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  #1  
Alt 17.05.2006, 18:53
lustrudiluna lustrudiluna ist offline
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Frage Unbedingt Lungenmetastasen operieren??

Hallo, bin neu im Forum und mit der Thematik erst seit 2 Monaten "vertraut".
Bei meinem 71 jährigen Vater wurd, eher aus Zufall, Nierenzellkarzinom mit Lungenmetastasen diagnostiziert. Nach langem Hin und Her sind wir im Essener Uniklinikum gelandet. Dort ist vor gut 4 Wochen die Niere entfernt worden. Er hat alles soweit gut überstanden und erholt sich derzeit in einer Anschlußbehandlung. Der behandelde Arzt "drängt" darauf die zwei Lungenmetastasen zu entfernen, da diese zu entfernen seien, die Lymphknoten frei sind und auch sonst mein Vater wohl stabil genug für einen Eingriff sei. Ich habe furchtbare Bedenken und weiß nicht was richtig ist, zumal ich im Prinzip für die Entscheidung zuständig bin, da mein Vater sich auf mein Anraten verläßt. Ich habe dem Arzt gesagt, ich würde erstmal die Immuntherapie angehen wollen- wobei ich noch nicht weiß in welche Forschungsgruppe er kommt. Ich glaube, dass man dann doch immer noch sehen könnte ob eine OP nötig ist. Können sich die Metastasen nach der Nierenentfernung nicht vielleicht auch von allein zurückbilden? Muß sofort nochmal operiert werden? Hat jemand Erfahrung? Ich hab auch noch keine Vorstellung wie die Krankheit so weiterverläuft. Ich hab wohl gelesen, dass man von einer Heilung in diesem Tumorstadium nicht ausgehen kann.
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  #2  
Alt 17.05.2006, 20:24
Benutzerbild von broetchentante
broetchentante broetchentante ist offline
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Standard AW: Unbedingt Lungenmetastasen operieren??

hallo meine mutter hatte die selbe diagnose vor einem halben jahr sie hat sich operieren lassen und heute geht es ihr recht gut icih denke ohne op wäre sie schon nicht mehr am leben sorry wenn ich das so hart sage aber ich denke eine op ist der richtige weg bevor der krebs noch weitere organe angreift meine mutter hat jetzt wieder neuen mut eine kollegin von mir wurde vor 12 jahren auch so operiert und es geht ihr heute immer noch gut also die hoffnung nieeeeee aufgeben gruss elke
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  #3  
Alt 17.05.2006, 21:30
Benutzerbild von christa Benz
christa Benz christa Benz ist offline
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Standard AW: Unbedingt Lungenmetastasen operieren??

Hallo,
Möchte mich der Brötchentante anschliessen.Wenn schon der Arzt sagt man kann die Metastasen operieren,dann sollte dein Vater es auch tun.
Metastasen werden nicht von alleine kleiner im gegenteil sie können noch andere Organe befallen.
Das wäre auch mein Rat an Dich.Liebe Grüsse Christa B.
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Die Liebe ist stärker als der Tod
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  #4  
Alt 17.05.2006, 22:02
Benutzerbild von Rudolf
Rudolf Rudolf ist offline
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Standard AW: Unbedingt Lungenmetastasen operieren??

Hallo Lustru di Luna,
Deine Frage kann man nicht einfach mit ja oder nein beantworten.
Wo sind denn diese beiden Lungenmetastasen? Und sind sie nah beieinander? Oder sehr weit voneinander entfernt?
Und vor allem: wie groß sind sie?
Weißt Du etwas über die Klassifikation des Tumors? T...N...M... Und G1, G2, G3?
Wurde über eine offene Lungenoperation gesprochen? Oder evtl. über eine thorakoskopische?

Natürlich ist es möglich, daß beim Nierenzellkarzinom niemals Metastasen auftreten. Aber das weiß kein Mensch, kein Arzt, deshalb ist die regelmäßige Nachsorge nötig. Insofern gilt das Nierenzellkarzinom als "unheilbar". Das schließt aber nicht aus, daß es tatsächlich Menschen gibt, die geheilt wurden. Nur wissen sie es nicht.

