Meine Mutter hat Eierstockkrebs

[sirin]

Hallo,

meine Mutter ist gerade 60. Wir sind seit ca. 2 Monaten in in einer komplett neuen Welt, seit der Diagnose Eierstockkrebs. Erst FIGO Ic, nach der total OP Figo IIIc, da 1 Lymphknoten befallen. Sie konnte Tumorfrei operiert werden.

nach der 2. Chemo hat sie num einen angehenden Darmverschluss. Dazu kann ich leider nicht viel Info finden, hat jemand hiermit Erfahrung? Bin gerade ziehmlich durch den Wind, ich lebe im Ausland und kann nicht bei ihr sein....

Ich bin mittlerweile echt besorgt, da die Chancen bei 3c doch gewaltig abnehmen. Kann mir jemand Rat geben, ich bin nur durch Zufall darauf gekommen, dass sich das Stadium geaendert hat....

[ZtGabi]

Guten Abend Sirin,

erst einmal herzlich willkommen hier, auch wenn jeder von uns lieber darauf verzichten würde. Für Deine Mutter tut es mir leid, dass auch sie es jetzt „getroffen“ hat.

Die Chemo bewirkt ja mitunter Durchfall oder Verstopfung. Du schreibst von „angehendem Darmverschluss“. Haben die Ärzte das diagnostiziert? Wenn ja, warum wird dann nicht das Notwendige von deren Seite eingeleitet? Oder meinst Du eine ausgeprägte Verstopfung? Dagegen könnte Deine Mutter sich z.B. Movicol von ihrem Hausarzt verschreiben lassen. Das wirkt sehr gut. Ich habe jedenfalls sehr gute Erfahrungen damit gemacht.

Ob die Ärzte Deine Mutter immer ausreichend und vollständig informieren, können wir verständlicherweise nicht einschätzen. Wichtig wäre diesbezüglich, dass Deine Mutter bei wichtigen Gesprächen eine Vertrauensperson mitnimmt. Vier Ohren hören mehr als zwei.

Noch etwas zu Deiner „Beruhigung“. Richtig ist, dass natürlich im Gegensatz zu Ic die Prognose bei IIIc sinkt, aber davon darf man sich nicht entmutigen lassen. Das sind Statistiken und manche von denen „kursieren“ schon seit Jahren im Netz ohne aktualisiert worden zu sein(meine Meinung). Zudem ist jeder Mensch anders, soll heißen: deine Mutter kann im positiven Sinn von der Statistik abweichen. Ich habe seit März 2008 Ek im Stadium IIIc,ein Rezidiv, mittlerweile vier Op´s und zwei Chemos hinter mir und bin seit der letzten Rezidivbehandlung nicht mehr tumorfrei, aber mir geht es meistens relativ gut. Hier im Forum gibt es einige, die über noch längere Zeit mit diesem Krebs leben. Also nicht gleich den Mut verlieren. Es ist schon mal sehr gut, dass Deine Mutter tumorfrei operiert werden konnte – gute Voraussetzungen!!

Nette Grüße und gute Nacht….Gabi.

[sirin]

Hallo Gabi,

vielen Dank fuer deine Nachricht. Der potentielle angehende darmverschuss wurde vor ca. 5 Stunden festgestellt und morgen wird man mehr wissen.

Was mich besoders plagt ist die Angst vor dem, was noch auf uns zukommt. Ich tue immer ganz stark bin aber gerade echt nich gut drauf..... Habe mich noch nie mit den Tod beschaefftigt...

[emilia81]

hallo sirin,

meine mum hat auch seit genau 2 monaten die diagnose EK... und ich habe ähnlich reagiert wie du und sofort das allerschlimmste gedacht und befürchtet und über ihren potenziellen tod nachgedacht. aber tatsache ist, wie gabi schon schreibt, dass die diagnose an sich nicht das sofortige todesurteil bedeutet! ich kenne auch die statistiken und die 5-jahres-überlebensraten und den ganzen quatsch, aber ich kenne auch fälle, die vor 20 jahren EK FIGO IV hatten und bis heute tumorfrei leben! bei einer statistik gibt es immer eine gute und eine schlechte "seite" und kein mensch weiß, zu welcher man gehört! und zu der stadienänderung: das ausgangsstadium ist sicher wichtig und interessant, aber das A und O ist die tumorfreie OP! das ist wichtiger als das initiale stadium, weil das die prognose ganz entscheidend verbessert!
hat sich denn wegen des darmverschlusses etwas neues ergeben?

ganz liebe grüße, emilia

[sirin]

Hallo,

Vielen Lieben dank für eure Antworten, Das ist genau was ich brauche... Es tut so gut mal wachgerüttelt zu werden und wieder positiv zu denken, der Rest macht einen einfach nur fertig.

