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  #1  
Alt 29.02.2012, 17:15
jannik jannik ist offline
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Registriert seit: 29.02.2012
Beiträge: 1
Standard Mein Vater hat Krebs

Ich habe jetzt 1 Stunde überlegt, ob ich überhaupt einen Thread öffnen soll oder nicht. Was ich möchte weiß ich garnicht so recht, wahrscheinlich nur einfach irgendwie meine Probleme weitergeben...

ich rede nicht gerne über Schwächen und Probleme mit meinen Freunden oder der Familie. Und mit meinem Vater weiß ich überhaupt nicht zu reden, ich traue mich garnicht...

aber ich schweife weit vom eigentlichen Thema ab...

Mein Vater hat mir gerade eben erzählt, was er heute beim arzt erfahren hat:

Ein bösartiger Tumor im Fuß, Anfangsstadium meinte er.

Ich glaube ihm nicht so recht, da er echt wirklich fertig war. Außerdem hatte er in letzter Zeit unglaublich viele Arzttermine.

Er meinte es sei eine OP erforderlich.
DAs Problem ist, das sagte er zwar nicht, aber das weiß ich:

Mein Vater hat unglaublich viele Allergien, darunter auch Schmerzmittel-Unverträglichkeit. Wie bitte soll er dann operiert werden?

Ich bin echt fertig. Ich heule seit zwei Stunden nurnoch.
Was gibt es für möglichkeiten, wenn eine OP unmöglich wäre?

Oder operiert man auch ohen Schmerz- und Betäubungsmittel?

Ich habe wahnsinnige Angst ihn zu verlieren und ich glaube, ich würde damit echt nicht fertig werden...
ich meine, es ist mein vater und ich bin nichtmal 18 geworden...wenn der weg ist...ich glaub ich würde austicken!

ich habe einfach ne wahnsinnige Angst und hoffe einfach die ganze Zeit, das es nur nen böser Traum ist...

Wie macht man das bei solchen Allergien?

Wird dann trotzdem operiert?


Alleine eine Op wie im 1800 Jahrhundert wäre schon bestialisch genug für meinen Vater, um mich selber geistig fertig zu machen...

warum gibt es so eine krankheit überhaupt?

ich komme damit einfach nicht klar...

ich weiß garnicht wie ich mit dieser ungewissheit und angst über mehrere Wochen oder Monate leben sollte...

Geändert von jannik (29.02.2012 um 17:19 Uhr)
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  #2  
Alt 29.02.2012, 20:30
Benutzerbild von Mirilena
Mirilena Mirilena ist offline
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Registriert seit: 11.05.2011
Ort: Schleswig-Holstein
Beiträge: 1.519
Standard AW: Mein Vater hat Krebs

Hallo Jannik,

ich bin froh, dass du dich getraut hast, hier einen Thread zu eröffnen! Es ist zwar nicht schön, dich hier kennen zu lernen, aber vielleicht können wir alle dir ein wenig von deiner Angst und Ungewissheit nehmen. Ich hoffe es!

Ich kann sehr gut nachvollziehen, wie du dich jetzt fühlst. Die Diagnose Krebs als solches hat die Wirkung einer Bombe, die in dein Leben einschlägt. Es reißt dir den Boden unter den Füßen weg und man kann gar nicht mehr klar denken. Das ist ein gewaltiger Einschnitt auch in dein Leben und dennoch finde ich es sehr gut, dass dein Vater sich dir anvertraut hat. Das zeigt doch, dass er dir vertraut und dich sehr, sehr lieb hat. Auch er macht sich sicherlich große Sorgen, was da jetzt auf ihn zukommt.

Mit der Diagnose kenne ich mich so gar nicht aus, auch nicht mit den Allergien und Unverträglichkeiten deines Vaters. Ich würde euch raten, erst einmal abzuwarten, bis die endgültige Diagnose da ist. Vielleicht hat dein Vater doch auch Glück und es ist wirklich im Anfangsstadium erkannt worden, so dass er eine gute Chance hat, wieder ganz gesund zu werden. Wurde bereits eine Biopsie (Gewebeprobe) entnommen und eingeschickt? Daran können die Ärzte erkennen, welche Art von Tumor dein Vater hat. Dann wird er sicherlich von oben bis unten untersucht, um auszuschließen, dass der Tumor bereits gestreut hat (Metastasen). Ich drücke euch ganz fest die Daumen, dass dies nicht der Fall ist!!!

Aus eigener Erfahrung kann ich deine Aufgewühltheit und Verzweiflung nur allzu gut nachempfinden, aber es hat gar keinen Zweck, dass du dich jetzt verrückt machst! Das hilft dir nicht und deinem Papa schon gar nicht. Am besten wäre es, wenn du dir vorstellen könntest, dass du in einem Film mitspielst und dir die Rolle auf den Leib schreibst. So könntest du die Krankheit deines Vaters vielleicht ein wenig nüchterner betrachten. Klingt bescheuert, aber es hilft... Dann wäre es schön, wenn du vielleicht doch einen Schritt auf ihn zugehst und mit ihm sprichst. Eventuell ist er sogar froh, wenn du das tust und ihm Fragen stellst. Oder ihr notiert alle Fragen, die ihr habt und dann kann er das alles seinen Arzt fragen.

Ich bin gewiss kein Arzt, doch ich gehe davon aus, dass es auch Medikamente und Schmerzmittel geben wird, auf die dein Vater nicht reagiert, so dass du nicht befürchten musst, dass er im Falle einer OP bei vollem Bewusstsein und ohne Betäubung operiert wird.

In der Hoffnung, dir ein klein wenig beantwortet zu haben, wünsche ich dir ganz, ganz doll, dass alles gut für deinen Vater verläuft und ich würde mich freuen, wenn du mal wieder schreibst!

LG
Miriam
__________________
Mein Papa erhielt am 18.04.11 die Diagnose Lungenkrebs mit Knochenmetastasen und ging am 21.02.12 ins Licht. Alles vergeht, aber die Liebe bleibt...

Hand in Hand - gemeinsam sind wir stark!
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  #3  
Alt 06.03.2012, 19:05
Jasofe Jasofe ist offline
Registrierter Benutzer
 
Registriert seit: 08.02.2012
Beiträge: 83
Standard AW: Mein Vater hat Krebs

Hallo Jannik,

ich lese das erst jetzt, da ich im Urlaub war. Ich weiß auch nicht, was in der letzten Woche jetzt bei dir passiert ist, aber es gibt die Möglichkeit, dass man mit dem Blut deines Vaters verschiedene Medikamente auf Allergien testen kann. Man nennt diese Untersuchung CAST oder EAST. Somit kann genau in Erfahrung gebracht werden, auf was und wie stark er reagiert. Ich gehe jetzt einfach mal optimistischer Weise davon aus, dass es in dem großen Medikamentendschungel etwas für deinen Papa geben wird.

Ich wünsch dir alles Gute.
__________________
Nachdem er viel von der Welt gesehen hat, erkundet er nun sein letztes Reiseziel - die Ewigkeit.
(mein Papa : gestorben am 31.3.2012 und ich hielt seine Hand)
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