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  #1846  
Alt 10.07.2010, 12:31
Mariesol Mariesol ist offline
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Standard AW: Betroffen?! Angehörig?! Herzlich Willkommen!

Liebe Gabi-Diana,

jaaa, ich verstehe was Du meinst! Es gibt Trauernde, die sich fast zerissen haben, mit denen ich fast körperlich mitgelitten habe, die im nächsten Moment...schwupps den Schalter umgelgt haben. Ohne dies bewerten zu wollen...es hat mich befremdet. Aber wie gesagt...jeder findet seinen Weg...jeder hat seine Sichtweise.

Ich schick Euch mal heute keinen Drücker...bin ein wenig schwitzelig...Mariesol
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  #1847  
Alt 10.07.2010, 16:59
Mapa Mapa ist offline
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Standard AW: Betroffen?! Angehörig?! Herzlich Willkommen!

Hallo Ihr Lieben,
ich finde Eure Ansichtsweisen sehr interessant und vielseitig. So unterschiedlich der Mensch, so unterschiedlich auch sein Denken und Handeln und eben auch der Umgang mit Trauer. Wobei, was bedeutet eigentlich das Wort Trauer? Wie definiert man es? Es gibt ja dieses berühmte "Trauerjahr". Halte ich persönlich für völlig bescheuert. Ein Jahr wird getrauert und dann ist wieder gut oder wie? Nach der Ansicht mancher Menschen sollte das so sein. Merke ich selber. Oft genug hört man: jetzt ist ja mal wieder gut, das Leben geht weiter, usw. Blablabla...... Ich habe meinen Vater verloren, wenige Jahre später meine Mama und wieder wenige Jahre später meinen Mann. Obwohl meine Eltern ein hohes Alter erzielt hatten, war der Verlust für mich unermesslich. Mein Mann war relativ jung, auch dieser Verlust unermesslich. Natürlich ging das Leben nach jedem Verlust weiter. Aber es nicht das gleiche Leben, für mich ist es mehr ein "Überleben". Nach Mariesols Meinung (liebe Mariesol, bitte nicht falsch verstehen, kein persönlicher Angriff, nur meine Meinung) bin ich auch krank, da depressiv. Ich weigere mich allerdings, diese Aussage zu akzeptieren. Wenn es so wäre, dann könnte mir ja tatsächlich ein Psychotherapeut oder Trauerbegleiter helfen. Für mich unnötig, da die Hilfe, die ich bräuchte, mir niemand geben kann. Es muss mir keiner erzählen, wie schön ein Sonnenaufgang ist, wie wunderbar Blumen blühen, usw. Das weiß ich selbst. Die einzige tatsächliche Hilfe würde für mich darin bestehen, die Menschen wieder zu haben, die ich verloren habe. Das kann aber weder eine Trauerbegleitung, noch sonst jemand. Natürlich könnte man mit einer Packung Antidepressiva oder Transqualizer jede Woche entweder fröhlich durch die Gegend hüpfen