Mann Speiseröhrenkrebs

Hallo Ihr Frauensleut,
ich hab keinen Vater mit Krebs.... Ich hab selber Krebs. Hab vor Monaten auch hier ein paar Beiträge reingestellt. Da hatte ich noch wenig Hoffnung. Der Speiseröhrenkrebs wurde erst im Dez.03 nicht festgestellt, aber dann im Januar doch verifiziert. Verschiedene Krankenhausaufenthalte, dann am 2. Feb. große OP mit geplanter Resektion der Speiseröhre und Magenhochzug. Nachdem der Bauch offen war entpuppte er sich als Überraschungsei. Alles voller Krebs... Lympfknoten, Hauptarterie, Zwerchfell, Bauchfell und noch wo. Reißverschluß, fertig. Lapidar eingeräumte 3 Monats Chance. Und die rund 10 kg weniger fand ich ja auch nicht sooo schlecht. Dann 6 Wochen Chemo (2 Tage die Woche), 1 Woche Pause, 6 Wochen Chemo,1 Woche Pause, 6 Wochen Chemo, 1 Woche Pause, dann 6 Wochen Bestrahlen mit gleichzeitiger Dauerchemo. Zwischendurch 10 Tage stationär wegen einer Embolie die wahrscheinlich durch den Port verursacht wurde.
So, jetzt bin ich schon 3 Wochen Gift- und Strahlenfrei. Und mir gehts saugut. Ich hab wieder mein früheres Kampfgewicht. Nur ein wenig Probleme mit Muskulatur in Rücken und den Beinen. Nächste Woche kommen die Stunden der Wahrheit. CTs, Gastroscopie etc. Schaun mer mal. In der Phase der Hoffnungslosigkeit wurde ich hier in diesem Forum stark aufgemuntert und zum Kämpfen ermutigt.(Judith...)
Ich habs getan und es hat genützt. Zumindest bis jetzt.
Das wollte ich mit diesen zwei Worten sagen.
Übrigens, ich 65 und Rentner. Wenn es weiter so aufwärts geht, hol ich mir meine ganzen Fluglizenzen wieder und ab geht die Post.
Berichtet Euren Vätern von mir als ein Beispiel in die richtige Richtung. (Mir ging zwischendurch sauschlecht).
Tschüss
Hans

Hans,
Du bist ja der Hammer! Werd deine Nachricht ausdrucken und meinem Vater mitbringen, vielleicht springt ja etwas Kampfgeist über! Volker Tschuschke (Psychoonkologe aus Köln) hat zu dem Thema einen auf fundierten Studien basierenden Artikel (in der Psychologie Heute) mit dem Titel "Patienten, die sich auflehnen haben bessere Heilungschancen" (o.ä.) veröffentlicht, der deine Richtung bestätigt. Gut finde ich auch, dass Du zum einen deinen schwarzen Humor trotz dieser extremen Strapazen nicht verloren hast, aber auch nicht schön redest (du schreibst ja, dass es die auch sauschlecht ging).
Ich wünsche Dir von ganzem Herzen, dass die nächste Woche gute Nachrichten für dich bereithält!
Lieben Gruß
Jessica

Hallo mein lieber Hans,

hab mich total über die pos. Zeilen gefreut. Weiter so !!! All die Qualen haben sich doch gelohnt !!
So gefällst Du mir besser, voller Lebensenergie !!
Ich drücke Dir auf jeden Fall beide Daumen für die Ct- Untersuchung - mach Dich nicht total verrückt bis dahin.

Hast Du nach der CT etwas geplant ?? Urlaub oder Ähnliches ??


Freue mich mal wieder wat von Dir zu hören, mach weiter so !!!!

Liebe Grüße Judith

[ela68]

Hallo lieber Hans...

ich freu mich mit dir...das kämpfen lohnt sich....

Mach weiter so!!!!KLasse!!!

Liebe Grüße
Daniela

Lieber Hans,

vor dir kann man nur den Hut ziehen. Es ist schön hier so etwas zu lesen. Ich freue mich für dich, dass es dir so gut geht. Ja die Psyche ist das A und O und wenn es da klappt, ist schon viel gewonnen.

Es ist bemerkenswert, wie du das alles meisterst. Ich wünsche dir weiterhin alles nur erdenklich Gute und drücke die Daumen für die Untersuchung!