Natürlich ist es denkbar, daß die Metastasen von selbst verschwinden, aber verlassen kann sich niemand darauf. Von denen, die hier schreiben oder schrieben, hat auch noch niemand darüber berichtet. Ich selbst hatte am Anfang vor 5,5 Jahren 12 Metastasen, die nicht operiert werden konnten, weil sie schön gleichmäßig über die Lunge verteilt waren. Die sind auch zunächst einmal ganz schön langsam aber sicher gewachsen. Bis ich mit der Misteltherapie begann. Und mit der einen verbliebenen lebe ich eigentlich recht unbekümmert.

Die Lungenoperation ist keine Kleinigkeit. Das will gut überlegt und gegen die anderen Möglichkeiten abgewogen sein.

Was meinst Du mit Immuntherapie? Die Stärkung des Immunsystems? Oder die Immunchemotherapie gegen die Metastasen? Das erste ist zweifellos richtig. Das zweite ist durchaus eine Möglichkeit, da solltet Ihr Euch aber ausführliche Informationen von Eurem Urologen oder Onkologen geben lassen. Auch das ist keine "leichte" Sache.
Sei Dir bitte bewußt, daß auch Optimismus, Hoffnung und Lebensfreude das Immunsystem stärken!

Bitte lies auch den "Erfahrungsbericht Nierenzellkarzinom" von Ulrike auf Seite 3, dort erhältst Du schon eine Menge Informationen, wahrscheinlich mehr als Du brauchst.
Liebe Grüße
Rudolf
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Ich habe Krebs - aber ich bin gesund!
(Nieren-Op. Nov. 2000, Mistel seit Sept. 2001, anfangs >15 Lungenmetastasen, seit 2003 noch eine, seit 2006 ruhend, 2018 operativ entfernt)

Ich kämpfe nicht gegen den Krebs, sondern für das Leben.
Nein, ich kämpfe nicht, ich lebe!
Mein Krebs ist nicht mein Feind, er ist Teil meines Körpers. Ich will ihn verstehen.
Angst ist Gift für den Körper . . . . . und noch mehr für die Seele.
Entscheiden Sie sich für das Leben, sagte eine Psychologin . . .

Geändert von Rudolf (13.08.2006 um 13:51 Uhr)
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  #5  
Alt 17.05.2006, 23:35
lustrudiluna lustrudiluna ist offline
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Standard AW: Unbedingt Lungenmetastasen operieren??

Hallo liebe Forumsmitglieder,
ich danke euch allen herzlich für die prompte Antwort. Wie nicht anders zu erwarten, gibt es kein Patentrezept.
Dir Rudolf möchte ich sagen, dass wohl eine Therapie mit Interferon und oder Inteleukin angedacht ist. Wie ich jetzt gelesen habe -danke für der Tipp - ist das wohl ziemlich heftig mit den Nebenwirkungen. Wißt ihr, mein Vater war vorher noch nie im Krankenhaus; es ist für ihn wie ein Gefängnis. Nun nach der Operation, nach der er ziemlich schlapp war, erholt er sich bestens in der Reha. Ich habe ihn selten so zufrieden und optimistisch erlebt. Er weiß nicht was auf ihn zukommen wird, er denkt, dass er das schlimmste überstanden hat. Ich frage mich nun was überwiegt mehr, das medizinisch nötige und machbare oder die Lebensqualität die er genießt, wenn er nicht nochmal unters Messer muss. Was bedeutet eine Thorax-OP? Was bringt sie? Kann ich warten und erst schauen ob die Immuntherapie anschlägt? Vergebe ich wichtige Zeit? Puhhhh!
Liebe Grüße
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  #6  
Alt 18.05.2006, 17:04
Betty59 Betty59 ist offline
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Standard AW: Unbedingt Lungenmetastasen operieren??

