Ich bin jetzt eine Hinterbliebene

[Tania42]

Hallo Roebi,

weißt Du, ich denke immer, was würde mein Mann wollen. Er möchte das wir leben, mit ihm. Ich nehme ihn überall mit hin-gedanklich. Das hilft mir. Es fällt mir manchmal unheimlich schwer.....ich vergesse viel.
Unsere Kinder sind da ein unglaublicher Motor......sie nehmen mich einfach mit.
Heute habe ich sogar mit unserem jüngeren Sohn auf dem Verkehrsübungsplatz Autofahren geübt.
Das war das erste Mal seit seinem Tod, dass ich etwas anderes mache als diesen Papierkram, heulen, heulen.....

Ich bin mir sicher, dass Deine Mama auch möchte, dass Du wieder "lebst" - und irgendwann schaffen wir alle das............unsere Lieben wollen nicht, dass wir nur trauern. Irgendwann..................

Ich drücke Dich

[Tania42]

Liebe Ilona,

Du hast gefragt, vielleicht bist Du schon mittendrin, im neuen Leben. Das fand ich schön. Ja, bestimmt ist das so. Mit Deinen Erinnerungen und Deiner unerschütterlichen Liebe für Deine Mum.

Irgendwann scheint dann auch in diesem neuen Leben die Sonne.......

Liebe Grüße

[ErikaS]

Ja Tania, das Leben verlangt soviel von einem ab. Da hat man manchmal nicht mal genügend Zeit zum trauern. Aber wann ist die Zeit des Trauerns zu Ende? Wir erinnern uns doch täglich an unsere Verstorbenen. Egal in welcher Situation, wenn man eine Menschen lieb hatte, vermisst amn ihn auch. Ich wollte meine Mama noch so viel an meinem Leben teilhaben lassen. Sie sollte doch erfahren was aus den Enkeln wird, die sie so geliebt hatte. Sie werden ihren Weg gehen und auch immer ein wenig an ihre Oma denken. Sie hat auch ihnen was mit auf den Lebensweg gegeben.
Ich will ja mein neues Leben nicht ablehnen, aber meine Vergangenheit auch nicht vergessen.
Liebe Grüße
Ilona

[Tania42]

Liebe Ilona,

im Moment glaube ich nicht, dass meine Trauer jemals aufhört. Er ist immer bei mir. Ich werde ihn immer in meinem Herzen haben..........vielleicht wird die Trauer weniger. Und sie wandelt sich in ein anderes Gefühl........ich kenne es nicht, aber so stelle ich es mir vor.
Wenn ich unsere Söhne sehe.........da steht auch er.

Wir sollten das nicht vergessen, da hast Du Recht, nur das Wehtun sollte etwas weniger werden.......ein wenig. So, dass für uns die Sonne wieder scheint.

Anke

[Mae-Geri]

Liebe Tania,

ich wünsche Dir und Deinen Söhnen morgen viel Kraft diesen schweren aber wichtigen Weg zu gehen!

Sandra

[stella29]

Bin auch in Gedanken heute bei dir !!!

[ErikaS]

Liebe Anke, ich denke heute ganz doll an dich.

Ich kann mich noch genau daran erinnern als mein Papa vor 20 Jahren starb. Meine Mama war dann auch allein. Sie hatte zwar uns, ihre Töchter, Schwiegersohn und Enkel. Aber sie hat bis zu ihrem Tode immer wieder getrauert und konnte es nie verwinden, dass er so früh starb. Ich glaube auch Trauer hört nie auf....Wenn man zum Friedhof geht, wenn man die Erinnerung in Bildern ansieht...immer ist dann Wehmut und Trauer dabei. Auch wenn mal über Begebenheiten gelacht wird, Wehmut bleibt und das leere Gefühl.
Aber so ist es im Leben, Freud und Leid sind immer beieinander.

Wünsche dir heute besonders viel Kraft...

Ilona

[Tania42]

Hallo Ihr Lieben,

wir kommen gerade von der Beisetzung, ein komisches Gefühl. Und ich glaube noch immer nicht, dass er fort ist. Ich habe meinen Mann von der Kapelle bis zum Grab getragen, ich hätte ihn am Liebsten gar nicht in die Erde gelassen. Mag dass er bei mir und den Jungs ist-aber wie vorher.

Jetzt bin ich daheim und es ist leer. Heute ist es wirklich leer.......selbst das war nicht so bis jetzt.
Ich habe Zeit..........das hatte ich schon lange nicht mehr........und Angst davor.
Am Montag gehe ich wieder zur Arbeit..................
Vielleicht tut Alltag gut.
Ich bin 42 und Witwe............Witwe.......

Wie geht mein Leben weiter? Wieso bin ich hier und er weg? Ich möchte wieder normal leben....wie früher -mit ihm-, da war ich so lustig und ausgelassen. Weg, alles weg. Wo ist mein kleiner Optimismus von vor ein paar Tagen?