Liebe Grüße
Viola

Hallo, Ihr Lieben,
ich muss da ein bisschen relativieren. Von wegen meiner positiven Überlebenskampfstrategie. Ich war über viele Wochen, ja Monate doch sehr deprimiert (neben den z.T. entsetzlichen Nebenwirkungen). Und dann war ich eher fatalistisch eingestellt. Na ja, dann ist es eben so... In der Art.
Also nicht immer unbedingt ein schwarzhumoriger, lebenshungriger Jungrentner. Und natürlich hab ich Schiss vor nächster Woche.
Mein Prof. sagte mir auch vor ein paar Wochen, ich sollte meine Erwartungen nicht zu hoch hängen.
Tu ich jetzt aber.
Ich wünsche Euch und Euren Vätern alles Gute
Hans

[ela68]

hallo Hans,

ist es nicht normal,das mal auch mal ganz unten ist?? Aber es kommt auch wieder ein Hoch und ich finde du machst das prima.....

ich drücke Dir für nächste Woche ganz doll die Daumen und wünsche Dir weiterhin alles alles Gute...

Liebe Grüße
Daniela

Lieber Hans,
auch wenn mein Eintrag etwas euphorisch geklungen haben mag, mir war schon klar, dass Du nicht immer ein "schwarzhumoriger, lebenshungriger Jungrentner" sein kannst. Niemand könnte das in so einer Situation.. Nichts desto trotz denke ich, dass schwarzer Humor eine gute Strategie ist, gerade mit Angst umzugehen.. Und klar gibt es auch Zeiten, wo das nichts hilft und man Fatalist ist. Meinen Vater hat Deine Nachricht aufgebaut (und wenn auch nur für kurze Zeit, besser als nichts).
Ich drück Dir auch ganz doll die Daumen und Dich einfach mal mit!
Lieben Gruß,
Jessica

Hallo,

bei meinem Vater hat man im Mai Speiseröhrenkrebs festgestellt.
Ende Mai wurde er operiert ( Magenhochzug ).
Nach der OP traten diverse Komplikationen auf.
Insgesamt war er 6 Wochen im Koma. Die eigene Atmung hat leider
nicht funktioniert usw. Nach 9 Wochen Intensiv und fast am Rande des
Todes, ist er jetzt zur Reha gekommen. Leider klappt das Schlucken noch
nicht und er muss immer noch durch eine Magensonde ernährt werden.
Er macht jetzt fleißig seine Schluckübungen u. Sprachtherapien.
Inzwischen hat er sogar wieder ein Kilo zugenommen.
Wir wissen, dass er erst eine kleine Strecke seines schweren Weges
hinter sich gelassen hat. Trotzdem geben wir die Hoffnung nicht auf.
Jeder Tag, jede Woche, jeder Monat und womöglich jedes Jahr das
er zusätzlich gewonnen hat, ist es wert. Manchmal ist es schwer zu glauben.
Hätte man nicht alle diese Quallen auf sich genommen, hätte man sich auch
gefragt, was wäre gewesen wenn….
Man muss jeden Versuch wagen, um den Kampf gegen den Krebs zu gewinnen.
Meine Mutter war vor Jahren auch an Krebs erkrankt und sie wollte diverse Male
nicht mehr. Jetzt ist sie neun Jahre geheilt. Und der Kampf hat sich gelohnt.
Gebt den Mut nicht auf!

Lieben Gruß,
Katja

Hallo Katja (Hi Susanne und Daniela und Hans)!
Das was Du (Katja) in bezug auf Deine Mutter geschrieben hast, ist schön zu hören, tut mir gut! Und für Deinen Vater alles alles Gute, es hört sich doch ganz hoffnungsvoll an...
Mein Vater hat auch Speiseröhrenkrebs und morgen kriegen wir die Abschlußbefunde, ob er Fernmetastasen hat oder nicht, puhhhh...
Aber (für Susanne und Daniela) mal gute Nachrichten, ich bin jetzt ein bißchen besser drauf, weil meine quasi Ersatzmama (eine ehemalige Nachbarin) meinem Vater und mir jetzt unter die Arme greift und jeden Tag ein paar Stunden bei meinem Dad ist, was mich mit dem Prüfungsstress enorm entlastet und ihm super gut tut (er kann jetzt sogar wieder ein bißchen was essen und es bleibt drin).
An Hans: Ich würde mich echt freuen, wenn Du Dich danach fühlst, etwas von Dir zu hören!!!!
An Susanne und Daniela: Sagt mal, hat das einen Grund, warum ihr euch etwas bedeckt haltet? Manchmal ist das ja mit mails oder boards etwas komisch oder kommt falsch an???
Wie auch immer, euch allen einen schönen Gruß!
Jessica

[Viola Schneider]

Hallo Jessica,

ich drücke euch ganz fest die Daumen, dass die Abschlussbefunde gut ausfallen.