oder vollgedröhnt dahinschleichen. Will ich das? Nein, will ich nicht. Wäre ja nur "Problemübertünchung". Möchte dazu gleich anmerken, dass bei einer tatsächlichen krankhaften Depression diese Mittel sicherlich angebracht sind. Achtsam dosiert und eingesetzt, evtl. auch in Anfangsphasen der Trauer. Für mich persönlich würde das jedoch nur noch ein zusätzliches "Suchtproblem" werden. Denn sofort in dem Moment, indem die Wirkung nachlässt, wären meine Gedanken die gleichen, die Sehnsucht wäre wieder da. Nach draußen wirke ich übrigens auch relativ "normal". Immer ein lustiger Spruch auf den Lippen. Man ändert durch die Trauer ja nicht seinen Charakter. Womit wir wieder bei dem Wort Trauer sind. Wenn es Trauer ist, dass man sich Zeit seines Lebens nicht mit dem Verlust von Menschen abfinden kann, dann werde ich bis an den Rest trauern. Ich sehe auch heute noch die schönen, blühenden Blumen, den Sonnenaufgang, ein Kinderlachen, usw. Aber mit anderen Augen. Nie mehr so, wie es ursprünglich einmal war. Denn immer ist dieser Schmerz dabei, dass die verlorenen Menschen es nicht mehr sehen können, zusammen mit mir. Der lustige Film ist immer noch lustig, aber ich kann nicht mehr gemeinsam mit meinen Lieben darüber lachen. Die WM spannend, aber ich kann nicht mehr mit meinen Lieben über die "deutschen Pfeifen" lästern. Die neuen High Heels, die man sich eigentlich gar nicht leisten hätte können, aber doch gekauft hat. Niemand mehr da, der einem sagt: hättest Du das 100. Paar tatsächlich gebraucht (darum stehen sie einfach nur nutzlos im Schrank). Ein neues Rezept ausprobiert, niemand mehr da, dem es schmeckt oder nicht. Weihnachten: niemand mehr da, über dessen Augen man sich freut, wen der-/diejenige das Geschenk auspackt, welches man sich mit so viel Eifer ausgedacht hatte und sich schon wochenlang darauf gefreut hat, wenn es ausgepackt wird. Usw. Ich will nicht ungerecht sein, ich habe noch zwei erwachsene Töchter und die sind noch da. Aber da ist ja schon wieder der nächste Punkt: niemand mehr da, mit dem man über die Freuden und Probleme dieser Töchter sprechen kann.
Mama, Papa, Ehemann, ich vermisse Euch unendlich und sitze hier weinend vorm PC. Aber krankhaft depressiv bin ich nicht! Einfach nur unendlich traurig, Euch nicht mehr zu haben, und das werde ich bis zu meinem Lebensende sein.
In diesem Sinne. Euch allen ein schönes Wochenende und liebe Grüße
Mapa
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  #1848  
Alt 12.07.2010, 12:37
Mariesol Mariesol ist offline
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Standard AW: Betroffen?! Angehörig?! Herzlich Willkommen!

