Brauche bitte Eure Hilfe.

[ccgirl]

Hallo Ihr Lieben,

ich bin ganz verwzeifelt und bräuchte bitte Hilfe. Meine Mutter hat seit 1,5 Jahren Lungenkrebs, seit 17 Jahren Non hodgin Lymphom. Nun hat sie seit der OP der Lunge sehr sehr starke Schmerzen. Sie hat sich auf eigenen Wunsch "nur" den Tumor wegmachen lassen und nicht den Oberlappen und Rippe. Laut ihrem Doc stößt der Tumor gegen das Rippenfell und macht diese Schmerzen. Laut Nerologe könnte auch ein Nerv verletzt worden sein. Sie war deswegen im MRT - Ergebnis steht noch aus. Meine Schwester und ich versuchen alles um ihr zu helfen, aber sie ist liebevoll ausgedrückt echt eigensinnig und hasst Ärzte und will einfach alles nicht. Vor 4 Wochen waren die Schmerzen dann wohl zu stark und sie mit Brief einen Suzidversuch unternommen. Meine Schwester ist intuitiv abends noch zu ihr und hat sie zum Glück rechtzeitig gefunden. Ich hab sie auch noch so gesehen. Lag eine Woche im künstlichen Koma..etx. HÖLLE!!! Sie bereut diesen Schritt sehr und lässt sich jetzt auch helfen, aber nun folgendes Problem, sie bekommt Morphium Pflaster 25 mg....plus Tropfen und Lyrica. Nun soll das Pflaster um 12 mg erhöht werden. Der Arzt sagte dann, dass jemand am besten die ersten 24 Stunden bei ihr sein soll, wegen der Gefahr, dass sie zu "tief" schläft bzw. wir sie nicht mehr wach bekommen etc.! Dann müssten wir es halt abreissen. Nun hat das meiner Mama aber sooo viel ANgst gemacht, dass sie wieder nichts mehr will. Ihr grösster Wunsch ist es schmerzfrei zu sein, da sie sonst, troz der beiden Krebserkrankungen noch fit ist...fuhr bis vor kurzem noch 30 km Rad, fährt Auto, versorgt sich allein und LEBT einfach gern. Wir lieben sie über alles und wollen ihr unbedingt helfen. Daher meine Frage: ist diese Steigerung so dramatisch. Hat jemand Erfahrungen. Wir haben mittlerweile 2 Ärzte und 2 Meinungen.....Hilfe. Ach ja, meine Mutter ist übrigens erst 67 Jahre jung!

Vielen Dank im Vorraus!!

[Lilandra]

liebes ccgirl,
ich hab am amfang auch morphintabletten bekommen, allerdings geringer dosiert als deine mama. trotzdem hauten die mich jedesmal um und man konnte schon die uhr danach stellen. 30 minuten nach einwurf bin ich eingepennt, tief und fest. das man allerdings so tief einschläft das man nimmer aufwacht ist mir neu
mit der zeit gewöhnt man sich allerdings daran und dann lässt die müdigkeit auch nach. das es ihr angst mache verstehe ich aber der arzt muss nun mal vorwarnen. ähnlich wie vor einer OP. egal wie selten es passiert das jemand eine der "nebenwirkungen" hat, er MUSS es erwähnen. wenn sie weiter ohne schmerzen leben mag muss sie da leider durch. macht ihr mut das sie ja nicht alleine sein wird und ihr im notfall da seid.

das sie nach ihrem versuch zu gehen nun neuen mut geschöpft hat find ich klasse. ich hoffe diese kraft wird noch weiter wachsen. die schmerzen die man ohne die medis hat sind wirklich übel und ich wünsche ihr das sie die neuen medis gut verträgt. hat sie denn durchs morphium nebenwirkungen?

wieviel schmerzmittel sie letzendlich braucht kann nur sie wissen. leider gibt es noch keine möglichkeiten schmerzen zu messen. da hilft nur ihre aussage dazu.
ich hoffe das ich wenigsten ein bissel helfen konnte

lg
anja

[heinz33]

Hallo ccgirl, ich glaube nicht, dass eine derartige Erhöhung problematisch ist.
Meine Frau hatte zum Schluss bis zu 250er Pflaster immer in 25er Schritten erhöht. Also da müßt Ihr keine Angst haben. Wünsche Euch viel Kraft.
Heinz33

[ccgirl]

für Deine Antwort. Ja, Nebenwirkungen hat sie schon. Sie schläft nachts 12-13 Stunden, ist über den Tag müde, Mundtrockenheit und sie schwitzt seltsamerweise nur noch halbseitig, ganz komisch. Der Doc hat dazu aber nix weiter gesagt.