Hallo lustrudiluna,
also ich kann Dir von mir berichten, bei mir sind die Lungenmetastasen zurückgegangen, nach der Entfernung der Niere, bzw., nach Entfernung des Tumors. Bei mir war der Tumor schon extrem groß, es wurde Tumor, li.Niere, Nebennniere und umliegendes sog. Fettgewebe und Lymphknoten entfernt(=radikale Nephrektomie). Die Op war riesig, ich hab mich aber recht gut erholt, und es stand, da Metastasen in der Lunge da waren, im Januar eine Lungen-Op an, wo der rechte Lungenflügel entfernt und die kleinere Metastase an der li.Lunge herausoperiert werden sollte; der Op-Termin stand auch schon fest. Im Dezember, nach einer der zig-fachen Controlluntersuchungen wurde festgestellt, daß man die Lungen-Op wegen einem unklaren Befund im Bauchraum nicht machen kann, alles wurde abgesagt, und im Januar stellte sich heraus, dass sich die Metastasen in der Lunge beidseitig zurückgebildet haben, was wohl laut Onkologe und Krankenhaus bei 10% der behandelten Patienten nach Enfernung der Niere,bzw.des Tumors, der Fall ist. Ich hatte bis jetzt keinerlei Therapie, ich hab auch keine Misteltherapie gemacht, da meine mich behandelnden Ärzte beim Nieren-Ca nicht unbedingt dafür sind, und ich persönlich ( wohl gemerkt) auch nicht so unbedingt wollte, obwohl ich sie verschrieben bekommen hätte. Auch eine Misteltherapie hat so ihre Nebenwirkungen, bei bestimmten Krebsarten ganz sicher auch ihren Nutzen.
Therapiemäßig wurde deshab nichts gemacht, da die Ärzte erst kontollieren und beobachten wollten, wie ich mich von der OP erhole, und das hab ich echt gut. Ich bin sehr viel wieder in Bewegung, wir sind eine Familie
mit 4 Kindern, einem Hund, mit dem ich sehr viel laufe, ich schwimme wieder seit 6 Wochen, und ich fahre wieder Fahrrad.
Red mal mit deinen Ärzten, ob die Op gleich sein muß, vielleicht kann man auch noch ein bißchen warten, wenn sich dein Vater bis jetzt so gut erholt hat. Es gibt übrigends auch noch die Methode der Überhitzung der Lungenmetastasen und somit die Entfernung dieser. Frag mal deine Ärzte.
Wichtig ist, sprich mit deinem Vater über alles, erkundigt euch auch über alle Möglichkeiten die es gibt.
Ich bekomme übrigends nächste Woche ein PET-CT, wo nachgeschaut wird, wo eventuell noch Metastasen oder Resttumor ist, man kann wohl hierüber auch eventuell erkennen, was der unklare Befund in meinem Bauchraum ist, und entscheidet dann, wie weiter verfahren wird. Hatte dein Vater auch schon eine Knochenszintigraphi, und auch schon weitere CT's von der Lunge und dem OP-Bereich, jetzt nach der Op und nach der Reha? Das ist wichtig!
So, ich hab jetzt viel geschrieben ich hoffe ihr habt viel Kraft für alles, nicht durchhängen( obwohl ich's momentan tu-wegen nächster Woche, weil ich nicht weiß was rauskommt). Meld dich mal wieder, wie es bei euch weiter geht. Liebe Grüße
Bettina
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  #7  
Alt 18.05.2006, 18:22
lustrudiluna lustrudiluna ist offline
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Standard AW: Unbedingt Lungenmetastasen operieren??

Hallo Bettina,
danke für deine ausführliche Antwort. So eine Entwicklung wünsch ich mir auch für meinen Vater. (natürlich hoffe ich sehr für dich, dass dieser unklare Bauchbefund nichts schlimmes ist - halt die Ohren steif!!). Sein Tumor war 10x9x9 cm und machte keine Symptome! Nur ein bischen Blut im Auswurf, deshalb ist lange nach Bronchialkarzinom gesucht worden.
Das Sprechen mit den Ärzten klappt nicht ganz so gut wie ich es mir wünsche. Zunächst einmal ist es natürlich eine riesige Uni-Klinik mit vielen Ärzten auf der Station. Die Armen arbeiten unendlich lange und sind somit nicht immer gut erreichbar, zumal jetzt alles auf telefonischem Wege erfolgt. Der für meinen Vater zuständige Arzt kann meine Haltung, die OP zu verschieben und erst die Immuntherapie zu machen nicht nachvollziehen. Wann immer ich mit ihm rede, fragt er nach ob ich es mir nicht anders überlegt hätte und sie hätten auch erst vor Tagen unter den Ärzten wieder festgestellt, dass die Prognosen viel besser seien, wenn die Metastasen weg sind. Das setzt mich total unter Druck, man will ja nichts falsch machen. Aber mein Vater verlässt sich voll auf mich, tut im Grunde das was ich ihm rate.
Dein Tipp mit der Art der Metastasenentferung werd ich nochmal aufgreifen und gezielt nachfragen, wie sich das die Thoraxspezialisten gedacht haben bzw. ob es auch andere Maßnahmen gibt, als den Thorax zu öffnen .
Dir wünsche ich Ruhe und Gelassenheit bis zur Klärung deines Befundes und würde mich freuen nochmal was zu hören.
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  #8  
Alt 18.05.2006, 19:16
Benutzerbild von Rudolf
Rudolf Rudolf ist offline
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Standard AW: Unbedingt Lungenmetastasen operieren??