Liebe Mapa,

das hast Du wirklich schön dargelegt!
Das stimmt, Trauer ist nicht gleich eine Depression....das wäre schlimm. Die am wenigsten verstandene Depression ist die Kindbettdepri. Da sagen die Leute...was will die denn...hat doch ein süßes gesundes Kind!!

Ich trauere auch noch immer um meine Lieben und gestehe mir dafür so viel Zeit zu wie ich brauche. Meine Oma lebt seit 20 Jahren nicht mehr und ich vermisse sie noch immer.Ein starres Zeitfenster ist lächerlich, ein Trauerjahr ist wohl nur als Schutz...als Stütze gedacht. Antidepressiva gegen Trauer....nein das geht nicht.
Es gibt ganz unterschiedliche Formen von Depressionen. Stoffwechselbedingte, bekommt man ohne eine Medikament leider nicht in den Griff. Temopräre Depressionen, denen ein schlimmes Ereignis voraus gegangen ist, kann man selbst lösen oder sich entscheiden helfen zu lassen, so dass all die aufgewühlten Gefühle gut aufgefangen und bearbeitet werden können.
Grundsätzlich gilt: nur wenn ich selbst bereit bin mein Muster zu verändern, egal wie...wird sich etwas verändern! Betonung liegt auf ICH.
Meine Lieben ich wünsche Euch eine gute heiße Woche, möglichst wenig Trauer...Mariesol
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  #1849  
Alt 13.07.2010, 17:27
Mapa Mapa ist offline
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Standard AW: Betroffen?! Angehörig?! Herzlich Willkommen!