Ja, momentan kommt sie aus diesem Kreislauf, Angst und Schmerzen nicht raus. Jetzt hat der Doc auch die Chemo erstmal eingestellt, damit sie wieder auf die Beine kommt seelisch. Momentan nimmt sie Ixoten. Aber nun hat sie gerade den Bericht vom MRT bekommen. Dort steht, das "konstrastmittelaufnehmende" Gewebe wäre wohl schon 10 cm gross. Bedeutet das, der Tumor ist sooo gross??? Hab eben ihren Artz angerufen, und um Rückruf gebeten. Bin der Meinung, die Chemo sollte weitergehen. Und zur Not zur Schmerzeinstellung eine Nacht ins Krankenhaus, da wir durch den Suizid echte Panik haben, sie ne Nacht zu beobachten bzw. grosse Angst davor haben, sie wieder so tief schlafen zu sehen....

LIEBE GRÜSSE

[silverlady]

liebes Ccgirl

es tut mir sehr leid was ihr durchmachen müsst aber

wenn deine Mutter sich wirklich das Leben nehmen will, werdet ihr es nicht verhindern können. So schwer es auch ist so etwas zu akzeptieren.
Für mich gehört dieser Versuch aber eher zur Marke Hilferuf.

Versucht eure Mutter zu überzeugen die Pflaster zu akzeptieren, ihr seid noch längst nicht oben angekommen in der Schmerzmedikation.
Ich habe keinen Krebs, musste aber fast 3 Jahre Schmerzpflaster nehmen. Ich hatte zuerst 12,5 mikrogramm, dann 25 er und zum Schluss hatte ich die 50er. Die ersten Tage hatte ich Mus im Hirn, danach pendelt sich alles ein. Ich hatte nur auf meine Verdauung zu achten, ansonsten habe ich keine Nebenwirkungen mehr gespürt.
Wenn deine Mutter schlafen kann dann lasst sie um Himmelswillen schlafen. Wenn sie schläft hat sie keine Schmerzen. Achtet nur darauf, das sie wenn sie wach ist ausreichend trinkt ansonsten lasst sie.

Ich wünsche euch alles Gute
silverlady

[Buffy23]

Liebes Ccgirl,

ich kann silverlady nur zustimmen. Bei Krebspatienten ist eine Schmerztherapie sehr wichtig. Mein Mann (36) ist an einem MagenCA erkrankt und trotz OP hat sich der Krebs im ganzen Bauchraum ausgebreitet - er bekommt auch nur noch eine palliative Therapie. Da er seit kurzem an starken Tumorschmerzen leidet, hat er sich auf der Palliativstation schmerz-einstellen lassen. Ich kann dazu immer wieder raten. Natürlich merkt man die erste Zeit, wie einen die Morphine oder Opioide umhauen, aber der Körper gewöhnt sich daran (aber Achtung: regelmäßig Abführmittel nehmen und auf Stuhlgang achten). Wichtig ist, dass einem durch Schmerzfreiheit wieder ein Stück weit Lebensqualität zu teil wird. Eine Erhöhung in 12,5er Schritten ist wirklich nicht dramatisch und wie Silverlady schon meinte: bitte schlafen lassen. Man kann nur schlafen, wenn man keine starken Schmerzen hat und im Schlaf findet man Erholung. Selbst für Schmerzspitzen gibt es noch jede Menge Möglichkeiten, auf die auch mein Mann bisher erfolgreich zurückgreifen konnte. Und wenn alles unter ärztlicher Beobachtung und Beratung geschieht, können wir uns glücklich schätzen, dass unseren Lieben mit solch einer Medikation ein Stück Leid genommen werden kann.
Alles Gute und beste Grüße!
Buffy23

[Lilandra]

liebes ccgirl,
gegen die mundtrockenheit helfen zuckerfreie bonbons ein wenig. verhindert werden kann es leider nicht. ist eine der "netten nebenwirkungen"...
der schlaf ist nötig wie meine lieben vorposter schon amerkten. dabei ist aber zu beachten das der krebs an sich zerrt. an den kräften sowie an den nerven. wenn sie wach ist hilft frische luft und ein wenig bewegung. damit der kreislauf wieder in schwung kommt und sonnenstrahlen sind balsam für die seele.

halbseitiges schwitzen ist auch mir neu...gegens schwitzen, was ich auch hab, helfen sonst kühle fussbäder, ne wärmflasche ins tiefkühlfach und nachts dann ans fussende vom bett.

lg
anja

[ccgirl]

