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  #1  
Alt 14.11.2014, 10:48
Dirk_Berlin Dirk_Berlin ist offline
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Registriert seit: 14.11.2014
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Standard Es hilft in diesem Forum zu lesen.

Hallo Ihr Lieben,
ich habe mich heute in diesem Forum angemeldet und es hilft mir hier zu lesen. Und ich habe jetzt beschlossen auch hier zu schreiben. Vielleicht hilft es ja dann wieder Anderen.

Meine Mama ist am 02.11.2014 ins Krankenhaus, da sie noch kaum Luft bekommen hat. Sie durchläuft jetzt eine Menge Untersuchungen. Am Mittwoch (12.11.2014) hatte ich dann die Gelegenheit mit der Ärztin zu reden und seit dem ist das Leben nicht mehr so wie es vorher war. Die Ärztin erklärte mir erst im beisein meiner Mama, was die Ärzte mit ihr machen wollen und was sie wohl haben wird. Alles deutet auf ein Lungenkarzinom im rechten Lungenflügen hin und sie jetzt nochmal punktieren wollen um eine größere Gewebeprobe zu entnehmen um zu schauen, was es für ein Krebs ist, damit sie die richtige Therapie (Bestrahlung oder Chemo) anwenden können. Eine OP wird zur Zeit ausgeschlossen. Ich hatte dann die Möglichkeit mit der Ärztin nochmal alleine zu sprechen. Die Ärztin sagte mir, dass alles auf ein Karzinom im fortgeschrittenem Stadium deutet und es letztendlich eine Symptomthearpie werden wird. Ich hatte es ja schon versucht damit zu rechnen, aber es ging nicht. Seit dem ist nichts mehr wie es vorher war. Der Tag ist so schwer. Es gibt Phasen am Tag, wo es ich gut zurecht komme, und dann gibt es wieder Phasen, wo nichts geht und ich nur weine oder weinen könnte. Meiner Frau geht es ähnlich. Wir müssen trotzdem unseren Alltag meistern. Unsere Kinder geben uns zur Zeit die Kraft. Wir haben mit unseren Kinder (am Mittwoch 12.11.2014) auch darüber gesprochen und es war ein sehr trauriger Moment. Wir hatten auch am 12.11.2014 mit meinem Papa darüber gesprochen. Ich habe dann das erste mal meinen Papa weinen sehen. Er tut mir so leider und meine Mama auch. Es ist alles so schwer zu begreifen. Trotzdem halten wir zusammen und helfen uns - das tut so gut. Gesten (13.11.2014) wurde meine Mama nun wieder punktiert. Sie war gestern dadurch sehr geschafft und Abends nur noch müde.
Ich habe Angst vor dem was auf mich/uns zukommt. Heute Abend werden wir bei meinen Eltern das bestellte Sauerstoffgerät installieren. Es ist alles so anders und nichts mehr wie es war.

Dirk
  #2  
Alt 14.11.2014, 11:57
mausi69 mausi69 ist offline
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Lieber Dirk!

Es tut mir sehr leid das auch ihr solch schreckliche Diagnose bekommen habt und lernen müsst damit zu leben!

Das ganze Leben steht Kopf, Angst wird zum ständigen Begleiter, aber glaub mir man wächst in die Situation hinein. Mal besser mal schlechter.

Für die kommende Zeit wünsche ich euch ganz viel Kraft!

Lg mausi
__________________
Meine Mama
BSDK ED 05.02.2014

28.07.1949 - 22.06.2014

Du warst es wert so sehr geliebt zu werden!
Du bist es wert, das so viel Traurigkeit an deiner Stelle geblieben ist!



http://www.krebs-kompass.org/showthread.php?t=62514
  #3  
Alt 14.11.2014, 12:00
Dirk_Berlin Dirk_Berlin ist offline
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Hallo Mausi,

danke für die lieben Worte. Ich habe heute den ganzen Vormittag im Forum verbracht und gelesen. Arbeiten geht zur Zeit gar nicht. Es hilft, wenn man weiß, dass es auch andere Betroffen gibt und hier im Forum einem auch Mut zugesprochen wird.

DANKE

LG Dirk
  #4  
Alt 14.11.2014, 21:00
Dirk_Berlin Dirk_Berlin ist offline
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Mir geht es gerade wieder so schlecht. Ich habe Angst vor dem was kommt. Ich möchte nicht das meine Mama traurig ist und stirbt. Ich würde gerne wissen was sie denkt. Das ist alles so vverdammt schwer.
  #5  
Alt 14.11.2014, 22:52
Benutzerbild von Geliplie
Geliplie Geliplie ist offline
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Lieber Dirk,
ich habe heute auch wie blöde geheult. Dein Satz "ich will nicht, dass meine Mama stirbt" hat mich sehr berührt. Ich habe heute meinen kleinen Sohn voll geheult und ihm gesagt: "ich will meine Mama wieder haben".