Hallo Lustrudiluna,
vorab noch eine Frage: ist ein Skelettszintigrammm gemacht worden, um nach Knochenmetastasen zu forschen?
Und ist ein Schädel-MRT gemacht worden, um Hirnmetastasen auszuschließen oder zu finden?
Ohne diese beiden wäre die Diagnose unvollständig!

Wenn nur Lungenmetastasen vorhanden sind, gibt es folgende Möglichkeiten:
1. Die (offene) Lungen-Op. ist eine große, schwerwiegende Sache. Nach meiner Beurteilung "schwerer" als eine normale Nieren-Op.
2. Thorakoskopische Lungen-Op. (minimalinvasiv), dabei wird zwischen den Rippen hindurch mit feinem Gerät gezielt eine einzelne Metastase herausgeschnitten, oder auch zwei, wenn sie dicht beieinander liegen. Es ist aber von der Lage der Metastase(n) abhängig, ob dieser Weg möglich ist.
3. IMT, Immunchemotherapie mit Interferon usw. ist ebenfalls eine ziemlich belastende Methode mit hohem Fieber, Übelkeit . . . Erfolgsquote bei 20 - 40%, wurde mir gesagt.
4. Eines der neuen Arzneimittel, Angiogenesehemmer, Nexavar oder Sutent (Tabletten). In Deutschland noch nicht zugelassen, aber relativ leicht in einer "Studie" verfügbar. Leichter verträglich, aber durchaus nicht "ohne".

Über alle 4 Möglichkeiten solltest Du Dich ausführlich von Euren Ärzten informieren lassen!

Angenommen, die beiden Metastasen werden jetzt operiert, und nach 3 oder 6 oder 9 Monaten tauchen neue Metastasen auf? Was dann? Wieder operieren? Und wieder und wieder?

Ich wiederhole meine Fragen: was weißt Du über die Größe der beiden Metastasen? Wie sieht es mit T...N...M...G... aus?
Ohne Kenntnis der Gesamtsituation ist es schwer, etwas genaueres zu sagen.

Ja, das Abwägen zwischen dem medizinisch (vielleicht) machbaren und der Lebensqualität ist sehr oft eine ganz wichtige Frage. Ich selbst habe ja damals vor 5,5 Jahren gesagt: lieber gesund sterben (ohne Chemo) als krank leben. Aber dann kam alles ganz anders. Ich fand zusätzliche Informationen und einen ganz eigenen Weg, so daß das Ergebnis war: ich habe Krebs, aber ich bin gesund.
Diese Entscheidung kann wohl immer nur der Patient treffen, und er sollte genügend Informationen haben, daß er sie auch treffen kann. Sterben ist ja schließlich kein Versagen, sondern der Weg zurück in die ewige Heimat. Nur: es muß ja nicht gleich morgen sein!
Liebe Grüße
Rudolf
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Geändert von Rudolf (13.08.2006 um 14:05 Uhr)
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  #9  
Alt 18.05.2006, 23:13
Betty59 Betty59 ist offline
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Standard AW: Unbedingt Lungenmetastasen operieren??

