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  #1  
Alt 02.09.2009, 22:53
Bibra Bibra ist offline
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Registriert seit: 02.09.2009
Beiträge: 10
Standard wie mit krebskranken angehörigen umgehen?

Hallo,
mein Schwiegervater (72) hat einen tumor hintern Auge (wurde bestrahlt). Weiterhin wurde festgestellt, da er in der Lunge und Leber Metastasen hat. Auch hat er "Grieß" im Kopf.
Er bekam schon 2 mal Chemo.
Nun war den Sommer über Chemopause und nächste Woche soll es eigentlich weitergehen.
Letzte Woche kam er aber mit Fieber ins KH. Dort wurde ihm Wasser aus der Lunge gezogen (ca 1 Liter).
Er weint viel, sagt aber selber, das er nicht aufgibt.
Ich glaube aber, es bleibt ihm nicht mehr viel Zeit.
Wie verhält man sich jetzt am besten. Wie verabschiedet man sich, ohne das er an seinem optimismus verliert?
Geht man mit ihm weiter so um wie bisher, oder sollte man den Tod ansprechen?
Man möchte ihm ja so gerne noch so viel sagen und zeigen aber irgendwie ist nie der richtige Zeitpunkt.
Aber wenn nicht jetzt, dann ärgern wir uns irgendwann darüber, dass wir ihm nicht gesagt haben wieviel er uns bedeutet.
Wir habt ihr den Zwiespalt geregelt?


P.s. Bis jetzt haben wir uns immer verabschiedet mit den worten: komm bald wieder auf die Beine oder ähnliches
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  #2  
Alt 03.09.2009, 09:31
vintage vintage ist offline
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Registriert seit: 29.05.2009
Beiträge: 745
Standard AW: wie mit krebskranken angehörigen umgehen?

hallo bibra,

das der mensch einem viel sehr viel bedeutet, kann man ihm doch auch sagen, ohne schon in der letzten lebensphase zu sein.
ich würde auf meine intuition hören. patientInnen, deren leben zu geht, wissen meistens um ihren zustand, sie fühlen es. und der innere abscheid von dieser welt ist natürlich auch eine traurige, innere auseinandersetzung.
ansonsten: gesprächsangebote machen, offen und sensibel sein. aufmunterende sprüche, wenn es eher ernst aussieht, wären nicht so mein ding (weder als patientin noch als angehörige), da bin ich eher realistin. und trotzdem kann man liebe, nähe, trauer und mitgefühl vermitteln.

liebe gruesse, vintage
__________________
lieben gruß, vintage



Mein geliebter Mann wurde nur 49 Jahre alt und
starb knapp fünf Monate nach der Diagnose.
* Juli 1965 - + Mai 2015

ED Weihnachten 2014 Darmkrebs mit zu vielen Lebermetastasen,
dann auch Lungenmetastasen...
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  #3  
Alt 07.09.2009, 22:32
Bibra Bibra ist offline
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Registriert seit: 02.09.2009
Beiträge: 10
Standard AW: wie mit krebskranken angehörigen umgehen?

so nun ist es raus.
Er bekommt keine Therapie mehr.
Sein Tumor in der Leber ist innerhalb von 6 MOnaten von 2 auf 15 cm gewachsen.
Wir wollen, dass er sein restliches Leben jetzt noch ausnutzt und soviel wie möglich von seinen Enkelkindern miterlebt.
Nächstes Jahr würde er goldene Hochzeit haben.
Soll man ihn nun wünschen das noch zu erleben???
Oh Gott, es ist so fürchterlich einen so starken mann verfallen zu sehen.
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  #4  
Alt 07.09.2009, 22:47
Benutzerbild von steffi0461
steffi0461 steffi0461 ist offline
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Ort: flensburg
Beiträge: 250
Standard AW: wie mit krebskranken angehörigen umgehen?

Hallo
Mein Schwiegerpapa ist letztes Jahr an Leukämie gestorben.Ich habe gemerkt wie es um ihn stand.Wir haben Ihn viel besucht und mit Ihm gesprochen wenn er es wollte.Sein Enkelkind hat ihn viel Kraft gegeben.Wir waren einfach da haben uns zu ihm gesetzt,mit ihm geredet und ihn begleitet bei jedem schweren Schritt.Wir haben die Zeit die wir hatten mit ihm genossen und er ist friedlich in unseren Armen gestorben.Er hat sich geborgen gefühlt und nicht allein.Er war am Ende so kraftlos aber voller Liebe und der Gewissheit das es ok ist wenn er geht.Ich drücke Dich und kann nach fühlen was in dir vorgeht.LG Steffi
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  #5  
Alt 07.09.2009, 23:25
Benutzerbild von IreenS
IreenS IreenS ist offline
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Beiträge: 448
Standard AW: wie mit krebskranken angehörigen umgehen?

Hallo Bibra,

das Ende mußt du nicht anspechen.

Verbring soviel Zeit - wie für dich richtig und wichtig ist - bei ihm/mit ihm.

Leiste einfach Gesellschaft.
Wenn du Kinder hast (er Enkel hat), dann nimm sie mit.
Die goldene Hochzeit - es wäre schön - aber ist jetzt vielleicht nicht so wichtig.
Hauptsache es geht ihm gut - er hat keine Schmerzen - kommt mit der Familie gut klar.

Für uns Angehörige: wir müssen es durchstehen -
ob es uns recht ist oder so gefällt, die Frage wird ja nicht gestellt.

Leider gehören diese Zeiten eben auch zu unserem Leben.

Ich wünsche euch noch eine gute gemeinsamen Zeit.

Ireen
__________________
http://www.myvideo.de/watch/4892460/...ume_leben_ewig


Wolfgang *03.04.1947 - +18.10.2008

Christel *17.05.1950 - +12.04.2011
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