Dass dein Vater schon so viel durchmachen musste, tut mir sehr leid. Aber es hat sich ja gelohnt. Er ist auf dem Weg der Besserung. Bei dieser Krankheit wird es immer Höhen und Tiefen geben. Man darf nur nie die Hoffnung aufgeben. Man sieht ja an deiner Mutti und an Hans, dass sich das Kämpfen immer lohnt.

Mein Vater wurde vor 10 Wochen operiert und ihm geht es gut. Darüber sind wir sehr froh. Jetzt steht die erste Nachsorgeuntersuchung an. Morgen muss er zur Sonografie, am Freitag zur CT und am 13.09. nach Magdeburg zur Untersuchung. Ein bisschen Angst habe ich schon davor, aber bisher hat alles super geklappt und ich hoffe, dass es auch so bleibt. Mein Vater ist eine Kämpfernatur und das ist sehr wichtig.

Für morgen und auch weiterhin wünsche ich dir und deinen Eltern alles Gute!

Liebe Grüße
Viola

Hallo Jessica,

Ich habe dich hier schon vermisst! Habe aber gehofft, dass das ein Zeichen dafür ist, das es dir gut geht!

Für gute Nachrichten gehe einfach in das Thema "Positives", da halte ich mich so gar nicht bedeckt und auch Hans hat dort super Neuigkeiten eingestellt. Lohnt sich zu lesen!

Ansonsten schreibe ich dir die Tage mal eine Mail, mein Problem war nur, das ich einige Wochen absolute Leere in meinem Kopf hatte (nach der Diagnose) und nichts auf die Reihe bekommen habe. Nun muß ich mich einfach mal wieder um meinen Job kümmern, der nicht gerade anspruchslos ist und mich doch sehr fordert (macht aber auch viel Spaß) und insofern habe ich derzeit etwas weniger Zeit!

Aber zu hören, dass es dir besser geht freut mich sehr! Dass es deinem Vater etwas besser geht ist auch klasse! Und das mit den Abschlußbefunden heute wirst Du / werdet Ihr auch noch hinbekommen. Man kann die Zeit ja nicht anhalten und letztlich fand ich es dann auch gut, endlich alles zu wissen, das Warten ist viel schlimmer zu ertragen als sie Wahrheit!

Das mit Eurer Nachbarin ist ja klasse. Menschen brauchen eben auch Zeit um so eine Diagnose bei anderen zu verarbeiten und nach einenr Weile taucht dann oft der eine oder andere auf, der Hilfe anbietet. Krebs ist eben doch immer noch ein großes Tabuthema.

Berichte uns doch wie es weiter geht! Drücke feste die Daumen für die Ergebnisse.

Ganz liebe Grüße,
Susanne

Hallo Mädels,
die kompletten Abschlussbefunde sind zumindest vom Kopf noch nicht da, weil mein chaotischer Vater und ich (noch chaotischer) zum falschen MRT gelascht sind (Innere statt Neuro)und da brav und völlig verpeilt 1 Stunde gewartet haben...dafür sind die anderen Befunde da, Metas in der Leber und Niere. Und es hat ihm noch keiner gesagt. Ich würde das lieber mit dem Arzt zusammen machen, Termin übernächste Woche..
Na ja, ich halt mich mal an Hans Erfahrungen fest... Thema: Nie die Hoffnung aufgeben...
Für eure Väter freu ich mich, das hört sich gut an und die haben eine gute Einstellung.
Also, lieben Gruß und danke für eure Antwortrn,
Jessica