Liebe Gabi-Diana,
vielen Dank für Deine lieben Zeilen.
Zitat:
Nur leider ist es schwer für Dich, denn ich kann mir schon vorstellen, dass Du auch manchmal Sorgen über Deine Töchter teilen (mitteilen) möchtest.
Nicht nur die Sorgen (sind gottseidank selten welche), auch die Freuden möchte man vor allem teilen. Mit den Töchtern selber kann ich nicht viel über meinen Mann oder Mama und Papa sprechen, da sie selber so damit umgehen, dass sie möglichst nicht oder sehr selten darüber sprechen, weil es sie zu sehr belastet und traurig macht. Das artet dann immer aus zu einer traurigen "Heulorgie".
[QUOTE][Das Leben wird anders, mehr oder weniger auch mal depressiv, wobei ich sicher an die 30 Sorten Antidepressiva probierte. Es hilft nichts, der Schmerz bleibt und die Nebenwirkungen der Tabletten dann noch dazu - nee.
/QUOTE]
Genau das meinte ich, man hat noch ein zusätzliches Problem, denn sobald man die Dinger weglässt, sind die Gedanken wieder da.
Selbstverständlich sind Medikamente angebracht, bei den von Dir, liebe Mariesol, erwähnten Formen der Depression. Dort mag es auch sehr hilfreich sein. Auch Deiner Aussage bezüglich des Ändern des Musters des eigenen Verhaltens stimme ich zu. Allerdings gerade eben im Fall des Trauerns wird das positive Erfolgserlebnis dadurch nicht erreicht. Denn dieses wäre ja folglich, dass die Menschen wieder da sind. Das geht aber nicht. Also wird sich dieser Tatbestand alleine durch meine Änderung des Muster auch nicht ändern. Er bleibt bestehen. Natürlich probiert man viele Verhaltensweisen aus, um sich die Zeit evtl. "leichter" und "einfacher" zu machen, bzw. eine adäquate Art zu finden, mit der Trauer umzugehen. Das gestaltet sich leider oft schwieriger als gedacht. Und auch hier kommt wieder der "berühmte" Faktor der Individualität des Menschen dazu. Ich freue mich wirklich für jeden, der eine für sich annehmbare Art findet. Ganz egal ob es durch seinen Glauben, eine neue Partnerschaft, usw. bewerkstelligt wird. Aber was für den einen ganz normal, ist für den anderen wieder undenkbar. So unterschiedlich der Mensch, so unterschiedlich sein Denken, aber das gehört eben dazu.
Liebe Mariesol, was ich Dir wirklich übelnehme (Achtung! liebevoll ironisch gemeint!) ist der Wunsch: eine gute, heiße Woche Diese Hitze ist für mich absolut höllisch und unerwünscht Aber auch hier: der eine mag es, der andere nicht
Auch Euch allen eine schöne Woche und ganz liebe Grüße,
Mapa
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  #1850  
Alt 13.07.2010, 19:05
Mariesol Mariesol ist offline
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Liebe Mapa,

ich lese Dich sehr gerne und ich fühle, dass Du eine Frau bist die mit beiden Beinen am Boden steht.
Das gleiche gilt auch für Annika und Gabi- Diana durfte ich schon persönlich kennenlernen und kann nur sagen...eine überaus sympathische, sehr gutaussehende und ganz warmherzige, schlaue Frau! Klingt jetzt bissle schleimermäßig...ist aber so und muss auch mal gesagt sein!
Auf jeden Fall stehen wir alle da, haben geliebte Menschen verloren und fühlen die Trauer, die ein so tiefes und intensives Gefühl ist. Wir alle haben unsere eigene Art mit Gefühlen umzugehen...ob es Liebe, Freude, Trauer oder Ärger ist.
Du sagst ...Du möchtest Dich nichht auf das Wechseln des Musters einlassen, weil die geliebten Menschen nicht mehr zurückkommen.( Kurzzitat...sicher korrekturwürdig bitte drüber weg sehen)
Das Drama ist, dass wir alle wissen, dass wir alle endlich sind...und trotzdem tut es so weh!
Ich kann mich erinnern, dass ich als Kind immer fürchterliche Angst hatte, dass meine Eltern sterben könnten. Dann haben sich meine Eltern scheiden lassen. Das empfand ich als ganz fürchterlich. Damals in den 70gern haben sich die Leute noch nicht so oft scheiden lassen und in unserem Dorf in meiner Klasse war ich die einzigste. Mein Vater ist danach für viele Jahre ins Ausland gegangen...schon damals musste ich mit dem großen Schmerz und dem Verlust umgehen.Dann in der jüngeren Vergangenheit, hatten wir gute , enge, liebevollste Jahre miteinander.Ich empfinde es als sehr gemein, dass ich ihn jetzt schon wieder verlieren musste.Ich habe ihn ein Leben lang so sehr geliebt. Er war die Stütze meiner schwachen Tage , der Mensch der immer da war...einer der mich nie im Stich gelassen hat.
Aber....ich habe all diese wunderbaren guten Tage in meinem Herzen, jede Stunde jede Minute ist konserviert. Ich stehe da und denke an seine Worte, er sagte: Ich hatte ein so gutes Leben. Habe wunderbare Länder bereist und tolle Menschen kennengelernt, ich habe gutes getan...nicht nur aber doch vieles, habe tolle Kinder, eine Tochter die in der schweren Zeit an meiner Seite ist, mein Haus in dem ich bleiben darf..wenn ich jetzt gehe, blicke ich auf ein erfülltes und glückliches Leben!
Das,ist unglaublich tröstlich..ein Papa der seine Zeit gut genutzt hat...der glücklich und voll Würde gegangen ist.
Ich möchte dass dies meine Kinder auch mal sagen...sie hat ihre Zeit genutzt...Carpe Diem...ich habe gute Tage...wunderbare Begegnungen und das Vertrauen, dass dies hier nur ein Intermezzo ist.

