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  #211  
Alt 20.08.2013, 18:14
Kayar Kayar ist offline
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Standard AW: multifokales Karzinom mit 44 - Was nun?

So, nun habe ich mich gründlichst mit dem Thema "Bisphosphonate" auseinander gesetzt. Und da ich euch meine Forschungsergebnisse (ja, da war er wieder, der kleine Forscher) nicht vorenthalten möchte, da ich weis das der ein oder andere ( winkt mal Martina und Mo zu) ebenfalls an dem Thema sehr interessiert sind, wollte ich meine Ergebnisse hierher kopieren.

Angaben, Fakten, Informationen zu Bisphosphonaten

*********************************************
Angaben in [] bezeichnen Quellen, die ich gelesen und dann mit eigenen Worten zusammengefasst habe oder aus denen ich Aussagen die mir besonders relevant erscheinen mit eigenen Worten herausgegriffen habe. Wo möglich habe ich Links zu den Originalquellen hinzugefügt, alternativ zu offiziellen Medien.
Bei Quellen die ich zitiere, habe ich den Link angegeben und den zitierten Text in „“ gesetzt.
Ungekennzeichnete Aussagen stammen alleine von mir und aus meinen eigenen Überlegungen.
********************************

[ aus: Überlebensbuch Brustkrebs, 5. Auflage]
Bisphosphonate haben folgende Wirkungen auf Tumorzellen:
...Apoptose-Förderung ( Selbstmordprogramm der knochenabbauenden Zellen)
...Invasionshemmend (behindern den Tumor, in die Nachbarschaft vorzudringen)
...Motilitätshemmend (erschweren den Krebszellen die Wanderschaft)
...Adhäsionshemmend (bremsen die „Klebeeigenschaft“ der Tumorzellen)
...verstärken die Wirkung von Chemo und AHT.

Es stehen zurzeit folgende vier Substanzen in der Reihenfolge ihrer Entwicklungzur Verfügung:
Clodronat (z.B. Ostac), Pamidronat, Ibandronat (z.B. Bondronat), Zoledronat (z.B. Zometa).
Ständige Steigerung der Wirksamkeit (Verbindung mit Knochenzellen), dadurch reichen kleinere Mengen und Infusionen in größeren Abständen, bessere Verträglichkeit, schnellere Infusionen.

