nicht viel an, aber meine Mutter meinte, das wäre viel. Ist das wirklich so?

Jedenfalls gibt es nun wieder eine OP - die eine Meta sitzt wohl mittig in der Lunge und kann mit diesem Verödungsverfahren minimalinvasiv entfernt werden. Die andere sitzt direkt am Zwerchfell, so dass wieder an der Lunge operiert werden muss. Sie hat diese Woche das Vorstellungsgespräch in der Klinik.

Im Zuge dessen habe ich mich das erste Mal so richtig lange mit dem Thema auseinander gesetzt. Ich habe es leider immer wieder verdrängt, da ich es nicht an mich ranlassen wollte. Es bricht mir so sehr das Herz, dass ich Mühe habe, überhaupt diesen Beitrag zu schreiben.

Noch einmal muss ich die Frage stellen, wie schlecht es ist, dass nach zwei Jahren schon wieder Metastasen gefunden wurden und ist es richtig, dass man mit Metastasen nie wieder vollständig geheilt werden kann? Alle Beiträge, die ich dazu finde, sprechen nur noch von begrenzter Lebenserwartung und lebensverlängernden Maßnahmen.

Ich muss einfach ehrliche Antworten finden... ich habe das Thema viel zu lange verdrängt. Ich liebe meine Mutter über alles und es schmerzt mir zu sehen, wie sie leidet, vor allem mental, da sie immer, wie ich eigentlich auch, ein richtiges Sonnenscheinchen war,. das in ihrem Leben so viele Schicksalsschläge schon hinnehmen musste und immer so tapfer war, aber so langsam bröckelt es.

Physisch leidet sie unter Atemnot, ansonsten erstmal keine größeren Einschränkungen.

Geändert von Miss Sunshine (03.06.2014 um 12:17 Uhr)
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  #6  
Alt 03.06.2014, 17:58
Safra Safra ist offline
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Registriert seit: 21.12.2012
Ort: Sachsen-Anhalt
Beiträge: 533
Standard AW: Dickdarm-Karzinom mit Lungenmetastase

Hallo Miss Sunshine,
na, das will ich mal nicht hoffen, dass man mit Metastasen nicht trotzdem geheilt werden kann! Ich gehöre auch zu diesen Kandidaten - kein Lymphknotenbefall, aber Lebermetastase. Natürlich sinkt mit jeder Metastase und jedem Rezidiv die Wahrscheinlichkeit einer Heilung, aber ausgeschlossen ist es nicht. Und immerhin hat Deine Mutter schon mal wieder 2 Jahre in hoffentlich guter Qualität gelebt. Sie ist natürlich durch ihre anderen Erkrankungen (Herzinfarkt, Lungenembolie) auch belastet, das sind zusätzliche Op- Risiken. Aber so lange noch operiert werden kann - und so klingt es ja - , geht es erst einmal wieder weiter. Unendlich kann man dieses Spiel natürlich nicht treiben. Aber genauer wird Dir das auch keiner sagen können. Niemand weiss, wann und wo und ob überhaupt es wieder zuschlägt. Also macht das beste aus jedem Tag!
By the way: Mein Schwager - starker Raucher und Zu-Viel-Trinker - hat inzwischen den dritten Krebs , alles Primärtumore, überstanden! Er ist ein ziemliches Leichtgewicht, isst wenig, bewegt sich wenig, und alles, was gesund ist - Obst,Gemüse - ist igitt. Auch das gibt es.
Liebe Grüße!
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  #7  
Alt 03.06.2014, 21:15
Miss Sunshine Miss Sunshine ist offline
Neuer Benutzer
 
Registriert seit: 27.06.2012
Beiträge: 3
Standard AW: Dickdarm-Karzinom mit Lungenmetastase

Danke schonmal für die Antwort!

Ich bin leider noch sehr unerfahren in diesem Thema und muss mich nun damit auseinandersetzen. Es ist schön zu hören, dass es mit Metastasen immer weitergehen KANN (nicht zwangsweise muss, ich weiß). Mal schauen, wie die nächste OP überstanden wird.
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  #8  
Alt 22.06.2014, 23:16
rosarotmeliert rosarotmeliert ist offline
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Registriert seit: 18.05.2009
Ort: Niedersachsen
Beiträge: 60
Standard AW: Dickdarm-Karzinom mit Lungenmetastase

Hallo Miss Sunshine,
ich bin 2009 an Dickdarmkrebs erkrankt, Lymphknoten befallen. Stadium 3. Große OP mit Teilentfernung vom Dickdarm, Entfernung von Lymphknoten, Entfernung Gallenblase und Blinddarm, künstlicher Darmausgang. Danach 36 Chemoeinheiten Folfox4. Nach 9 Monaten wurde dann der künstliche Darmausgang zurückverlegt. Starker Durchfall..., wurde aber besser. Dann eine Metastase in der Lunge. OP, Entfernung der Metastase mit Scalpell und Laser, keine Chemo. 6 Monate später diverse Metastasen in der Lunge. Entfernung des kompletten Lungenmittellappens, keine Chemo. Seit nun 2,5 Jahren Krebsfrei. Wenn du spezielle Fragen hast kannst du mich auch per PN kontaktieren. Lieben Gruß, Katja
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