Ich streichle meine wunderbaren Kater, spreche mit stolz geschwellter Brust von meinen wunderbaren Kindern und sage meinem Mann jeden Tag wie sehr ich ihn liebe. Ich schaue am Abend hoch zu den Sternen...manchmal sind Tränen in meinen Augen...ich vermisse ihn...diesen wunderbaren Vater...aber ich blicke in warmer Dankbarkeit auf unsere guten Tage zurück und fühle warmes Glück in meinem Herzen.Dann wird die Trauer erträglicher und bekommt eine andere Form...ich habe das Muster gewechselt!

Es ist wunderbar, dass wir uns hier gefunden haben...ihr Frauen....es grüßt Euch herzlich...die auch unter dieser Hitze sehr leidenden Mariesol der gerade die Schokolade im Laden vom Tisch schmilzt.
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  #1851  
Alt 14.07.2010, 12:01
Mapa Mapa ist offline
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Liebe Mariesol,
ich kenne Gabi-Diana zwar nicht persönlich, aber eben von hier doch ganz gut und kann deswegen Deiner Aussage über sie voll zustimmen. Ich schätze übrigens besonders an ihr, dass sie ihre Meinung auch dann schreibt, wenn sie eben nicht dem Allgemein-Klischee entspricht. Leider gibt es Menschen, die nicht damit umgehen können, dass Menschen verschiedene Meinungen haben. So kann ich mich erinnern, dass sie schon öfters angegangen wurde, nur weil sie ihre Sicht der Dinge geschrieben hat. Wohlgemerkt hat sie ihre Meinung in einem sehr höflichen, auf keinen Fall beleidigenden Ton verfasst. Was sie als Rückposting erhielt, war oft sehr beleidigend und unter der Gürtellinie. Was manchmal dazu führte, dass sie ihren Eintrag sogar wieder gelöscht hat, was ich persönlich schade finde. Ich denke, wir sind erwachsene Menschen und gerade die unterschiedliche Sichtweise ist doch eine Bereicherung. Solange man einen einigermaßen höflichen Ton bewahrt, kann man sich doch austauschen, auch wenn die Meinungen total verschieden sind. Sollte man zumindest denken, klappt aber leider nicht. Schade finde ich das.
Zurück zum eigentlichen Thema. Ich zitiere Dein Zitat
Zitat:
Du sagst ...Du möchtest Dich nichht auf das Wechseln des Musters einlassen
Nein, so habe ich es nicht gemeint. Es ist nicht so, dass ich mich nicht auf einen Wechsel einlassen möchte. Es geht nur eben einfach nicht. Es kommt ja immer darauf an. Wenn jemand ein langes, erfülltes Leben hatte, kann man sich natürlich eher, auch wenn trotzdem sehr schmerzhaft, mehr auf die Erinnerung und schönen Momente konzentrieren und wehmütig zurückblicken. Aber viele Menschen, und das kann man hier ja öfters verfolgen, hatten doch noch kein langes, erfülltes Leben. Sie waren/sind noch jung, oder im mittleren Alter und waren/sind gerade dabei, erfüllte Jahre zu erleben. Sie werden sozusagen mitten aus dem Leben gerissen. Aus dem eigenen und aus dem ihrer Angehörigen, die dann damit umgehen müssen. Da fällt es dann schon sehr schwer, zu denken, dass sie ein erfülltes Leben hatten.
Zitat:
Ich hatte ein so gutes Leben. Habe wunderbare Länder bereist und tolle Menschen kennengelernt, ich habe gutes getan...nicht nur aber doch vieles, habe tolle Kinder, eine Tochter die in der schweren Zeit an meiner Seite ist, mein Haus in dem ich bleiben darf..wenn ich jetzt gehe, blicke ich auf ein erfülltes und glückliches Leben!
Das ist ein Punkt, der auch zu bedenken ist. Meine Eltern konnten das auch sagen und obwohl der Verlust unendlich schmerzlich ist, kann man da noch evtl. das "Muster" anwenden, indem man sich auf die "Dankbarkeit" für die schöne Zeit konzentriert und, wenn auch wehmütig, versucht, sich damit zu arrangieren, dass das Leben endlich ist. Aber, ich nehme jetzt z. B. mal Annika, da es ja ihr Faden hier ist: sie schrieb z. B. auch, dass sie den Tod ihrer Oma, wenn auch sehr schmerzhaft, noch einigermaßen akzeptieren könne, da ja auch die Oma selber sich dessen bewusst war und wusste, dass "die Zeit gekommen" ist und sie das akzeptiert hatte. Annikas Mama jedoch war noch viel zu jung. Wahrscheinlich das ganze Leben gearbeitet, dort mitten herausgerissen. Sie hätte sich bestimmt gefreut, wenn sie denn endlich ihre Rente und ihren Lebensabend genießen könnte, die Enkelkinder groß werden sehen und ihre Tochter dabei unterstützen, usw.
Zitat:
und sage meinem Mann jeden Tag wie sehr ich ihn liebe.
Das finde ich sehr schön und beneide Dich deswegen sehr. Das würde ich auch gerne noch tun. Aber diese Worte kann ich leider auch nur noch gen Himmel sprechen. Auch mein Mann wurde aus dem Leben gerissen, bevor wir sozuagen "ein erfülltes" leben konnten. Deswegen meinte ich, man kann manchmal das Muster nicht ändern. So sehr ich mich auch bemühe, an die gelebte schöne Zeit zu denken, es überwiegt der Gedanke an die Zeit, die wir eben nicht mehr haben werden und damit verbunden die Sehnsucht und der Schmerz.
Es grüßt Dich herzlich
Mapa
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  #1852  
Alt 16.07.2010, 01:21
amberka amberka ist offline
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Hallo zusammen


