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  #1  
Alt 09.01.2011, 18:18
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Jessa Jessa ist offline
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Standard 3 Konisationen, 2mal Carzinoma in Situ

Hallo an Alle,
Ich lese hier schon seit circa 3Jahren mit und möchte mich kurz vorstellen:

Bin 39Jahre alt (fast 40, übermorgen) und habe 2 Kinder. Vor Jahren mußte ich nach mehrfachem PapIIId eine Konisation durchführen lassen mit dem Ergebnis CIS - Plattenepithelkarzinom, nicht alles im Gesunden entfernt
zwei Monate später die Rekonisation, bei der gar nichts mehr gefunden wurde; vermutlich saßen die "Reste" beim ersten Konus direkt an der Schnittstelle.

Dann hatte ich 2Jahre gute Pap-Werte, bis Ende 2009 - Anruf meiner FÄ, der Abstrich war ein PapIVa. Habe mich dann für eine 3.Konisation entschieden, mit dem Ergebnis, wieder CIS, aber diesmal Adenokarzinom. Und wieder nicht im Gesunden entfernt...

Die Ärzte rieten zur Gebärmutterentfernung, allerdings sollte der Muttermund nach der 3.Koni erst in Ruhe verheilen. Außerdem könne ich ruhig noch den ersten Pap danach abwarten. Ich hatte dann prompt wieder gute Pap-Werte bis zum November letzten Jahres - da war es PapIII.

Nun steht in 2Wochen die Gebärmutterentfernung an. Meine Frage an euch.

Hatte hier schonmal jemand den Fall wie ich, daß es erst ein Plattenepithel-Karzinom war und danach ein Adenokarzinom? Finde das ziemlich ungewöhnlich...

Liebe Grüße Jessa

Hallo, noch eine Ergänzung:
Ich habe ziemliche Angst vor der GM-Entfernung, auch wenn ich weiß, dass etliche von euch hier schon viel Schlimmeres durchmachen mußten. Habe deshalb auch lange gezögert, mich zu diesem Schritt zu entscheiden, auch weil bei mir noch unterschwellig weiterer Kinderwunsch bestand...

Außerdem schwirrt mir immer der Gedanke im Kopf herum, dass ja auch in der Scheide selbst der Virus zuschlagen könnte - was habe ich dann von der GM-Entfernung? Weiß jemand von euch, wie hoch das Risiko ist, nach CIS des GM-Halses ein CIS in der Scheide zu bekommen?

Danke schonmal im Voraus, LG Jessa

Geändert von gitti2002 (11.01.2011 um 17:45 Uhr) Grund: zusammengeführt
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  #2  
Alt 10.01.2011, 15:07
Zumsel78 Zumsel78 ist offline
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Standard AW: 3 Konisationen, 2mal Carzinoma in Situ

Hallo Jessa,

willkommen hier, wenn auch aus wenig schönem Anlass.

Ich hatte zwei Konisationen im Sommer 09 wegen eines CIS am Muttermund. Auch bei mir war er Vorläufer ein mehrmaliger IIID und Hochrisiko-HPV 16 & 18. Zum großen Glück wurde bei der zweiten Koni keine verändertes Zellgewebe mehr gefunden. Meine Abstriche sind seither blitzsaubere Ier und der Virus konnte auch nicht mehr nachgewiesen werden.

Wurde denn bei deinen 3 Konisationen auch der Gebärmutterhals mit ausgeschabt? Wenn ja, gab es da vielleicht irgendwann in diesen Jahren irgendwelche Auffälligkeiten? Dies wird in der Regel gemacht, um auch die tiefer sitzenden Zellen von dort bewertet zu können. Ist diese sogenannte Zervixkürettage ohne Befund, dann kann man eigentlich sicher sein, dass sich die veränderten Zellen – wie so häufig – „nur“ am Muttermund befunden haben.