Hallo Ihr Lieben,

darf ich Euch bitten, mir vielleicht ein oder zwei Ratschläge zu geben?? Es geht um meine Mutter. Sie leidet seit 17 Jahren am Non Hodkin Lymphon, welches gut im Griff ist. Leider ist vor zwei Jahren auch noch Lungenkrebs dazugekommen. Sie hat aber die Art, sie nicht so schnell streut..."nicht-kleinzellig"...nennt man es glaube ich. SIe wurde operiert, weil es noch winzig winzig klein war. Das Problem war, sie hatte soviel Angst davor, nach der Op nicht mehr richtig atmen zu können, dass sie den Tumor nur hat herausschneiden lassen. ( Ärtze wollten den Oberlappen entfernen ) . Naja, nun hat es lokal gestreut. Die Rippe bzw. Rippenfell und das Brustbein sind betroffen. Sie bekommt Chemos, Antikörpertherapien etc. ! Meine Schwester und ich tun alles, was wir können und in unserer Macht steht für sie, denn wir lieben sie über alles. Anfang Juli hat sie die Schmerzen, ( die sie auf eigenen Wunsch nur mit Paracetamol und Novalgin behandelte ) , nicht mehr ausgehalten und versucht, sich das Leben zu nehmen. Wir haben sie zum Glück gefunden. Lange Rede, kurzer Sinn....jetzt bekam sie bis gestern 25 mg Morphim Pflaster, jetzt ein Pflaster mit 12,5 mg dazu, Novalgin Tropfen und 2x tgl. Lyrica....sie tobt und rast vor Schmerzen. Der Arzt meinte, wenn das nicht besser wird, bekommst sie insg. 50 mg Morphium. Gibt es noch irgendwas, was ich tun kann?? Meine Mama macht total dicht...sie ist durch die Schmerzen so fertig und aggressiv....ich möchte ihr sooo gerne helfen. Man muss sie doch schmerzfrei bekommen, das gibt es doch gar nicht...bitte helft mir....

[sunshinesoni]

hallo liebe ccgirl,

erstmal: es tut mir sehr leid dass deine mutter so leiden muss es ist schrecklich wenn man das miterlebt und noch dazu nicht helfen kann.

meine mutter hatte auch non hodgin - aber keinen lungenkrebs sondern tumore im kopf.
sie bekam auch morphiumpflaster und zusätzlich tramaltropfen.

es gibt auch eine schmerztherapie - frag mal den arzt der sie behandelt.

ich wünsche dir aus tiefstem herzen, dass ein medikament gefunden wird das hilft!

kein mensch sollte leiden!!!!!!!!!!!

ganz liebe grüße
sonja

[Effie]

hallo ccgirl,
es gibt ein mittel, das angeblich hundertprozentig gegen schmerzen wirkt: heroin. ich weiß aber nicht, ob das in extremen fällen (wenn auch morphium nichts bringt) von der schulmedizin verordnet wird. eher wohl nicht. aber vielleicht hilft ja auch die steigerung der morphiumdosis.
jedenfalls wünsche ich deiner mutter baldmöglichst linderung, starke schmerzen treiben einen in den wahnsinn.
effie

[Buffy23]

Hallo CCgirl,

das A und O ist eine ordentliche Schmerztherapie. Kein Mensch sollte bei einer Krebserkrankung solche Schmerzen leiden müssen. Es gibt eine Schmerzskala von 1 bis 10 - wobei 10 die schlimmste Art von Schmerz ist, die man sich ganz individuell und persönlich vorstellen kann. "Gemessen" wird im Ruhezustand.
Meiner Ansicht nach ist das Fentany-Pflaster sehr niedrig angesetzt und kann durchaus noch erhöht werden. Nur muss man wissen, dass es bis zu drei Tagen dauern kann, bis sich die entsprechende Wirkung entfaltet. Für Schmerzspitzen gibt es auch Morphin-Ampullen, die innerhalb weniger Minuten wirken. Bei Schmerzpatienten sind nach oben hin keine Grenzen, da das Risiko der Abhängigkeit gering ist.

Beste Grüße!
Buffy23

[Buffy23]

...was ich noch sagen wollte: die Palliativmedizin bietet auch eine hervorragende Schmerztherapie und kann auch "außer der Norm" behandeln. Wir haben wirklich sehr gute Erfahrungen damit machen können.

Buffy23

[Speedy Schneller]

Hallo CCgirl,
es ist schlimm das Du erleben musst, dass Deine Mutter so verzweifelt ist, dass Sie sich komplett aufgibt!

