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  #1  
Alt 04.01.2016, 22:07
SweetieST SweetieST ist offline
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Ausrufezeichen Mein Freund hat Lungenkrebs - bin am Ende

Hallo Ihr Lieben, ich bin ganz neu hier
Lange habe ich überlegt ob ich mich registrieren soll, aber heute habe ich mich dazu entschieden weil ich mit kaum jemandem darüber reden kann

Vor acht Wochen wurde bei meinem Freund Lungenkrebs festgestellt... Mit Metastasen
Wir sind alle geschockt und es ist so surreal!!
Es fing damit an dass er ständig komischen Husten hatte und dann auch Blut spuckte erhöhte Temperatur ebenfalls

Hat das wohl aber wochenlang ignoriert... Ist ein Manager der weltweit unterwegs und sein Job ist immer sehr wichtig also hat er es einfach "ignoriert"
Ihr werdet jetzt sicher sagen, ob ich nicht gemerkt habe. Wir sind 1 1/2 Jahre zusammen führen aber eine Fernbeziehung und jetzt zum Jahresanfang war ursprünglich angedacht, dass er nach München zieht weil auch seine Eltern hier wohnen.

Aber kommen wir zum eigentlichen Problem: als er es erfahren hat, hat er sich von allen zurück gezogen... Wir haben es erst vier Wochen später erfahren. Er ist in eine der Weltbesten Kliniken gegangen, hier möchte ich nicht mehr drauf eingehen würde den Rahmen sprengen.
Man gibt ihm max 1 jahr

Man hat eine Chemotherapie mit Tabletten begonnen, er ist psychisch sehr angeschlagen und macht sich natürlich sehr viele Gedanken und nimmt Schmerzmittel und Schlafmittel und möchte alles mit sich selbst ausmachen
Es schläft sehr viel und ist immer sehr kaputt

Wir bekommen derzeit nicht viel aus ihm raus und lassen ihn derzeit einfach in Ruhe, denn er sagt immer wir könnten ihn gar nicht verstehen, wir hätten ja noch das Leben vor uns

Er will von niemandem Mitleid und ist immer wieder einfach mal "abgetaucht"
Es tut so verdammt weh.... Nix tun zu können

Momentan verkauft er vieles, Überschreibt Eigentümer,
Testament, Geld anlegen für seine Tochter damit sie mal studieren kann, sie ist derzeit zwölf. und jetzt hat er mir letztens erzählt dass er sich Gedanken über Sterbehilfe in Belgien macht ...
Aber er redet so wenig mit uns, möchte kaum was mit uns teilen und zieht sich von Tag zu Tag mehr zurück

Nächste Woche hat er die OP, ihm wird ein Lungenflügel entfernt aber er möchte niemanden dort haben... Verstehen es nicht, respektiere das aber

Ich weiß einfach nicht mehr wo mir der Kopf steht, habe Schlafprobleme... Leide sehr aber ich weiß das es derzeit einfach nicht um mich geht sondern um ihn

Und da wir von ihm nichts erfahren, versuche ich jetzt Informationen hier einzuholen und bedanke mich bei jedem einzelnen im voraus

Wie soll ich mit ihm umgehen? Ich versuche schon nicht ständig zu fragen oder über die Krankheit zu reden dann ist er auch immer wesentlich besser drauf, aber ich weiß einfach nicht mehr weiter

Geändert von SweetieST (10.01.2016 um 17:25 Uhr)
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  #2  
Alt 05.01.2016, 08:25
Femaleinstinkt Femaleinstinkt ist offline
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Standard AW: Mein Freund hat Lungenkrebs - bin am Ende

Hallo Sweeti
Es tut mir sehr leid für Euch. Raten kann man da leider nicht viel. Wie verdammt schlimm diese Situation ist kann ich nur zu gut nachvollziehen.
Du kannst wahrscheinlich grad nicht mehr tun, als das was Du bereits tust. Ich habe diese Situation leider selbst erlebt.
Aber Du schreibst er wird operiert. Das wiederum lässt ein wenig hoffen. Bei völlig aussichtslosen Stadien tut man das meiner Erfahrung nach nicht mehr. Eine genauere Klassifizierung des Krebes hast Du wahrscheinlich nicht denke ich. Rede hier darüber wenn es Dir hilft. Mir hat es geholfen.
Fühl Dich gedrückt.
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  #3  
Alt 05.01.2016, 09:16
SweetieST SweetieST ist offline
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Standard AW: Mein Freund hat Lungenkrebs - bin am Ende