Wichtig ist weiterhin, dass bei der üblichen Pap-Kontrolle ekto- und endozervikale Zellen (also vom Muttermund & aus dem Gebärmutterhals) mittels Abstrich entnommen und auch separat untersucht werden. Streicht der Gyn nur den Muttermund ab, kann nie eine Auswertung der tiefer liegenden Zellen erfolgen. …dort kann sich dann womöglich ein Adeno-CA vor sich hin entwickeln. Ich gehe aber mal davon aus, dass dies bei deiner Vorgeschichte erfolgt ist. Außerdem sind Gynäkologen seit ein paar Jahren sogar verpflichtet die Abstriche so vorzunehmen, wenn ich richtig informiert bin. Das ist natürlich keine Garantie, dass das auch immer so erfolgt.

Wurde schon mal eine Vermutung angestellt, warum du wieder auffällige Pap´s und sogar ein erneutes CIS entwickelt hast? Wie war dein HPV-Status während der letzten Jahre?

Ich habe mich nach der ganzen Sache auf eigene Kosten gegen HPV impfen lassen, in der Hoffnung, dass mir der Impfstoff bei der dauerhaften Bekämpfung des Virus hilft. Vielleicht wäre das nach der OP auch eine Option für dich?

Bezüglich der Tatsache, dass sich der Virus auch in der Scheide einnisten kann, könnte dir Tiffany hier im Forum viel berichten. Sie musste leider diese Erfahrung machen. Vielleicht schaut sie ja mal hier vorbei...

Ich wünsche dir alles Gute für die OP!

Zumsel
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  #3  
Alt 10.01.2011, 19:01
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Jessa Jessa ist offline
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Standard AW: 3 Konisationen, 2mal Carzinoma in Situ

Hallo Zumsel,

vielen Dank für deine Antwort. Ich habe hier im Forum schon viele Beiträge von dir gelesen, und wieder war was neues für mich dabei

Dass zB die FÄ den Abstrich außen am Muttermund und innen (sogar getrennt) machen müssen, war mir neu. Ich denke aber, dass meine FÄ da sehr zuverlässig ist - sie kennt mich seit vielen Jahren und ist immer sehr aufmerksam, nimmt sich viel Zeit für mich. Ich gehe daher mal davon aus, dass sie den Abstrich jeweils so gründlich wie möglich vorgenommen hat. Ich spüre den Abstrich auch immer sehr deutlich, also will sagen, dass ich merke, wie sie in den Gebärmutterhals "eindringt" - das ist ziemlich unangenehm.

Es freut mich jedenfalls, dass deine Abstriche immer in Ordnung sind, und wünsche dir, dass das so bleibt!


Zitat:
Wurde denn bei deinen 3 Konisationen auch der Gebärmutterhals mit ausgeschabt?
Ja, bei jeder Koni, und auch zwischendurch hatte ich 2 Ausschabungen von GM und GM-Hals (wegen ausbleibender Regel - die Schleimhaut hatte einfach nicht abgeblutet), es wurde auch eine Spiegelung der GM durchgeführt. Da war zum Glück immer alles unauffällig

Zitat:
Wie war dein HPV-Status während der letzten Jahre?
Seit der ersten Koni in 2007 war ich alle 3 Monate zur Abstrich-Kontrolle, wobei nach der ersten Koni der HPV HighRisk 16 u 18 nicht mehr nachweisbar war. Im Befund stand aber, dass der Virus im Konisat vorhanden war. Ich hatte dann gehofft, ihn für immer los zu sein, aber bei der 3.Koni 2o1o wurde er wieder im Konisat gefunden, beim Abstrich danach wieder kein Nachweis mehr. Jetzt, wo ich den PapIII hatte, empfahl der Pathologe erstmal eine Entzündungsbehandlung, doch meine FÄ rät mir dringend zur GM-Entfernung..sie vermutet, der Virus ist immer noch da..

Zitat:
Wurde schon mal eine Vermutung angestellt, warum du wieder auffällige Pap´s und sogar ein erneutes CIS entwickelt hast?
Nein, seitens der Ärzte nicht...ich selbst vermute, dass mein Immunsystem mit dem Virus Probleme hat Ich hatte vor der 3.Koni sehr viel Streß, war krank und lag 2mal im Krankenhaus,aus anderen Gründen, vielleicht hat das dem Virus Aufschwung gegeben.
Ich habe noch nie geraucht, trinke keinen Alkohol, ernähre mich ziemlich gesund, bin schlank, nehme keine Pille....ich weiß nicht, woran es liegt, dass mir der Virus keine Ruhe läßt.

