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  #1  
Alt 02.02.2007, 01:26
Bettina14 Bettina14 ist offline
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Registriert seit: 24.01.2007
Beiträge: 4
Standard Wie kann man einem Totkranken das Leben etwas erleichtern?

Liebe Mitglieder des Forums,
seit einigen Tagen nun lese ich in einigen Foren mit und bin erschüttert über das, was hier viele als Betroffene oder Angehörige berichten und mitmachen müssen als auch von der Stärke und dem Lebensmut und dem Trost, den viele Betroffene ausstrahlen, beeindruckt.
Meine Mutter ist jetzt, mit gerade 60 Jahren, sozusagen austherapiert. Mammacarzinom und Bronchialcarzinom mit Metas an der ganzen Wirbelsäue. Chemo und Bestrahlung, das ganze Programm. Unter der letzten Chemo und dann der darauf folgenden Bestrahlung des Lungengewebes ist der Tumor gewachsen- die Ärztin sprach von Resistenz. Seit ein paar Tagen erhält sie Tarcevo, bis jetzt ohne die schlimmsten, hier in den Foren beschriebenen Nebenwirkungen (Hautausschläge, Durchfälle). ....Auch jetzt kann sie das Rauchen nicht sein lassen.
Meine Mutter ist noch zuhause, kann sich aber seit einem Jahr nach Wirbelsäulenbruch mit Gefahr der Querschnittslähmung aber nur ganz wenig gehen oder sich sonst bewegen, weil sie furchbare Schmerzen kriegt. Sie ist in einem Jahr durch die Brüche ca. 8-10 cm geschrumpft.
Vielleicht weiß jemand Rat dazu, welche ergänzenden Medikamente oder Maßnahmen das Allgemeinbefinden heben könnten? Sie fühlt sich körperlich so schlecht wie bei der Chemobehandlung- hat auch viele, starke Schmerzen. Sie hat jetzt einen Termin bei einer palliativ arbeitenden Schmerztherapeutin und nächste Woche einen Termin beim Lungenfacharzt um die Lungenfunktion zu testen (Sie hatte vor Beginn der Tazervo-Behandlung morgens Atemnot). Sie hat keinen Appetit, bzw. kann nur nährwertarme Kost ( Kekse, Salzgebäck,..) essen.
Vielleicht weiß jemand Rat, was ihr noch gut tun könnte??

Vielen Dank für das Lesen dieser Nachricht....und Allen eine gute und erholsame Nacht!
Bettina
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  #2  
Alt 02.02.2007, 11:13
ulla46 ulla46 ist offline
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Registriert seit: 17.07.2006
Ort: Mettmann
Beiträge: 986
Standard AW: Wie kann man einem Totkranken das Leben etwas erleichtern?

Liebe Bettina,
es ist so traurig für euch alle!
Möchte dir gerne den Rat geben, dich an das nächste Hospiz zu wenden (hoffentlich habe ihr eines in der Nähe). Die machen die palliative Behandlung auch zu Hause und sind auch auf Krebspatient spezialisiert. Ich habe selbst in meinem Patiententestament verfügt, dass ich von denen betreut werden möchte, weil ich in meinem FReundeskreis schon mehrfach erlebt habe, wie gut das den Kranken und damit auch den Angehörigen tut.
Liebe Grüße und viel Kraft für euch
Ulla
__________________
SPK 2005, ED T4, Nx, Mx, G2. Chemo und anschl. Chemoradiatio bis Ende 2005. Seitdem ohne Befund.
www.mein-krebs.de
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  #3  
Alt 02.02.2007, 20:25
Tiffy05 Tiffy05 ist offline
Registrierter Benutzer
 
Registriert seit: 13.01.2007
Beiträge: 87
Standard AW: Wie kann man einem Totkranken das Leben etwas erleichtern?



Hallo Bettina,

Schrecklich,da fehlen mir die Worte.
Deine Mutter hat es Tatzächlich sehr Erwischt.Es Tut mir sehr Leid,möchte auch dir gerne helfen.
Ich weis nicht ob das richtig wäre,frag mal euren Arzt ob er mit Morphium etwas machen kann.
Von meiner Bekannten ihrem Mann,hatte auch Knochenbrüche und Rippenbrüche mit Entfernung der Rippen.War sehr Bettlägerich.
Durch die Anhaltenden Schmerzen bekam er Vorsichtig Morphium Gespritst.Das half ihm sehr umn seine Schmerzen zu Reduzieren.
Auch ich möchte euch,wenn ihr Tierliebende Menbschen seid,ans Herz geben
das es schonb viel geholfen hat seinen Liebenden ein Tier in den Arm zu legen.
Ein Gefühl der Wärme und ein kleiner Trost für den Kranken Menschen.Viele haben Gelacht und wieder Angefangen zu Essen und andere kleinigkeiten mehr.Eine Katze ist da sehr Einfühlsam.
Hier ein Bild meiner Katze.
Ich habe noch eine Extra Seite;Leben mit der Krankheit und dem Tier.

Liebe Grüße
Tiffy
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  #4  
Alt 03.02.2007, 14:06
Ulla Krefeld Ulla Krefeld ist offline
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Registriert seit: 19.01.2007
Beiträge: 516
Standard AW: Wie kann man einem Totkranken das Leben etwas erleichtern?