Nein leider nicht, weil er uns einfach aus allem raus hält

Es ist so Verdammt schwer wenn man nicht an ihn ran kommt
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  #4  
Alt 05.01.2016, 09:29
Adlumia Adlumia ist offline
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Standard AW: Mein Freund hat Lungenkrebs - bin am Ende

Hallo,

die Situation, dass dein Partner wenig bis gar nicht über die Krankheit sprechen möchte, macht es euch wirklich nicht leid aber auch ihn muss man verstehen. Jeder geht anders mit einer solchen Diagnose um aber es ist sehr schwer, wenn kein Austausch da ist.
Vielleicht ändert sich es auch noch nach dem ersten Schock und nachdem er für sich selbst einiges gedanklich geordnet hat?
Du kannst ihm nur immer anbieten, dass du für ihn da bist, ihm zuhörst, mit ihm alles durchstehen wirst. Und dieses Wissen hilft ihm schon, da bin ich sicher.
Vielleicht möchte er auch lieber psychoonkologische Hilfe in Anspruch nehmen? Ich erlebe es leider auch so, dass mein Vater weniger mit uns sprechen kann, wohl aber mit dem Psychoonkologen. Vielleicht wäre das auch deinem Mann eine Hilfe, wenn er einem "neutralen Betrachter" seine Lage, seine Gefühle schildern kann. Vielleicht hat dein Mann Angst euch zu überlasten, vielleicht ist er es auch nicht anderes gewöhnt bzw. hat noch nie gern über seine Gefühle gesprochen?

Ich wünsche euch alle Kraft der Welt und den nötigen Zusammenhalt, gegenseitiges Verständnis und ich wünsche mir für euch, dass er sich vielleicht doch euch ein wenig öffnet.
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  #5  
Alt 05.01.2016, 11:25
SweetieST SweetieST ist offline
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Standard AW: Mein Freund hat Lungenkrebs - bin am Ende

Ja er sagt er will nicht dass wir darunter leiden
Dass wir ihn verenden sehen und diese Bürde will er niemandem auflasten

Meine Nerven liegen blank

Geändert von SweetieST (05.01.2016 um 11:37 Uhr)
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  #6  
Alt 05.01.2016, 12:07
Adlumia Adlumia ist offline
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Standard AW: Mein Freund hat Lungenkrebs - bin am Ende

Das verstehe ich sehr gut, dass deine Nerven blank liegen.
Du kannst ihm nur sagen, dass genau das Liebe ist - eine Bürde nicht alleine tragen müssen, die Lasten verteilen. Wenn es dir schlecht gehen sollte, so wäre er auch für dich da. Und so ist das in einer Partnerschaft/Ehe bzw. ich finde das soll so sein.
Aber wenn er das nicht hören will, dann musst du irgendwie für dich selbst einen Weg finden, damit klar zu kommen weil du ihn ja nicht zwingen kannst.
Du kannst ihm noch mal sagen, dass es dich eigentlich mehr schmerzt, dass er nichts sagt als wenn er mit dir über all das sprechen würde, was er empfindet. Das es für dich jetzt momentan eine viel größere Last noch ist als wenn er offen wäre aber auch hier denke ich: Du kannst es sagen, aber ihn nicht unter Druck setzen. Versuch es irgendwie zu akzeptieren, falls er sich (noch) nicht öffnen möchte.

Damit du und deine Tochter nicht zugrunde gehen an euren vielen Fragen, such dir Hilfe. Hast du Menschen um dich, mit denen du reden kannst?
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  #7  
Alt 06.01.2016, 11:55
anjin_san anjin_san ist offline
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Standard AW: Mein Freund hat Lungenkrebs - bin am Ende

Zitat:
Zitat von SweetieST Beitrag anzeigen
....möchte alles mit sich selbst ausmachen
...
Er will von niemandem Mitleid
...
Testament, Geld anlegen für seine Tochter damit sie mal studieren kann
Kommt mir alles sehr bekannt vor. Ich war damals (und auch wohl heute noch) nicht anders.


Zitat:
Zitat von SweetieST Beitrag anzeigen
Wie soll ich mit ihm umgehen? Ich versuche schon nicht ständig zu fragen oder über die Krankheit zu reden dann ist er auch immer wesentlich besser drauf, aber ich weiß einfach nicht mehr weiter
Schwierige Frage. Nicht drängen. Ihm vertrauen. Ich merke, dass meine Familie viel darüber reden will. Mir bringt es nichts. Für mich ist es wichtiger das Beste aus der Situation zu machen. Evtl. ist es bei deinem Freund ebenso.

