Langzeitpatient

[suze2]

ulla, ich möchte dir einen lieben gruß schicken - verstehe das zeitschleifengefühl sehr gut - ich gehröe zwar zu den "mehr oder weniger geheilten" (trefflich ausgedrückt - genau so empfinde ich es), aber trotzdem seh ich mich manchmal in der zeitschleife.

alles liebe und danke!

suzie

[Rubbelmaus]

Ja Ulla, mach das. Das ist dann mit der Zeit wirklich interessant.

Ich führe seit einigen Jahren so etwas wie ein Tagebuch. Nichts großartiges, nur ein kleines Notizbuch. Immer wenn es mir wieder besonders schlecht geht, schaue ich nach, wie es mir an dem Tag vor ein-zwei-drei-usw. Jahren ging. Und meistens habe ich Glück, es ging mir in den Jahren vorher entweder noch schlechter, oder genauso schlecht. Dann fühle ich mich gleich besser und denke, na wenigstens bin ich nicht schlechter dran als früher. Zeitschleife eben!

Viele Grüße
Rubbelmaus

[Renate2]

Hallo Ulla,
Tagebuchschreiben ist nicht Jedermanns Sache. Aber vielleicht ist es auch tatsächlich für Dich interessant, Deinen Therapieverlauf aufzuzeichnen und eventuell ist auch hier eine Erkrankte, die dankbar für diese Informationen ist.
Anfangs hatte ich mir die Navelbine-Herceptin Infusionen auch notiert.
Bei 80 - glaube ich, habe ich aufgehört. Dachte mir, wen interessiert es. Ob 80 oder 180 ist doch egal.
Einige Frauen kenne wohl kaum Ostac. Das habe ich vor Zometa bekommen und bin jetzt bei Bondronat-Tabletten.
Vielleicht doch nicht so uninteressant.
Aber mir widerstrebt es auch, eine Tagebuch zu führen, in dem ich meinen Krankheitsverlauf detailliert ausführe.
Für mich glaube ich, ist das eher negativ.
Aber so empfindet das jeder Mensch anders.
Ulla, ob dann der Verdrängungsmechanismus so gut funktioniert, wenn Du es schwarz auf weiß liest? Das ist wohl mit der Grund, warum ich nichts aufschreiben mag. Muss mal meinen Lieblingspsychologen fragen (das war jetzt ein Scherz, ich habe keinen).

Ich freue mich darüber, daß wir uns jetzt hier austauschen können.

Liebe Grüße
Renate

[Ullala]

Liebe Renate!

Darüber freue ich mich auch!

Ich bin zur Zeit ja bei der 40sten Navelbine und schreibe die Zahl in meinen Terminkalender.
Das entstand dadurch, dass mich ein Arzt außerhalb des KH fragte, wieviel ich davon denn schon genommen hätte.
Von selber wäre ich wahrscheinlich gar nicht auf den Gedanken gekommen das zu notieren (obwohl in mir auch manchmal eine kleinkarierte Buchhalterseele schlummert...).

Bis bald "in diesem Theater", wie man so schön sagt,
Gute Nacht und liebe Grüße,

Ulla (mit oder ohne "la")

[Renate2]

Heute habe ich wieder mal hier gelesen.

Inzwischen habe ich eine 4-wöchige Reha "überstanden". Ich würde sofort wieder fahren.

Ullala,
ich habe Blutwerte, da könnte so Mancher neidisch werden. Die Leukos haben zwar nie wieder die normale Höhe erreicht, aber sie sind o.k.

Eigentlich verstehe ich gar nicht, wie ich bei den Werten krank sein kann.

Ich hoffe, liebe Zeitreisende, es geht Euch immer noch so wie vor 4 Monaten oder eventuell sogar besser.

Liebe Grüße
Renate

[Rubbelmaus]

Hallo Schnuks,

du sprichst mir aus der Seele.

Ich hatte eine Kollegin, die ihren BK bestens überstanden hatte und der es sehr gut ging. Aber dauernd hat sie nur über ihre Krankheit nachgedacht und ließ nichts anderes mehr in ihrem Leben zu. Sie lebte praktisch für den Krebs. Und was ist passiert, eines Tages fiel sie auf dem Sofa um und war tot, Herzinfarkt. Und ich musste nur denken: Jetzt kommt sie in eine andere Statistik.

Ich schreibe eigentlich nur jeden Tag etwas in mein Büchlein rein, um immer einen Anhaltspunkt zu haben, wenn meine Ärzte etwas wissen wollen. Aber oft habe ich dann gesehen, dass es mir heute, trotz meiner ganzen Misere mit Metas, Chemo ect. besser geht als noch vor einigen Jahren. Es ist einfach so, dass ich meine neues Leben akzeptiere und anders lebe als früher. Aber trotzdem lebe ich gerne und genieße jeden Tag.

Grüße
Heidi