ich habe solche Angst!

[edith57]

In den letzten beiden Tagen ist mir aufgefallen, dass mein Mann sich immer wieder räuspern muss, obwohl er gar nicht erkältet ist. Auch fällt mir auf, dass er untertags immer wieder müde ist und sich für 1 Stunde hin legt. Das macht mir jetzt schon wieder Sorgen. Ich weiß zwar, dass er in der Nacht sehr schlecht schlafen kann und immer wieder herum wandert, aber ob das der einzige Grund ist?

Wenn ich ihn frage, sagt er mir, dass es ihm gut geht und nichts ist, aber das kann er auch sagen, damit ich mir nicht noch zusätzliche Sorgen mache. Im Moment sind alle meine Sinne zu 100 % auf ihn gerichtet und jede kleinste Veränderung macht mir zu schaffen. Aber vielleicht sehe ich auch nur Gespenster......

[Kamuffel]

Liebe Edith,

sehr gut kann ich Dich verstehen Deine Ängste und Gefühle. Ich habe im August 2010 meinen Mann verloren an Lungen-Ca. Ich kann Dir nur anbieten, wenn Du Hilfe brauchst um alles von deiner Seele zu schreiben schreibe hier ins Forum, wenn Du Antworten brauchst schreib Deine Fragen hier auf. Es sind viele liebe gute Seelen da, die dir zuhören (lesen) und Tipps geben, wenn du danach fragst.

Du sieht keine Gespenster, geräuspert hat sich mein Mann auch viel, eigentlich von anfang an und müde war er zu anfang auch (Er hat sehr sehr viel geschlafen in der Zeit seiner Erkrankung). Diese Krankheit kostet viel viel Kraft und zehrt viel von der Energie auf.

Ganz liebe Grüße und lass Dich knuddeln
Ilonka

[LaLa1983]

Hallo Edith,

es tut mir unendlich leid für dich und deinen Mann.
Ich kann mich meinen Vorrednern nur anschließen. Es ist nicht inoperabel und auch nicht IV.
Daher gebt die Hoffnung nicht auf..... den die Hoffnung stirbt bekanntlich zuletzt.

[LaLa1983]

Zitat von edith57

In den letzten beiden Tagen ist mir aufgefallen, dass mein Mann sich immer wieder räuspern muss, obwohl er gar nicht erkältet ist. Auch fällt mir auf, dass er untertags immer wieder müde ist und sich für 1 Stunde hin legt. Das macht mir jetzt schon wieder Sorgen. Ich weiß zwar, dass er in der Nacht sehr schlecht schlafen kann und immer wieder herum wandert, aber ob das der einzige Grund ist?

Wenn ich ihn frage, sagt er mir, dass es ihm gut geht und nichts ist, aber das kann er auch sagen, damit ich mir nicht noch zusätzliche Sorgen mache. Im Moment sind alle meine Sinne zu 100 % auf ihn gerichtet und jede kleinste Veränderung macht mir zu schaffen. Aber vielleicht sehe ich auch nur Gespenster......

Das dein Mann immer wieder müde wird, kann auch an Medikamenten liegen, die er bekommt ebenso das er nachts herum wandert. Die Diagnose belastet ihn ja sicher auch.... Nachts wenn es ruhig ist, dann denkt er sicher viel nach und ist dann tagsüber müde.
Ausserdem denke ich so wie du das Verhältnis zu deinem Mann beschreibst, er würde es dir sagen wenn etwas nicht in Ordnung sein würde.
Fühl dich gedrückt.

[edith57]

Danke Ilonka und LaLa für eure Zeilen. Ich bin wirklich froh, dass es dieses Forum gibt - man fühlt sich nicht mehr so allein. Das tut richtig gut in dieser
schweren Zeit.

Ich drück euch ganz fest

[LaLa1983]

Ja das Forum ist da wirklich gut für solche Fälle.

