Mein Papa hat BSDK

[mollie]

[QUOTE=Kerstin G.;754210]Hallo,
Kerstin,
ich weiß auch nicht mehr weiter, bei mir ist es die mama.ich fühle mich nur hilflos und ohnmächtig und würde am allerliebsten diese krankheit für immer heilbat machen.
heute hat man der mama gesagt, dass die chemo abgebrochen wird, weil sie keinen sinn mehr macht, jetzt ist palliativmedizin angesagt. meine mama weiß, dass sie bald sterben wird und wir alle stehen da und können nichts tun. ein scheißgefühl....ich kann dich gut verstehen.
halt die ohren steif,

liebe grüße, mollie

[Kerstin G.]

Hallo Mollie,
das mit Deiner Mama tut mir sehr leid. Man ist so hilflos, wenn man mit ansehen muß, wie ein geliebter Mensch von Tag zu Tag mehr abbaut. Mein Papa wird heute von der Paliativstation wieder in die Charite gebracht. Dort will man mit der Chemo weitermachen. Die Ärzte sagte und zwar, daß aus medizinischer Sicht dies nichts mehr bringt, aber um sein Leben zu verlängern sollte dies gemacht werden. Mein Papa will das auf jeden Fall. Ich weiß jedoch nicht, ob das gut ist. Er kann nichts mehr essen, ekelt sich sogar vor einem Glas Wasser, bekommt jetzt künstliche Nahrung. Es ist so eine Quälerei, das wünscht man keinem Menschen!!!
Ich hatte auch bis vor kurzem gehofft und gedacht, man, es wird alles wieder gut. Aber wenn ich ihn mir so ansehe, dann kann man wirklich keine Hoffnungen mehr haben. Wir tun alles für ihn und versuchen, die ihm noch bleibende Zeit so angenehm wie möglich für ihn zu machen. Sollte er nochmal nach Hause kommen, ist alles vorbereitet. Mehr kann man einfach nicht machen.
Versuche, so wie ich, Deiner Mama solange es geht, noch schöne Stunden zu bereiten. Ich drücke ganz doll die Daumen, daß sie nicht leiden muß.
Wenn Du reden (bzw. schreiben) willst, dann kannst Du mir auch eine private Nachricht schreiben.
Ganz liebe Grüße von Kerstin

Kopf hoch, auch wenn ich diesen Spruch auch nicht mehr hören kann!

[Kirsten67]

Liebe kerstin,

ich lass Dir einfach mal ein paar Grüße da, diesmal nicht per PN

Mein Papa wollte auch ungedingt noch die Chemo. Dann hat er aber darunter so gelitten, dass er letztendlich doch darauf verzichtet hat.

Ich denke, Ihr macht das sehr gut, Deinem Papa die Entscheidung zu überlassen.
Wer sollte es sonst entscheiden? Es geht um sein Leben und seinen Körper.

Und Ihr seid für ihn da, das ist so wichitg. Ihr lauft nicht weg und gebt alles, was in Euren Kräften steht.

Kirsten.

[Kerstin G.]

Liebe Kirsten,
vielen Dank. Habe gestern noch mit einem Pfleger auf der Paliativstation gesprochen wegen Fresubin. Er meinte, daß es gut wäre. Da mein Papa aber nicht essen kann, muß ich mal sehen. Werde am Wochenende mal mit den Ärzten in der Charite sprechen, was sie dazu meinen. Wenn mein Papa das zusätzlich nehmen möchte (werde ihn natürlich vorher fragen), dann besorge ich ihm das Fresubin ganz schnell.
Ich hoffe, daß er wenigstens nochmal nach Hause kommen kann. Wir wissen, daß dies eine harte Zeit für uns wird, aber solange wir dies können, machen wir das. Ich wünsche mir von ganzem Herzen, daß er noch viele schöne Stunden mit uns erleben kann (soweit es machbar ist).
Ich wünsche Dir noch einen schönen Tag und danke für die lieben Worte. Bin echt froh, dieses Forum gefunden zu haben.