LG und viel Kraft euch beiden.
__________________
12.2012 AML M2
12.2012 - 05.2013 Chemo
09.2014 Rezidiv
21.11.2014 Transplantation
12.2015 Rezidiv
12.2015 - 11.2017 Chemo (Vidaza)
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11.2018 Rezidiv - ab 12.2018 - Vidaza Chemo
08.2019 Rezidiv - Vidaza Chemo + Venetoclax
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  #8  
Alt 09.01.2016, 11:51
SweetieST SweetieST ist offline
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Standard AW: Mein Freund hat Lungenkrebs - bin am Ende

Erst mal vielen Dank für eure aufbauenden Worte

wir hatten am Donnerstag mit ihm ein Gespräch, er hat gesagt er möchte auf keinen Fall irgend jemanden damit reinziehen, es niemandem auf Lasten
Und möchte auf keinen Fall dass ihm nahestehenden Menschen mit erleben wie er verendet!!! O-ton von ihm

Wir kriegen auch leider überhaupt nichts erzählt, was gemacht wird aber so wie ich es heraus gehört habe wird ihm wohl ein Lungenlappen entfernt
Endoskopisch

in einem Vieraugengespräch mit mir hat er gesagt dass es ihm sehr leid tut
Er sagt, fühlt sich schlecht weil er sich von allen zurück zieht aber diesen Druck nicht aushält. Ich habe ihm versucht zu erklären dass wir ihm doch gar keinen Druck machen, er sagte das weiß er aber er hat es so in sich, er fühlt so. Er uns allen nicht mehr gerecht wird , und er würde sich am liebsten in Luft auflösen. Er ist der Versorger, und jetzt versagt er, so sieht er das.
er hat sogar eiskalt gesagt, ich soll mir einen Mann suchen, ich hätte doch noch das ganze Leben vor mir, ich soll heiraten Kinder kriegen... Es tut so weh.
Hat mich dabei geküsst und meine Hand gehalten und war den Tränen nahe

PS: seine Tochter ist aus der Vorehe

Er ist gestern in die Schweiz geflogen... Er hat sich von allen verabschiedet

Er möchte Alles alleine durchstehen niemanden sehen und wir sollen das bitte respektieren

SEITDEM BIN ICH EIN HÄUFCHEN ELEND

ich weine nur noch und komme nicht wirklich damit klar


Was anderes bleibt derzeit auch nicht übrig

WENN WIR IHM SAGEN ER SOLL DOCH BITTE NICHT DIE HOFFNUNG AUFGEBEN IST SCHREBT ER DAS WIR ES NIE VERSTEHEN WÜRDEN, ER HATTE DIE GESPRÄCHE MIT DEN ÄRZTEN UND ER WEISS WAS LOS IST

(Bewusst groß geschrieben, weil er echt Laut wird)

Er sagt es wird ihn irgendwann nicht mehr geben

Geändert von gitti2002 (10.01.2016 um 19:08 Uhr) Grund: Beiträge zusammengeführt
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  #9  
Alt 09.01.2016, 13:10
anjin_san anjin_san ist offline
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Standard AW: Mein Freund hat Lungenkrebs - bin am Ende

Hi Sweetie,

ich habe lange überlegt, was ich dir schreiben kann. Verstehe ich deinen Freund doch nur zu gut da ich auch so ticke.
Zitat:
Zitat von SweetieST Beitrag anzeigen
...er hat sogar eiskalt gesagt, ich soll mir einen Mann suchen, ich hätte doch noch das ganze Leben vor mir, ich soll heiraten Kinder kriegen... Es tut so weh.
Natürlich tut es weh. Aber es ist aus der Sicht des Betroffenen, der seinen Partner/in liebt, die einzige Aussage die man machen kann. Er weiß um den Verlauf. Die Ärzte haben sicher kein Blatt vor den Mund genommen. Und er will dich damit schützen.

Zitat:
Zitat von SweetieST Beitrag anzeigen
Er ist gestern in die Schweiz geflogen... Er hat sich von allen verabschiedet
Er möchte Alles alleine durchstehen niemanden sehen und wir sollen das bitte respektieren
Es bleibt jetzt nur die Hoffnung, dass die OP gut verläuft und der den Schock, den er gerade verarbeitet, etwas nachlässt. Dann lässt er evtl. auch wieder mehr Nähe zu.

Dir bleibt nur Geduld zu haben. Ich weiß wie schwer das für Angehörige ist.