Danke für die Kraftpost

[Biene 37]

Hallo Liebe Tanja,
Auch ich möchte Dir mein Beileid aussprechen , und wünsche Dir für die kommende Zeit ganz viel Kraft , lass Dich ganz doll drücken
Viele liebe Grüße Biene

[Pflegefrau]

Hallo Tanja,

auch ich habe heute oft an Dich denken müssen und Dich auf dem schweren Weg begleitet. Ich verstehe Deine Gefühle, es ist nichts wie früher und wird es auch nie wieder werden. Der liebe Verstorbene fehlt uns, überall vermissen wir ihn und erinnern uns an ihn. Die Liebe zu ihm gibt uns die Gewissheit, dass er immer bei uns ist und er gut auf uns aufpasst. So empfinde ich den Verlust meiner Tochter, auch ich rede mit ihr und "höre" ihre Antworten. Nachdem ich ihr Grab besucht habe - und das muß ich immer noch täglich - geht es mir etwas besser, ich fühle mich etwas erleichterter, befreiter. Mein Lachen und meine Freude hat sie mitgenommen, davon verspüre ich absolut nichts mehr, kann mich auch momentan noch über garnichts freuen. Es ist einfach nichts mehr wie früher, aber ich hoffe sehr, dass der Schmerz mit der Zeit erträglicher wird. Die Wunden heilen, die Narben bleiben und können auch sehr weh tun.
Ich wünsche Dir viel Kraft für die schwere Zeit, die nun beginnt.
Deine Jungs werden Dir auch viel Kraft geben, denn gemeinsam läßt sich der Schmerz besser ertragen.

Schicke Euch mein Geschwader
zur Unterstützung!

Hedwig

[Tania42]

Liebe Biene,

danke, für Dein Beileid. Kraft brauche ich wirklich. Manchmal frage ich mich woher. Heute war ein guter Tag, da hatte ich Kraft. Komisch und in einer Stunde kann ich völlig alle im Bett liegen und weinen. Dieses auf und ab empfinde ich als schwer.

Lieben Gruß
Anke

[Tania42]

Liebe Hedwig,

ich kann mir nichts besseres vorstellen, als ein Engelgeschwader für mich und die Jungs zu haben. Da kann ja nichts schiefgehen.

Das war sehr lieb.

Ssein Kind zu verlieren, stelle ich mir ganz schlimm vor. Die Mutter meines Mannes ist halb am durchdrehen, sie hat nicht an der Trauerfeier und auch nicht an der Beisetzung teilgenommen. Seitdem er tot ist, hat sie nicht angerufen, will nicht reden und und und.
Ich kann mich nicht auch noch um sie kümmern, ich werde ja verrückt. Ich rufe sie mal an, aber sie jammert nur. Das kann ich auch schwer ertragen und nach den Kindern fragt sie nicht. Wenn das Kind stirbt....

Ich glaube, dass ist wirklich furchtbar.

Ich wünsche Dir aber viel Kraft und hoffe, dass wir noch viel mit unseren Lieben reden können. Er ist immer da............

Lieben Gruß

Anke

[Tania42]

Liebe Silvia,

vielen Dank für das schöne Gedicht. Es hat mir viel Trost gegeben. Ich antworte nur so spät, weil ich im Forum Hinterbliebene bin. Tut mir leid.
So ist es..........

Danke Anke

[*Elke*]

Hallo Tania,
Am 22.4. ist mein Mann mit 53 Jahren an Darmkrebs mit Lebermetastasen gestorben, die Beerdigung war am 28.4. Ich weiß, wie Du jetzt empfindest und fühlst, auch ich habe 2 Kinder schon erwachsen, aber das Leid, das wir spüren ist genauso groß. Wenn ich früh aufwache, die Kinder sind in der Schule, dann ist alles so still, leer und ich weiß nicht, wie ich den Tag rumkriegen soll, ich bin den ganzen Tag am trauern, nachdenken und heulen. Ich frage mich, was für einen Sinn mein Leben noch hat, ich war mit meinem Traummann 23 Jahre glücklich verheiratet und jetzt ist er einfach nicht mehr da, ich kann das nicht fassen.Ich finde alles so ungerecht auf dieser Welt und verliere langsam meinen Glauben an Gott, den ich 1 1,4 Jahre angefleht hab und er uns nicht geholfen hat.
Aber trotzdem geht für uns das Leben weiter und wir müssen an uns arbeiten und die Kinder helfen dabei, zu verarbeiten, jedenfalls ist es bei mir so. Sie trösten mich immer wieder, wenn sie mich heulend irgendwo finden.
Wie alt sind denn Deine Kinder, ich schätze so um die 1o bis 15 Jahre?
Schreib zurück wenn Du Lust hast.
Tschüß
Elke

[*Elke*]

Hallo Tanja,
auch mein herzlichstes Beileid, auch ich bin in der gleichen Situation wie Du,
mein Mann ist nach 1 1,4 an seiner Krebserkrankung gestorben. Bei seiner
Beerdigung am 28.4. wäre ich am liebsten hinterhergesprungen und meine beiden Kinder mußten mich direkt festhalten, daß ich nicht doch falle.
Die ganze Anspannung, das Hoffen und Beten und die Angst, wie´s weitergeht,
das alles ist jetzt vorbei und es ist jetzt alles so still und leer, ich habe zu nichts Lust und weiß auch nicht, wie alles weitergehen soll.
Der Papierkrieg kommt noch geballt auf mich zu, ich muß je irgendwie zu Geld kommen, ich bin seit Geburt der Kinder nicht mehr auf Arbeit gegangen. Gut, dass Du eine Arbeit hast, die lenkt Dich bestimmt auch ab und die Zeit vergeht schneller.
Es tut gut zu wissen, dass ich ich mit meinem Schmerz nicht allein auf der Welt bin. Das andere Menschen auch so empfinden wie ich, hätte ich eigentlich so ,vor Eintritt ins Forum ,nicht gedacht.
Ich wünsche allen, die das lesen, Kraft und Zuversicht, den Schmerz zu überwinden und ein anderes,neues Leben zu beginnen.
Tschüß
Elke