Ja über die Impfung habe ich auch schon mehrfach nachgedacht. Ich werde dazu nochmal meine Ärztin befragen...das sind doch meines Wissens 3 Spritzen, hast du dann pro Spritze einen Teilbetrag gezahlt? Wann hast du dich impfen lassen- direkt nach der 2.Konisation? "Bekämpft" die Impfung auch einen schon vorhandenen Virus, oder wirkt sie eher vorbeugend?

Dir auch alles Gute, LG!
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  #4  
Alt 11.01.2011, 09:29
Zumsel78 Zumsel78 ist offline
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Standard AW: 3 Konisationen, 2mal Carzinoma in Situ

Hallo Jessa,

es scheint leider so, dass du zu der Gruppe Frauen gehörst, die den Virus - aus welchem Grund auch immer - leider gar nicht bekämpfen können. Deine bisherige Behandlung ist auf jeden Fall sehr professionell abgelaufen.

Leider bestätigt dein Eintrag auch die Vermutung vieler Wissenschaftler und Ärzte: Der HP-Virus mag im Abstrich nicht nachweisbar sein, steckt aber trotzdem noch im Gewebe und ist dort nachweisbar. Schrecklich, dieser Gedanke! Das würde wirklich bedeuten, dass er weiterhin in den Zellen lauert, „schlummert“ und irgendwann wieder Schaden anrichtet – wie in deinem Fall. Trotz deiner gesunden Lebensweise und einer 3maligen Konisation (wo doch reichlich Gewebe entfernt wurde) bist du leider immer noch Virenträgerin! Das ist doch wirklich zum

Tut mir Leid für dich, dass du keine Ruhe in dieser Sache bekommst. Gleichzeitig erschreckt mich deine Geschichte sehr und die Gedanken kommen wieder ins Rollen…

Bezüglich der Impfung kann ich dir folgendes mitteilen:

1. Impfung am Tag x (bei mir direkt nach der 2. Koni – OHNE Kenntnis des damaligen HPV-Status)
2. Impfung 8 Wochen nach der ersten
3. Impfung 6 Monate nach der ersten

Jede Impfung bezahlst du einzeln am Tag der Verabreichung, da du mit dem Rezept in die Apotheke gehst und dir dort die Ampulle holst. Kosten pro Dosis 160 €, zzgl. Arztgebühren. Ich habe alles in allem 550 € bezahlt. Habe mich mit Gardasil impfen lassen, da dieser Impfstoff über die HPV-Typen 16 & 18 hinaus auch noch Nr. 6 & 11 abdeckt.

Es gibt erste Vermutungen, dass die Impfung auch Frauen hilft, die schon mit dem HP-Virus infiziert sind/waren. Sie soll das Immunsystem boosten und die Abwehr gegen den Virus verstärken. Wenn schon infiziert, dann sollte Frau sich bestenfalls nach einer erfolgreichen Konisation impfen lassen, wenn der HPV-Status negativ ist. Dies gilt im Umkehrschluss bestimmt auch im Falle einer Gebärmutterentfernung. Dein Arzt kann dir sicher noch ein paar aufschlussreichere Infos dazu liefern.

Am besten wirkt die Impfung natürlich vorbeugend, und wird Mädchen im Teenie-Alter vor dem ersten GV empfohlen. Uns betroffenen Frauen hilft das leider wenig, also bauen wir darauf, dass diese Impfung noch in den Kinderschuhen steckt und vielleicht doch viel effektiver wirkt als zunächst angenommen. Ergebnisse in diese Richtung werden aber bestimmt erst in vielen Jahren vorliegen...

Ich hoffe, ich konnte dir helfen.

