Vulvakarzinom

[Juliaa]

Hallo Ihr,
ich versuche mich gerade im Thema Vulvakarzinom etwas zu belesen und zu recherchieren da meine Schwester (55 Jahre) die Diagnose bekommen hat vor einigen Tagen.
Wir stehen noch ganz am Anfang und ich durchforste das Internet nach guten Ärtzen, passenden Kliniken ( wo finde ich Infos dazu) und auch einfach Wissenswertes da ich von dieser Krebsart bisher nichts gehört habe.

Mich beschäftigt vorallem inwieweit die Größe des Geschwüres aussagekräftig ist, inwieweit der Krebs fortgeschritten ist oder evtl auch gestreut hat. Passiert das nur bei großen Geschwüren oder kann auch ein kleines Krebsgeschwür streuen?

Und generell verstehe ich nicht was diese 5 Jahres Prognose bedeutet. Warum 5 Jahre?

Und kann ein Geschwür auch "stehenbleiben" und sich eine Zeitlang nicht verändern?
Angenommen es wurde schon vor 5 Jahren festgestellt aber fehldiagnostiziert heisst das es müsste jetzt schon in einem schlimmen Stadium sein?

wer kennt sich etwas aus und kann mir vielleicht die ein oder andere Frage beantworten?

Grüße Mel- Julia

[Hannel]

Hallo Mel, Hallo Julia,
ich habe letztes Jahr im August die Diagnose Vulvakarzinom erhalten.
Zuerst einmal: ich glaube, Vulvakarzinom wird immer erst nach mehreren Fehldiagnosen diagnostiziert. Ich wurde auch eine ganze Zeit auf Pilz etc. behandelt. Erst als ich den Arzt gewechselt hatte bekam ich meine Diagnose. Wie weit der Krebs nun ist, wird man erst nach der OP genauer bestimmen können. Wichtig ist, ob die Wächterlymphknoten was haben (wobei ich glaube da gibt es auch Unterschiede wie und ob diese entfernt werden). Das wird bei der OP festgestellt. Hat deine Schwester schon einen Termin?
Mein Arzt sagt mir auf meine Frage nach dem Überleben: keine Mensch weiß an welcher Stelle man in der Statistik steht. Es kann ganz unten und ganz oben sein. Und das ist auch so. Kein Mensch weiß wie es weitergeht - auch nicht wenn man gesund ist.
Wichtig ist immer den Mut nicht zu verlieren und trotz allem positiv denken.
Nun schicke ich euch ganz viele positive Gedanken .
Lieber Gruß Hannel

[Hortense]

Liebe Juliaa!

Auch bei mir wurde im März Vulva Krebs Stufe T1 festgestellt.Ging nach 2Wochen erfolgloser Salbentherapie (Bin Krankenschwester) mit meiner 2Cent grossen Hautveränderung zur Routinevorsorge.Musste nach Abstrich und Brustunters. aber erst selbst drauf hinweisen. Nächsten Tag Stanze (Probe),2Tage später Ergebnis,3 Tage später Einweisung und OP,Hemivulvektomie.Dh. bei mir:kleine Schamlippen(da war der Tumor)und Klitoris entfernt.Keine Lymphknotenentf.und keine Bestrahlung.Habe äußerlich eine Plastik bekommen,die man im ersten moment für natürlich hält.Mit konsequenter Hygiene und genug Schmerzmitteln (bis die Fäden raus waren)habe ich die 4 Wochen danach meist liegend überstanden Gut das es Pumphosen gibt.Jetzt nach 10 Wochen gehe ich in ein paar Tagen fast sitz-schmerzfrei wieder arbeiten.Evtl noch Kur ,wenn sie genehmigt wird.Die 5Jahre sind bei mir so:3 Jahre=alle3 Mon.,2Jahre =alle6 Monate,Nach diesen 5Jahren normal jährlich zur Nachsorge.Oder meinst Du die Statistik? Ist nur Statistik! Die Klinik,Ärzte undPersonal kann ich ohne einen Vorbehalt empfehlen.Ich kannte das KH vorher nicht,aber bin sehr positiv davon überzeugt.
Alles gute für Deine Schwester! Evtl.PN

[Nic1978]

Hallo,
auch ich hatte ein Vulvakarzinom.
Ende Januar diesen Jahres wurde es per Hemivulvektomie entfernt.
Also mir wurde die Hälfte der kleinen rechten Schamlippe und ein teil unter der Klitoris entfernt.
Generell kann ja jeder Tumor streuen, die Warschenlichkeit stegt allerdings mit der Größe und hier ist ,glaube ich, vorallem in Eindringtiefe des Tumors wichtig.
Deshalb werden die Wächterlympfknoten entfernt und zu schauen ob die Befallen sind. Auch wenn die frei sein sollten, ist das keine 100% Sicherheit das nicht andere Lympfknoten was abbekommen haben. Die Warscheinlichkeit ist zwar sehr gering, aber 100% gibt es nie!!