Hallo lustrudiluna,
dias Verfahren zum Verkochen der Lungenmetastasen nennt sich Laserinduzierte Thermotherapie, ich hab gerade nochmal nachgeschaut, weiß jedoch nicht, was für Vorgaben notwendig sind.
Wenn Du Dir, bzw. dein Vater und Du, nicht sicher seid was zu tun ist, bittet doch den behandelnden Arzt nochmals um ein persönliches Gespräch, das muß und sollte auch in einer großen Klinik möglich sein, es dreht sich ja nicht um einen Schnupfen!! Ich bin übrigends auch in einem großen KH operiert worden.
Habt Ihr auch einen guten niedergelassenen Onkologen am Ort oder in der Nähe, vielleicht könnte der Euch auch noch zur Seite stehen zur weiteren Mitbehandlung, zwei Meinungen sind besser wie eine. Wo geht dein Vater zur Nachsorge hin, Blutabnahme, Sonographi, Untersuchungen? Ich geh außer zu Ct's, Szintis und jetzt zur PET-CT immer zum Onkologen, der überwacht alles und überweist mich auch immer wenn was ist in's KH, die Zusammenarbeit klappt ganz gut.
Übrigends gilt laut allgemein von den Ärzten die Meinung, bzw. zeigt wohl die Erfahrung, dass man beim Nierenkrebs die Überlebenschance erhöht, je mehr man auftretende Metastasen entfernen kann, desto höher die Überlebenschance, allerdings wird auch immer Patientenalter, Konstitution des Erkrankten, Lage der Metas berücksichtigt, und man muß sich auch immer fragen, und nachfragen, was passiert wenn's hier weg ist und da wieder auftritt? Metastasen können übrigends auch noch nach Jahren auftreten!
Also Fragen über Fragen, lasst Euch alles erklären und hinterfragt alles!
Alles Liebe euch beiden!
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  #10  
Alt 19.05.2006, 13:30
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Rudolf Rudolf ist offline
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Standard AW: Unbedingt Lungenmetastasen operieren??

Hallo Bettina,
danke für Deinen Hinweis auf die Laserinduzierte Thermotherapie, kurz auch einfach "Lasern" genannt.
Alles Gute weiterhin auf Deinem sicher für manchen Arzt überraschenden Weg. Ich möchte das keineswegs mit "Glück gehabt" abtun, daß Deine Metastasen nach der Nieren-Op. zurückgegangen sind. Ich stelle mir vor, daß Du der Diagnose damals mit wenig Angst und viel Optimismus begegnet bist.
Übrigens ist mir von Nebenwirkungen bei der Misteltherapie kaum etwas bekannt. Ich selbst praktiziere sie seit 4,5 Jahren. Einzige NW: Temperaturerhöhung um ca. 0,5°C, aber die ist sogar erwünscht und nicht spürbar.
Liebe Grüße
Rudolf


Hallo lustrudiluna,
dank Bettinas Hinweis ist mir bewußt geworden, daß ich Dir 2 weitere Möglichkeiten leider unterschlagen habe.
Es ist zum einen das sog. "Lasern" und zum anderen die Thermoablation.
Im Prinzip wird bei beiden Verfahren der Tumor durch Hitzeeinwirkung "zerkocht".
Ich glaube, ich selbst würde eines dieser beiden Verfahren den 4 bereits genannten Möglichkeiten vorziehen. Vielleicht.
Von der Thermoablation weiß ich, daß sie von Radiologen unter CT-Kontrolle ausgeführt wird, an einigen Uni-Kliniken. Ob es beim Lasern genauso ist, weiß ich nicht.
Liebe Grüße
Rudolf
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(Nieren-Op. Nov. 2000, Mistel seit Sept. 2001, anfangs >15 Lungenmetastasen, seit 2003 noch eine, seit 2006 ruhend, 2018 operativ entfernt)

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Angst ist Gift für den Körper . . . . . und noch mehr für die Seele.
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  #11  
Alt 20.05.2006, 23:48
lustrudiluna lustrudiluna ist offline
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Standard AW: Unbedingt Lungenmetastasen operieren??

Hallo Bettina, hallo Rudolf,
danke euch beiden für die Antworten. Ich stelle fest, wie ungenau ich bisher informiert bin. Eure Vorstellung der Möglichkeiten hat mich auf jeden Fall ermutigt den Kontakt zu dem Thoraxspezialisten zu suchen, der von den Urologen hinzugezogen worden ist, um die Operabilität der Metastasen zu prüfen. Ich hoffe dass ich ihn die nächsten Tage kriege. Immer wenn ich in der Klinik anrufe ist er grade im OP oder nicht mehr da.
Die genaue Klassifizierung des Tumors weiß ich noch gar nicht so genau, da die Entlassung so gut wie nahtlos in die Anschlussbehandlung überging, habe ich noch nicht mal einen Arztbericht bei Entlassung erhalten um Details nachzulesen (zumal solche Schreibarbeiten auf Grund des Streiks liegen geblieben sind). Ich bleib aber am Ball!!
LG und schönes WE
Maria
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  #12  
Alt 24.05.2006, 12:21
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Standard AW: Unbedingt Lungenmetastasen operieren??