Liebe Grüße,
Zumsel

PS: Ich wünsche dir einen schönen Geburtstag morgen, feiere ihn richtig!
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  #5  
Alt 11.01.2011, 10:49
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Jessa Jessa ist offline
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Hallo Zumsel,

das tut mir leid, wenn dich meine Geschichte verschreckt hat...ich selbst sehe das immernoch recht positiv, da es bisher ja immer "nur" In-Situ-Carzinome waren..
Danke auch für deine Infos zur Impfung, ich werde das auf jeden Fall mit meinen Ärzten besprechen, es scheint mir doch eine hilfreiche Option zu sein.
Und danke für deine Geburtstagswünsche, ich habe heute Geburtstag und werde jetzt erstmal die Gedanken an OP und Viren beiseite schieben und mir meiner Familie feiern! Hab heut extra Urlaub genommen.

LG Jessa
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  #6  
Alt 12.01.2011, 18:10
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Jessa Jessa ist offline
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Standard AW: 3 Konisationen, 2mal Carzinoma in Situ

Hallo allerseits, ich bräuchte nochmal einen Rat...

Gerade komme ich von der Ärztin, die mir eigentlich übernächste Woche die Gebärmutter entfernen sollte. Ich kenne diese Ärztin schon von mehreren OP´s (2 Ausschabungen mit Spiegelung, Rerekonisation usw) und habe großes Vertrauen zu ihr. Da ich auch ziemliche Angst vor der Hysterektomie habe , möchte ich mich unbedingt von dieser Ärztin operieren lassen.

Sie hat eine Praxisklinik, wo sie ambulant operiert, und seit Jahren Belegbetten in einer großen Klinik unserer Stadt. Nun hat diese Klinik zum Jahreswechsel einen neuen Verwaltungsrat bekommen, der große Personalumstellungen vornimmt (u.a.Entlassungen), so daß die Ärztin plötzlich ihr bewährtes Personal nicht mehr zur Verfügung hat - es gibt jetzt Verhandlungen mit dem Verwaltungsrat und sogar Streiks in der Klinik, ziemlich chaotisch.

Jetzt hat mir die Ärztin angeboten, die OP auf Anfang April zu verschieben (sie rechnet fest damit, dass bis dahin personaltechnisch alles wieder im Lot sei) oder, mich zwecks sofortiger OP an die Uni-Klinik zu überweisen.
Sie kennt natürlich meine Vorgeschichte und weiß, dass ich zuletzt wieder PAPIII hatte, meint aber, dass wir durchaus bis April warten könnten.

Was würdet Ihr an meiner Stelle tun? Ins kalte Wasser springen und in die Uni-Klinik gehen?
Oder bis April warten mit dem Wissen, einen PapIII in sich zu tragen?

Ich sehe einen PapIII eigentlich nicht als soooo kritisch an, bloß meine eigentliche FÄ hatte wegen meiner Vorgeschichte kein gutes Gefühl dabei und hatte mir ja dringend zur Hysterektomie geraten. Nun sitze ich hier und grübele...

Danke schonmal für´s Lesen

LG Jessa

Übrigens noch ein DANKE an tiffany, für deinen Link. Habe das gestern schon gelesen, sehr informativ. Hast du diesen Test inzwischen nochmal wiederholen lassen, um zu sehen, ob immer noch alle dieser Viren vorhanden sind? LG Jessa

Geändert von Jessa (31.01.2013 um 20:38 Uhr)
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  #7  
Alt 15.01.2011, 00:32
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Jessa Jessa ist offline
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So, kurzes Update: Nachdem ich gestern und heute nochmal bei meiner Ärztin war, die eigtlich die Hysterektomie bei mir machen sollte, rät diese jetzt auch zur baldigen OP - sie hat sich nochmal intensiv mit meinem Fall befasst, und der letzte histologische Befund gibt ihr zu denken.
Ich hab den Befund grad hier und mal eine Frage an euch
Es geht um den Konus der 3.Koni, da steht:

Adenokarzinom in situ beider Muttermundslippen (CIN III), endozervikal unvollständig entfernt .

Der Konus war 19x15x14 mm groß, falls das von Bedeutung ist. Was bedeutet genau "endozervikal unvollständig entfernt"? Ist die "Spitze" des Konus noch befallen oder die Seitenränder?

