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  #16  
Alt 12.12.2010, 00:43
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Monika Rasch Monika Rasch ist offline
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Registriert seit: 23.02.2005
Ort: Gelsenkirchen-Buer
Beiträge: 2.004
Standard AW: Das Leben nach der Diagnose...die plötzliche Angst die einem eiskalt umklammert

Hallo Grenzbaer,
die Ignoranz der Mitmenschen ist nicht böswillig, sie ist ängstlich.


Zitat:
ich habe erkennen müssen, dass es selbst im engsten privaten Umfeld Menschen gibt, denen Gefühle dieser Art völlig abhanden gekommen sind

So schützt man sich vor etwas, was einen nicht persönlich betrifft-vor lauter Angst darüber nachdenken zu müssen wenn der SUPERGAU im eigenen Leben eintreten würde.
Es ist oft nicht Gleichgültigkeit, sondern Abschottung- weil man sonst vor lauter Angst vor dem Leben und dem Kranksein und dem Sterben umkommen würde.

Ich jedenfalls weiss genau was Du fühlst !

Ich lebe jeden Tag in einer unglaublichen Angst um meine jüngere Schwester .
Es ist zum verzweifeln, aber es ist wie es ist.

Manche Menschen sterben eher, manche später, manche zu früh, manche hätten keinem gefehlt...
Wenn man nur wüsste was hinterher kommt ...?

Wofür das alles GUT ist..hat es einen Sinn ?

Dein Schmerz tut mir leid.
__________________
Mein Ehemann Georg+36jährig+1988(NHL)
Mein Liebster Joachim+42jährig+1997 (kleinzell. Bronchial Ca.)
Ich : 2002 DCIS re.Mamma, operiert, bestrahlt, AHT
Meine Schwester Heike +2011(Bronchialca)
Unsere Mama +2013(operiertes Glioblastom, Nierenversagen bei Temodal Therapie)
Meine Schwester Sandra(45),TN mamma Ca.metastasiert, +21.11.2015
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  #17  
Alt 21.03.2011, 23:40
grenzbaer grenzbaer ist offline
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Registriert seit: 28.01.2010
Beiträge: 8
Standard AW: Das Leben nach der Diagnose...die plötzliche Angst die einem eiskalt umklammert

Hallo an alle Mitleser -innen.

Seit gestern 12:55 Uhr ist das lange Leiden zu Ende. Sie hat jetzt keine Schmerzen mehr, keinen Durst, keinen Hunger und es geht Ihr hoffentlich gut. Wir (meine Schwester und ich) konnten Sie tatsächlich bis zum letzten Atemzug begleiten. Sie schenkte uns ganz zum Schluss noch ein Lächeln und zwei Tränen liefen Ihr über die Wangen...quasi für jeden von uns eine...

Ihr Gesicht war plötzlich nicht mehr angestrengt, sondern ganz friedlich, als ob sie gleich wieder aufwachen würde und nach einer Tasse Kaffee verlangen würde...

Die letzten Wochen waren sehr sehr intensiv, und jetzt ist eine angespannte Leere in mir...am 31.03.2011 werden wir Ihre Urne unter einem Baum in einem Ruhewald bestatten und hoffen, dass sie, wo immer sie auch sein mag, Freude an diesem Platz haben wird.

Diesem ganzen Forum, all seinen aktiven und passiven Mitgliedern, Mitschreibern und Mitlesern an dieser Stelle ein aufrichtiges Dankeschön.

Allen wie auch immer betroffenen Angehörigen möchte ich bei aller scheinbaren Hoffnungslosigkeit sagen, dass es auch nach der Diagnose darum geht weiter zu leben, zusammen, mit dem Menschen der tatsächlich davon betroffen ist. Jede Stunde, jede Sekunde zu geniessen und zu geben...denn keiner der Augenblicke wird jemals zurückkommen. Auch wird man keine Möglichkeit bekommen, verpasste Dinge nachzuholen, wenn die Zeit erstmal gekommen ist, kommt auch die stille und die Leere..udn was ist, wennman dann keinen positiven Erinnerungen hat?

Wir, die wir noch hier bleiben, haben jetzt die Aufgabe weiter zu leben, mit aller Traurigkeit, allem Schmerz. Nur liegt es jetzt an uns wie wir das machen...ich habe mich auf den Weg gemacht...will nicht stehen bleiben und darauf warten, dass ein Wunder geschieht und sie zurückkommt...ich will leben...mit der wundervollen Erinnerung an meine Mama, die uns bis zum Schluss immer ein aufmunterndes Lächeln geschenkt hat. Ich bin so stolz auf Sie, stolz, dass genau Sie meine Mama ist.

Ich danke euch allen von Herzen.

Hansi/grenzbaer
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  #18  
Alt 22.03.2011, 00:58
undine undine ist offline
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Registriert seit: 16.11.2010
Ort: Elmshorn
Beiträge: 910
Standard AW: Das Leben nach der Diagnose...die plötzliche Angst die einem eiskalt umklammert

Lieber Hansi,

ich möchte dir für deine Worte danken. Sie haben mich sehr bewegt. Ich habe geweint. Und sie trösten mich auch.
Dir und deiner Familie wünsche ich alles Liebe und sende dir mein aufrichtiges Mitgefühl.
__________________
_________________________

Ich habe mit Hilfe der Menschen im Krebsforum meine Mutter 2010-2011 bei ihrer Lungenkrebserkrankung (Adenokarzinom) begleitet.
Sie starb Weihnachten 2011.
Danke an alle, die mir geholfen haben. Und alles Liebe für alle, die den Kampf gegen Krebs bestreiten.
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  #19  
Alt 22.03.2011, 07:41
edith57 edith57 ist offline
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Registriert seit: 21.10.2010
Ort: Österreich
Beiträge: 655
Standard AW: Das Leben nach der Diagnose...die plötzliche Angst die einem eiskalt umklammert

Lieber Hansi,

Deine liebe Mama ist nun erlöst und sie konnte so gehen, wie du es dir ganz am Anfang ihrer Krankheit gewünscht hast. Das soll dir ein Trost in dieser kommenden schweren Zeit sein. Und denke immer daran, sie wird nie ganz weg sein, denn alle die sie kannten und liebten werden mit dem Gedanken an sie weiter leben.

Stille Grüße
Edith
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