[Leitlinienprogramm Onkologie | S3-Leitlinie Brustkrebs | Juli 2012] http://www.krebsgesellschaft.de/down...angversion.pdf
Zitat: „Die Gabe von Bisphosphonaten verringert Skelettereignisse und Knochenschmerzen statistisch signifikant (Cochrane: Pavlakis, N et al. 2005).
Derzeit liegen insgesamt sechs Studien zur adjuvanten Therapie mit Bisphosphonaten vor mit dem Ziel, das rezidivfreie und das Gesamtüberleben der Patientin zu beeinflussen. Drei Studien zur adjuvanten Therapie mit Clodronat haben heterogene Ergebnisse gezeigt. Bei methodisch strenger Betrachtung (Diel, I et al. 2010) ist keine der Studien eindeutig: Die deutsche Studie (Diel, IJ et al. 1998; Diel, IJ et al. 2008) ist relativ klein und hat ein heterogenes Patientinnenkollektiv, die finnische Studie muss als negativ angesehen werden, bei rezeptornegativen Tumoren sogar als nachteilig im ClodronatArm (Saarto, T et al. 2001; Saarto, T et al. 2004), die britische Studie (Powles, T et al. 2002; Powles, T et al. 2006) muss unter statistisch formalen Kriterien zumindest für das OS als negativ angesehen werden (multiples Testen) (Diel, I et al. 2010). Drei Studien liegen zur Behandlung mit Zoledronsäure vor. In der ZO-FAST-Studie wurde die adjuvante Gabe von Zoledronsäure bei postmenopausalen Patientinnen unter endokriner adjuvanter Therapie mit Letrozol untersucht (Brufsky, AM et al. 2009; Bundred, NJ et al. 2008; Eidtmann, H et al. 2009;
Eidtmann, H et al. 2010). Bei noch kurzer Nachbeobachtungszeit und noch wenigen Ereignissen konnte eine signifikante Verbesserung des DFS gezeigt werden, nicht aber des OS. Überzeugend sind die Daten aus der österreichischen Studie ABCSG-12 für endokrin sensitive prämenopausale Patientinnen (Gnant, M et al. 2009): Es konnte eine relative Reduktion der Rezidivrate um 35 % durch den Einsatz von Zoledronsäure (4 mg i.v. alle 6 Monate) gezeigt werden; der Vorteil für das Gesamtüberleben war bei noch kurzer Nachbeobachtungszeit bisher noch nicht signifikant (HR = 0,60 (95 % CI, 0,32–1,11). Die britische AZURE Studie (Coleman, RE et al. 2011) war in der Gesamtauswertung negativ. In einer geplanten Subgruppen-Analyse konnte gezeigt werden, dass postmenopausale Patientinnen hinsichtlich DFS und OS durchaus von der adjuvanten Zoledronattherapie profitieren (HRDFS = 0,75, p = 0.02; HROS = 0,74, p = 0.04). Biologisch
würde dies Sinn machen, da nur bei Patientinnen mit aufgrund Östrogen-Deprivation erhöhtem Knochenumsatz ein Effekt zu erwarten ist (Coleman, RE et al. 2011). Auch das Risiko für kontralaterale Mammakarzinome wird möglicherweise durch adjuvante Bisphosphonate vermindert (Monsees, GM et al. 2011).
Die AGO-Empfehlungen von 2011 (www.ago-online.de) befürworten bereits die adjuvante Gabe von Zoledronsäure (4 mg i.v. alle 6 Monate für 2 Jahre) für postmenopausale Patientinnen und für endokrin behandelte prämenopausale Patientinnen.
Die NCCN-Guidelines 2011 diskutieren die Frage der adjuvanten Bisphosphonatgabe nicht. Aus diesem Grunde liegt eine Zulassung der Bisphosphonate für diese Indikation noch nicht vor.
Beim Einsatz von Bisphosphonaten müssen die Nebenwirkungen, insbesondere das Auftreten von Kiefernekrosen, bei der Indikationsstellung mit berücksichtigt und die Patientin speziell darüber aufgeklärt werden. „

[MRC Multiple Myeloma Studie IX ] http://www.sciencedirect.com/science...4067361062051X
Bei dieser Studie wurden bei Patienten mit multiplen Myelomen die Wirkung von Zoeldronsäure mit der von Clodronat verglichen. Das 2010 veröffentlichte Ergebnis zeigt ein deutlich verlängertes Überleben unter Zoledronsäure sowie positive Wirkung auf Skelettkomplikationen. Die Autoren interpretieren dies als generelle Anti-Tumor-Wirkung zusätzlich zur bekannten knochenfestigenden Wirkung von Bisphosphonaten. Die Wirkung von Zoledronsäure auf das Gesamtüberleben war um 16% erhöht gegenüber Clodronat, das progressionsfreie Überleben um 12%. Es zeigten sich vergleichbare Nebenwirkungen, allerdings kam es unter Zoledronsäure (4mg alle 3-4 Wochen) zu mehr Kiefernekrosen als bei Clodronat (1600mg oral täglich) (4% versus <1%).

San Antonio 2010:
[Use of Bisphosphonates in the Adjuvant Setting for Breast Cancer – A More Than 10 Years Single Centre Experience. ] http://www.abstracts2view.com/sabcs1...=SABCS10L_1231
Seit 1997 wurden 1141 Patientinnen mit frühem Brustkrebs mit verschiedenen Bisphosphonaten, meist Zoledronsäure, behandelt. Verglichen wurde mit einer Gruppe Patientinnen mit vergleichbaren Erkrankungen, die keine Bisphosphonate bekamen. Das krankheitsfreie Überleben war signifikant höher unter Bisphosphonaten, egal ob die Patientinnen hormonpositive oder negative Tumore hatten oder nodalnegativ oder positiv waren. Am positivsten war die Wirkung bei nodalpositiven Frauen mit hormonpositiven Tumoren.