Leider hab ich vergessen, meine Ärztin danach zu fragen, und jetzt am WE kann ich sie nicht erreichen

Wäre euch also SEHR dankbar, wenn ihr mir was dazu sagen könnt.

LG Jessa
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  #8  
Alt 15.01.2011, 09:57
Farbenkind Farbenkind ist offline
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Hallo Jessa,

endo bedeutet innen, die Zervix ist der Gebärmutterhals. Deswegen würde ich mal sagen, dass im Inneren des Gebärmutterhalses (vermutlich an der Spitze des Konus?) nicht alles entfernt werden konnte.

Liebe Grüße
Katrin
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  #9  
Alt 15.01.2011, 17:49
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Jessa Jessa ist offline
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Standard AW: 3 Konisationen, 2mal Carzinoma in Situ

Hallo Farbernkind,

dankeschön für deine Antwort Hmm was endozervikal an sich bedeutet, war mir schon klar...aber wie bzw wo definiert der Pathologe dieses "endozervikal unvollständig" nun genau? Ich tippe ja auch auf die Spitze. Auf meinem Überweisungsschein für die Klinik hat meine Ärztin noch zusätzlich vermerkt: endozervikal randbildend Hmm.

Ich grübel jetzt über diesen "genauen" Sitz, da mir angekündigt wurde, dass wohl vor der Hysterektomie noch eine Biopsie stattfinden wird. Wenn das kranke Gewebe an der Konus-Spitze saß, also tief im Muttermund, müssen die dann den GM-Hals weiten vor der Entnahme??

LG Jessa

Geändert von Jessa (15.01.2011 um 17:51 Uhr)
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  #10  
Alt 07.06.2011, 13:23
Die Maddi Die Maddi ist offline
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Standard AW: 3 Konisationen, 2mal Carzinoma in Situ

Hallo Jessa,

ich habe hier schon Öfters mal reingeschaut und mich nun heute selbst registriert. Ich bin 32 Jahre alt und habe im November 2009 meine Sohn , nach langem Kinderwunsch, da Endometrioseerkrankung zur Welt gebracht.
Ich war von je her immer pünktlich und gewissenhaft bei der KV und es war auch immer alles i.O.. Bis März diesen Jahres, da zeigte der Abstrich einen Pap 4a an. Ich war dann in der Dysplasiesprechstunde einer Spezialklinik, die in diesem Bereich auch stark in der Forschung ist, wo weitere Untersuchungen u.a. feingewebliche Untersuchungen gemacht wurden. Diese bestätigten letztlich den Befund Pap 4a CIN III (HPV: High-risk). Anfang Mai war dann die Konisation. Wir waren danach alle guter Hoffnung, dass der Spuk nun ein Ende hat. Bis der Befund der Pathologie kam: Diagnose Portiokonisat mit einer bei.... außen randbildenden schweren Epitheldysplasie / Carcinoma in situ (CIN III) ... die Veränderungen sind ektocervical randbildend und somit nicht im Gesunden entfernt.
Nach langen Gesprächen mit Ärzten meines Vertrauens, weiteren Untersuchungen und mit Blick auf meine Krankengeschichte, wird mir nun am 29. Juni die Gebärmutter entfernt. Ich weiß, dass man noch eine Rekonisation machen könnte, jedoch ist von meinem Gebärmuttermund nicht mehr viel übrig und ich spüre auch, dass ich diesen Schritt gehen muss. In meiner Familie hatten das schon einige Frauen und es endete immer mit einer Entfernung und Pap V etc..
Wie ich gelesen habe, musstest du diesen Schritt auch gehen, wie ist es dir danach ergangen ? Wäre schön, wenn du deine Erfahrungen mit mir teilen würdest.

