Meine Mama...

[Anuschka1102]

liebe sabrina...

seit 4 tagen schreibst du nix....
ich weiss nicht ob deswegen weil deine mama schlechter geht und du sehr viel zeit mit ihr verbringst oder ob es schon vorbei ist und du mit anderen sachen beschäftigt bist.
ich hoffe es geht dir einigermassen gut,das jemand da ist der dich in arm nimmt.
melde dich bitte sobald du es kannst.
ich drück dich ganz doll.

anna

[floel]

Liebe Sabrina, auch ich mache mir Sorgen, melde Dich mal bitte. floel

[sabrina**]

Hallo ,
meiner Mama geht es sehr schlecht,ich bete nur noch das es bald zu ende ist.
heute war ein ganz schlechter Tag,ich bin nach der Arbeit sofort zu ihr und da war ich dann auch bis jetzt eben.
Sie bekommt jetzt die doppelte Menge Morphium gespritzt,die Schmerzen sind weg aber dieser Juckreiz,sie kratzt sich immer wieder und es fängt sofort an zu bluten. Ein paar mal am tag wasche ich sie ab und creme sie ein aber nichts hilft.
Das Wasser läuft weiter wie ein rinnsal aus ihrem Bauch,alle halbe stunde kann man die Tücher wechseln. Es ist einfach nur grausam...

Die Leiterin vom Hospiz meinte das sie eine sehr starke frau ist,aber sie denkt das sie nun bald gehen wird...

Ich bete zu Gott das er sie endlich zu sich holt...

traurige Grüße
Sabrina

[floel]

Liebe Sabrina, es tut mir alles so leid, denn ich weiß genau wie Du Dich fühlst. Ist es nicht grausam, zu beten, dass ein geliebter Mensch sterben soll (nicht darf)?
Ich habe es auch getan, obwohl ich nicht gläubig bin, aber es war meine allerletzte Hoffnung.Wünsche Dir und Deiner Mutti, dass sie bald einschlafen kann und dorthin kann, wo sie keine Schmerzen mehr hat. Lass Dich mal ganz kräftig drücken, floel.

[Anuschka1102]

liebe sabrina..

freu mich das du dich gemeldet hast.leider kann ich dir nicht wirklich helfen,nur eine virtuelle umarmung schicken und dir sagen das ich für dich und deine mama mitbete.
genau wie floel weiss ich wie es dir geht...
das ist schon komisch erst beten wir das die liebsten gesund werden und nicht sterben dann ne zeit später betteln wir um dem tod und erlösung für die liebsten.
ich wünsche dir von herzen das es für euch so schnell wie möglich zu ende ist und dir weiterhin viel kraft.
lg anna

[gwenda]

Hallo Sabrina,

jetzt habe ich fast eine Stunde die ganzen Beiträge zu diesem Thema gelesen. Es kann doch nicht sein, dass ein Mensch so leiden muss und einfach nicht sterben darf. Warum dürfen die Ärzte nicht einfach aufhören das Leben zu verlängern, wenn es sinnlos ist und nur zu noch mehr Schmerzen und auch Leid sowohl für den Patienten als auch für die Angehörigen führt.

Ich wünsche Deiner Mutter einen friedlichen Tod und Dir eine kraftvolle Hand die Dich dann führt.

Meine Familie und ich haben diesen Weg noch vor uns.

Liebe Grüße

Sigrid

[Kristina M.]

Liebe Sabrina, in Gedanken bin ich bei Dir!!! Der Sterbeprozess meines Mannes ist noch nicht so lange vorbei, das eigenartige Atmen während des Leberkomas ist noch immer in unserer Wohnung. Und trotzdem: Wir können so froh sein, dass es die moderne Medizin schafft, dass der Mensch schmerzfrei sterben kann. Und für die emotionale Seite, die Menschenwürde, sind wir als Angehörige zuständig...und das machst Du auf bewundernswerte Weise. Sei gedrückt dafür! Kristina

Vielleicht hilft Dir das folgende Gedicht, das Freunde auf die Homepage meines Mannes gesetzt haben:

Memento
Vor meinem eignen Tod ist mir nicht bang,

nur vor dem Tode derer, die mir nah sind.

Wie soll ich leben, wenn sie nicht mehr da sind?

Allein im Nebel tast ich tot entlang.