Hallo Bettina,

schlimm, wo Du jetzt gerade durch musst. Aber sehr schön, dass Du danach fragst, wie man das Leben noch erleichtern kann.

Ich finde es z.B. sehr schön, wenn man - solange es geht - zu Hause bleiben kann. Wichtig ist, dass man den Menschen nicht alleine lässt.

Mit fällt eine Situation dabei ein, die mir in der onkologischen Klinik stark zu Herzen ging. Und zwar bekam ich Besuch von einer Freundin, mit der ich ins Krankenhauscafe gehen wollte. Auf meiner Station standen ca. 30 türkische Mitbürger vor einer Türe. Meine Freundin entrüstet, die treten ja immer in Scharen auf. Nein, sie waren alle da, um sich von einem ihrer Verwandten zu verabschieden. Ist das nicht wunderbar. Wir Deutschen werden in ein Sterbezimmer gelegt, keiner traut sich - ausser die engsten Verwandten - darein. Der Tod ist ja widerlich..... Er ist normal und wichtig ist, dass wir beim letzten Gang nicht alleine sind. Schön, wenn man zu Hause sein darf. Auch ein Hausarzt kümmert sich mit hervorragenden Schmerzmitteln bis zuletzt um einen notleidenden Menschen. Wie Tiffy schon sagte, ein Haustier könnte noch Wunder vollbringen. Es muss natürlich abgeklärt sein, ob es später auch bleiben kann. Lade soviel Besuch - aber nur für max. 1 Stunde - wie möglich ein. Lege ihr eine Bibel hin, es ist wichtig, dass wir keine Angst vor dem "DANACH" haben. Man fällt nie tiefer, als in Gottes Hände.

Schön wäre auch, einen Masseur ins Haus kommen zu lassen. Eine Massage mit Öl tut dem Körper sehr gut, zumal sie ja nicht mehr viel Bewegung hat.

Ich wünsche Euch noch eine schöne Zeit zusammen.

Alles Liebe Ulla
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  #5  
Alt 06.02.2007, 09:24
Bettina14 Bettina14 ist offline
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Registriert seit: 24.01.2007
Beiträge: 4
Standard AW: Wie kann man einem Totkranken das Leben etwas erleichtern?

Ihr Lieben,

vielen Dank für Eure Antworten! Das hat einfach gutgetan, das Gefühl Eurer Anteilnahme! In den letzten Tagen ging es meiner Mutter wieder etwas besser. Sie nimmt ja das Medikament Tarcevo und einige Beschwerden, z.B. starke Hustenkrämpfe vor allem nachts oder das furchbare nächtliche Schwitzen- von dem der Onkologe meinte, dass es vom Tumorwachstum verursacht wird- sind viel besser geworden. Leider hat sie keinen Appetit und nimmt gerade ab.
Beim Lesen in diesem Forum wurde mir erst bewußt, welches Geschenk ich doch bekommen habe, denn als damals die Diagnose Krebs gestellt wurde, war meine Mutter schon im letzten Stadium, und die behandelnden Ärzte sagten mir auf meine Nachfragen, das die verbleibende Lebenszeit nur wenige Monate beträgt. Das war um Neujahr 2006!!! Seitdem sind vierzehn Monate vergangen...

Zu Euren Ratschlägen: Meine Mutter beschäftigte sich in der letzten Zeit nicht bewußt mit der Schwere ihrer Krankheit. Viel von ihrer Lebensenergie geht dafür drauf, das Schreckliche möglichst zu verdrängen. Seit einem Jahr nimmt sie Morphium, sie bekommt Beruhigungsmittel, Schlafmittel, Schmerztropfen. Diese Mittel helfen nicht wirklich, sie hat schwerste Depressionen zwischendurch und eigentlich immer Schmerzen. Von Freunden hat sie sich in den letzten Jahren schon zurückgezogen- außer dem engsten Kreis ist niemand da.
Sie hat zwei Katzen- tagsüber suchen die beiden die Nähe zu ihr, was die beiden Katzen früher nicht so gemacht haben, aber nachts, vielleicht wenn meine Mutter besonders große Angst hat oder unruhig ist, spielen die so verrückt, dass meine Mutter schon daran dachte sie wegzugeben, weil sie überhaupt nicht mehr zur Ruhe kommt. Die Katzen kämpfen miteinander und sind extrem unruhig. Die spüren alles!!!
Meine Mutter bekommt auch Krankengymnastik und Massage, besonders gut tut ihr, wenn der Masseur ihre Lympfen ausstreicht.
Die Frage: Zuhause sein so lange wie möglich oder stationäre Aufnahme beschäftigt mich natürlich. Da habe ich von Euch ja gegensätzliche Ratschläge bekommen. Noch haben wir Zeit. Habe das Gefühl, mit dem neuen Medikament wird sie noch Monate durchhalten können! Meine Mutter lebt allein, ich habe einen kleinen Sohn von acht Jahren und gehe arbeiten. Da bleibt nicht viel Möglichkeit, sich ganz um die Mama zu kümmern. Es gibt nur noch meine Schwester, mich und eine sehr gute Freundin die sich regelmäßig um sie kümmern. Ansonsten ist keine Familie mehr vorhanden.
Liebe Tiffi, Ulla und Ulla, Danke nochmal für Eure Anteilnahme! Erst mal hoffentlich bis bald...
Bettina
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