Nun Brustkrebs...

[MumiT]

Hallo zusammen!

Bin zur Zeit etwas aufgeschmissen.
Bei meiner Ma (48 Jahre) wurde am 3.5.08 erst Lungenkrebs diagnostiziert, T4N2M1. Nach der Bronchoskopie waren die allerdings noch nicht viel schlauer, daher haben die diese nochmal unter Vollnarkose gemacht. Ergebnis war jedoch ohne Befund. Daher wurde noch eine Mediastinoskopie gemacht und es wurde eine störende "Zyste" aus der Brust entnommen. Heute kam nun das Ergebnis. Brustkrebs, die Lunge ist frei. Da wäre nur eingefallenes Gewebe von Ihrem Asthma und dem Emphysem.

Da ich den Leiter des KH ganz gut kenne haben wir Ihm mal gebeten dafür zu sorgen, dass es so langsam mal etwas schneller voran geht.

Morgen werden ihre Befunde in einer Fachkonferenz besprochen, da sie aus dem "Fall" von meiner Ma einen Beispielfall machen wollen.
Was muss ich mir darunter vorstellen?
Wie stehen ihre Chancen, dass es ihr zumindest wieder etwas besser geht?
Sie hat auch wohl Metastasen in der Wirbelsäule (wenn es denn dann noch welche sind, gab ja schon viel hin und her) und die Lymphknoten im Brustkorb sind auch betroffen. Die Medikamentöse Einstellung ist schon sehr hoch, Schmerzen hat sie jedoch immer noch.

Wäre über Antworten sehr dankbar, da die Ärzte nicht sehr gesprächig sind.

LG!

[CH87]

Hallo MumiT,

das tut mir sehr leid für deine Mama, sowas liest man nicht gern.

Ich möchte dir gerne von meiner Mama erzählen, da sie die gleichen Symptome hat. Sie hatte 2006 Brustkrebs, bekam 6 mal FEC-Chemo und 30 Bestrahlungen.
Jetzt hat sie seit ca. März die Diagnose Metastasen im Rippenfell (das umschließt die Lunge). Deshalb hat sie so starke Atemnot und Husten. Schmerzen hat sie hauptsächlich im Rücken. Sie muss auch ständig Schmerzmittel nehmen.

Jetzt bekommt sie die Chemo Caelyx und wir hoffen alle, dass diese anschlägt.

Über die Chancen deiner Mama kann ich natürlich nichts sagen. Aber Chancen hin oder her, du wirst hier so viele finden, die dieser Krankheit trotzden und sich nicht unterkriegen lassen!

Wenn du mehr weißt über die Behandlung bei deiner Mutter, kannst du es ja hier schreiben, das würde mich interessieren.

Liebe Grüße und die besten Wünsche!

[bergmädel]

Hallo MumiT,

es ist hier leider absolut nicht zu beantworten, was die Ärzte Deiner Mam in ihrem Fall mit "Beispielfall" meinen.
Vielleicht hat es was mit den irre führenden Befunden zu tun, vielleicht überlegen sie die Teilnahme an einer Studie.

Ich würde Dir empfehlen, die Ärzte auf die Informationen festzunageln, die Du brauchst.
Es gibt mehrere Möglichkeiten: Nimm mit Deiner Mutter an der Ärztekonferenz teil und bereite Dich darauf vor. Schreib Dir Deine Fragen auf.
Oder vereinbare ein nochmaliges Arztgespräch, um in Ruhe Eure Fragen zu stellen.
Oder bitte den Leiter der Klinik, wenn Du ihn gut kennst, Dir die Befunde und vor allem das geplante Therapiekonzept zu erklären.

Du kannst Dir ausserdem, natürlich in Absprache und Einverständnis mit Deiner Mam die Krankenakte aushändigen und/oder kopieren lassen.
Die Inhalte der Krankenakte müssen dem Patienten auf Verlangen zugänglich gemacht werden.