Und lass mich willig in das Dunkel treiben.

Das Gehen schmerzt nicht halb so wie das Bleiben.

Der weiß es wohl, dem gleiches widerfuhr;

Und die es trugen, mögen mir vergeben.

Bedenkt: den eignen Tod, den stirbt man nur,

doch mit dem Tod der andern muss man leben.

Mascha Kaleko

[Anuschka1102]

liebe gwenda...

du sagst das...das kann wohl nicht sein das ein mensch nicht sterben darf.
in deutschland ist leider sterbehilfe verboten.
ich kann mir vorstellen das die meisten die das durchgemacht haben dafür wären aber ist leider nicht so.
ich möchte nicht so wie mein vater sterben,ich will nicht das meine kinder so was durchmachen müssen.
vielleicht wird sich das mit der sterbehilfe bis dahin ändern ansonsten geh ich nach holland
hab auch grad wo anders gelesen und weiss das es bei dir dein mann ist.
es tut mir leid.ich hoffe ihr werdet noch schöne zeit zusammen verbringen,und das es so lange wie möglich gut und schön ist.
lg anna

[sabrina**]

Danke für eure lieben Antworten

Auch ich glaube nicht wirklich an Gott und trotzdem bete ich jeden Tag das sie endlich einschläft. Ich kann auch nicht an Gott glauben wenn ich täglich zusehen muß wie meine Mama leidet,wenn es so ein toller Gott wäre,würde er sie erlösen.

Das schlimme ist noch das meine Mutter nicht "jammert" sie sagt keinem(außer mir) wenn sie Schmerzen hat. Sie ist der Meinung die ganze Medizin die sie bekommt schadet ihr nur zusätzlich :-(
Wenn ich dann zu ihr komme weint sie vor Schmerzen und ich hole sofort eine Schwester die ihr dann was spritzt ... Sie versucht immer noch so tapfer zu sein,sie will immer noch die Starke sein aber merkt auch das sie es nicht mehr schafft..

@Sammy: danke für den Tip mit der salbe,morgen kommt der Doc und dann werde ich ihn direkt danach fragen.

Sie hat sich so verändert,überall diese Flecken,blutige Wunden, blasses Gesicht,abgemagerte Arme, überall im ganzen Körper Wasser .. Es ist einfach nur elendlich.

Warum muß meine Mama so leiden,ich kann es einfach nicht verstehen
Wenn ich ihr nur helfen könnte,aber das Thema Sterbehilfe ist ja in Deutschland tabu,das kann ich auch nicht verstehen,in so einer Situation,wo nur noch qualen und Schmerzen sind,warum kann man das nicht einfach beenden?! Das ist menschenunwürdig in meinen Augen.

Liebe Grüße
Sabrina

[Kristina M.]

Liebe Sabrina, es tut mir unendlich leid, dass Du Deine Mama so erleben musst, das Gefühl der Ohnmacht ist unbeschreiblich. Aber es gibt auch legal viele Möglichkeiten, einem Sterbenden zu helfen. Ärzte und Schwestern sind einem ethischen Eid und dem Gesetz verpflichtet und sie sind heilfroh, wenn man als Patient verfügt hat, was man will und was man nicht will. Mein Mann hatte alles genau aufgeschrieben und die Hilfe bestand im Unterlassen. Ich war mit ihm ganz allein, und natürlich hätte man noch für einige Stunden mithilfe von Maschinen etwas tun können, aber genau das wollte er nicht. Ihm hat ein Schmerzpflaster sehr geholfen, er hatte in keiner Sekunde Schmerzen und bekam dazu Tropfen zur Beruhigung ohne seine Gedanken zu benebeln. Wir schreiben momentan zu einem Thema, über das sich schon die Köpfe heiß geredet wurde.Leider sind aber nicht alle Menschen so wie wir, die wir hier schreiben, sondern es stehen am Krankenbett alter Menschen auch Angehörige, die nach Sterbehilfe rufen mit ganz egoistischen Hintergedanken.In unserer Familie gibt es mehrere Ärzte und wir sind uns alle einig, dass die autonome Entscheidung eines Menschen in jedem Falle respektiert werden muss,, denn Sterbehilfe kann jeder leisten, indem er dem Sterbenden hilft, sein Sterben zu ertragen. Das muss man als Angehöriger vom Arzt verlangen und da gibt es ausreichend Möglichkeiten. Und wenn sich der Arzt weigert, dann muss man einen anderen holen. Ich wünsche Dir, liebe Sabrina, die Kraft und den Mut dazu. In Gedanken sei , Kristina