Hallo,

mein Vater ist heute zurück von der Reha. Habe den Kurzbrief zu Entlassung in der Hand und kann jetzt was zum Staging sagen:
ED Nierenzell-Ca rechtsmit pulmonaler Filiae; T3a, No, M1, Lo,Vo,G3.
Habe zwischenzeitlich mit dem Thoraxspezialisten telefoniert, der die Unterlagen meines Vaters gesichtet hat und habe ihn auch aufs Lasern bzw. der Thermoablation angesprochen. Seiner Meinung nach wäre die Thermoablation noch in einer Versuchsphase und würde nicht genügend gute Ergebnisse erzielen. Er meinte man müsse eine Resektion machen, also den Thorax öffnen und das Gewebe"durchtasten". Erst dann könnte man sicher sein, dass alles raus ist. Seiner Meinung nach kommt mein Vater nicht um die OP herum. Er gab aber zu, dass zu einem kleinen Prozentsatz sich eine Metastase aufgrund der Immuntherapie oder einfach auf Grund der OP zurückbilden kann. Hat jemand Erfahrung mit diesen Therapien gemacht??
Als mein Vater heute nach Hause kam, erzählte er von einem Mann, den er in der Reha kennengelernt habe, der eine Lungenop hinter sich hatte und ziemlich schlecht Luft bekam. Das hat ihm soviel Angst gemacht, dass er meinte er würde sich auf jeden Fall nicht operieren lassen. Leider erscheint mir das Blut in seinem Auswurf mehr als vorher, so dass mir im Moment etwas die Zuversicht schwindet.
Montag tritt er also die Immuntherapie an und ich werde die Ärzte mal fragen warum bisher kein kein Knochenzintigramm gemacht worden ist.
Ich hoffe und bete.
Liebe Grüße
Maria
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  #13  
Alt 24.05.2006, 22:28
Benutzerbild von Rudolf
Rudolf Rudolf ist offline
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Standard AW: Unbedingt Lungenmetastasen operieren??

Hallo Maria,
Du hast bisher nicht gesagt, wie groß die beiden Metastasen sind. Davon kann die Entscheidung für die eine oder andere Therapie durchaus abhängig sein.
Das sicherste ist zweifellos die Lungenoperation, aber sie ist wohl auch der belastendste Weg. Und was ist, wenn nach einigen Monaten wieder eine Metastase da ist? Wieder operieren? Ich glaube nicht, daß Dein Vater das ein 2. Mal mitmacht, zumal er ja schon der ersten Op. nicht zustimmen möchte. Bei dem Patienten in der Reha weiß man natürlich nicht, wieviel Lungengewebe (vielleicht ein ganzer Lungenlappen? Oder gar ein Lungenflügel?) ihm entfernt wurde.
Der Thoraxspezialist ist also ein Chirurg, und der möchte natürlich gern schnippeln. (Das geht mir im Moment auch so.) Am neutralsten wäre in Eurer Situation vielleicht ein Onkologe. Eine weitere Meinung zu hören, ist sicher nicht falsch. Oder wird die IMT bei einem Onkologen gemacht?
Ob die IMT allerdings wirklich leichter ist als die Operation, ist auch schwer zu sagen. Und eine Garantie ist sie sowieso nicht. Möglicherweise wäre jetzt eines der neuen Mittel Sutent oder Nexavar der beste und sicherste Weg. Habt Ihr mit einem Eurer Ärzte darüber gesprochen?
Jedenfalls hoffe ich sehr, daß Ihr den für Euch besten Weg findet.
Liebe Grüße
Rudolf
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Geändert von Rudolf (24.05.2006 um 22:34 Uhr)
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  #14  
Alt 29.05.2006, 20:33
lustrudiluna lustrudiluna ist offline
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Standard AW: Unbedingt Lungenmetastasen operieren??