Dirk, wie alt ist deine Mama eigentlich, wie alt bist du?

ich wünsche euch alles erdenklich Gute.,


Liebe Grüße Geli
__________________
Geli

http://www.krebs-kompass.org/showthr...t=63898&page=3
__________________
13.02.2013
06.11.2014
  #6  
Alt 15.11.2014, 00:31
Deccialfam Deccialfam ist offline
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Hallo Dirk,

du formulierst es sehr direkt:

Zitat:
Zitat von Dirk_Berlin Beitrag anzeigen
Mir geht es gerade wieder so schlecht. Ich habe Angst vor dem was kommt. Ich möchte nicht das meine Mama traurig ist und stirbt. Ich würde gerne wissen was sie denkt. Das ist alles so vverdammt schwer.
Natürlich steht die Hoffnung auf mehr gemeinsame Zeit an erster Stelle, und ich hoffe sehr für euch, dass ihr gemeinsam diese fürchterliche Situation überstehen werdet und alles irgendwie gut ausgehen wird!

Dennoch: Egal, wie euer Leben weitergehen wird: es ist endlich. Für jeden von uns.
Vielleicht ist es gar nicht so verkehrt, dieses "Ich möchte nicht das meine Mama traurig ist und stirbt. Ich würde gerne wissen was sie denkt." ins Leben hineinzunehmen: vielleicht sollte man zu Lebzeiten FRAGEN, was jemand denkt. FRAGEN, was jemanden traurig macht und versuchen, ihn glücklich(er) zu machen. Dann könnte man evtl. mit dem Tod eines Menschen besser weiterleben ... Oder man hätte zumindest EINE Frage weniger, die einem das Hirn zermartert, weil man sich diesbezüglich nichts vorzuwerfen hätte.

Ich wünsche euch alles, alles Gute und eine GUTE Zeit!
  #7  
Alt 15.11.2014, 18:30
Dirk_Berlin Dirk_Berlin ist offline
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Danke für Euer Mitgefühl. Ich werde versuchen mit meiner Mama zu reden, damit sich meine Fragen vielleicht beantworten. Trotzdem ist es so schwer. Ich habe Angst vor der Zukunft. Es ist auch so schwer zu sehen, wenn andere so fröhlich sind.
  #8  
Alt 16.11.2014, 09:41
Dirk_Berlin Dirk_Berlin ist offline
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Heute geht's wieder zu Mama ins Krankenhaus. Es fällt einem alles so schwer. Ich fühle mich wie gelähmt.
  #9  
Alt 16.11.2014, 10:32
veilchen76 veilchen76 ist offline
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Hallo, wollte dir auch Mut zusprechen mit deiner Mama zu reden. Ich kann dich sehr gut verstehen bin in der gleichen Lage alles noch so frisch und ich weiß noch nicht was auf mich zu kommt und ich habe riesige Angst davor meine Eltern leiden zu sehen. Bei mir sind innerhalb von 3 Wochen beide Elternteile an Lungenkrebs erkrankt, Papa hat seit Freitag die erste Chemo bis heute und Mama hat morgen Biopsie und Dienstag MRT, sie liegen beide auf einem Zimmer in der Lungenklinik. Bei Mama wird es wohl auf das gleiche heraus laufen wie bei Papa Chemo und dann Bestrahlung.
Wir fahren heute auch hin und ich genieße jede Zeit mit ihnen.
Wollte dir damit nur sagen du bist nicht alleine hier und Angst und Gelähmheit ist normal, keiner weiß was kommt ,aber versuche die Zeit zu genießen die du mit ihr noch hast.
Schicke dir viel Kraft und einen schönen Nachmittag!
  #10  
Alt 18.11.2014, 22:30
Tochter1970 Tochter1970 ist offline
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Hallo Dirk,
Ich wollte einmal hören wie es am Wochenende bei Euch gelaufen ist. Ich kann mich Veilchen nur anschließen, dass Du die Zeit mit Deiner Mutter genießen solltest. Dass Du Dich zur Zeit wie gelähmt fühlst und Angst hast ist, glaube ich, ziemlich normal. Ich kann nur für mich sprechen, dass ich mich zumindest im Moment an den Zustand bzw. die Situation gewöhnt habe und es tatsächlich genieße Zeit mit meiner Mutti zu verbringen. Ich lass mir zB gerade zum 100 mal erzählen wie sie meinem Vater kennengelernt hat.
LG, du bist hier nicht allein, Petra
  #11  
Alt 19.11.2014, 07:22
Dirk_Berlin Dirk_Berlin ist offline
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Gestern haben wir im Krankenhaus das Ergebnis aus der Tumorkonferenz bekommen. Heilung ausgeschlossen, da es ein sehr fortgeschrittenes Stadium ist. Sie bekommt jetzt eine Chemo, aber wohl nicht über das Krankenhaus sondern über einen Onkologen bei uns in der Nähe. Mama hat es sehr gefasst aufgenommen. Sie durfte jetzt erst einmal nach Hause Und ist froh ddarüber. Papa ist von der Nachricht total am Boden. Um ihn mach ich mir im Moment mehr Sorgen. Jetzt müssen wir alles organisieren. Ich habe immernoch Angst vor der Zukunft. Im Moment bin ich sehr dünnhäutig.
  #12  
Alt 19.11.2014, 12:42
tinep tinep ist offline
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Hallo lieber Dirk,