Ganz liebe Grüße von Kerstin

[mollie]

hallo kerstin,

deinen papa hat es ja wirklich ganz schön erwischt.... es tut mir leid zu hören, dass es ihm immer schlechter geht. ich kann nur hoffen und beten, dass er nicht leiden muss, jedenfalls nicht mehr als man es einem menschen zumuten kann. du hast recht, wenn du sagst, dass ihr ihm noch ein paar letzte schöne stunden bereiten wollt, wir versuchen das bei meiner mama auch- aber egal was wir auch tun, es fühlt sich immer so an, als sei es nicht genug.
meine ma will nicht ins krankenhaus und wir werden ihrem wunsch entsprechen und sie bis zum allerletzten atemzug zuhause lassen. mein papa leister unwahrscheinlich viel, hat bis jetzt sogar auf die hilkfe eines pflegedienstes verzichtet und das obwohl er auch schon bald 75 wird. mein bruder und ich sthen ihm bei wann immer wir können, leider ist das nicht oft, da wir beide berufstätig sind und ich zudem noch knapp 200 km weit weg wohne. ich bin jedes wochenende unten bei meinen eltern, heilfroh wenn ich mama noch sehe und immer schrecklich traurig wenn ich wieder fahren muss. wir alle, auch mama, gehen davon aus, dass sie papas geburtstag mitte august nicht mehr erleben wird. ich liebe sie sehr und deshalb wünsche ich mir für sie, dass sie bald in ruhe und frieden sterben kann und ich hoffe, dass sie solange damit wartet bis mal wieder ein wochenende ansteht.
wie dein papa auch isst sie nichts mehr, ekelt sich schon bei dem gedanken an essen. noch können wir sie immer überreden wenigstens einmal von was abzubeißen, damit sie nicht auch noch künstlich ernährt werden muss. hin und wieder trinkt sie wenigstens einen schluck astronautenkost.
gerne würde ich dir trost spenden, dich aufheitern und dir sagen, dass alles wieder gut wird. aber du weißt wie ich auch, dass es nicht wieder gut werden wird. wir können uns nur gegenseitig stützen in den schweren wochen und gemeinsam weinen und traurig sein.
sei versichert, dass ich dich in gedanken in den arm nehme.
liebe grüße, mollie

[Kerstin G.]

Hallo, Mollie,
ich wünsche meinem Papa auch, daß es nicht zu lange dauert und er sich nicht ewig quälen muß. So hart wie das für uns ist, aber wir müssen jetzt ausschließlich an ihn denken.
Er hat schon so viel durch: neue Aortenklappe gekriegt, Mitralklappenrekonstruktion, Schrittmacher eingesetzt, vor 2 Jahren Prostatakrebs besiegt usw. Eigentlich war das schon mehr als genug. Er ist zum Glück eine Kämpfernatur und hat sich immer wieder aufgerappelt. Und jetzt?
Nie hätte ich gedacht, daß so etwas schlimmes passieren wird. Eher hatte ich vermutet, daß sein Herz nicht mehr mit macht. Denn eine weitere OP am offenen Herzen wäre sehr riskant.Er ist erst 67, das ist ja auch kein Alter. Nachdem er das geplatzte Magengeschwür und den Darmverschluß mit Darm-OP hätte konnte man richtig zusehen, wie er immer mehr abbaute. Es ist grausam. Ich bin fast täglich bei ihm im Krankenhaus und mein letzter Wunsch wäre, daß ich dabei sein kann, wenn er von uns geht. Ich hoffe, daß dieser Wusch in Erfüllung geht.

Ich wünsche Dir dasselbe. Denn ich finde, gerade dann ist es wichtig, dem Menschen in seinen letzten Momenten begleiten zu können.

Sei gedrückt und laß den Kopf nicht hängen.

Ganz liebe Grüße von Kerstin

[Asta69]

Hallo Kerstin, Hallo Mollie,
wenn ich Eure Beiträge lese, kommen die Erinnerungen an die letzten Wochen meiner Schwester wieder und es erdrückt mich fast.
Ich hoffe und wünsche Euch so sehr, dass es Vater bzw. Mutter nicht so schwer haben werden.

Liebe Grüße
Asta

[Kerstin G.]

Hallo Asta,
es tut mir sehr leid, daß Du unter dem, was wir schreiben, leidest. Kann ich sehr gut verstehen. So schmerzhaft wie das für Dich ist, so erleichert mich etwas das Schreiben. Ich bin kein Mensch, der anderen ständig die Ohren volljammert, deswegen habe ich diesen Weg gewählt, mit anderen Betroffenen zu kommunizieren.
Ich hoffe auch so sehr, daß mein armer Papa nicht ewig leiden muß.
Sei umarmt und lieb gegrüßt von Kerstin

[mollie]

hallo asta,

sorry, wenn dich mein geschreibe an die schlimmen stunden mit deiner schwester erinnert. auch mir kommen immer die tränen, wenn ich lese, dass es anderen so schlecht geht.
ich bin eher ein schweigsamer mensch wenn es darum geht mein inneres nach außen zu kehren, deshalb das forum. und irgendwie hab ich auch keinen sonst außer meiner familie und einer guten freundin, mit der ich drüber reden kann. meiner familie will ich aber kraft geben, also bin ich da stark.
noch mache ich mir keine gedanken über das was der nächste tag bringt oder die tage ohne meine mama.
sei ganz herzlich gegrüßt und umarmt,

mollie

[Asta69]