Grüßle
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  #11  
Alt 07.06.2011, 14:51
Zumsel78 Zumsel78 ist offline
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Standard AW: 3 Konisationen, 2mal Carzinoma in Situ

Hallo Maddi,

Zitat:
Zitat von Die Maddi Beitrag anzeigen
Nach langen Gesprächen mit Ärzten meines Vertrauens, weiteren Untersuchungen und mit Blick auf meine Krankengeschichte, wird mir nun am 29. Juni die Gebärmutter entfernt.
Haben dir die Ärzte zu diesem invasiven Schritt geraten, ohne den Versuch einer vorherigen Re-Konisation zu unternehmen? Es ist ja nicht so, dass bei einer Re-Koni nochmals zentimeterweise Gewebe entfernt wird. In der Regel wird sehr wenig nachgeschnitten und speziell dort, wo die auffälligen Zellen randbildend waren.

Ich bekam nach meiner 1. Koni im Sommer 09 den Befund "CIS, nicht im Gesunden entfernt". Da ich noch kinderlos war, habe ich 6 Wochen später eine Re-Koni durchführen lassen. Die fiel zum großen Glück gut aus und es wurden keine veränderten Zellen mehr gefunden. Seither bin ich gesund und kann mit einem PapI und dem Status HPV-negativ glänzen.

Da die Veränderung bei dir ektozervikal liegt, also am äußeren Muttermund, stehen die Chancen doch ganz gut, dass mittels einer Re-Koni alles erwischt wird. Gefährlich wird´s immer dann, wenn die Dysplasie im inneren des Gebärmutterhalses liegt und deren Ausbreitung nach oben nicht abgeschätzt werden kann.

Die Gebärmutter könnte man nach einer zweiten erfolglosen Koni immernoch entfernen lassen. Zumal dieser Schritt auch Folgen haben kann, wie z. B. Probleme mit der Blase. Einige Userinnen hier im Forum können leider ein Lied davon singen.

Du könntest deinen Gebärmutterhals per Ultraschall vermessen lassen, um genau festzustellen, welche Länge er noch hat. Bei mir hieß es auch "viel ist da nun nicht mehr übrig"... Dennoch hat er´s nach der zweiten Koni immernoch auf 3,2 cm gebracht. Mitterlweile bin ich in der 37. Woche schwanger und werde Anfang Juli mein 1. Kind entbinden. Die ganze Schwangerschaft über hat mein Gebärmutterhals gehalten! Ich musste nicht liegen, war keinen Tag im Krankenhaus deswegen, bekam keine Cerclage oder ähnliches und habe mich auch nicht übermäßig geschont. Es grenzt fast an ein Wunder und ich bin so dankbar dafür!

Zitat:
Zitat von Die Maddi Beitrag anzeigen
In meiner Familie hatten das schon einige Frauen und es endete immer mit einer Entfernung und Pap V etc..
Dysplasien bzw. Gebärmutterhalskrebs sind nicht vererbar, Auslöser ist in den meisten Fällen HPV.

Egal wie du dich letztlich endscheidest, ich wünsche dir alles Gute!

Viele Grüße,
Zumsel
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  #12  
Alt 07.06.2011, 18:04
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Jessa Jessa ist offline
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Hallo Maddi

Danke deiner Nachfrage, mir geht es sehr gut.

Meine vaginale Hysterektomie hatte ich Ende Januar diesen Jahres, und, ganz ehrlich:

Wenn ich gewußt hätte, wie gut es mir danach geht, hätte ich mir die drei Konisationen erspart.

Nach meiner Rekonisation galt ich ja auch als "geheilt", der HPV HighRisk war nicht mehr nachweisbar, und dann zwei Jahre später der Schock:
erneut PapIV aus heiterem Himmel. Darum wurde ja die 3.Koni notwendig. Und weil wieder nicht alles im Guten entfernt werden konnte, rieten mir die Ärzte zur HE.

Ich hab mich lange dagegen gesträubt, hatte Angst vor möglichen Folgen wie Senkungen oder Blasenproblemen...

Aber es hat alles prima geklappt, bis auf Schmerzen an den ersten Tagen nach der HE ging es mir von Anfang an danach sehr gut, ich konnte schon am Morgen nach der OP allein zur Toilette und habe bis heute keine Blasen- oder Darmbeschwerden. Natürlich ziept es mal hier und mal da, aber ich mache Sport, gehe schon lange wieder arbeiten und fühle mich super
Ich vergesse sogar oft, dass ich keine GM mehr habe, weil es sich genauso anfühlt wie vor dem Eingriff. Ich mache aber auch schon seit Jahren Beckenbodentraining, das beugt ja auch Senkungen vor.

