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  #1  
Alt 16.03.2011, 20:07
Petra2803 Petra2803 ist offline
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Registriert seit: 16.03.2011
Beiträge: 4
Standard Hilfe, ratlos, alleine

Hallo an alle,

befinde mich in einer ganz schweren Phase und benötige Rat wie ich damit umgehen kann. Ich hoffe so sehr jemand kann mir helfen. Kurz zu mir: Ich bin 22 Jahre alt und habe im Alter von 6 Jahren meinen Vater verloren und jetzt kämpfen wir um das Leben meiner Mama (63 Jahre) bzw. haben den Kampf eig schon verloren. Seit heute ist sie auf einer Palliativ-Station mit der Aussicht auf die Entlassung in ein Hospiz, da sie nicht mehr nach Hause möchte und es mir auch nicht möglich ist sie zu pflegen. Ich bin ratlos wie ich das schaffen soll. Wie ich das am besten verarbeite? Schon der Tod meines Vaters war wirklich schwer für mich. Schon damals war ich damit allein, wem vertraut man sich denn als kleines Kind an außer der Mama? Das ging leider nicht, da sie wie in ein Loch gefallen ist.Erst als ich ca. 14 war wurde alles besser. Ich saß schon damals oft an ihrem Bett und habe geschaut ob sie atmet weil ich so Angst hatte dass ihr auch was passiert. Ich habe so Angst davor ohne sie zu sein. Ohne jemanden den ich anrufen muss weil sie sich sorgt oder die stolz auf mich ist. Und ich habe Angst dass sie so leidet. Hat jemand ähnliche Erfahrungen? Der Tumor wurde kurz üble Weihnachten 2010 festgestellt auf der Lunge und mit Metastasen in der Niere. Sie hat starke Atemnot und Schmerzen die mit Morphium behandelt werden. Über Hilfe freue ich mich sehr.
Liebe Grüße Petra
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  #2  
Alt 16.03.2011, 21:22
sailha sailha ist offline
Registrierter Benutzer
 
Registriert seit: 23.02.2011
Beiträge: 17
Standard AW: Hilfe, ratlos, alleine

hallo,

sei mal fest gedrückt. helfen kann ich dir leider nicht. nur ein paar worte des trostes spenden.
als ich 23 war, habe ich meinen papa durch einen sekundenherzinfakt verloren. immer wieder hatte ich das gefühl mit der situation überfordert zu sein, immer wieder habe ich ihn vermisst, weil ich nicht mehr mit ihm reden konnte.

am sonntag ist meine schwimu nur 6 wochen nach der diagnose bsdk mit kompleter bauchraummetastasierung, verstorben. wir haben diese 6 wochen so intensiv wie möglich mit ihr verbracht. wir haben viel gesprochen, wir haben sie aktiv begleitet. sie war gut behütet in einem sehr guten umfeld. sie war die letzten 2 wochen auch auf einer palliativstation.

warum ich dir das erzähle?

das unvermeidliche wird nicht ausbleiben. deine mama wird gehen müssen. aber bitte nutze die zeit, alle deine fragen zu klären und viel zeit mit deiner mama zu verbringen.
ich hab heute nicht mehr das gefühl etwas mit meiner schwimu versäumt zu haben. ich weiß, daß wir alles besprochen haben (ich kannte sie 23 jahre, sie war eine wichtige bezugsperson für mich!)

du wirst sicher zeiten haben, wo du dich alleine fühlst, aber wenn du diese zeit jetzt aktiv lebst mit deiner mama, dann wirst du dich auch nachher öfter gut von ihr beschützt fühlen.

hier im forum sind immer viele menschen, die lesen und da sind.

lg
s.
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  #3  
Alt 16.03.2011, 23:36
undine undine ist offline
Registrierter Benutzer
 
Registriert seit: 16.11.2010
Ort: Elmshorn
Beiträge: 910
Standard AW: Hilfe, ratlos, alleine

Liebe Petra,

es tut mir so unendlich leid, fühle dich einfach mal in den Arm genommen

Ich kann dir auch keinen Rat geben, denn ich kämpfe selbst gegen die Angst, meine Ma zu verlieren. Ich bin zwar einiges älter als du, (schon 40 ), aber ich weiß jetzt schon nicht, wie ich den Gedanken ertragen soll, irgendwann ohne meine Ma zu sein.

Hast du jemanden in deinem Umfeld, der dich unterstützen kann? Freund(e), vertraute Menschen?
Hier wirst du auf alle Fälle Menschen treffen, die versuchen werden, für dich da zu sein. Ich selbst hätte nie gedacht, wieviel Unterstützung und Zuspruch ich hier erfahren würde.

Alles Liebe!!
__________________
_________________________

Ich habe mit Hilfe der Menschen im Krebsforum meine Mutter 2010-2011 bei ihrer Lungenkrebserkrankung (Adenokarzinom) begleitet.
Sie starb Weihnachten 2011.
Danke an alle, die mir geholfen haben. Und alles Liebe für alle, die den Kampf gegen Krebs bestreiten.
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  #4  
Alt 17.03.2011, 07:53
edith57 edith57 ist offline
Registrierter Benutzer
 
Registriert seit: 21.10.2010
Ort: Österreich
Beiträge: 655
Standard AW: Hilfe, ratlos, alleine

Liebe Petra,

Auch ich kann nicht mehr, als dich mal lieb in den Arm zu nehmen und dir zu sagen, dass du hier immer jemanden finden wirst, der dir zuhört und dich tröstet. Der Weg deiner Mama ist vorgegeben, du kannst sie nur so gut wie es dir möglich ist begleiten und versuchen, ihr ihre letzte Zeit so schön wie möglich zu machen. Du kannst ihr deine große Liebe beweisen, indem du ihr so nahe bist, wie sie das zulassen kann und ihr noch alles sagst, was du ihr sagen möchtest. Leider wirst du sie bald loslassen müssen, aber du sollst nicht das Gefühl haben, dass nicht alles zwischen euch ausgesprochen war.
Ich wünsche dir alle Kraft der Welt, diese schwere Situation zu meistern und deiner Mama wünsche ich einen schmerzlosen und friedvollen Weg.

LG Edith
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  #5  
Alt 17.03.2011, 20:06
Petra2803 Petra2803 ist offline
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Registriert seit: 16.03.2011
Beiträge: 4
Standard AW: Hilfe, ratlos, alleine

Hallo und danke schon mal. Ja klar habe ich viele Menschen um mich, die mich unterstützen und mir Hilfe anbieten, dennoch fühle ich mich alleine. Ich kenne leider niemanden, der schon so etwas erlebt hat und dieser Austausch fehlt mir. Immer wieder stelle ich mir die Frage warum wir? Warum schon wieder? Oft weiss ich leider auch nicht was richtig und falsch ist. Und ich hab so Angst dass ich daran ein Stück weit kaputt gehe.

Ich versuche immer wieder im Kopf durchzugehen, dass der Tod nunmal zum Leben dazugehört und mir das alles zu erklären aber es ist trotzdem alles so unfassbar. Ich habe Anfang Mai Prüfungen, zwinge mich also in die Schule, viele wundern sich dann dass ich das so durchziehe...das ist alles so mies. Heute hat mir die Ärztin einen Flyer für ein Hospiz gegeben. Das werde ich mir ansehen und habe mir überlegt vll ehrenamtlich dort zu arbeiten. Könnte mir das helfen? Was kann ich noch tun um das zu verarbeiten?

Liebe Grüße
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