[paula2007]

liebe edith,

ich kann sehr gut nachempfinden wie es in dir zur zeit aussieht. diese ständige ungewissheit und warterei und immer wieder kommen neue (meist negative) neuigkeiten dazu. man fällt in ein tiefes loch wo es scheinbar keinen ausweg mehr gibt...ich wünsche dir und deinem mann von herzen, dass eine op noch möglich ist. mein papa wurde auch operiert und hatte danach noch ein schönes, fast beschwerdefreies jahr.

ich wünsche euch weiterhin viel kraft und mut!

lg, nicole

[suze2]

liebe edith,
ich bin auch aus Ö und las gerade deine geschichte.
möchte euch einen lieben gruß schicken.
ich hoffe ihr seid in guten händen? seid ihr in wien?

34 jahre zusammen sein - ich wünsch mir das auch mit meinem partner! bei uns bin ich die patientin, aber - wenn ich glück hab - habe ich es gut überstanden.

das räuspern kann auch einfach nervosität ein. ich neige selbst dazu, hüstel hüstel und schnief schnief. naja, und die nerven und die seele sind in so einer situation sehr belastet - bei euch beiden. immer wieder warten - allerdings gibt es nicht immer nur negative neuigkeiten, man kann ja auch glück haben. das halte ich mal fest und wünsche euch alles glück, das ihr braucht!

herzlichen gruß
suze2

[edith57]

Hallo Nicole,

Danke für die guten Wünsche - ich hoffe auch von Herzen, dass noch eine OP möglich ist, die Aussichten sind dann einfach besser. Schön, dass dein Papa noch ein gutes Jahr haben durfte. Die Wünsche werden angesichts dieser Krankheit winzig klein und man ist froh über jeden schönen Tag miteinander - das haben wir inzwischen schon gelernt.

Liebe Grüße
Edith

[edith57]

Hallo Suze

Danke für den lieben Gruß. Wir sind nicht in Wien, sondern am anderen Ende in Vbg. Ich hoffe schon, dass wir hier in guten Händen sind, jedenfalls fühlt sich mein Mann in der Lungenabteilung, wo er dann ab Freitag die Chemos bekommen soll, recht wohl. Die Ärzte, Pfleger und Schwestern sind wirklich alle sehr nett und ich denke, dass eine "heimelige" Athmosphäre schon zur Genesung beitragen kann. Ich hoffe es jedenfalls.

Ich freu mich sehr mit dir, dass du es gut überstanden hast und schicke einen lieben Gruß zurück.

Edith

[Soffel1311]

Hallo Zusammen,

auch ich habe einfach nur schreckliche Angst um meinen Mann (50 Jahre). Wir sind seit vielen Jahren mehr als glücklich verheiratet und kennen uns seit der Grundschulzeit.

Vor 3 Wochen die Diagnose: Adenokarzinom T3, N2, M1

Es hat unsere Welt zum Einstürzen gebracht. Ich schwanke zwischen tiefster Verzweifelung, Optimismus und allen Gefühlen, die es nur gibt. Für unseren Sohn bin ich stark, für meinen Mann und für die Famílie. Aber eigentlich will ich nur weinen.

Es tut unendlich weh, meinen starken Mann weinen zu sehen. Er hat Angst. Es fehlen nach Aussagen der Ärzte noch 2 Werte, bevor eine Chemo begonnen werden kann. Wir wissen immer noch nicht genau, was auf uns zukommt.

Wir hoffen, dass die Warterei bald ein Ende hat und endlich die Behandlung startet.

Ich war bisher stillle Leserin, musste mir aber jetzt ein bisschen von der Seele schreiben.

Euch allen eine gute Woche und viel Kraft
Maria

[edith57]

Liebe Maria,

Ich weiss nur zu gut, wie es in dir ausschaut. Mit geht es genau gleich. Ich will die Starke sein, aber ab und zu platze ich fast vor Angst und Wehmut. Ich ertappe mich dabei, dass ich mir schon Gedanken mache um die Verabschiedung von meinem Mann und bin mir dann fast böse, dass ich an so etwas überhaupt nur denke. Ich muss doch hoffen und sollte nur positive Gedanken haben, aber es überkommt mich immer wieder.

