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Alt 05.06.2010, 17:02
RonnyDD RonnyDD ist offline
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Registriert seit: 05.06.2010
Ort: Dresden
Beiträge: 3
Standard Fortgeschrittenes Nierenzellkarzinom bei meiner Mum

Hallo an alle,

seit März bin ich öfter auf dieser Seite und in diesem Forum als Lesender. Ich habe bisher von keinem Arzt so viele Antworten bekommen wie hier.

Gerade komme ich aus dem Krankenhaus, in dem ich meine Mum besucht habe. Dies ist auch der Grund, dass ich hier heute anfange zu schreiben.

Aber nun erstmal zur Geschichte:

Mitte März zum 55sten Geburtstag meiner Mutter wurde unsere Familie das erste mal damit konfrontiert.

Kurz vor der Feier informierte uns meine Mum, dass bei ihr etwas "Verdächtiges" an der Niere gefunden wurde und sie in der kommenden Woche zur Abklärung ins Krankenhaus Dresden Friedrichstadt müsse.

Wie kam es dazu? Meiner Mum war kurz vor ihrer Kur im Februar noch mal zum Routinecheck bei ihrem Internisten. Dieser stellte fest, dass das Blutbild nicht in Ordnung ist. Im Eilverfahren schickte er meine Mutter noch zum Röntgen, für mehr blieb vor der Kur keine Zeit. Der Arzt lies sie zur Kur fahren, allerdings mit Bedenken.
Direkt nach der Kur suchte sie wieder den Arzt auf, dieser veranlasste einen Ultraschall mit besagten "verdächtigen" Befund.

Da es meiner Mutter sonst sehr gut ging waren wir alle recht positiv als sie ins Krankenhaus kam. Sie wurde eine Woche auf den Kopf gestellt: Ultraschall, CT, MRT, Magenspiegelung, Darmspiegelung und was es noch so alles gibt. Leider kam täglich eine neue niederschmetternde Diagnose:

1. Nierentumor in der linken Niere, ca. 7cm
2. Lungenmetastasen
3. Lebermetastasen

Um genauer zu sein hier die Diagnose des KKH nach der OP:

Metastasiertes Nierenzellkarzinom links mit Infiltration des Pancreasschwanz pT4 pN0 (0/11), cM1, L0, pV1 Grading: G3 Stadium: IV, hohes Risiko nach Motzer Kriterien; ausgedehnte Lebermetastasierung, pulmonale Metastasen, prolongierter postoperativer Verlauf der Pankreasfistel, postoperative Clostridienenteritis, postoperatives Fieber bei tumorzerfall, postoperativer Tumorprogress, Tumoranämie, intermittierender Linksschenkelblock, Asthma bronchiale, Glaukom bds.

Ich weiß, dies klingt nicht gut, auch wenn ich nicht alles verstehe.

An diese Stelle möchte ich allen sagen: Meine Mutter hatte keine Beschwerden. Mal ein kurzes Stechen in der Flanke, doch dies ging schnell wieder weg. Sie war auch etwas müde, doch muss sie auch auf Grund ihres Jobs 3 Uhr früh aufstehen. Alles also sehr verständlich. Dieser verdammte Tumor ist so heimtückisch, dass man gar nicht vorsichtig genug sein kann!

Nun zum weiteren Verlauf:

Nach der 7 h OP (Niere, Nebenniere, Teil der Bauchspeicheldrüse...entfernt) erholte sie sich Anfangs sehr schnell, doch dies war nur von kurzer Dauer. Die Bauchspeicheldrüse machte Probleme und es lief Flüssigkeit in den Bauchraum. Da meiner Mutter noch 2 OP's (Lunge und Leber) bevorstehen sollten, wollte sie nicht wegen der BSP operiert werden. Sie wurde punktiert und hatte mehrere Wochen eine Kanüle im Rücken über die die Flüssigkeit ablief. Ihr Zustand war zu dieser zeit sowohl psychisch als auch physisch nicht gut. Auch konnte mit der Chemo nicht begonnen werden. Nachdem ein weiteres CT gemacht wurde und die Ärzte feststellten, dass die Lebermetastasen weiter wuchsen, startete man dann doch mit 50mg Sutent und entliess kurze Zeit später meine Mum aus dem KKH. allerdings musste sie jetzt täglich wieder rein, um die Punktion spülen zu lassen. Dies war auch gut so, da sie so unter ständiger ärztlicher Kontrolle war. Die ihr vorgeschlagene Urologin verabschiedete sich nämlich nach dem ersten Termin direkt für 4! Wochen in den Urlaub, nachdem sie die Sutent Dosis auf 25mg verringert hat.

Nachdem meine Mum jetzt wieder zu Hause war, schöpften wir alle wieder Kraft und hatten Hoffnung.

Doch leider hielt dies nicht lange an. bereits eine Woche später musste sie mein Vater in KKH bringen, weil sie unter starken Schmerzen an Schulter und Rücken litt, sie konnte kaum etwas essen oft erbrach sie auch alles wieder.

Auch dies ist nun wieder eine Woche her. Die Kanüle wurde zwischenzeitlich entfernt, doch die Schmerzen wurden immer schlimmer. Seit gestern ist meine Mum in der Onkologie und wurde mit Morphium zugepumpt. Sie kann kaum sprechen und schläft immer wieder ein.

Der Tiefpunkt war heute. Als mein Vater und ich ins KKH kamen empfing uns bereits der Pfleger, der uns erklärte, dass der Blutdruck meiner Mum im Keller wäre und es ihr nicht gut geht. Sie soll heute noch ein CT bekommen und dann evtl. auf die Intensivstation verlegt werden.

Wir sind alle völlig fertig. Für mich ist unbegreiflich wie schnell sich dieser Tumor entwickelt, oder kommt der Zustand von den Nebenwirkungen? Wir wissen es nicht und bekommen auch wenig Informationen, da meine Mum ständig verlegt wird, haben wir permanent neue Ansprechpartner.

Wie können wir ihr nur helfen? Das schlimmste für mich ist, dass sie sich so quält, auch wenn sie derzeit keine Schmerzen hat durch das Morphium.

Ich erinnere mich gerade jetzt wieder daran, wie meine Mum sagte als sie das Chefarztgespräch in der Urologie hatte: "Ich werde kämpfen und ich will einen ganzen Eimer voll Hoffnung!" Der Arzt hatte ihr gesagt, dass es nicht gut aussieht und das es nur einen Fingerhut voll Hoffnung gäbe.

Vielleicht liest das hier ja jemand und kann mir Tipps geben, was ich noch tun kann um ihr das Leben so lebenswert wie nur möglich zu machen. Ich möchte nicht, dass sie die Hoffnung aufgibt. Sie soll kämpfen!

LG Ronny
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