Hallo Kerstin,
also ich leide auch ohne Eure Beiträge aber ich wollte auch nicht in Selbstmitleid versinken.
Mir geht es ähnlich wie Dir. Ich lese und schreibe hier im Forum, weil es hier Menschen gibt, denen man sich verbunden fühlt. Außenstehende können das gar nicht verstehen.
Ich hoffe Du findest hier etwas Kraft und auch Trost.

Liebe Grüße
Asta

PS: Morgen habe ich noch einen schweren Gang vor mir: die Beisetzung meiner Schwester! Und jetzt hat unsere Mutter Angst, daß mein Sohn (10Monate) da stören könnte . Dabei hatte meine Schwester sich immer so über ihn gefreut und ich kann ihn doch jetzt nicht abschieben?

[Elisabethh.1900]

Liebe Asta, ich wünsche Dir und Deiner Mutti viel Kraft für den morgigen Tag.

Liebe Grüße!
elisabethh.1900

[Kerstin G.]

Hallo Asta,
ich wünsche Dir für den heutigen Tag ganz viel Kraft, denn es wird nochmal ein ganz schwerer Gang. Wenn Deine Schwester so an Deinem Mäuschen gehangen hat, dann solltest Du Deinen Sohn auch mitnehmen. Vielleicht lenkt Dich das auch ein bißchen ab.
Ich bin in Gedanken bei Dir und wünsche Dir von ganzem Herzen, daß es nicht allzu schlimm wird.

Sei umarmt von Kerstin

[mollie]

hallo asta,

viel kraft wünsch ich dir für heute und deiner mama auch. nimm deinen sohn ruhig mit, es wäre sicher im sinne deiner schwester.

liebe grüße und eine feste umarmung, mollie

[tine28]

Hallo Asta,
Ich bin auch Mutter eines 10Monate alten Baby und ich sage dir das geht schon irgendwie.
Schau ich muss sie auch mitnehmen wenn es mit meiner Mama so weit ist.
Ich habe ja dann keinen mehr.Aber auch wenn würde ich meine Kinder (samy 4 jahre) sowieso mitnehmen den die zwei sind ihr ein und alles nur für sie kämpft sie so stark das ihr noch mehr Zeit bleibt.
Sie würde das so wollen,und deine Schwester auch.
Wenn das stimmt das die Seelen unter uns sind dann schaut sie Herab und lächelt und ist überglücklich ihren geliebten Neffen zu sehen.
Mensch meine liebe wenn du das liest ist dein schwerer Gang bestimmt schon vorbei aber ich habe still und leise an dich gedacht da mir so Schicksale immer so nahe gehn.
Meine liebe Asta ich hoffe das der Tag dir nur gutes bringt und du mit einem Lächeln zudeiner Schwester hinaufblicken kannst.
Alles undenklich Liebe und mein herzlichstes Beileid
Tine28

[Kerstin G.]

Hallo, Kirsten,
mein Papa wurde gestern von der Paliativstation wieder in die Charite gebracht. Habe mir dort gleich einen Arzt geschnappt und gefragt, ob es ok ist, wenn er zusätzlich Fresubin zu sich nimmt. Er stimmte zu und sagte der Schwester, daß sie ihm gleich was hinstellen soll.
Hab ihm gesagt, wenn er kann und sich nicht ekelt, soll er mal ruhig ab und zu einen Schluck davon trinken.

Heute früh habe ich mit meinem Papa telefoniert und es geht ihm gar nicht gut. Ihm ist total schlecht, ob das von der künstlichen Ernährung kommt? Er hat auch heute sehr niedrigen Blutdruck und seine Hände zittern.
Gestern, als wir da waren, sah er wieder etwas besser aus, hatte auch etwas mehr gegessen und wollte für heute sogar Würstchen haben.
Hatte mich natürlich riesig gefreut. Meine Mutti sagte allerdings, mach dir nicht wieder Hoffnungen, mal gehts bergauf, mal bergab. Das ist doch furchtbar.

Bin jedenfalls froh für den Hinweis mit dem Fresubin. Ich hoffe, es belastet Dich nicht allzu doll, wenn ich Dir schreibe. Kann mir vorstellen, wie es in Dir aussieht. Wenn Dir irgendwas zu viel wird, bitte gleich sagen, ja?
Liebe Grüße von Kerstin