[Survival Benefit of Bisphophonates in Early Breast Cancer: A Meta-Analysis]
http://www.abstracts2view.com/sabcs1...u=SABCS10L_968
Bei dieser Auswertung handelt es sich um eine Metaanalyse vorhandener Daten. Ergebnis: es gibt durchweg eine positive Wirkung der Bisphosphonate in Bezug auf das Gesamtüberleben, die Reduktion von Knochenmetastasen war aber nicht signifikant.

San Antonio 2011
noch in Arbeit, folgt

San Antonio 2012
[Anticancer Activity of Letrozole Plus Zoledronic Acid as Neoadjuvant Therapy for Postmenopausal Patients with Breast Cancer: FEMZONE Trial Results] http://www.abstracts2view.com/sabcs1...u=SABCS12L_939
In dieser Studie geht es um die Wirkung von neoadjuvant verabreichtem Letrozol bei postmenopausalen Frauen mit frühem Brustkrebs, denen Bisphosphonate zusätzlich verabreicht werden (Kontrollgruppe bekam nur Letrozol). Das Ergebnis der Untersuchung zeigt ein klar verbessertes Ansprechen der Tumore auf die Therapie in dem Arm, der Bisphosphonate zusätzlich bekamt. Explizit wird darauf hingewiesen, dass damit eine weitere Bestätigung der bereits aus anderen Studien bekannten positiven Wirkung von Bosphosphonaten für postmenopausale Frauen bestätigt wird.

[A Randomized Controlled Trial Comparing Zoledronic Acid Plus Chemotherapy with Chemotherapy Alone as a Neoadjuvant Treatment in Patients with HER2-Negative Primary Breast Cancer ]
http://www.abstracts2view.com/sabcs1...u=SABCS12L_122
Bei diesem Vortrag ist nicht nur das eigentlich Ergebnis der Untersuchung spannend, welches einen Anstieg der PCR für Patientinnen mit T2+Nx und T3 Tumoren durch Zugabe von Zoledronsäure zur Chemotherapie gegenüber der Kontrollgruppe von 16% auf 35% nachweist, was an sich schon beachtlich ist. Weiterhin spannend finde ich, dass die Vortragenden als Einleitung Zoledronsäure völlig selbstverständlich mit den Aussagen vorstellt, dass Zoledronsäure für osteclastische Tumorzellen den Zelltot herbeiführt und das ausserdem herausgefunden wurde, dass sie antitumorale Effekte hat, die Angiogenese hemmt, so dass der Tumor sich keine neuen Blutgefässe schaffen kann, die Fähigkeit der Tumorzellen sich am Knochen anzuheften verringert, die Fähigkeit der Tumorzellen in den Knochen selber einzuwandern hemmt sowie gdT Zellen (Zellen des Immunsystems) aktiviert.

[NEO-ZOTAC: Toxicity Data of a Phase III Randomized Trial with NEOadjuvant Chemotherapy (TAC) with or without ZOledronic Acid (ZA) for Patients with HER2-Negative Large Resectable or Locally Advanced Breast Cancer (BC)] http://www.abstracts2view.com/sabcs1...u=SABCS12L_502
In dieser Untersuchung wird gezeigt, dass sich unter Zugabe von Zoledronsäure (4mg alle 3 Wochen 24h nach der Chemo) zur TAC weder die Nebenwirkungen verschlimmern noch die Blutwerte verschlechtern. Kiefernekrosen wurden nicht beobachtet, allerdings gab es auch nur 173 Teilnehmerinnen.