Wie geht es JoJo Gabi? Hat jemand von ihr gehört?
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  #1853  
Alt 16.07.2010, 12:20
Mapa Mapa ist offline
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Liebe Gabi-Diana,
Zitat:
dann kriege ich ein schleches Gewissen
das musst Du absolut nicht. Es war von mir mehr symbolisch gemeint. Natürlich würde ich nicht jeden Tag wortwörtlich sagen: Ich liebe Dich. Das muss man auch nicht. Liebe zeigt man doch auf so viele Art und Weise. Ich nehme mal als Beispiel Deine Rettung von Detlef vor dem Umwetter. Deine Sorge um ihn, die Gedanken, die Du sicher schon bei der Fahrt im Auto zum Hafen hattest. Die Erleichterung, ihn gerade noch vor dem Unwetter erreicht zu haben: auch das heißt: Ich liebe Dich. Wenn man gekocht hat, es ist besonders lecker, aber vielleicht hätte es etwas mehr sein dürfen. Zu sagen: iss Du ruhig den Rest, ich habe gar keinen Hunger mehr, bin pappsatt (obwohl man doch auch noch ganz gerne..): auch das heißt: Ich liebe Dich. Die kleinen Streitereien, die zu einer stundenlangen Diskussion ausarten, an der sich dann am Schluss beide entschuldigen und die Schuld auf sich nehmen. Auch das heißt: Ich liebe Dich. So gibt es noch viele Beispiele denke ich. Das gilt natürlich auch für andere Konstellationen, wie Eltern - Kind. Darf ich Dich wieder als Beispiel nehmen? Die vielen letzten Jahre, die Du an der Seite Deiner Mutter verbracht hast, den Weg, den Du mit ihr gegangen bist, die Art und Weise, wie Du Dich um sie gekümmert hast. Glaub mir, Deine Mutter wusste sehr genau, dass ihre Tochter ihr damit zu verstehen gibt: Ich liebe Dich! Und, auch wenn es vielleicht nicht nachvollziehbar klingt, aber die kleinen Nörgeleien Deiner Mama, das evtl. vermittelte Gefühl, dass man alles macht und es doch nicht Recht gemacht hat, die kleinen Sticheleien eben. Auch damit meinte Deine Mama: Ich liebe Dich!
Ein schönes Wochenende und liebe Grüße, auch an die anderen Leser und Schreiber hier,
Mapa
PS: Liebe Amberka: Leider hat sich Jojo-Gabi bisher nicht mehr gemeldet und auch niemand scheint etwas zu wissen.
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  #1854  
Alt 16.07.2010, 14:08
Mariesol Mariesol ist offline
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Hallo Ihr Lieben,

genau....so sage ich auch oft ich liebe Dich...manches mal spreche ich es aus...sage wie wichtig er für mich ist, auch mein Sohn und meine Tochter.

Ich mache mir auch seit einiger zeit Gedanken um Jojo Gabi....

Allen ein Wochenende mit wunderbaren Begegnungen.

Mariesol
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  #1855  
Alt 16.07.2010, 16:28
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annika33 annika33 ist offline
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Hallo an alle,

Zitat:
Zitat von Mapa Beitrag anzeigen
Wenn man gekocht hat, es ist besonders lecker, aber vielleicht hätte es etwas mehr sein dürfen. Zu sagen: iss Du ruhig den Rest, ich habe gar keinen Hunger mehr, bin pappsatt (obwohl man doch auch noch ganz gerne..): auch das heißt: Ich liebe Dich.
Da sag ich dann lieber:"Oh, mein herzallerliebster Schnuckiputzibär. Ich LIEEEEBEEE Dich!", und zieh mir schnell den letzten Rest rein !!! <<Schöööörz>>

Ne, im Ernst, ich pflichte Dir bei. Ich sage meinem Mann auch nur selten, dass ich ihn liebe. Man merkt und weiß das, und natürlich gibt es auch die Situationen, in denen man das formuliert. Aber im Prinzip wächst aus dem täglichen Miteinander irgendwann ein solcher Zusammenhalt, dass es auch unausgesprochen positiv im Raum schwebt.

Was das Liebhaben der Mamas angeht, also in der letzten Zeit, da war es meiner Mama ein sehr großes Bedürfnis mir mitzuteilen, wie sehr ich ihr wichtig war und wie lieb sie mich hatte. Jetzt darüber nachzudenken, stimmt mich sehr traurig, weil sie ja wusste, dass sie irgendwann loslassen muss und ich umgekehrt auch. Einfach nur grausam, dass diese Krankheit einen dazu zwingt. Ich erinnere mich immer an den Namen von Lissis Thread, denn was ja wirklich bleibt, also im Herzen für immer bewahrt, ist ja eben die Liebe.