Sei hartnäckig, wenn Du das Gefühl hast, Dir manches von den Ärzten gerne noch näher erklären zu lassen.

Die Ärztekonferenz, von der Du sprichst, ist das eine korrekte Tumorkonferenz, an der Chirurgen, Onkologen und Radiologen beteiligt sind?

Diese Konferenzen sind in zertifizierten Brustzentren üblich, damit alle beteiligten Fachkompetenzen zusammen über die individuellen Fälle beraten und gemeinsam ein Behandlungsprocedere absprechen.

Falls dies bei Deiner Ma nicht der Fall ist, würde ich empfehlen, noch eine Zweitmeinung in einem Brustzentrum in Eurer Nähe einzuholen.

Und auch, was die Schmerzen betrifft; falls die Situation für Deine Mutter nicht tragbar ist, sprecht es an und besteht auf einer anderen Schmerzbehandlung, um zu sehen, ob sich die Situation verbessern lässt.

LG Sandra

[Norma]

Hallo Mumit,

wie ist denn der Lungenkrebs mit T4,N2,M1 eigentlich diagnostiziert worden, wenn es jetzt heißt, die Lunge sei frei, es sei nur eingefallenes Gewebe vom Asthma und dem Lungenemphysem???

Und zwischen einer Zyste und einem bösartigen Tumor können gute Radiologen auf dem Ultraschallbild durchaus unterscheiden (war zumindest bei mir so).

Meine Vermutung im Fall deiner Mama:
Man hat erst die Metastasen gefunden und dann nach dem Primärtumor gesucht.
Wenn es so ist, dann dauert das seine Zeit...

Wie die Chancen stehen, weiß hier natürlich niemand.

Es kommt darauf an, wie die Krebszellen auf die anstehenden Therapien reagieren.
Allerdings gilt Brustkrebs mit Metastasen als sehr gut behandelbar; wenn auch nicht mehr heilbar.

Wichtig scheint mir, dass deine Mama sich in eine Klinik mit viel Erfahrung in Sachen Brustkrebs begeben sollte.
Nicht alle KH sind darauf spezialisiert...

Liebe Grüße und alles Gute!

Norma
Diagnose Brustkrebs Nov. 2001
Diagnose Rippenmetas April 2008

Diagnose Darmkrebs Juni 2007 bei meinem Mann

[MumiT]

Waren heute in Rheine, dort wurde die weitere Therapie besprochen.
Laut dem Arzt hat sie einen Tumor im der Lunge, der bereits in den Herzbeutel und auch im Rippenbogen infiltiert ist. Eine Rippe ist bereits "gekracht" wie er sich so schön ausgedrückt hat. Ab Montag bekommt sie Bestrahlung, dieses aber stationär da es ambulant zu viel für meine Ma werden würde. Er hat sie nur sehr ungern gehen lassen. Sie ist heute aus dem KH in Ibbenbüren entlassen worden.
Der Arzt meinte, dass er durch die Bestrahlung den Tumor kurzfristig zum Stillstand bekommen will. Mittelfristig und Langfristig wäre bei meiner Ma nicht mehr drüber zu reden. Naja, soweit so gut. Habe die Bilder ja selber gesehen. Der gesamte Brustkorb linksseitig bis unterm Rippenbogen sitzt "zu". Sie bekommt sehr schlecht Luft, hat einen Perikarderguss und Schmerzen.
Ich habe mich gerade für die nächste Woche noch krankgemeldet auf Arbeit, da sie ja irgendwie zum KH hin muss. Naja, irgendwie weiß ich zur Zeit auch gar nicht so recht, wie es weiter gehen soll in meinem Leben. Alles, was mir mal als wichtig erschien ist mitmal so unwichtig und so weit in den Hintergrund gerückt...
Morgen kommt der Bestatter zu uns, meine Ma möchte nochmal gerne mit ihm sprechen. Irgendwie komme ich gar nicht mehr zurück in den Alltag.