[Zoledronic Acid Specifically Inhibits Development of Bone Metastases in the Post-Menopausal Setting – Evidence from an In Vivo Breast Cancer Model] http://www.abstracts2view.com/sabcs1...u=SABCS12L_546
Im Laborversuch konnte die in früheren Studien beobachtete antitumorale Wirkung auf Knochenmetastasen von Zoledronsäure nachgewiesen werden. Allerdings nur für den postmenopausalen Fall, für den prämenopausalen Status trat dieser Effekt nicht ein.

[Zoledronate Versus Ibandronate Comparative Evaluation (ZICE) Trial - First Results of a UK NCRI 1,405 Patient Phase III Trial Comparing Oral Ibandronate Versus Intravenous Zoledronate in the Treatment of Breast Cancer Patients with Bone Metastases] http://www.abstracts2view.com/sabcs1...=SABCS12L_3045
Diese Studie vergleicht die Wirkung von Zoledronat-Infusionen (4mg alle 3-4 Wochen) mit der von oralem Ibandronat (50mg täglich) auf existierende Knochenmetastasen und kommt zu dem Schluss, dass unter Zoledronat etwas weniger Knochenereignisse auftreten, diese allerdings nicht später als unter Ibandronat.

[Effects of High Dose of Bisphosphonate Therapy on Bone Microarchitecture of the Peripheral Skeleton in Women with Early Stage Breast Cancer ] http://www.abstracts2view.com/sabcs1...u=SABCS12L_720
Generell unterdrücken bzw verlangsamen Bisohoisphonate die Aktivität der Osteoblasten (Knochenaufbauzzellen) und der Osteklasten (Knochenabbauzellen) um vor allem übernatürlich hoher Aktivität dieser Zellen durch Tumore entgegen zu wirken und damit die zerstörerische Tätigkeit der Tumore am Knochen einzudämmen. Da diese Zellen aber generell „gute“ Aufgaben haben, nämlich den Knochen gesund zu halten, sollte getestet werden, wie sich sehr hohe Gaben von Bisphosphonaten auswirken. Das Ergebnis beruhigt, weder verglichen mit den Knochen gesunder junger Frauen die natürlich keine Bisphosphonate bekamen, noch mit einer erkrankten Kontrollgruppe ohne Bisphosphonate gab es Unterschiede. Allerdings war die Teilnehmerzahl die Bisphosphonate bekam mit 12 sehr gering. Alle 12 waren prämenopausal.


Sonstige Veröffentlichungen
[Endocrine Therapy plus Zoledronic Acid in Premenopausal Breast Cancer, 2009] http://www.nejm.org/doi/full/10.1056/NEJMoa0806285
Diese Arbeit untersucht die antitumorale Wirkung von Zoledronsäure (4mg alle 6 Monate) bei prämenopausalen Patientinnen die entweder Goserelin (hemmt die Funktion der Eierstöcke) plus Tamoxifen oder + Anastrol bekommen. Nach knapp 4 Jahren wies die Gruppe ohne Zoledronsäure eine krankheitsfreie Überlebensrate von 90,8% auf, die Gruppe mit Zoledronsäure von 94%. Die Anastrozol-Gruppe wies jeweils minimal schlechtere Ergebnisse als die Tamoxifengruppe auf. Bezogen auf das genrelle Rückfallrisiko reduzierte Zoledronsäire dieses um 36%. Die Auswertung basiert auf einer Teilmenge der in der ABCSG-12 -Studie erhobenen Daten.

[Journal Onkologie 2/2011] http://www.journalonko.de/newsview.php?id=4596
„Es scheinen insbesondere Patientinnen mit einem niedrigen Östrogenspiegel von Zoledronsäure in der adjuvanten Therapie zu profitieren. Damit decken sich die Ergebnisse der AZURE-Studie mit denen der ZO-FAST- und der ABCSG-12-Studie, bei denen die Patientinnen ebenfalls durch die postmenopausale Situation bzw. medikamentös-induziert einen niedrigen Östrogenspiegel aufwiesen. „