Meinen Zyklus spüre ich nach wie vor, nur dass eben keine Regel mehr auftritt, und das ist wirklich eine große Erleichterung, kein Blut und keine Schmerzen mehr, denn nach den 3 Konis war meine Regel doch sehr lang, und oft mit Krämpfen verbunden.

Der einzige Wermutstropfen: aus dem Adeno-CIS war mittlerweile ein mikroinvasives Adenokarzinom geworden, im kleinstmöglichen Stadium (pT 1a1 L0 V0 G1 R0) , was sich erst bei der Histologie herausstellte. Da aber kein Lymphbahnbefall und keinerlei Gefäßeinbrüche festgestellt wurden, es restlos entfernt wurde und sehr gut differenziert war, hat man es bei der HE belassen, es war keine weitere Behandlung nötig. Ich muß aber weiterhin alle 3 Monate zur gyn. Kontrolle.

Also wäre es im Nachhinein für mich besser gewesen, die GM gleich entfernen zu lassen, statt zumindest die 3.Koni durchführen zu lassen.

Wenn du noch Fragen hast zur HE, dann stelle sie gern :-) Ich bin in einem anderen Forum sehr aktiv zu diesem Thema und tausche mich mit vielen betroffenen Frauen dazu aus, das macht Spaß und man kann sich gegenseitig helfen.

Übrigens, nach meiner Rekoni war noch genügend Muttermund vorhanden, ich hätte laut meiner Gyn problemlos noch ein Kind austragen können, bin aber schon 2fache Mama Nach der 3. Koni wäre aber eine Schwangerschaft mit hohen Risiken behaftet gewesen - ich mußte das vor der 3.Koni auch unterzeichnen, dass ich auf Anraten der Ärzte auf weiteren Kinderwunsch besser verzichten sollte.

Jedenfalls alles Gute für dich, würde mich freuen, nochmal von dir zu hören

@ Zumsel,

Dir alles Gute für die bevorstehende Geburt Ich wünsche dir viel Glück dafür!!!

Mit lieben Grüßen

Jessa
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  #13  
Alt 07.06.2011, 21:28
Zumsel78 Zumsel78 ist offline
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Hallo Jessa,

das ist lieb von dir, vielen Dank!

Ich wünsche dir weiterhin alles Gute und immer beste gynäkologische Befunde.

Viele Grüße,
Zumsel
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Geändert von gitti2002 (07.06.2011 um 23:14 Uhr)
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  #14  
Alt 10.06.2011, 11:26
Die Maddi Die Maddi ist offline
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Hallo Zumsel,hallo Jessa,

vielen Dank für eure Antworten und Hinweise, ich weiß dies sehr zu schätzen.

Zumsel:Haben dir die Ärzte zu diesem invasiven Schritt geraten, ohne den Versuch einer vorherigen Re-Konisation zu unternehmen?

Ja, meine Ärzte haben mir zu diesem Schritt geraten. Ich muss dazu sagen, dass ich, so komisch das sich auch anhört, ein sehr gutes Körpergefühl habe und bereits vor der KV gespürt habe, dass ich krank bin. Zwei Wochen vor der KV, habe ich zu meinem Mann gesagt: "Ich glaube ich habe Krebs in der Gebärmutter". Komisch nicht wahr?--> Anmerkung (Danke für den Hinweis Tiffany): es wurde letztlich ein Krebsvorstufe festgestellt. Spüren im Sinne von sich Spüren, Veränderungen im Körper wahrnehmen,etc. ... Ich hatte das schon öfters und bisher hat mich mein Gefühl nie getäuscht. Eine Rekonisation wurde in Betracht gezogen, jedoch wurde bereits bei der ersten Konisation ein sehr großes tiefes Stück des Muttermunds entfernt, laut des operierenden Arztes. Ich habe auch das Gefühl, dass die ganze Geschichte noch tiefer sitzt.
Das mit dem Ausmessen werde ich dennoch bei meiner Ärztin ansprechen.