Wegen des Darmverschusses: Muß evtl nicht operiert werden, sie hat jetzt alles "rausgelassen" und man muß sehen, ob medikamentöse Behandlung ausreicht. Das ist 2. Hand Information über meine Schwester....

[gypsi1]

Hallo Sirin,

ich bin auch neu hier...und was die anderen geschrieben haben, tut wirklich gut!! Bin froh, mal was ermunterndes zu lesen..

erst mal will ich Dir sagen, wie leid mir das tut. Ich weiss genau, wie Du Dich fuehlst. Meine Mutter hat auch Eierstockkrebs, Figo 3c. Sie hat noch Metastasen, die bei der Total OP nicht entfernt werden konnten. Leider vertraegt sie die Chemo nicht gut, die Blutwerte sind jedes mal sehr schlecht. Die dritte und vierte mussten die Aerzte runter dosieren. Naechste Woche soll sie wieder die hochdosierte bekommen. Jetzt ist sie seit heute wieder im KH. die Werte sind wieder im Keller. Ich mache mir sehr grosse Sorgen da ich, genau wie Du, auch im Ausland lebe und mein Vater alles allein macht....Ich wuensch Dir ganz viel Kraft....
liebe Gruesse
xx

[sirin]

Hallo,

In der Tat tut es gut seine Gedanken zu teilen und die Erfahrungen der anderen zu lesen.

Meine Mutter wurde mittlerweile am Magen operiert, Narbenstraenge hatten sich gebildet und die mussten entfernt werden. Die OP ist gut ueberstanden und die Chemo letzten Donnerstag hat sie wieder besser vertragen.

Ich finde gar keine Worte fuer dine Situation. Ich wuensche dir Kraft. Und Hoffnung, das ist es an was ich mich klammere und ich versuche, Normalitaet in mein und das Leben meiner Familie zu bringen und damit zu helfen.

Ich habe die Krankheit akzeptiert und glaube fest das wir sie ueberwinden werden.

[gypsi1]

@Sirin: ja , ich versuche auch Normalitaet ins Leben zu bringen. Man muss die Situation anerkennen und versuchen, positiv zu denken..auch wenn es schwer faellt...Zum Glueck habe ich viel Arbeit, das lenkt mich tagsueber sehr gut ab...Wieviel Chemos hat Deine Mutter schon bekommen? Ich wuensche mir fuer Dich, dass sie alles gut uebersteht..ich wuensch ihr ganz viel Kraft! Kannst Du sie denn mal besuchen, oder lebst Du sehr weit von Deutschland weg? Ich bin noch in Europa, sodass ich versuche, einmal im Monat nach Deutschland zu fliegen. Meine Schwester wohnt auch 500km von meinen Eltern entfernt. Sie kann leider auch nicht immer da sein
wuensch Euch von Herzen alles Gute!!!

@ Gabi: danke fuer Deine Antwort. Ich telefoniere taeglich mit meiner Mutter, aber das ist natuerlich nicht das Gleiche...ich wuerde sie gern oefters besuchen..aber durch meinene Job und vor allem durch die Entfernung ist es leider nicht moeglich
Wie gehts Deiner Mutter????? Ich hoffe, sie hat die OP gut ueberstanden...

[sirin]

hallo ihr 2,

Ich wohne auch in Europa und fahre so ca. alle 6 Wochen nach hause, allerdings wohnt meine Schwester bei meinen Eltern und wir haben gute unterstuetzung vor Ort. Wir telefonieren aber jeden Tag!

Ihr scheint es echt besser zu gehen, wenn man davon reden kann. 3 Chemos sund geschfft, also Halbzeit!

[gypsi1]

ach schön, das freut mich sehr für Dich!!!!!
ich drück Euch weiterhin ganz fest die Daumen.
Halt uns ein wenig auf dem Laufenden