[ilkaka]

Liebe Sabrina,

bitte entschuldige, dass ich mich nicht schon früher wieder gemeldet habe. Mir fehlen die Worte, es tut mir sehr leid wie sehr Deine Mama leiden muß und ich hoffe für Euch, dass sie bald erlöst wird. Ich war auch nie wirklich gläubig, mußte aber in den letzten 2 Jahren, als es mir psychisch teilweise sehr schlecht ging, erfahren, dass es Dinge zwischen Himmel und Erde gibt, die nicht so einfach "rational" zu erklären sind. Mittlerweile schöpfe ich aus diesem "Glauben" sehr viel Zuversicht. Aber genug davon, sei fest umarmt und ich wünsche Dir ganz viel Kraft für die kommenden Tage. Auch wenn es jetzt sehr hart für Dich ist, wird Dir die Tatsache, dass Du bis zuletzt für Deine Mama da warst, ein großer Trost sein.

Liebe Grüße
Ilka

[gwenda]

Liebe Sabrina,

es ist doch unfassbar. Mir fehlen die Worte zu diesem Thema.
Was kommt da noch auf uns zu?
Wie wird es meinem Mann gehen? Schaffen wir das?
Schafft Ihr das?

Irgendwie sind wir hier doch eine kleine Gemeinschaft von verzweifelten, traurigen und doch hoffnungsvollen Menschen.

Sorry jetzt heul ich wieder mal.

Sigrid

[Tanni2006]

Liebe Sabrina,

Wenn ich euer Schicksal sehe, dann kann ich es nicht fassen.

Es ist die Hölle wo Ihr durch müsst und das tut mir schrecklich leid.

Es tut mir einfach schrecklich leid für euch.

Deiner Mama und dir wünsche ich alles, alles erdenklich Gute.

Dir ganz besonders viel Kraft um all das durchzustehen.

Tanja

[Engelinchen44]

Liebe Sabrina,

nochmals möchte ich dir sagen, dass es super ist wie stark du bist. Das Leiden deiner Mama ist schlimm. Aber du bist bei ihr. Das merkt sie.

Die Gedanken lassen einen nicht los. Wenn man doch manchmal wenigsten die Gedanken für eine Nacht abschalten könnte. Ich glaube, wenn das möglich wäre, könntest du ein paar Stunden schlafen.

Aber Gedanken lassen einen nicht los. Hast du wenigsten jemanden mit dem du reden kannst. Ich hoffe sehr.

Mit Worten kann ich gar nicht ausdrücken wie leid mir alles tut für euch.

Ich sende euch ein dickes Kraftpaket.

Umarme und tröste euch so gut es von hier aus geht.

Deine Mama ist eine ganz starke Frau. Ich habe großen Respekt vor ihr.

Ich hoffe für sie, dass sie bald das Regenbogenland erreicht und ohne Schmerzen sein wird.

Sei gegrüßt

Brigitta

[Anuschka1102]

liebe sabrina...

so langsam fehlen mir auch die worte...und es tut mir so schrecklich leid für dich und deine mama.ich hoffe so sehr das ihr bald erlöst sei.
ich denke viel an dich und fühl dich ganz doll gedrückt von mir.


hallo liebe kristina...

was du schreibst ist richtig mit hilfe unterlassen,das leben nicht künstlich verlängern,einem menschen nicht an geräte anschlissen wenn er eine verfügung hatte aber zb. bei meinem papa (denke bei sabrina mama ist es genauso) waren keine geräte,er war an nix angeschlossen,die letzten 2 tage hat er soger keine nahrung bekommen,nichtmal trinken konnte er,wir haben seine lippen und mund nur immer wieder befeuchtet und das einzige was er bekam waren morphium spritzen die doch das leben nicht verlängern sondern nur die schmerzen lindern.sterben musste er von alleine.arzte haben in keine richtung was unternommen.wurde es sterbehilfe geben hätte man uns etwas leid sparen können.aber letztentlich haben wir es auch so geschafft.

lg anna