Die 5 jahres Überlebensrate ist so ne festgelegte Richtlinie die bei Krebs angewandt wird.
So wird statistisch festgehalten wieviele überlebt haben, neu erkrankt sind oder,oder,oder....
Aber auch hier ist es so, es sind nur Zahlen. Jede Erkrankung ist anders, jeder Mensch ist anders.

Mein Tumor ist G3 gewesen, also eigentlich schnell wachsend. Ich hatte ihn 1,5 Jahre bevor ein Arzt es RICHTIG diagnostiziert hat, obwohl ich sehr deutliche,schmerzhafte Sympthome hatte.
Am Anfang war "es" stecknadelkopf groß, zum Schluss, also 1,5 jahre später etwa 1 cm oberflächlich und ( toi,toi,toi) nur 0,7 mm tief.
Du siehst er ist gewachsen aber nicht so wie man bei G3 erwartet hätte.
Ach die Einstufung ist nur eine Zahl, die Realität sieht manchmal ganz anders aus.

Informiert euch gut und sucht euch eine gute Klinik die Erfahrung hat mit dieser Erkrankung.
Das finde ich sehr wichtig.

Ansonsten bleibt nur euch viel Glück und Kraft zu wünschen.

Nic

[Juliaa]

Hallo nochmal.

Danke für für eure Antworten.
Also ich habe nun den Befund gelesen und ich glaube ich bin etwas beruhigter weil das Karzinom doch etwas kleiner ist als ich dachte, bzw als es mir meine Schwester sagte.
Bisher haben wir nur den Befund der der Biopsie.
Eine Klinik haben wir ausfindig gemacht und auch dieselbe vom Arzt empfohlen bekommen, von daher denke ich ist Sie da ganz gut aufgehoben.

Kann mir vielleicht noch jemand sagen was genau bei einer Stuhlprobe getestet wird?! Wonach wird da gesucht? Weiss das zufällig jemand? Ich habe leider noch nichts in die Richtung gefunden.

[Nic1978]

Hallo,

Schön wenn der Befund nicht den Horrorvorstellungen entspricht.

Also ich habe keine Stuhlprobe abgeben müssen....hmmmm....vielleicht hat ja noch jemand eine Idee?

Gruss

[Hortense]

Hallo Juliaa!

Eine Stuhlprobe wird in diesem Zusammenhang wohl eigendlich auf Blut getestet,wie bei der gyn. Vorsorgeuntersuchung auch.Ein positiver Befund könnte z.B. auf einen Tumor oder eine Entzündung hinweisen. Stuhluntersuchungen werden auch bei infektiösen Vorerkrankungen gemacht,z.B. Salmonellen.Das interessiert den Gynäkologen aber weniger.

Alles Gute für Euch

[schnatti85]

Hallo.
Bei mir wurde die Krebs Art Anfang Februar festgestellt und ich hatte das volle Programm was die Op's an ging(6 Stück insgesamt) und ich bin grad mal 29 Jahre alt. Für mich war es ein riesen Schock und auch eine große Umstellung meines Körpers und auch die Sexualität ist anders, was ich mir gut vorstellen kann.Daher meine Frage wie ist das Sexualleben für euch?Mein Arzt meinte mal zu mir man soll es dehnen bevor es überhaupt wieder zum Sex kommt.Ich habe ehrlich gesagt bisschen Angst davor, weil es ja doch anders ist im Genitalbereich als vorher.

[Nic1978]

Hallo Schnatti,

mein Vulva CA wurde Ende Januar in Düsseldorf entfernt.
Ich hatte einen kleinen Befund an der Innenseite der kleinen Schamlippe.
Meine Wundheilung verlief recht kompliziert und dauerte sehr lange.
Heute ist alles abgeheilt und normal funktionstüchtig
Allerdings habe ich immernoch manchmal Missempfindungen im Bereich der großen Schamlippe.
Wurde bei dir eine komplette Vulvektomie gemacht?
Oder nur ein Teil weggeschnitten??