Bei meiner Mama u. mir, genau wie bei Oma, waren wir dieser Liebe stets gegenseitig sicher. Das gute Gefühl, diese Geborgenheit und Sicherheit die sich automatisch ergibt, die sind zwar weg, aber die Liebe im Herzen ist nach wie vor unangetastet.

Liebe Amberka,

so leid es mir tut, aber konkret weiß ich auch nichts von Jojo-Gabi.

Entgegen der Absprache zwischen Jasmin (Sputnik), Gabi und mir, hat uns die Tochter von Gabi bislang nicht benachrichtigt. Dies wäre Gabis Wunsch gewesen, dass wir im Falle einer akuten gesundheitlichen Verschlechterung oder gar ihres Todes, per Email informiert werden. Bislang habe ich wiegesagt nichts erhalten, befürchte aber das Schlimmste.

Sollte ich etwas erfahren, so werde ich es unverzüglich hier im Faden bekanntgeben. Auch das war mit Gabi so besprochen.

Wünsche Euch allen ein schönes Wochenende!

Liebe Grüße

Annika
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  #1856  
Alt 27.07.2010, 13:34
Mariesol Mariesol ist offline
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Hallo Annika,

hoffe bei Euch ist soweit alles im grünen Bereich.
Ich lasse mal ein paar ganz liebe Grüße da.

Mariesol
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  #1857  
Alt 27.07.2010, 14:00
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annika33 annika33 ist offline
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Hallo Mariesol,

lieb, dass Du nachfragst.

Ja, soweit ist alles im grünen Bereich bei uns. Der übliche Wahnsinn eben . Meinem Mann geht es gesundheitlich gerad nicht ganz so gut, und ich hoffe, dass der Termin beim Facharzt Klärung bringen wird, aber ansonsten geht es.

Und, wie ist es bei Dir derweil?

Liebe Grüße

Annika
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  #1858  
Alt 02.08.2010, 15:59
Mariesol Mariesol ist offline
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Hoffe bei Deinem Mann lässt sich alles klären und es ist etwas, was heilt!
Ich bin in dieser Hinsicht ganz klar geworden. Ein Beinbruch ist unschön..und muss man nicht haben aber, er heilt..
Liebe Annika lass es Dir gut gehen.

Alles liebe von Mariesol
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  #1859  
Alt 10.08.2010, 00:23
LaPtite LaPtite ist offline
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Hallo zusammen,
ich habe vor etwa einer Woche dieses Forum gefunden, worüber ich sehr erleichtert bin. Ich habe schon länger nach einer Möglichkeit gesucht mich auszutauschen.

Nun zu meinem Anliegen: Vor 2 Monaten habe ich einen ganz tollen Jungen kennen gelernt, der leider seit Anfang des Jahres an Leukämie erkrankt ist. Wir haben uns ineinander verliebt und ich möchte mit ihm zusammen sein und die Krankheit überstehen. Ich weiß, dass er zuerst cml hatte, welche unerkannt/ unbehandelt blieb und dann akut wurde. Er bekam in der letzten Zeit alle 2 Wochen ambulant ne Chemo und muss ab heute ins Krankenhaus für ne Radikal Chemo und Dialyse. Es ist unklar, wie sein Zustand sein wird und ob er diese Woche wieder nach Hause kann. Ich weiß leider nichts genaues über seine Blutwerte, aber ich habe wirklich Angst um ihn und das Wissen, dass er jetzt Schmerzen hat und alleine ist, macht mich so traurig.
Besuch möchte er nicht, weil er wegen der Schmerzmittel die meiste Zeit nicht klar sein wird und ich hoffe, dass ich vielleicht hier ein paar Kontakte knüpfen kann, die in einer ähnlichen Situation sind. In meinem Freundeskreis gibt es niemand, der von Krebserkrankungen betroffen ist, daher fühle ich mich in der Hinsicht etwas allein.

Ich finde dieses Forum wirklich klasse und ich bin beeindruckt von der Stärke jedes Einzelnen hier, der als Betroffener oder Angehöriger jeden Tag aufs Neue kämpfen muss.

Liebe Grüße
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