So wie Du es beschreibtst, denke ich, hier kommen zwei Sachen zusammen, welche einfach gegeneinander arbeiten.
Die Schmerzen, welche Deine Mutter hat, werden noch extrem verstärkt durch Ihre Angst das Sie "ersticken" muss. Dieses ist bestimmt die größte Angst die es gibt, wenn man an das Sterben denkt!
Somit werden die Schmerzen auch zusätzlich psychisch geleitet von der verständlichen Panik & dann kann das Schmerzmittel einfach nicht ausreichend helfen - ausser man befindet sich schon im völliger Umnebelung- das will ja auch keiner.
Ich denke, die verständlichen Ängste Deiner Mutter mussen mit Ihr dringend bearbeitet werden. Hat Sie einen Psychoonkologen?
Ein Palliativarzt kann hier auch sehr hilfreich sein, weil er genau erklären kann, was passieren könnte, sowie dass mit der heutigen Medizin kaum noch einer einen grausamen Erstickungstod erleiden muss - da ist die Medizin schon recht weit- dieser kennt sich da am Besten aus & weiß auch welche Vorkehrungen man treffen kann.
Wenn Sie es schafft Ihre Ängste zu verringern, dann werden auch die Schmerzen bestimmt endlich sehr gut zu behandeln sein.

Das Morphinpflaster muss langsam erhöht werden, weil der Körper sonst mit z.B. starker Übelkeit reagiert. Manche Menschen macht das Morphin bei einer zu schnellen Erhöhung auch noch unruhiger.Dieses ist leider ein gemeines Geduldsspiel- kenne ich aus Erfahrung - bis es endlich hilft heißt es leider nur Durchhalten und das ist nicht leicht.
Auch ich muss schon die Morhinpflaster nutzen, mit anderen Mitteln dazu. Deshalb habe ich selber feststellen können - durch ein Schmerzprotokoll, wo ich täglich auch meine "Laune" & Ereignisse aufgeführt habe -, dass ich bei Ablenkungen die Schmerzen besser ertragen konnte - da habe ich wirklich gespürt wieviel auch die psychische Verfassung ausmacht.
Jetzt in ich in Begleitung bei einer eine Psychoonkologin, welche mir Tipps & Unterstützung zur Bewältigung meiner Ängste & Nöte gibt.
Es hilft mir sehr,um meine Schmerzgrenze zu kennen & zu erkennen, wann ich langsam aufstocken muss- damit ich nicht den Zeitpunkt der Anpassung verpasse - dann müsste ich nämlich wieder von vorne anfangen.

Beim Heroin, bin ich sehr skeptisch, ich würde es nicht nehmen!
Es wirkt stark auf die Psyche & wenn man Pech hat, werden Ängste noch extremer verstärkt! Dann bekommt man erst Recht eine Panikattacke & verstribt am Herzinfarkt vor Angst!
Nein Danke- nicht meine Vorstellung so einfach zu früh zu Sterben.

Ich hoffe Ihr findet einen Weg , Deiner Mutter näher zu bringen auch psychologische Hilfe gegen die Schmerzen anzunehmen, um einen Weg aus dieser Sackgasse zu finden, damit Sie ohne Schmerzen dann langsam wieder Lebensmut finden kann.

Ein großes Paket mit Kraft & Geduld wünscht Euch
Speedy

[marzel14]

Hallo,

ich habe leider nur kurz Zeit, aber ich wollte Dir gerne folgenden Rat geben:

Ist Deine Mutter stationär im Krankenhaus oder zu Hause?
Falls sie im Krankenhaus ist, frag doch bei den Ärzten nach, ob es nicht eine "Schmerzabteilung" oder ähnliches gibt. Falls sie zu Hause ist, suche Dir schnell einen Schmerztherapeuten/ Palliativmediziner, die kennen sich gut mit der Schmerzeinstellung aus.
Da Deine Mutter Lyrica bekommt, gehe ich davon aus, dass sie neuropathische Schmerzen hat (zumindest als eine Schmerzkomponenten); ich weiß die Dosierung nicht; evtl. kann die Dosis erhöht werden.

Bei so starken Schmerzen mit einem Fentanylpflaster zu starten, finde ich unglücklich, weil ein ausreichender Wirkstoffspiegel im Blut nicht sofort vorhanden ist (das dauert mind. 12 Stunden).
Hat sie ein schnellwirksames Opiat, was sie nehmen kann, wenn sie Schmerzspitzen hat?

Die hier im Thread beschriebenen Nebenwirkungen wie Übelkeit etc. sollten auch propylaktisch behandelt werden.


So, ich muss leider weg. Sorry. Wenn Du Fragen hast, kannst Du Dich gerne bei mir melden.

Ich wünsche Euch alles Gute! Hoffentlich sind die Schmerzen bakd besser eingestellt


LG
marzel