Zitat:
Zitat von SweetieST Beitrag anzeigen
WENN WIR IHM SAGEN ER SOLL DOCH BITTE NICHT DIE HOFFNUNG AUFGEBEN...
Das funktioniert so nicht. Das dürfen die Angehörigen gern denken aber der/die Betroffene kann das nicht (mehr) hören. Jedenfalls ist das die Erfahrung meiner Mitpatienten und meine bisherige Erfahrung. Sicher steckt keiner den Kopf in den Sand und gibt auf, aber die ewig gleichen Sprüche nerven nur. Ich verstehe die Angehörigen sehr gut. Drückt es doch ihre Hoffnung aus. In dem Punkt prallen eben zwei Sichten aufeinander.
__________________
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Geändert von anjin_san (09.01.2016 um 13:16 Uhr)
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  #10  
Alt 18.02.2016, 11:33
SweetieST SweetieST ist offline
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Guten Morgen alle Zusammen

Sorry es tut mir ja auch manchmal leid, dass ich ab und zu wieder auftauche und für den einen oder anderen vielleicht komische Fragen stelle :- )

Aber mir fällt es halt immer noch schwer Dinge zu verstehen... und der Austausch hier tut mir enorm gut und ich habe schon so viele tolle Tipps bekommen und auch viele nette Privat Nachrichten
Wie der größte Teil mir empfohlen hat fiel es mir ja zu Beginn sehr schwer „Auszeiten“ zu nehmen und mich um mich zu kümmern weil ich stäääändig mit den Gedanken bei ihm war oder bin
aber ich gehe nun mehr mit Freundinnen aus, geh viel zum Sport (was mir sehr gut tut), 2 mal die Woche in die Sauna und zum Yoga. Es hilft ungemein, wenn da die Abende nicht wären :- (
für alle die mich noch nicht kennen aus dem Forum, mein Freund hat Lungenkrebs, OP erfolgt (keine 0 op)

Kontakt mit Freund ist immer noch schwierig aber schon deutlich besser... er ist manchmal psychisch total angekratzt und mutiert zum richtigen „Ekel“ aber ich sehe es ihm nach und steigere mich nicht noch mit hinein und lasse mal „fünfe gerade sein“
Bzw er meldet sich dann meistens danach und entschuldigt sich und sagt dass er 2 sehr harte Tage hatte

Ich bin halt derzeit so, dass ich über Dinge hinweg sehe oder ihm einfach mal eine SMS/Whatsapp schreibe OHNE ERWARTUNGEN... füge eine „Keine Antwort nötig“ zu meiner Nachricht denn meine Psychologin gab mir den Tipp, dass sie die Erfahrung gemacht hat, dass sich die Betroffenen freuen von einem (auch wenn es die eigene Partnerin ist...) zu hören, ohne sich gezwungen zu fühlen, irgendwie zu reagieren.
Er hat mir auch schon oft signalisiert dass er das toll findet immer wieder von mir zu lesen oder hören, dass ich das echt super machen würde in seiner jetzigen Situation. Oder ich schreibe ihm dass ich an ihn denke und ihn lieb hab und er mir wichtig ist
Denn mit Gesäusel a la ich liebe Dich kann er momentan nicht umgehen, es ist gefühlstechnisch too much und er bat mich einfach jetzt während der Behandlung versuchen Geduld mit ihm zu haben, Dinge nicht persönlich zu nehmen, er sich aber wirklich immer wieder freut wenn er mit mir telefonieren kann

Seitdem ich so verfahre ist es gut und die Telefonate wieder deutlich schöner weil es ungezwungener ist und ich ihn nicht ständig nach allen Details der Behandlungen frage, sondern nur das was er von sich aus erzählen möchte

SO ABER VOR LAUTER LAUTER...kommen wir zu meiner eigentlichen Frage

Es fällt mir so ungemein schwer verstehen zu können dass man manchmal 24 Std keine Kraft hat und 24 Std durchpennt... das geht doch gar nicht. Oft bekomme ich einen kurzen Anruf tagsüber und dann ich melde mich später noch mal und der ersehnte Anruf kommt nicht und auf liebes Nachfragen kommt eine, wie man deutlich merkt angestrengt beantwortete SMS „bin sehr sehr müde von der Behandlung“
Ich meine klar, kann ich mir vorstellen, dass man vlt 12 std schläft und dann neben sich steht dann ins Krankenhaus fährt... er muss Montag – Freitag zur Bestrahlung und die Fahrt anstrengend, danach sowieso k.o
Bei ihm läuft die simultanen Radiochemotherapie

