Krebs-Kompass-Forum seit 1997  


Zurück   Krebs-Kompass-Forum seit 1997 > Spezielle Nutzergruppen > Forum für Angehörige

Antwort
 
Themen-Optionen Ansicht
  #1  
Alt 24.04.2013, 23:31
Amaara Amaara ist offline
Neuer Benutzer
 
Registriert seit: 24.04.2013
Beiträge: 2
Standard Wieviel kann ein Mensch ertragen?

Hallo,

meine Mama (76) erkrankte im letzten Jahr an Brustkrebs. Seit ihrer Kindheit leidet sie unter Bronchial-Asthma und wäre fast schon einige Male erstickt. Vor 10 Jahren bekam sie von heute auf morgen plötzlich einen schweren epileptischen Anfall, hervorgerufen durch ein Abszess im Gehirn. Sie musste 2x operiert werden und konnte, weil das Sprachzentrum in Mitleidenschaft gezogen war, wochenlang nicht sprechen. Aber sie hat gekämpft und war dann irgendwann wieder ganz die alte. Leider wurde dann vor ein paar Jahren bei ihr Osteoporose festgestellt. Ihr Rücken verkrümmte immer mehr und das Resultat waren andauernde Rückenschmerzen, die sie nur mit vielen Schmerztabletten aushalten konnte. Und nun im letzten Jahr also der Krebs. Sie wurde operiert. Eine Brust wurde entfernt und etliche Lymphknoten. Zum Glück gab es keine Metastasen. Meine Mutter bekam eine Hormontherapie und Bestrahlungen. Die Bestrahlungen hat sie gut vertragen, aber die Hormontherapie hat sie sehr geschwächt. Dann im Herbst vergangenen Jahres plötzlich Atemnot und ein Schatten auf der Lunge. Tage voller Angst, aber zum Glück nichts Ernstes. Im Januar hatte sie dann von jetzt auf gleich Schmerzen im Lendenwirbelbereich. Eine Untersuchung ergab einen Bruch, der auch wieder operiert werden musste. Auch noch nach der Op hatte sie große Schmerzen, aber wieder war sie ungeheuer tapfer und versuchte wieder auf die Beine zu kommen. Gerade als sie dabei war sich wieder ein bisschen zu erholen hatte sie plötzlich schlimmere Schmerzen als zuvor. Eine erneute Untersuchung ergab, dass sie sich 4 neue Brüche im Brust- und Lendenwirbelbereich zugezogen hatte. Und der Auslöser waren Metastasen! Meine Mutter war völlig am Ende, hatte sie doch noch die Schmerzen nach der ersten OP in guter Erinnerung. Sie wurde also wieder operiert und war, da sie im Krankenhaus gut mit Schmerzmittel versorgt wurde, eigentlich ganz gut drauf. Auch die Tatsache, sich weiter mit der Behandlung der Metas auseinander setzen zu müssen, hatte sie akzeptiert. Als ich sie an diesem Tag im Krankenhaus verließ und sie mir noch nachwinkte, dachte ich noch, alles wird gut. Und dann kam, was alles wie ein Kartenhaus einstürzen ließ...
Sie hatte nachts einen schweren epileptischen Anfall und muss wohl Minuten lang gekrampft haben. Und das war nur der Anfang...auch danach hat sie wohl noch mehrere Anfälle gehabt. Auf jeden Fall liegt sie seit 4 Wochen im Bett, ist mal mehr mal weniger ansprechbar und kann kein Wort mehr sprechen. Sie murmelt nur unverständlich vor sich hin aber man kann nichts verstehen. Sie ist sehr schwach, kann also auch keine Gesten machen, wenn sie irgend etwas ausdrücken will. Sie kann nicht sagen, wenn sie Schmerzen hat...einfach nichts. Vor einer Woche wurde sie auf die Intensivstation verlegt, weil sie nicht mehr alleine atmen konnte und auch noch der Verdacht auf eine Lungenentzündung bestand. Als ich sie heute besucht habe, hat sie die Hände gefaltet und geweint. Ich glaube, dass sie gebetet hat, dass Gott sie sterben lassen möge...

Ich würde für meine Mama durch´s Feuer gehen, wenn es ihr helfen würde, aber so zur Untätigkeit verdammt zu sein, macht mich manchmal fast verrückt

Wie haltet ihr das aus, Eure Lieben so leiden zu sehen ?

Lg Amaara
Mit Zitat antworten
  #2  
Alt 25.04.2013, 01:01
mazda121lx mazda121lx ist offline
Registrierter Benutzer
 
Registriert seit: 29.12.2012
Ort: Berlin
Beiträge: 19
Standard AW: Wieviel kann ein Mensch ertragen?

Ich habe meine mutter auf fasst die gleiche weise verloren. Krebs, metas, Brüche 10jahre lang. Zum Schluss im Hospiz bei ihr geschlafen.

Bleibe an ihrer seiten. Ich habe gemerkt als sie einschlafen wollte für immer. Wenn es geht schlaf mit bei ihr. Das wird ihr gut gefallen. Nehme gute musik mit, die sie mag. So merkt sie im unter bewusst sein da ist eined ...sei stark für sie und schenkt einen Schöne letzte zeit.

Mehr kann man nicht. Die letzten zwei tage im hospiz.mit meiner mutti waren schön sprich sehr emotional und prägend
Mit Zitat antworten
Antwort

Lesezeichen


Aktive Benutzer in diesem Thema: 1 (Registrierte Benutzer: 0, Gäste: 1)
 

Forumregeln
Es ist Ihnen nicht erlaubt, neue Themen zu verfassen.
Es ist Ihnen nicht erlaubt, auf Beiträge zu antworten.
Es ist Ihnen nicht erlaubt, Anhänge hochzuladen.
Es ist Ihnen nicht erlaubt, Ihre Beiträge zu bearbeiten.

BB-Code ist an.
Smileys sind an.
[IMG] Code ist an.
HTML-Code ist aus.

Gehe zu


Alle Zeitangaben in WEZ +2. Es ist jetzt 04:33 Uhr.


Für die Inhalte der einzelnen Beiträge ist der jeweilige Autor verantwortlich. Mit allgemeinen Fragen, Ergänzungen oder Kommentaren wenden Sie sich bitte an Marcus Oehlrich. Diese Informationen wurden sorgfältig ausgewählt und werden regelmäßig überarbeitet. Dennoch kann die Richtigkeit der Inhalte keine Gewähr übernommen werden. Insbesondere für Links (Verweise) auf andere Informationsangebote kann keine Haftung übernommen werden. Mit der Nutzung erkennen Sie unsere Nutzungsbedingungen an.
Powered by vBulletin® Version 3.8.7 (Deutsch)
Copyright ©2000 - 2024, vBulletin Solutions, Inc.
Gehostet bei der 1&1 Internet AG
Copyright © 1997-2024 Volker Karl Oehlrich-Gesellschaft e.V.
Impressum: Volker Karl Oehlrich-Gesellschaft e.V. · Eisenacher Str. 8 · 64560 Riedstadt / Vertretungsberechtigter Vorstand: Marcus Oehlrich / Datenschutzerklärung
Spendenkonto: Volker Karl Oehlrich-Gesellschaft e.V. · Volksbank Darmstadt Mainz eG · IBAN DE74 5519 0000 0172 5250 16 · BIC: MVBMDE55