Wir beide können jetzt nichts anderes tun, als unseren Männern auch weiterhin die liebenden Ehefrauen zu sein, die wir bis jetzt waren und versuchen, möglichst alles mit ihnen zu tragen. Zum Glück sind alle in meiner Firma sehr verständnisvoll und ich kann frei nehmen, wann immer ich muss. So konnte ich bis jetzt bei jeder Untersuchung und jeder Diagnose mit dabei sein. Ich denke, dass ist schon hilfreich, wenn sie zumindest nicht allein sind.

Ich wünsche euch von Herzen alles Gute und dass auch für euch die Behandlung bald beginnen wird. Ich weiß, diese Warterei ist so zermürbend.

Liebe Grüße einstweilen
Edith

[Ulilein]

Zitat von edith57

Danke Ilonka und LaLa für eure Zeilen. Ich bin wirklich froh, dass es dieses Forum gibt - man fühlt sich nicht mehr so allein. Das tut richtig gut in dieser
schweren Zeit.

Ich drück euch ganz fest

Liebe Edith, kann Deine Gefühle und die Angst und Panik gut nachfühlen. Klar, dass man jede evt. Situation, auch den Todesfall als Szenario im Kopf hat; irgendwie bereitet einen das ja auch selbst vor.Mein Mann erkrankte vor zweieinhalb Jahren an Blasenkrebs, hatte letztes Jahr ein Rezidiv, einschl.nächtl. Notoperation, aber heute geht es ihm wieder recht gut und wir geniessen einfach unsere gemeinsame Zeit. Auch Du weisst nicht, wieviel Zeit Euch noch bleibt, aber man sieht dann den "Alltagskram" einfach viel gelassener. Dazu kommt, dass die lebensverlängernden Behandlungen heute schon viel besser sind als noch vor 2 Jahren - und jeder gewonnene Tag ist ein Sieg.
Ich wünsche Euch Beiden viel Kraft, man bekommt Kraft, wenn man sie braucht. Alles Gute, Ulilein

[edith57]

Hallo Ulilein,

Schön, dass es deinem Mann jetzt wieder - und hoffentlich noch lange weiter - recht gut geht.

Du hast recht, man sieht vieles mit anderen Augen, wenn man so eine Diagnose erhalten hat. Auch wir stören uns nicht mehr am Alltagskram, leben unseren Alltag aber trotzdem so gut wie möglich weiter. Das ist irgendwie beruhigend.....
Jetzt hoffen wir erstmal, dass die erste Chemo möglichst nebenwirkungsfrei über die Bühne geht und dass sein Bein vorläufig Ruhe gibt, damit er nicht dort auch noch Schmerzen erleiden muss.

Alles Gute auch für euch und liebe Grüße
Edith

[Monika Rasch]

Liebe Soffel1311, / Maria,
die Anfangszeit ist schrecklich, man möchte so schnell wie möglich dem Mistkerl eins auf die Mütze geben.
tatsächlich ist es aber wichtig, aufgrund der gelaufenen Untersuchungen so viele Informationen über diesen
Euren
Krebs zu sammeln, um dann das Mittel der Wahl zu finden-
die Chemo, die am meisten Aussicht auf ein gutes Ansprechen hat.
Ich weiss, wie es ist wenn man wartet.
Bei mir ist es meine Schwester, die erkrankt ist.
Wir wohnen in Gelsenkirchen-Buer und sind in Gelsenkirchen-Horst in Behandlung-
hatten uns aber im Tumorzentrum in Essen das ok für die geplanten Chemos geben lassen-
haben uns also eine zweite Meinung eingeholt.
Aber irgendwann muss man Vertrauen fassen in die behandelnden Ärzte.
Und dann zieht man die Therapie durch.
Und hofft das Beste.
Ich wünsche Euch alles Gute !