es tut mir sehr Leid, dass du durch diese Zeit gerade gehen musst.
Ich bin in einer ähnlichen Situation und versuche gerade 100000 Gedanken die mir durch den Kopf gehen zu ordnen.

Es fühlt sich alles nur noch schwer und aussichtslos an, sinnlos und unfair.
Auf der anderen Seite habe manchmal (sehr selten) so ein Gefühl, dass ich durch diese Ganze schreckliche Sache erst wachgerüttelt wurde. Vorher irgendwie völlig blind und halbwach durch die Gegend getaumelt bin.
Gerade fühlt sich alles schrecklich an, aber so intensiv habe ich dafür auch vorher noch nie gefühlt. Und das nimmt man glaube ich fürs ganze Leben mit und kann, so hoffe ich, auch das Positive, das irgendwann mal wieder kommt, auch mehr fühlen.

Solche Gedanken habe ich in sehr sehr seltenen Momenten. Meistens gehts mir auch einfach nur scheiße. Ich arbeite daran.

Wir Kinder müssen auf uns aufpassen. Denn nur dann können wir eine Hilfe sein.
  #13  
Alt 19.11.2014, 16:38
veilchen76 veilchen76 ist offline
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Ich kann das so sehr nach fühlen ,Papa hat letzte Woche Diagnose Kleinzeller Stadium 4 mit Lebermetastasen,Chemo und danach Bestrahlung. Letzten Freitag bis Sonntag dann Chemo und Freitag kann er nach Hause. Die Chemo hat er einigermaßen vertragen. So heute nun die Ergebnis meiner Mama Kleinzeller Stadium 4 mit Lymphknotenmetastasen überall vor allem am Hals sehr groß, morgen Tumorkonferenz dann wird entschieden Chemo und Bestrahlung oder erst mal nur Chemo und dann Bestrahlung. Weiß nicht was ich denken soll, stehe nehmen mir und tue und mache bloß für sie ,versuche alles zu organisieren. Habe auch riesige Angst vor dem was kommt.
Die Sozialarbeiterin hat heute zu mir gesagt ich soll mal in einer ruhigen Minute mit ihnen reden wenn sie beide zu Hause sind, wie sie sich das vorstellen wenn sie gar nicht mehr können. Habe jetzt Pflegestufe beantragt, aber bis jetzt geht es um an und ausziehen, Arzt fahren ,einkaufen ,putzen, kochen und spritzen.
LG an alle und viel Kraft!
  #14  
Alt 23.11.2014, 19:07
Dirk_Berlin Dirk_Berlin ist offline
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Es ist immernoch so schwer den Alltag zu meistern. Ich fühle mich so leer zur Zeit.

Geändert von Dirk_Berlin (26.11.2014 um 05:47 Uhr)
  #15  
Alt 23.11.2014, 20:37
veilchen76 veilchen76 ist offline
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Hallo DirkBerlin.
ich kann dir nur sagen andere die nicht in deiner Lage sind können leicht sagen ,es muss weiter gehen. Ja natürlich muss es weiter gehen ,aber wie bestimmst du. Jeder geht anders damit um ,ich tue und mache zur Zeit nur
Bei mir wird das wohl erst kommen wenn meine Eltern für immer eingeschlafen sind.
Lass dir nicht einreden das du funktionieren mußt.
Viel Kraft und LG
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