Und wenn man dann mal sich einigermaßen minimal gut fühlt, auch mal abschalten will von allem! Aber für Angehörige ist es teilweise wirklich schwer aber wahrscheinlich können wir es uns nicht vorstellen.
Die veränderte Persönlichkeit, die ganzen Fachwörter und so vieles mehr. Wer hat auch solche Erfahrungen mit Betroffenen gemacht? Wie kann ich das versuchen zu verstehen. Akzeptieren ja weil nichts anderes übrigbleibt aber für mich selber
würde ich es gerne verstehen

Er ist immernoch in der Schweiz und lt. Ärzten kann er in 10-14 Tagen nach Hause und wird die Behandlung hier weiter machen, bin schon sehr gespannt wie es weitergeht, bisher sind seine Ärzte sehr zuversichtlich und es wohl immer besser aussieht

Vielen Dank allen die sich die Zeit genommen haben und meinen Beitrag gelesen haben
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  #11  
Alt 23.02.2016, 18:06
Safra Safra ist offline
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Hallo sweetie,
er wird sicher nicht 24 Stunden schlafen. Aber er wird mitunter fix und fertig sein, und dann ist man (jedenfalls ich) äußerst maulfaul und hat keine Lust, irgendwelchen Smalltalk zu machen. Ich weiß nicht, ob Du schon mal so richtig krank warst, mit Fieber, Erbrechen, platt einfach. Ist es Dir dann nach Plaudern? Ich glaube, den meisten Leuten nicht. Versuche es einfach, es so zu nehmen, Dir bleibt letztlich auch nichts weiter übrig. Es hat nichts mit Dir zu tun. Früher dachte ich auch immer, wenn einer im KH ist, dann müsste er sich doch über Besuche oder Anrufe freuen. Seit ich es selber durch habe, weiß ich, dass es nicht so ist und würde in Zukunft immer rückfragen.
Viele Grüße! Safra
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  #12  
Alt 23.02.2016, 18:18
Adlumia Adlumia ist offline
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Das ist wirklich sehr hart die Situation. Für seine Tochter stelle ich mir die derzeitige Situation auch sehr unerträglich vor.
Es tut mir sehr leid, dass die Situation derzeit so ist. Für deinen Mann ganz viel Kraft und ich freue mich mit dir dass er bald nach Hause kann.

Geändert von Adlumia (23.02.2016 um 18:40 Uhr) Grund: Schreibfehler, Ergänzung
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  #13  
Alt 23.02.2016, 19:47
SweetieST SweetieST ist offline
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Vielen Dank Safra für die ausführliche Antwort

Du hast recht... Als ich mal fix und fertig krank war hatte ich auch keine Lust


Er wird in einer Woche entlassen, gestern mal telefoniert
Er sich entschuldigt und gesagt dass er einfach und fix und fertig ist, schlapp und müde aber sich freut nächste Woche heim zu dürfen wenn in der einen Woche jetzt nix passiert
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  #14  
Alt 28.02.2016, 17:55
Elisabethh.1900 Elisabethh.1900 ist offline
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Liebe Sweetie, ehe die neue Woche beginnt möchte ich Dir einen lieben Gruss und ein großes Kraftpaket auf die Reise schicken.

Konnte er schon nach Hause entlassen werden?

Tschüß,
Elisabethh.
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  #15  
Alt 04.03.2016, 11:25
anjin_san anjin_san ist offline
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Zitat:
Zitat von SweetieST Beitrag anzeigen
Es fällt mir so ungemein schwer verstehen zu können dass man manchmal 24 Std keine Kraft hat und 24 Std durchpennt... das geht doch gar nicht.
Ich kann nur von meinen Hochdosis-Chemos berichten.
Meine Sympthome : 24h Überkeit, Unwohlsein, innere Leere - sprich man fühlt sich komplett ausgebrannt, nach 35 Jahren aktiver Sportler war ich nach einem 500m Spaziergang erledigt, ständige Abgespanntheit und Müdigkeit. Geschmack und Gefühl gab es nicht mehr. Hunger hatte ich eh nicht.

Dazu die Psyche. Die ständige Frage vor Augen, ob man zu denen gehört die es schaffen und wie eine Zukunft aussehen könnte. Mir ging es wie deinem Freund, vor der Krankheit sportlich und beruflich erfolgreich und plötzlich der Stop von 100 auf 0. Und dann kommt ständig das Umfeld und sagt wie zufrieden man doch sein soll, dass man mit 20 weiter fahren darf.

Mein Innenleben als Patient war und ist sehr komplex - oft nicht erklärbar für mein Umfeld. Deshalb plädiere ich einfach für Geduld. Auch wenn ich weiß, dass das wirklich nicht einfach ist. Nicht für den Betroffenen und nicht für die Angehörigen.

Halte den Kopf oben.
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