[Journal Onkologie 6/2008] http://www.journalonko.de/newsview.php?id=2576
„Nach den Ergebnissen der ABCSG-12-Studie reduziert die Gabe von Zoledronsäure zusätzlich zur Hormontherapie mit Tamoxifen oder Anastrozol bei prämenopausalen Frauen mit hormonrezeptorsensitivem frühen Brustkrebs das Rezidivrisiko signifikant um 36% im Vergleich zur alleinigen hormonellen Therapie, berichtete der Studienleiter Michael Gnant, Wien. Das Rezidivrisiko war unabhängig davon, ob die Frauen mit Tamoxifen oder Anastrozol behandelt wurden.
Zoledronsäure reduzierte nicht nur das Auftreten von Knochenmetastasen, sondern auch von anderen Fernmetastasen, kontralateralem Brustkrebs und lokoregionären Rezidiven. Möglicherweise attackiert Zoledronsäure auch disseminierte, sogenannte "schlafende" Tumorzellen, meinte Gnant.“

Sonstige Infos :
- für Ostac ist es wohl bewiesen,dass die Schläferzellen nach der Therapie sehr häufig nicht mehr nachweisbar sind, für Zometa gibt es leider keine Studien. Allerdings gab es damals in Essen Ostac bei nachgewiesenen Schläferzellen offenbar nicht, weil Ostac am Besten wirkt, sondern weil es bei genau dieser Untersuchung um Ostac ging. (Studie an der Unifrauenklinik in Essen unter der Leitung von Frau Prof. Kasimir-Bauer )
- Kiefernekrose: 0,5-1% Risiko. Antibiotikum, Kieferchirurgie mit besonderer Vorsicht, extreme Zahnpflege
- keine Schläferzzellen/ disserminierte Tumorzellen = keine Knochenmetastasen >> dieser Schluss stimmt leider nicht. Ebenfalls ist es nicht so, dass „einmal Schläferzellenfrei = immer frei“ gilt. Sie können wieder kommen oder später auftreten.
- Eine Zometa-Infusion kostete ~380 Euro, die Einbringung per Infusion nochmals ca. 50 Euro.
- Untersuchungen auf schlafende/ disseminierte Tumorzellen im Knochenmark oder Blut kann man z.B. Im Uniklinikum Hamburg-Eppendorf machen lassen (http://www.uke.de/institute/tumorbiologie/ )

Mein Fazit: Eine Therapie über 3 Jahre mit Zometa 4mg halbjährlich scheint für alle Frauen, egal welchen Rezeptorstatus ihr Tumor hat sinnvoll. Und zwar im Verhältnis Kosten/Nutzen/ Nebenwirkungen sogar extrem sinnvoll. Besonders wirksam scheinen Bisphosphonate in Östrogenmangelsituationen, also bei postmenopausalen Frauen oder Frauen unter AHT. Es werden offenbar nicht nur Knochenmetastasen verhindert/verzögert, sondern auch andere Fernmetastasen und generell Rezidive und kontralaterale Erkrankungen.
Die Gefahr von Kiefernekrosen liegt bei 0,5-1%, wobei Kiefernekrosen auch bei der "normalen" Chemo schon ein Risiko darstellen. Wer also sehr schlechte Zähne oder Paradontose hat, sollte sich das gut überlegen.

Ich werde jedenfalls alles daran setzen, dieses Medikament zu bekommen!

liebe Grüße
Kayar

Geändert von Kayar (21.08.2013 um 15:23 Uhr) Grund: Links und Zitate eingefügt, Ergebnisse San Antonio ergänzt
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  #212  
Alt 20.08.2013, 18:57
KarinaW KarinaW ist offline
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Standard AW: multifokales Karzinom mit 44 - Was nun?

Danke fuer deinen Beitrag, Kayar. Es war sehr informativ, obwohl ich selber das meiste schon einmal gehoert habe bzw mir angelesen habe. Dennoch ist es sehr angenehm zu lesen, dass bei einem selber scheinbar alles so gemacht wurde. Fuer mich ist das ein gutes Gefühl!
Danke fuer deine Mühe!