Hallo...
Wollte nur mal schreiben ,was bei uns so los ist: Der Arzt hat gesagt mein vater hätte nur noch Chancen weit unter 10% und wird am Krebs sterben. Er hat so rapide abgebaut (lag zu lange im Bett und ließ sich von mir nicht mobilisieren, noch waschen und wollte nicht ins Krankenhaus - wo er z.Z. aber ist), d.h. er kann kaum laufen, liegt nur noch im Bett.
Hab meine Diplom-Prüfungen für nächste Woche abgesagt und und hör z.T. gutgemeinte Sprüche wie: Willst Du es nicht doch versuchen, ich hatte doch auch nur 1 Woche zum lernen!" ..etc. Komm mir vor wie der Looser, aber ich bin halt nicht Superwoman..
Habe jetzt mit meiner Mitbewohnerin abgemacht, dass ihr Bruder erstmal meine Zimmer übernimmt und ich zu meinem Vater ziehe und ihn betreue, so gehts nicht mehr weiter.
Fühl mich obermies, weiß nicht, wie es weitergeht, könnt nur noch flennen... Muß mich noch von den Ärzten (die mir das Gefühl geben, ich nerve, obwohl sie nie Zeit haben) subtil anmachen lassen, warum mein Vater in so einem schlechten Allgemeinzustand ist, obwohl die ihn doch immer wieder nach Hause schicken, wenn er will.
So, das wars,
lieben Gruß,
Jessica

Hallo Jessica,

ja, ja die guten Ratschläge, die uns das Leben doch soviel leichter machen und jeder, aber auch jeder diese Situation schon durchlebt hat und uns deswegen immer genau sagen kann, was wir zu tun haben! Wer von uns kennt das nicht! (Sowas bringt mich echt auf die Palme)
Und selbst mir geht es doch ab und zu so richtig schlecht und meinem Vater geht es soviel besser als deinem! Und auch dann muß ich mir anhören "deinem Vater geht es doch gut, man sieht doch gar nicht, das wird schon!" Und auch ich kann da gar nicht drauf!

Aber nun das Wesentliche

1.) Es tut mir so leid, dass mit deinem Vater zu hören :-(, meine Email-Adresse hast du noch?, dann kannst du mich wenn du willst auch direkt an mailen! Und wünsche Euch viel Kraft und deinem Vater alles Gute auf dem jetzt vor ihm liegenden Weg. Er soll doch schon noch ein paar schöne Zeiten haben!

2.) Sch... auf die Diplomprüfung, geht im nächsten Semester auch noch! (Und ich bin weiß Gott normaler Weise dafür, sich nicht selbst zu Opfern, dass weißt du!). Was ist ein womöglich nicht bestandenes Diplom im Vergleich zu der verbleibenden Zeit mit deinem Vater!

3.) Für mich sind alle Mädels hier im Forum SUPERWOMAN, denn nur wer das mitgemacht hat oder mitmacht, weiß um die Belastung, die wir alle tagtäglich aushalten. Das soll erstmal einer von den anderen nachmachen! Von wegen, du ein Looser, das ich nicht Lache - ganz bestimmt nicht! Du packst das!!!

4.) Wie es weitergeht, kann ich dir nicht sagen. Hört sich doof an, aber es geht weiter, jeden Tag ein bisschen und manchmal auch ein bisschen mehr. Du wirst dass schaffen, denn das, was ich von dir weiß zeigt, du bist stark. Und wenn nicht, dann sind wir im Forum ja da!

5.) DU bist nicht verantwortlich für deinen Vater, du kannst ihn nur unterstützen. Die Verantwortung trägt jeder Erwachsene für sich selbst. An seinem Allgemeinzustand muß er auch mit arbeiten, insofern ziehe dir den Schuh nicht an und laß ihn dir auch nicht von anderen anziehen!

6.) Ja und wenn dir zum flennen ist, dann flenne! Egal wo. Das Problem damit haben die anderen. Wenn du erstmal deinen Gefühlen freien Lauf läst, dann erleichtert dich das und wenn jemande ein Problem damit hat, na und! Nur für deinen Vater sei Stark, dass er sich nicht auch noch groß um dich sorgt. Tut er wahrscheinlich sowieso schon!

7.) Und Ärzten kann man ab und zu auch mal die Meinung sagen.

Liebe Jessica, ich drücke Euch die Daumen, dass alles so Gut wird wie es eben noch geht. Dir Kraft und Zuversicht und auch für deinen Vater alles Gute. Und ich bin für dich da!

Deine Susanne