Hallo Rudolf,
habe meinen Vater heute in die Klinik gebracht. Der für ihn zuständige Urologe hat mich wieder auf die LungenOP verwiesen und gemeint, es sei halt eine Chance meinen Vater zu heilen. Ich habe nochmals alle Bedenken geäußert und zu den Prognosen eine tatsächlichen Heilung konnte er auch nichts genaues sagen. Ich bleibe bei der Ansicht erst mal die Immuntherapie versuchen. Morgen bekommt mein Vater eine Testdosis. Ich hoffe die Nebenwirkungen werden nicht zu arg. Er bleibt nur 3 Tage in der Klinik bis die zweite Spritze gegeben wird. Dann brauchen wir einen Arzt der ihm das Mittel (ich vor lauter "Verteidigung " vergessen zu fragen ob er Inerleukin u.oder Interferon erhält) verschreibt. Hoffe dass sich der Niedergelassene Urologen angesichts der Kosten für dies Mittel nicht ziert. Die Therapie geht über 2 x 6 Wochen, wobei er sich das Mittel dann selbst s.c. spritzen kann.
Danach wird ein CT gemacht und geschaut ob sich was verändert hat.
Weißt du auf der einen Seite ist es eine etablierte Therapie, auf der anderen Seite hat man den Eindruck dass der Arzt nicht viel davon erwartet. Ich hab den Arzt gefragt, warum man die Immuntherapie überhaupt macht, wenn doch eigentlich nur die Resektion die richtige Methode ist. Naja die Antwort bleibt halt unbefriedigend. (Sorry bin in meinen Gedanken ein bischen wirr heute). Meine Mutter ist mittlerweile so entnervt und auch ohne Hoffnung, dass die Immuntherapie was bringt, dass sie am liebsten gar nichts machen würde, nachdem sie vorher schon fast einer Lungen OP zugestimmt hätte. Aber das ist das Problem mit dem mündigen Patienten. Er muss seine Entscheidung selbst treffen und dafür die Verantwortung tragen und die Krankheit ist leider keine Blinddarm OP wo alles wieder gut ist, wenn das Teil mal entfernt wurde.
Ansonsten hat der Streik wieder begonnen, der Arztbericht der Nierenentfernung ist noch nicht geschrieben (ist ja erst gut 1 Monat her). Somit kann ich noch nicht mal mit irgendwelchen Unterlagen irgendwo hingehen, selbst wenn ich wollte. Die ganzen Röntgen und CT-Bilder waren heute auch nicht mehr da und sind angeblich überall hin zurückgeschickt worden. Werd morgen rumtelefonieren, hoffe die sind nicht weg gekommen.
Bis die Tage
Maria
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  #15  
Alt 30.05.2006, 22:28
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Rudolf Rudolf ist offline
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Standard AW: Unbedingt Lungenmetastasen operieren??

Hallo Maria,
ja mit dem mündigen Patienten ist das so eine Sache. Zunächst braucht man vollständige Informationen, um selbst entscheiden zu können. Und dann sollte man sie auch noch wirklich verstehen, in ihrer ganzen Tragweite. Aber welcher Arzt gibt vollständige Informationen, und dann auch noch so, daß sie der jeweilige Patient versteht? Oft genug sind die feinen Unterschiede für den Laien gar nicht nachvollziehbar.

Sicher ist eine Op. im Moment die schnellste Methode für einen "sichtbaren" Erfolg. Aber es bleibt die Frage: was ist bei der nächsten Metastase? Von einer "Heilung" im endgültigen Sinne wird man beim NZK leider nie sprechen können.

Bei der IMT (Roferon + Proleukin + 5-FU) wurde mir eine Erfolgsquote von 20 - 40% genannt. Mir war das seinerzeit zu wenig, außerdem zu strapaziös. Und selbst wenn sie im Moment erfolgreich ist: es können trotzdem später wieder neue Metastasen auftreten.
Wie dauerhaft ein Erfolg mit den neuen Mitteln Sutent und Nexavar (Angiogenesehemmer) ist, kann man noch nicht sagen, weil die Beobachtungszeit zu kurz ist.
Es heißt, diese Mittel zeigen öfter und schneller ein Ergebnis, und haben weniger Nebenwirkungen. Sie sind außerdem als Tablette einzunehmen.

Habt Ihr auch schon mal die Misteltherapie in Eure Überlegungen einbezogen? Ich selbst wäre ohne Mistel nicht da, wo ich jetzt bin.
Ich weiß auch von einigen Patienten, welche die Mistel in Kombination mit einem Angiogenesehemmer anwenden.
Alles Gute
Rudolf
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