Karina
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  #213  
Alt 20.08.2013, 19:56
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MM1966 MM1966 ist offline
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Standard AW: multifokales Karzinom mit 44 - Was nun?

Hallo Kayar und danke für's Recherchieren und Einstellen .

Dieser Punkt hier interessiert mich besonders.
Zitat:
Zitat von Kayar Beitrag anzeigen
Zometa ist aber das einzige, das gegen alle drei existierenden Knochenmetastasentypen (ostelyttisch, osteoblastisch, mixed) wirkt.
Gibt es darüber eine Studie bzw. wo bist du auf diese Infos gestoßen?

Liebe Grüße
Martina (auch immer noch wild recherchierend und eigentlich zu Ostac tendierend wegen der NW von Zometa, nun aber etwas verunsichert ist wegen des o.g. Zitats)
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  #214  
Alt 20.08.2013, 20:11
Kayar Kayar ist offline
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Standard AW: multifokales Karzinom mit 44 - Was nun?

Hei Martina,

wie angegeben stammt diese Info aus dem Überlebensbuch Brustkrebs. Woher die es haben weis ich nicht, das ist nicht explizit angegeben.


lieber Gruß
Kayar
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  #215  
Alt 20.08.2013, 20:15
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MM1966 MM1966 ist offline
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Standard AW: multifokales Karzinom mit 44 - Was nun?

Das Buch habe ich auch....
Werde gleich mal nachblättern.
Wenn wirklich explizit mit anderen B. verglichen und diese Eigenschaft besonders hervorgehoben wurde, werde ich weiter recherchieren, das interessiert mich wirklich.

P.S. habe gerade mal nachgeschlagen. Soweit ich das verstanden habe, bezieht sich dieser Hinweis auf schon vorhandene Knochenmetastasen. Ob eine Schläferzelle schon weiß, ob sie mal zur osteolytischen, osteoblastischen oder gemischten Knochenmetastase oder auch Leber- oder Hirnmetastase usw. wird...puh, ich denke, das weiß wenn überhaupt nur ein Mediziner, bin damit völlig überfragt bzw. überfordert.

Geändert von MM1966 (20.08.2013 um 20:26 Uhr)
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  #216  
Alt 20.08.2013, 21:32
stephie_z. stephie_z. ist offline
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Standard AW: multifokales Karzinom mit 44 - Was nun?

Liebe Kayar,

die Fachleute auf dem 34. San Antonio Breast Cancer Symposium würden wohl nicht so weit gehen, eine "Therapie über 3 Jahre mit Zometa 4mg halbjährlich für alle Frauen, egal welchen Rezeptorstatus ihr Tumor hat", für sinnvoll zu halten.

Hier ist nur sehr zurückhaltend von "mounting evidence" die Rede, die nahe legt, das Bisphosphonate sich eventuell als effektiv in der Behandlung der adjuvanten Therapie bei postmenopausalen Frauen mit frühen Brustkrebs etablieren werden (z. B. http://www.medscape.com/viewarticle/755324- Link funktioniert, wenn man die URL in die Browserzeile oder bei Google eingibt). Viele Fachleute halten die Studienlage allerdings nicht für ausreichend, was der Grund dafür ist, dass von Ärzten unterschiedliche Empfehlungen ausgesprochen werden und viele Krankenkassen die Kosten der "Off-Label"-Behandlung nicht erstatten. Ich würde es daher für sinnvoll halten, mir von einem Facharzt, am Besten in einem zertifizierten Brustzentrum, die aktuelle Studienlage (insbesondere auch bezüglich meiner individuellen Erkrankung) erläutern zu lassen und erst auf dieser Basis entscheiden, ob ich eine evtl. unnötige, möglicherweise mit Nebenwirkungen verbundene und in jedem Fall aber teure Behandlung in Anspruch nehme.