Ich stand und stehe nach wie vor hinter diesem Eingriff, da ich nicht durch den Konisationsdschungel gehen möchte und ich meinem Gefühl vertraue. Wiederrum hast du in jeglicher Hinsicht recht, immerhin ist es ein wichtiges Organ, es können Nachfolgeerkrankungen auftreten und ein zweites Kind ist nicht mehr möglich. Die letzten Wochen waren eine Achterbahn der Gefühle, einerseits denke ich, dass es der richtige Weg ist die GM entfernen zu lassen, andererseits kommen gewisse Bedenken auf. Ein zweites Kind war nie geplant, da wir glücklich waren, dass wir ein Kind empfangen konnten. (In dieser Hinsicht habe ich bereits einiges durchgemacht.) Jetzt weiß man aber, dass dieser Schritt eben endgültig ist, was mich etwas wackeln lässt. Ach Mensch, diese Entscheidung nimmt einem eben keiner ab.


Zumsel: Dysplasien bzw. Gebärmutterhalskrebs sind nicht vererbar, Auslöser ist in den meisten Fällen HPV.

Das stimmt, ich meinte auch nicht, dass er vererbbar ist, sondern dass eben die Mehrheit meiner mich umgebenden Menschen, als auch andere, die ich zwischenzeitlich kennengelernt habe, letztendlich oft eine GM-Entfernung über sich ergehen lassen müsse.




Jessa, deine Geschichte erinnert mich an die von vielen, die ich in letzter Zeit gehört habe. Konisation und noch eine und noch eine und dann raus mit der GM. Genau das möchte ich umgehen und mich nicht in diesen Dschungel psychischer und körperlicher Qual begeben. Vielleicht ist das auch falsch, vielleicht aber auch genau das Richtige. Ich weiß es nicht nicht. Wie lange genau musstest du denn in der Klinik bleiben und wie hast du deinen Alltag danach organisiert, mit den Kindern und dem Haushalt und so? Wie ging es dir psychisch nach der OP?

Meine Freundin arbeitet in einer psychosomatischen Klinik und sie meinte, dass es wichtig wäre, die gesamte Geschichte therapeutisch zu verarbeiten. Habt ihr euch in dieser Hinsicht Unterstützung geholt? Ich meine wir sprechen hier ja schließlich von Krebs, egal in welchem Stadium. Wie seht ihr das? Sinnvoll?


Ich wünsche dir liebe Zumsel auf jeden fall alles erdenklich Gute mit deinem Kind, genieße es, es ist wunderschön. Ich habe meinen Sohn im Geburtshaus geboren. Das war das unbeschreiblichste Gefühl und Erlebnis in unserem Leben. Es war mir immer sehr wichtig unser Kind auf ganz natürlichem Wege auf die Welt zu bringen. Im Geburtshaus war alles sehr intim und persönlich. Wir konnten Eltern werden und gemeinsam mit ein klein wenig Unterstützung unserer Hebamme unseren Sohn gebären. Nur zu empfehlen, überwältigend.
In diesem Sinne alles Liebe, Kraft und Mut für die bevorstehende Geburt.

Liebe Grüße und schöne Pfingsten
Maddi

Geändert von Die Maddi (10.06.2011 um 17:34 Uhr)
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  #15  
Alt 10.06.2011, 11:35
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tiffany tiffany ist offline
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Zitat:
Zitat von Die Maddi Beitrag anzeigen
Ich muss dazu sagen, dass ich, so komisch das sich auch anhört, ein sehr gutes Körpergefühl habe und bereits vor der KV gespürt habe, dass ich krank bin. Zwei Wochen vor der KV, habe ich zu meinem Mann gesagt: "Ich glaube ich habe Krebs in der Gebärmutter". Komisch nicht wahr? Ich hatte das schon öfters und bisher hat mich mein Gefühl nie getäuscht.
Krebsvorstufen und dazu gehört ein CIN III (kein Krebs), bemerkt man weder an Schmerzen, Blutungen oder ähnliches. Nur an der Vulva, ist es anders!

LG
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26.8.04
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