Liebe Grüße
Stephie

Geändert von stephie_z. (22.08.2013 um 20:59 Uhr) Grund: Erklärung zum Link
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  #217  
Alt 20.08.2013, 23:06
Kayar Kayar ist offline
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Standard AW: multifokales Karzinom mit 44 - Was nun?

Hi Stephie,

nicht dass das falsch verstanden wurde. Das Fazit ist ganz alleine meine eigene Meinung nach Einsicht in etliche Studien, Berichte, Interviews etc. Und da ich selber Wissenschaftlerin bin, traue ich mir absolut zu, diese Studien zu verstehen und auch die Ergebnisse zu gewichten. Und meiner Erkenntnis nach, basierend auf meiner Recherche (die bestimmt nicht vollständig war), nutzt diese Therapie allen Frauen mehr oder weniger. Es hängt also weder vom Rezeptorstatus ab, noch von der Art des Krebses. Postmenopausal bzw unter Östrogenmangel sind die Ergebnisse lediglich besonders gut.

Aber Du hast Recht, das sollte auch nicht verschwiegen werden. Es gibt durchaus auch kritische Berichte und Auswertungen zu diesem Thema. Letztlich, wäre es soooo eindeutig, wie mein Fazit- wären Bisphosphonate bereits entsprechend zugelassen!

Wie so oft muss jede Frau selber entscheiden, was sie macht. Und eine Rücksprache mit dem Arzt des Vertrauens ist immer richtig! Je überzeugter man von einer Therapie ist, desto besser kommt man auch mit den NWs klar!

lieber Gruß,
Kayar

PS Dein Link führt zu einer Anmeldung, leider kann ich also nicht lesen, was Du damit belegen möchtest.

Geändert von Kayar (20.08.2013 um 23:25 Uhr)
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  #218  
Alt 21.08.2013, 15:21
Kayar Kayar ist offline
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Standard AW: multifokales Karzinom mit 44 - Was nun?

So,

ich war fleissig und habe meinen langen Text zu den Bisphosphonaten überarbeitet und um meine Zusammenfassungen relevanter Vorträge von Kongress in San Antonio 2012 ergänzt.

2011 werde ich noch nachreichen.

Ich hoffe, dem ein oder der anderen die Entscheidung vielleicht leichter zu machen.

liebe Grüße,
Kayar
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  #219  
Alt 12.09.2013, 10:52
Kayar Kayar ist offline
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Standard AW: multifokales Karzinom mit 44 - Was nun?

Morgen geht es los. Freitag der 13.9.2013

Hoffentlich ein Glückstag für mich und ein Unglückstag für den Krebs. Morgen Abend weis ich schon, ob es geklappt hat, das Ergebnis der Pathologie kommt ca. eine Woche später. Mein Traum wäre eine PCR, allerdings geben die Sonos das nicht her.
Nach den ersten Chemos waren meine 3 Tumore super geschrumpft. Zumindest laut Ausmessung im Ultraschall.
In der zweiten Sono (wurden alle 6 Wochen gemacht) konnten die beiden kleineren Tumore nicht mehr lokalisiert werden, der große allerdings hatte wieder die Ausmasse von ganz zu Anfang, allerdings kein solides schwarzes Echo, sondern grau-wolkig. Und daran hat sich die restliche Zeit über nichts geändert. Auf der Abschlusssono gestern war es ebenso, allerdings wurde noch ein "strukturgestörtes" Areal gefunden, welches vermutlich zu einem der beiden doch nicht verschwundenen Tumore gehört. Ich habe Angst vor dem Pathologieergebnis, denn egal wie schön man mir das Ergebnis redet- eine PCR ist das Einzige was meine Prognose nun noch verbessern kann. Ich hoffe also weiter.

Wenn nichts Schlimmes gefunden wird, werde ich Brustwarze und Haut behalten und keine Bestrahlung bekommen. Drückt mir alle freien Daumen!

Ich melde mich, wenn ich wieder kann,

Kayar

PS Danke für die lieben Wünsche per PN, ich freue mich sehr darüber und sie machen mir viel Mut und Hoffnung

PS2 auf diesem Weg gute Besserung und ein extra Gruß an Woodyallen! Wir packen das!!
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  #220  
Alt 12.09.2013, 12:33
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lohmo lohmo ist offline
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Standard AW: multifokales Karzinom mit 44 - Was nun?

Hey, Kayar!
Du weisst es ja, ich drück dir alle Daumen und werde ganz angespannt auf jede news warten!!
Kopf hoch und Fäuste geballt: jetzt gibst du dem Krebs den Rest! Mach ihn fertisch!!!

GO!Kayar! GO! GO! GO!!!!

87560873086705387420fach ganz lieb gedrückt!!
Mo
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  #221  
Alt 12.09.2013, 17:42
Rose18 Rose18 ist offline
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Standard AW: multifokales Karzinom mit 44 - Was nun?

Hallo Kaya,

auch alles Gute von mir. Ich drück dir alle Daumen.

Ganz liebe Grüsse
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  #222  
Alt 12.09.2013, 20:20
woodyallen woodyallen ist offline
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Standard AW: multifokales Karzinom mit 44 - Was nun?

Heeee alles wird gut!!! Drücke jeden Daumen!!! War hier schon angeben heut weil es so schick geworden ist:)
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  #223  
Alt 20.09.2013, 12:55
Kayar Kayar ist offline
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Standard AW: multifokales Karzinom mit 44 - Was nun?

Fertig

OP war am Freitag den 13.9.2013. Heutem am 20.9. sitze ich wieder zu Hause an meinem eigenen Rechner.
Ich habe zwei Silikonimplantate nach Mastektomie bekommen und beide Brustwarzen behalten können. Ich trage noch für die kommenden 3 Monate einen Sport-BH (Stützklasse 5) und für 4 Wochen etwa einen Stuttgarter Gürtel, aber nicht sehr eng. Ich finde beides nicht wirklich unbequem. 4 Dränagen hatte ich, die letzten beiden kamen gestern an Tag 6 raus.
Die Schmerzen sind teilweise heftig, es fühlt sich an als ob der Muskel krampft. Was ich verstehen kann, immerhin liegt er nicht mehr auf den Rippen sondern wurde gelöst und liegt nun auf dem Silikon. Aber insgesamt reichen Ibu 400 und es geht mir prima. Ich darf allerdings die Arme nicht heben und soll auch die Oberarme wenig bewegen um die Wundheilung nicht durch unnötiges Wundwasser zu verzögern. Mit der Form bin ich total zufrieden, ein sattes, volles C -Körbchen ist es geworden.


Und gestern Abend kam das Ergebnis der Pathologie. Komplettremission! Ich habe geheult vor Erleichterung.
Bestrahlt werde ich nicht, da keine Lymphknoten befallen waren (eine isolierte Zelle war vorhanden). Antihormontherapie wird mich sicher ereilen, was genau kommt weis ich nicht nicht.

Danke an alle, die mir liebe Mails und PNs ins Krankenhaus geschickt haben und mir Mut, Kraft und Informationen gegeben haben!!

DANKE!!

Dolly "Kayar" Buster
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  #224  
Alt 20.09.2013, 12:58
NicoleZ NicoleZ ist offline
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Lauter gute Nachrichten ! Herzlichen Glückwunsch !
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  #225  
Alt 20.09.2013, 13:07
MareMa MareMa ist offline
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Standard AW: multifokales Karzinom mit 44 - Was nun?

Hey Kayar, schön so gute Nachrichten von dir zu hören, das macht Mut!!! Kann es sein, dass ich dich gestern noch aufm Gang von Station 10 rumgeistern gesehen hab? Ich war leider schon voll benebelt von meiner 9. Pacli+Tavegil usw. und hatte nur ein Bedürfnis: Schlafen!!!, aber jetzt interessierts mich doch...
Ich wünsch dir weiterhin alles alles Gute
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mammakarzinom, mastektomie, multifokal


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